Siebrechen
Die Erfindung betrifft einen Siebrechen zum Austrag von Feststoffen aus einem Abwasserstrom, mit einem antreibbaren, in den Abwasserstrom einsetzbaren Siebband, das zwei seitliche Gliederketten aufweist, zwischen denen sich aus Lochblechen bestehende Sieb- oder Filterelemente erstrecken. Sie betrifft auch ein Verfahren zum Betrieb des Siebrechens. Derartige Siebrechen sind z. B. aus der DE 29619891 U1 bekannt. Sie weisen jedoch den Nachteil auf, daß eine ungenügende Reinigung der Filterelemente erfolgt. Die Erfindung hat daher das Ziel eine möglichst vollständige Reinigung der einzelnen Sieb- oder Filterelemente zu erreichen. Sie ist daher dadurch gekennzeichnet, daß alle Sieb- oder Filterelemente an den in Laufrichtung gesehen vorderen Kettengliederbohrungen beweglich gelagert sind und der gegenüberliegende Teil der Sieb- oder Filterelemente auf der nachlaufenden Welle aufliegt. Eine günstige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß auf der Seite der Sieb- oder Filterelemente, die auf der nachfolgenden Welle aufliegt, Austragshaken angebracht sind.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Abwärtsbewegung der Sieb- oder Filterelemente mindestens eine Leiste oder Schiene vorgesehen ist, der zur Führung der Sieb- oder Filterelemente dient.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Beginn der Leiste oder Schiene als fester Anschlag für die Sieboder Filterelemente ausgebildet ist. Eine günstige Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Leisten oder Schienen auf beiden Seiten der Sieb- oder Filterelemente angeordnet und mit dem Rahmen des Siebrechens fest verbunden sind. Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Sieb- oder Filterelemente auf beiden Seiten Seitenbleche
aufweisen, die an ihrem auf der nachfolgenden Welle aufliegenden und vom dem Sieb- oder Filter gegenüberliegenden Ende mit einer Nase versehen sind, die auf den Leisten oder Schienen entlang gleitet, wobei die Nase als auswechselbares Verschleißteil ausgebildet sein kann. Eine günstige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Bereich nach der Umlenkwalze ein Exzenterantrieb vorgesehen ist, der die Sieb- oder Filterelemente wiederholt anhebt . Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der oberen Umlenkwalze und des abwärtsgeführten Bandes ein sich über die gesamte Breite erstreckendes Blech vorgesehen ist.
Eine weitere günstige Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß über den Sieb- oder Filterblechen des Sieb- oder Filterelementes ein weiteres, verschiebbares Sieb- oder Filterblech vorgesehen ist. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Austrag von Feststoffen aus einem Abwasserstrom, mit einem antreibbaren, in den Abwasserstrom einsetzbaren Siebband, das zwei seitliche Gliederketten aufweist, zwischen denen sich aus Lochblechen bestehende Sieb- oder Filterelemente erstrecken. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß alle Sieb- oder Filterelemente nach dem Umlenken um die obere Umlenkwalze nach unten gegen einen festen Anschlag fallen, wobei die Elemente mehrmals angehoben und wieder gegen den Anschlag fallengelassen werden können. Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Sieb- oder Filterelemente bei ihrer Abwärtsbewegung entlang einer Leiste oder Schiene geführt werden.
Eine günstige Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß zur Reinigung der Sieb- oder Filterelemente die verschiebbaren Sieb- oder Filterbleche derart verschoben werden, daß erst eine offene und in weiterer Folge eine geschlossene Fläche entsteht.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen beispielhaft beschrieben, wobei Fig. 1 eine Ausführung der Erfindung, Fig. 2 a eine Draufsicht auf Sieb- oder Filterelemente, Fig. 2 b einen Querschnitt der Filterelemente aus Fig. 2 a, Fig. 3 eine Seitenansicht auf Fig. 2 a, Fig. 4 einen Ausschnitt aus Fig. 3, Fig. 5 eine Draufsicht auf Fig. 4, Fig. 6 eine alternative Ausführung eines Sieb- oder Filterelemente und Fig. 7 eine alternative Ausführung eines Seitenbleches darstellt.
