DE1800459B2 - Verfahren zur Herstellung härtbarer Umsetzungsprodukte auf Basis von Triglycidylisocyanurat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung härtbarer Umsetzungsprodukte auf Basis von TriglycidylisocyanuratInfo
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Description
Es ist bekannt, aus kristallisiertem TrigJycidylisocyanurat,
welches einen hohen Gehalt an Epoxidsauerstoff aufweist, und organischen Verbindungen, die zur
Polyadduktbildung mit Epoxidverbindungen befähigt sind, Gemische herzustellen, die sich als Gießharze
verarbeiten lassen und bei erhöhter Temperatur zu Kunstharzen mit einer hohen Wärmeformbeständigkeit
aushärten (vgl. BE-PS 5 16 023). Versucht man, aus solchen Gemischen Lösungen herzustellen und damit
beispielsweise Gewebe zwecks Herstellung von Schichtpreßstoffen zu tränken, treten Schwierigkeiten
aufgrund der geringen Löslichkeit von reinem Triglycidylisocyanurat auf. Da man somit durch einmaliges
Tränken keinen genügend hohen Auftrag der härtbaren Mischung erzielen kann, muß das Imprägnieren
wiederholt werden. Dadurch wird aber die Herstellung von imprägnierten Fasermatten zu aufwendig.
Weiterhin treten bei der Herstellung von Lösungen die als Überzugsmittel verwendet werden können,
Schwierigkeiten infolge der geringen Löslichkeit aus Triglycidylisocyanurat auf. Schließlich ist oft die relativ
hohe Verarbeitungstemperatur von erhärtenden Gießharzmischungen auf Basis von Triglycidylisocyanurat
ein Nachteil dieses im übrigen zu Formkörpern von hervorragenden thermischen und elektrischen Eigenschaften
führenden Rohstoffs.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, härtbare Umsetzungsprodukte auf Basis von Triglycidylisocyanurat
zu entwickeln, die sich leicht in Lösungsmitteln lösen und die genügend konzentrierte Lösungen ergeben, um
eine rationelle Herstellung von Lacklösungen, Prepregs und dergleichen zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man kristallisiertes Triglycidylisocyanurat mit
wenigstens 14% EpoxHsauerstoffgehalt mit Dicarbonsäureimiden und/oder Tetracarbonsäurediimiden in
einer Zeit von 1 bis 6 Stunden bei einer Temperatur von 120 bis 160° C umsetzt, wobei auf 10 Mol Triglycidylisocyanurat
1 bis 20 Mol Dicarbonsäureimid bzw. 0,5 bis 10 Mol Tetracarbonsäurediimid entfallen. Bevorzugt sollen
jedoch nur 6 bis 10 Mol des Imids bzw. 3 bis 5 Mol des Diimids auf 10 Mol Triglycidylisocyanurat entfallen.
Das einzusetzende Triglycidylisocyanurat muß einen Epoxidsauerstoffgehalt von mindestens 14% haben. Die
Herstellung solcher Produkte ist an sich bekannt und kann durch Reinigen von rohen Reaktionsprodukten,
welche man z. B. durch Umsetzen von Cyanursäure mit einem Überschuß an Epichlorhydrin erhält, durchgeführt
werden. So kann durch einmaliges oder mehrmaliges Umkristallisieren aus geeigneten Lösungsmitteln
ein Produkt mit dem erforderlichen Epoxidgehalt hergestellt werden.
Ais Dicarbonsäureimide kommen sowohl aromatische als auch aliphatische oder cycloaliphatische in
Frage. Erwähnt seien beispielsweise
Phthalimid, Tetrahydrophthalimid,
Hexahydrophthalimid, Methylhexahydro-
Phthalimid, Tetrahydrophthalimid,
Hexahydrophthalimid, Methylhexahydro-
phthalimid, Dichlortetrahydrophthalimid,
«,oc'-Anthrylenbernsteinsäureimid,
Naphthalindicarbonsäure-(23)-imid
und weiter Bernsteinsäureimid,
Dodecenylbernsteinsäureimid,
«,oc'-Anthrylenbernsteinsäureimid,
Naphthalindicarbonsäure-(23)-imid
und weiter Bernsteinsäureimid,
Dodecenylbernsteinsäureimid,
ι s Dichlorbernsteinsäureimid,
Maleinsäureimid und Glutarsäureimid.
