SIEBRECHEN
Die Erfindung betrifft einen Siebrechen zum Austrag von Feststoffen aus einem Abwasserstrom, mit einem antreibbaren, in den Abwasserstrom einsetzbaren Siebband, das zwei seitliche Gliederketten aufweist, zwischen denen sich aus Lochblechen bestehende Siebelemente erstrecken.
Abwässer müssen insbesondere vor der Behandlung in Kläranlagen von mitgeführten Feststoffen mechanisch gereinigt werden, die eine vorgegebene Partikelgröße überschreiten. Hierzu ist es bekannt, den Abwasserstrom durch einen Siebrechen zu leiten, der die Feststoffe zurückhält. In regelmäßigen Abständen oder kontinuierlich ist ein Austrag der Feststoffe erforderlich, um ein Verstopfen des Siebrechens zu vermeiden.
Zu diesem Zwecks sind Siebrechen oder Filterrechen in unterschiedlicher Bauart bekannt. Überwiegend weisen diese Siebrechen ein nach Art eines Paternosters endlos umlaufendes, angetriebenes Siebband auf, das aus einzelnen Siebgliedern besteht, die mit ihren Zwischenräumen die vom Abwasserstrom durchströmte Siebfläche bilden.
Neben Siebrechen deren Siebelemente aus Gruppen von nebeneinander angeordneten Siebgliedern bestehen (WO 92/18 221), sind Siebrechen der eingangs genannten Gattung bekannt, bei denen die Siebelemente jeweils von einem flachen Lochblech gebildet werden. Diese Siebrechen
mit Lochblechen haben den Vorteil eines verhältnismäßig einfachen Aufbaus, so daß sie verhältnismäßig kostengünstig herzustellen sind. Auch im Falle einer Beschädigung der Siebelemente ist der Austausch eines Lochblechs verhältnismäßig einfach auszuführen, wobei auch die Ersatzteilbeschaffung einfach ist, weil die Lochbleche in einfacher Weise und mit geringen Kosten hergestellt werden können und weil beim Austausch einzelner Lochbleche die beiderseitigen Gliederketten eingebaut bleiben.
Die notwendige Reinigung des Siebbandes durch Bürstenwalzen ist bei Siebrechen mit aus Lochblechen bestehenden Siebelementen in einfacher Weise und mit guter Reinigungswirkung durchzuführen, weil die Flächen der Lochbleche glatt und nur durch die Löcher unterbrochen sind. Deshalb ist erforderlichenfalls auch eine Reinigung der Innenseiten der Lochbleche in einfacher Weise möglich.
Die aus Lochblechen bestehenden Siebelemente bereiten jedoch bei der Umlenkung des Siebbandes Schwierigkeiten. Da die Lochbleche sich bei der Umlenkung üblicherweise auf einem größeren Radius bewegen als der Teilkreisradius der die seitlichen Gliederketten führenden Umlenkräder, öffnen sich die zwischen benachbarten Lochblechen bestehenden Fugen bei der Umlenkung des Siebbandes. Dabei können Schmutz und Festkörper in die geöffnete Fuge eintreten und auf diese Weise auf die Reinseite des Siebbandes oder in den Bereich des Umlenkantriebs oder der Lagerungen gelangen. Da sich die Fugen zwischen benachbarten Lochblechen nach Beendigung der Umlenkung beim Übergang in den geraden Bandabschnitt wieder schließen, können
dort befindliche Festkörper eingeklemmt werden; dies kann zu einer Beschädigung der Siebelemente oder des Siebbandes führen.
Um diesen Schwierigkeiten entgegenzuwirken, werden die Siebbänder solcher Siebrechen üblicherweise mit einander überlappenden Rändern der benachbarten Lochbleche ausgeführt. Wegen der unvermeidlichen Relativschwenkung benachbarter Lochbleche beim Umlenkvorgang tritt aber auch hierbei ein Öffnen einer Fuge zwischen benachbarten Lochblechen auf, so daß Schmutz und Festkörper eindringen können und beim anschließenden Schließen der Fuge eingeklemmt werden können.
Eine weitere Schwierigkeit bekannter Siebrechen der eingangs genannten Gattung besteht darin, daß die Lochbleche entweder flach in verhältnismäßig großer Dicke oder gewölbt zur Erzielung einer ausreichenden Formsteifigkeit ausgeführt werden müssen, um den durch das Abwasser ausgeübten Flüssigkeitsdruck aufnehmen zu können. Diese beiden Maßnahmen bedingen jedoch einen erhöhten Fertigungsund Materialaufwand.
Aufabe der Erfindung ist es daher, einen Siebrechen der eingangs genannten Gattung so auszubilden, daß bei einfachem und leichtem Aufbau eine auch bei der Umlenkung des Siebbandes wirksame Abdeckung der Fuge zwischen benachbarten Lochblechen erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen einander zugekehrten Längskanten benachbarter Siebbleche jeweils ein Fugenbrückenprofil eingesetzt ist, das die beiden Längskanten jeweils in einer Haltenut beweglich und schwenkbar aufnimmt.