Fig. 1 zeigt den Aufbau eines erfindungsgemäßen Siebrechens 1 mit einem umlaufenden Siebband 2, das aus einzelnen Sieb- oder Filterelementen 3 aufgebaut ist. Das Siebband 2 wird über eine untere Umlenkwalze 4 gelenkt und aufwärts geführt. Am Beginn dieses Bereiches wird unter Wasser Feststoff auf den Sieb- oder Filterelementen 3 abgelagert. Die Filterelemente 3 bilden hier eine geschlossene Fläche. Anschließend wird das Siebband 2 um eine obere Umlenkwalze oder ein oberes Transportkettenrad 5 geführt. Diese Umlenkwalze bzw. dieses Rad ist mit einem Antrieb (nicht dargestellt) verbunden. Nach Umlauf um das obere Transportkettenrad 5 bewegen sich die einzelnen Filterelemente 3 nach unten, bis sie auf einen festen Anschlag 7 fallen. Dieser feste Anschlag 7 ist die Fortsetzung einer Führungsleiste oder - schiene 6. Durch das Fallen der Filterelemente 3 auf den festen Anschlag 7 löst sich der Schmutz und wird über einen Schacht 8 z. B. einem Schneckenförderer oder einer Schneckenpresse 9 zugeführt. Zur Unterstützung der Reinigung werden die Filterelemente 3 durch einen Exzenter 10 wiederholt angehoben und neuerlich gegen den festen Anschlag 7 fallen gelassen. Eine weitere Reinigung erfolgt mittels Spritzdüsen von innen, wobei die verschiebbaren Bleche offen sind, d.h. der Schmutz wird bedingt durch die offenen Bohrungen von innen besprüht und somit von der Oberfläche gelöst. Eine weitere Reinigung erfolgt dann von außen mittels Spritzdüsen 11 , die in einer Leiste quer zur Laufrichtung des Siebbandes 2 angeordnet sind, bei geschlossenen Bohrungen. Die
Seitenwände 12 der Filterelemente 3 weisen an ihrem von der Drehachse entfernten Ende Nasen 13 auf, die an den beidseitig des Siebbandes 2 angebrachten Führungsleisten 6 entlang gleiten. Um zu verhindern, daß beim Abklappen der Elemente 3 einzelne grobe Gegenstände zwischen das Siebband 2 gelangen können, ist hier ein über die Siebbandbreite gehendes Blech 14 vorgesehen. Die Führungsleisten 6 sind so gestaltet, daß sie im Bereich 15 ein Aufklappen der Filterelemente 3 ermöglichen. In diesem Unterwasserbereich kann dadurch der hydraulische Strömungswiderstand reduziert werden. Der Versteilantrieb 16 dient zur automatischen Verstellung der Siebelemente je nach Rechengutanfall und wechselnder hydraulischer Verhältnisse. Durch die Ausgestaltung der Führungsleiste 6 im unteren Bereich der Rechensohle werden die Filterelemente 3 wieder geschlossen und um die untere Umlenkwalze 4 geführt. Fig. 2 a zeigt nun eine Draufsicht auf das Siebband 2. Man erkennt die Außenwände 17 des Siebrechens 1. Weiters sind die einzelnen Kettenglieder 18 erkennbar, zwischen denen sich die Filterelemente 3 befinden. Die einzelnen Filterelemente 3 sind an den Wellen 19 befestigt und gelenkig in den Kettengliedern 18 gelagert. Auf der Seite der Filterelemente 3, die auf der nachfolgenden Welle 19 aufliegt, sind Austragshaken 20 angebracht, die die Feststoffe aus dem Abwasserkanal austragen. Die Laufrichtung des Siebbandes 2 ist durch Pfeil 21 gekennzeichnet. Weiters sind die Öffnungen 22 des Filterelementes 3 erkennbar, das hier als Lochblech ausgeführt ist. Grundsätzlich können auch Bleche mit anderen Öffnungen verwendet werden. Bei einer Ausführung der Filterelemente 3 mit zwei aufeinanderliegenden (Loch-) Blechen werden diese mit einer Befestigung 23 zusammengehalten. Fig. 2 b zeigt eine Ansicht von Fig. 2 a, wobei speziell die über die Bandbreite verteilten Austragshaken 20 erkennbar sind. Fig. 3 stellt eine Seitenansicht von Fig. 2 a dar (ohne Seitenwände 17 des Siebrechens 1). Es sind hier die Seitenwände 12 mit den Nasen 13 der
einzelnen Filterelemente 3 zu sehen. Die Filterelemente 13 bestehen neben den Seitenwänden aus einem unteren, feststehenden Lochblech 24 und einem oberen, verschiebbaren Lochblech 26. Hier ist die größtmögliche offene Fläche dargestellt, bei der die Löcher 22 beider Lochbleche übereinander liegen. Der Zusammenhalt der beiden Lochbleche 24, 26 wird mittels einer Anpreßschraube 23 erzielt. Das untere Lochblech 24 weist an einem Ende einen gebogenen Teil 25 auf, mit dem es fest mit der Welle 19 verbunden ist, wobei die Welle 19 in den Kettengliedern 18 beweglich gelagert ist. Das andere Ende des Lochblechs 25 weist die Austragshaken 20 auf und liegt auf dem nächstfolgenden Filterelement 3 im Bereich der nachfolgenden Welle 19 auf.
Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt aus Fig. 3 mit einer Anpreßschraube 23. Die Anpreßkraft wird hier mittels Tellerfedern 27 erzeugt, wobei diese Kraft auf der Gegenseite durch eine Gegenscheibe 28 auf das obere Lochblech 26 übertragen wird.
Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf Fig. 4, mit den Löchern 22 und der Gegenscheibe 28. Mit dieser Konstruktion ist die Gefahr, daß sich Schmutz zwischen den Blechen absetzt sehr gering. Fig. 6 zeigt nun eine alternative Ausführung eines Filterelementes 3, wobei zur besseren Übersichtlichkeit die Seitenwände 12 nicht dargestellt sind. Hier ist das an der Welle 19 befestigte Ende 29 des Lochbleches 24 in S-Form geknickt. Das andere Ende 30 ist ebenfalls geknickt und weist die Austragshaken 20 auf. Die Ebene der Lochbleche 24, 26 verläuft dabei in etwa auf der Verbindungslinie der vor- und nachlaufenden Wellen 19, so daß eine kompakte Bauweise des Siebbandes 2 erreicht werden kann. Fig. 7 a und 7 b zeigen eine Seitenwand 12 mit einem als Verschleißteil ausgeführten Nase 13', die z. B. mittels Schraube verbunden sein kann. Bei breiteren Seitenwänden 12 könnte die Nase 13' auch in die Seitenwand einschiebbar gestaltet werden.
Funktionsablauf:
Während des Laufes der des Siebrechens 1 bewegen sich die klappbaren Sieb- oder Filterelemente 3 um das obere Transportkettenrad 5 bis sie nacheinander, bedingt durch die Schwerkraft, nach unten gegen einen festen Anschlag 7 fallen. Dieser feste Anschlag 7 dient gleichzeitig als Führung für die nach unten geklappten Elemente 3. Die Führungsleisten oder - schienen 6, die mit dem Rahmen des Siebrechens 1 fest verbunden sind, haben die Aufgabe, die Sieb- oder Filterelemente 3 wieder in ihre Ausgangslage zu bewegen.
Die Reinigung der Elemente 3 erfolgt nun zunächst durch das Aufschlagen auf den festen Anschlag 7 und anschließend durch mehrmaliges Anheben und wieder fallen lassen durch einen Exzenterantrieb 10. Die endgültige Reinigung erfolgt durch Abspritzen mit einer innen und einer weiteren außen angeordneten, über die gesamte Filterbandbreite gehenden, Spritzdüsenleiste 11 , 11a.
Beim Einsatz eines Siebrechens 1 mit verstellbaren Filterelementen 3 kann die Abspritzwirkung erhöht werden, indem beide übereinanderliegende Bleche 24, 26 durch eine fest montierte Verschiebeeinrichtung so verschoben werden, daß eine geschlossene Fläche entsteht. Hierbei ist darauf zu achten, daß die Lochbleche 24, 26 der Filterelemente 3 im Bereich der steuerungsabhängigen automatischen Verstellung fest aufeinander liegen. Dies kann durch speziell gestaltete Anpreßschrauben 23 erfolgen. Ein weiterer Vorteil von klappbaren Elementen 3 ist, daß diese im Unterwasser bereich 15 durch anströmendes Wasser nach hinten klappen und so den hydraulischen Strömungswiderstand reduziert werden kann. Als Anschlag dienen wiederum die beiden Führungsschienen 6. Bedingt durch die bis zur Rechensohle geführten Führungsschienen 6 und das anströmende Wasser
legen sich die einzelnen Filterelemente 3 im Aufwärtsbereich wieder aufeinander. Die klappbaren Filterelemente 3 bilden so oberstromseitig eine geschlossene Filterfläche.
Bedingt durch den verzögerten Strömungswiderstand wird bei erfindungsgemäßen Rechen die maximale Wasserspiegeldifferenz zwischen vor und hinter dem Rechen schneller erreicht als bei Rechen ohne Klappelemente, dadurch läuft der Rechen öfter und es wird mehr Material ausgetragen.