Als Tetracarbonsäurediimide kommen in erster Linie das Benzoltetracarbonsäure-(l,2,4,5)-diimid und das Naphthalintetracarbonsäure-(2,3,6,7)-dümid in Frage.
Als Tetracarbonsäurediimide kommen in erster Linie das Benzoltetracarbonsäure-(l,2,4,5)-diimid und das Naphthalintetracarbonsäure-(2,3,6,7)-dümid in Frage.
Zur erfindungsgemäßen Herstellung der noch Epoxidgruppen aufweisenden Umsetzungsprodukte werden
die Komponenten 1 bis 6 Stunden bei 120 bis 160°C miteinander umgesetzt. Man kann beispielsweise eine
Komponente in die Schmelze der anderen eintragen oder auch die Komponenten vorher mischen. Nach
Abkühlen wird die Schmelze vor der Weiterverarbeitung zweckmäßig zerkleinert.
Die erfindungsgemäß hergestellten Epoxidgruppen enthaltenden Reaktionsprodukte können in bekannter
Weise mit in der Literatur als Härter bezeichneten Stoffen zu festen, unschmelzbaren Kunststoffen umgesetzt
werden. Eine Zusammenstellung geeigneter Härtungsmittel befindet sich beispielsweise in dem Buch
von A. M. P a q u i η »Epoxyverbindungen und Epoxydharze« (1958), Seite 461 bis 528. Die erfindungsgemäß
hergestellten Produkte können demnach sowohl mit katalytisch wirkenden Härtern als auch Polyadduktbildnern
wie Polycarbonsäureanhydriden, Aminen oder auch mehrwertigen Phenolen, Formaldehydkondensaten,
Harnstoff- oder Melaminharzen umgesetzt werden. Die erfindungsgemäß hergestellten Epoxidgruppen
enthaltenden Umsetzungsprodukte sind mehrere Monate ohne Verlust ihrer guten Löslichkeitseigenschaften
haltbar. Auch Gemische mit Heißhärtern sind längere Zeit lagerfähig. Als Lösungsmittel eignen sich beispielsweise
Aceton, Methyläthylketon, Dioxan, Essigsäureäthylester, Essigsäurebutylester, Toluol, Chloroform,
Methylenchlorid, Trichloräthylen, Dimethylsulfoxid und Dimethylformamid. In den genannten Lösungsmitteln
lösen sich die erfindungsgemäß hergestellten Produkte, gegebenenfalls im Gemisch mit geeigneten Härtern, bei
20 bis 30° C zu etwa 45- bis 65%igen Lösungen. Mit diesen Lösungen lassen sich Faserstoffe, wie Glasfasergewebe
oder Glasfasern in Wirrlage oder Faservliese aus Gesteinsfasern tränken und nach Verdunsten des
Lösungsmittels in üblicher Weise zu Schichtpreßstoffen verarbeiten.
Außerdem können die Epoxidgruppen enthaltenden Umsetzungsprodukte zur Herstellung von Lacken
bo verwendet werden. Dabei werden ebenfalls übliche
Härter für Epoxidverbindungen und gegebenenfalls weitere Hilfsmittel zur Herstellung von Oberflächenüberzügen mitverwendet.
Ferner lassen sich einige der erfindungsgemäß
Ferner lassen sich einige der erfindungsgemäß
b5 hergestellten Reaktionsprodukte auch als sogenannte
Gießharze weiterverarbeiten. In diesen Fällen kann es zweckmäßig sein, den Gemischen aus den erfindungsgemäß
hergestellten Unisetzungsprodukten und Härtern
Farbstoffe, Pigmente oder Füllstoffe zuzusetzen, wie beispielsweise Quarzmehl, Glasmehl, gemahlenen Dolomit,
Glimmer, Aluminiumoxid, Titanoxid, Zirkonoxid oder auch Bariumsulfat
Schließlich können die erfindungsgemäß hergestellten Umsetzungsprodukte zusammen mit. Härtern auch
als Klebstoffe eingesetzt werden, beispielsweise zum Verbinden von Metallen wie Eisen, Stahl, Kupfer,
Messing oder auch anderen starren Körpern aus harten Kunststoffen oder Glas, Porzellan oder Keramik.