Das Fugenbrückenprofil läßt die beim Umlenkvorgang des Siebbandes auftretenden Relativbewegungen benachbarter Lochbleche zu, nämlich eine Schwenkung und eine Verschiebung der beiden Lochbleche relativ zueinander, ohne daß sich dabei eine Fuge zwischen den beiden Lochblechen nach außen öffnet. Das Eindringen von Schmutz und Festkörpern wird somit verhindert. Zugleich bewirken die an den Längskanten der Siebbleche angreifenden Fugenbrückenprofile eine Längsversteifung der beiden Lochbleche, so daß diese aus verhältnismäßig dünnem Material ausgeführt werden können.
Da die Fugenbrückenprofile beiderseits nur wenig über die Außenflächen der Lochbleche vorstehen, wird eine wirksame Reinigung der Lochbleche mit Bürstenwalzen nicht behindert. Das Siebband kann auf der Schmutzseite, aber erforderlichenfalls auch auf der innenliegenden Reinseite in einfacher Weise durch umlaufende Bürstenwalzen gereinigt werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand der Unteransprüche.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt:
Fig. 1 in einer Teil-Draufsicht ein Siebband eines Siebrechens zum Austrag von Feststoffen aus einem Abwasserstrom,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie ll-ll in Fig. 1 ,
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie lll-lll in Fig. 2,
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3 und
Fig. 5 in einem Schnitt ähnlich der Fig. 4 eine abgewandelte Ausführungsform eines Fugenbrückenprofils.
Der in den Fig. 1 - 4 dargestellte Siebrechen dient dazu, aus einem Abwasserstrom Feststoffe auszutragen. Ein umlaufendes, antreibbares Siebband 1 weist zwei seitliche Gliederketten 2 auf, zwischen denen sich Siebelemente erstrecken, die als Lochbleche 3 ausgeführt sind.
Jenes Lochblech 3 ist an seinen beiden Enden mit einem Tragwinkel 4 verbunden, beispielsweise verschraubt, der mit einem Glied 2a der Gliederkette 2 verbunden ist. Jeder Tragwinkel 4 weist ein Anschlagblech 5 auf, das an der Unterseite des Lochblechs 3 anliegt und sich fast über dessen gesamte Breite erstreckt.
Zwischen den Längskanten 3a benachbarter Siebbleche 3 ist jeweils ein Fugenbrückenprofil 6 eingesetzt, das bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 - 4 aus zwei Profilleisten 7 besteht, die jeweils aus einem verformten Blechstreifen gebildet sind. Die beiden Profilleisten 7 sind durch mehrere im gleichen Abstand zueinander angeordnete Schrauben 8 miteinander verbunden. Wie in Fig. 2 gezeigt, ist jede Schraube 8 an ihrem einen Ende mit der unteren Profilleiste 7 verbunden, beispielsweise
verschweißt und ragt mit ihrem anderen Ende durch eine Bohrung der oberen Profilleiste 7 und trägt eine gesicherte Hutmutter 9.
Eine auf der Schraube 8 aufgenommene, zwischen den beiden Profilleisten 7 angeordnete Distanzhülse 10 bildet einen Abstandshalter zwischen den beiden Profilleisten 7.
Zwischen den beiden Längsrändern der im Abstand zu einander angeordneten Profilleisten 7 ist am Fugenbrückenprofil 6 jeweils eine Haltenut 11 gebildet, die jeweils eine der beiden Längskanten 3a beweglich und schwenkbar aufnimmt. Jede der beiden Haltenuten 11 des Fugenbrückenprofils 6 weist eine durch zwei Nutlippen 12 begrenzte Nutmündung auf, deren lichte Weite größer als die Dicke des Lochblechs 3 ist. Man erkennt außerdem, daß sich die Haltenut 11 zum Nutgrund hin erweitert. Die den Lochblechen 3 zugekehrten Innenflächen der Nutlippen 12 sind konvex gewölbt. Dies ermöglicht im Bereich der Umlenkung des Siebbandes eine Schwenkbewegung der beiden Lochbleche 3 relativ zueinander, wie in Fig. 4 gezeigt ist. Außerdem ermöglicht die bewegliche Aufnahme der Längsränder 3a in den Haltenuten 11 eine Verschiebung der beiden Lochbleche 3 relativ zueinander.
Fig. 4 ist mit strichpunktierten Linien angedeutet, daß das Fugenbrückenprofil 6 mit Zinken 13 versehen sein kann, die einen Rechen zum Hochfördern der angesammelten Feststoffe bilden. Anstelle der in den Fig. 1 - 4 dargestellten mehrteiligen Ausführung des Fugenbrückenprofils 6 ist es auch möglich, das Fugenbrückenprofil 6' als
einstückiges, beispielsweise extrodiertes Profil auszuführen, wie in Fig. 5 dargestellt ist.
Die Anschlagbleche 5 der Tragwinkel 4 liegen in geringem Abstand vor den stirnseitigen Enden des Fugenbrückenprofils 6 und bilden jeweils einen seitlichen Anschlagkörper für die Fugenbrückenprofile, wie man aus Fig. 3 erkennt. Damit wird erreicht, daß sich die Fugenbrückenprofile 6 trotz ihrer beweglichen Aufnahme zwischen den beiden Lochblechen 3 seitlich nicht verschieben können.
Die glatte Ausführung der Außenseiten der Fugenbrückenprofile 7, insbesondere der aus einstückigen Profilen bestehenden Fugenbrückenprofilen 6' ermöglicht es, das Siebband mit Bürstenwalzen zu reinigen, ohne daß hierbei die Fugenbrückenprofile 6 bzw. 6' stören.