Es muß als überraschend angesehen werden, daß die erfindungsgemäß hergestellten Umsetzungsprodukte
zusammen mit den zur Polyadduktbildung mit Epoxidverbindungen befähigten Verbindungen gut lösliche
Mischungen ergeben. Diese Verbesserung der Löslichkeit konnte im Hinblick auf die relativ schlechte
Löslichkeit des Triglycidylisocyanurates und auf den Umstand, daß bei anderen bekannten Epoxidharzen
10
durch eine Vorreaktion mit einem Polyadduktbildner im allgemeinen eine Verschlechterung der Löslichkeit
eintritt, nicht erwartet werden.
Beispiele 1 bis 12
In einen 250 ml fassenden Dreihalskolben wurden jeweils 100 g Triglycidylisocyanurat (Epoxidsauerstoffgehalt
15,5%) auf etwa 14O0C erhitzt und dann unter Rühren portionsweise innerhalb etwa 1 Stunde ein Imid
zugesetzt. Nach weiteren 2 Stunden bei der gleichen Temperatur wurde das Reaktionsprodukt ausgegossen,
abkühlen gelassen und zerkleinert
In der nachfolgenden Tabelle I ist in der ersten Spalte die laufende Nummer des Beispiels, dann die Menge und
Art des Imids sowie das Molverhältnis von Triglycidylisocyanurat zu Imid wiedergegeben. Es folgen der
Epoxidwert, das Epoxidäquivalent und die Löslichkeit des Reaktionsproduktes.
Beispiel Irnid
Molverhältnis
Epoxid-Wert
Epoxidäquivalent
Löslichkeit in %
Aceton
Methylenchlorid
1 29,8 g Phthalimid
2 30,5 g Tetrahydrophthalimid
3 31,0 g Hexahydrophthalimid
4 20,0 g Bernsteinimid
5 53 g Dodecenylbernsteinimid
6 33,5 g Methylhexahydrophthalimid
.7 49,6 g Phthalimid
.7 49,6 g Phthalimid
8 50,8 g Tetrahydrophthalimid
9 51,6 g Hexahydrophthalimid
10 33,3 g Bernsteinimid
11 88,4 g Dodecenylbernsteinimid
12 55,8 g Methylhexahydrophthalimid
Anwendung der erfindungsgemäß hergestellten Produkte
Laminate
100 g des nach Beispiel 2 erhältlichen Reaktionsproduktes und 43 g Diaminodiphenylsulfon wurden in 143 g
Aceton gelöst. Mit dieser Lösung wurden Glasfasergewebe imprägniert, die nach dem Trocknen bei
50kp/cm2 und 14O0C während 30 Minuten zu Platten
einer Schichtdicke von 4 mm verpreßt wurden. Aus den Platten wurden Prüfkörper der Abmessung
50 χ 6 χ 4 mm gesägt und die mechanischen Eigenschaften gemessen. Die Schlagzähigkeit betrug
154 kp cm/cm2 und die Biegefestigkeit 4300 kp/cm2.
Herstellung einer Lacklösung
100 g des nach Beispiel 2 hergestelltenProduktes und
43 g Diaminodiphenylmethan wurden in 143 g Aceton gelöst. Auf gereinigten und entfetteten Eisenblechen
wurden durch Tauchen mit dieser Lösung Überzüge hergestellt, die nach dem Verdunsten des Lösungsmittels
bei 1500C während 5 Stunden gehärtet wurden. Die
Filmdicke betrug 50.
Die Überzüge wiesen eine Erichsen-Tiefung von 4 mm auf und hatten beim Gitterschnitt die Gütestufe 2.
10:6 | 9,2 | 174 | 30-40 | 40-50 |
10:6 | 11,0 | 145 | 30-40 | 40-50 |
10:6 | 10,2 | 157 | 30-40 | 40-50 |
10:6 | 9,2 | 174 | 30-40 | 40-50 |
10:6 | 7,9 | 202 | 30-40 | 40-50 |
10:6 | 10,2 | 157 | 30-40 | 40-50 |
10:10 | 5,4 | 296 | 40-50 | 50-60 |
10:10 | 6,6 | 242 | 40-50 | 60-70 |
10:10 | 6,4 | 250 | 40-50 | 50-60 |
10:10 | 7,0 | 228 | 40-50 | 50-60 |
10:10 | 5,7 | 280 | 40-50 | 50-60 |
10:10 | 5,3 | 302 | 40-50 | 60-70 |
Gießharze |
40
Aus jeweils lOOg der nach den Beispielen 1 und 4
hergestellten Produkte und 80,5 g Hexahydrophthalsäureanhydrid wurden Mischungen hergestellt. Diese
wurden bei 12O0C zu Prüfkörpern gegossen, gelieren gelassen und während 3 Stunden bei 1600C und 20
Stunden bei 200° C getempert.
Ebenso wurde mit einem Produkt nach Beispiel 9 zusammen mit 56,0 g Hexahydrophthalsäureanhydrid
verfahren.
so In der nachfolgenden Tabelle Il ist in der ersten Spalte die Beispielnummer des verwendeten Produktes
angegeben. Es folgen die Martenstemperaturen, die Schlagzähigkeit und die Durchbiegung.
Martenstemperatur
(0C)
Schlagzähigkeit
(kp cm/cm2)
(kp cm/cm2)
Du; ch-
biegung
(mm)
60 1 | 192 | 12 | 5 |
4 | 204 | 17 | 6 |
9 | 159 | 12 | 5 |
Die Formkörper zeichnen sich durch einen niedrigen tg ö und DK-Werte sowie eine hohe Kriechstromfestigkeit
(KA 3c) aus.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung härtbarer Umsetzungsprodukte auf Basis von Tnglycidylisocyanurat,
dadurch gekennzeichnet, daß man kristallisiertes Tnglycidylisocyanurat mit wenigstens 14%
Epoxidsauersxoffgehalt mit Dicarbonsäureimiden und/oder Tetracarbonsäureimiden in einer Zeit von
1 bis 6 Stunden bei einer Temperatur von 120 bis 160° C umsetzt, wobei auf 10 Mol Tnglycidylisocyanurat
1 bis 20 Mol Dicarbonsäureimid bzw. 0,5 bis 10 Mol Tetracarbonsäureimid entfallen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf 10 Mol Triglycidylisocyanurat 6 bis
10 bzw. 3 bis 5 Mol des Imids entfallen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH450468A CH491155A (de) | 1968-03-27 | 1968-03-27 | Verfahren zur Herstellung von härtbaren Umsetzungsprodukten auf Basis von Triglycidylisocyanurat |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1800459A1 DE1800459A1 (de) | 1969-10-16 |
DE1800459B2 true DE1800459B2 (de) | 1978-08-24 |
DE1800459C3 DE1800459C3 (de) | 1979-04-26 |
Family
ID=4277336
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19681800459 Expired DE1800459C3 (de) | 1968-03-27 | 1968-10-02 | Verfahren zur Herstellung härtbarer Umsetzungsprodukte auf Basis von Triglycidylisocyanurat |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH491155A (de) |
DE (1) | DE1800459C3 (de) |
-
1968
- 1968-03-27 CH CH450468A patent/CH491155A/de not_active IP Right Cessation
- 1968-10-02 DE DE19681800459 patent/DE1800459C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1800459A1 (de) | 1969-10-16 |
CH491155A (de) | 1970-05-31 |
DE1800459C3 (de) | 1979-04-26 |
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OGA | New person/name/address of the applicant | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |