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Fahrbarer Bockkran Vor allem im Schiffbau verwendet man seit einiger
Zeit fahrbare Bockkrane, mittels deren große Sektionen von beispielsweise 500 t
zum MOntage-Platz herangebracht und in der für die Montage erforderlichen leise
bewegt werden. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für einen solchen Zweck
einen Bockkran, der eine Feststütze und eine Pendelstütze aufweist, so zu gestalten,
daß an unterschiedliche Betriebsbedingungen, die beträchtliche Änderungen der Spannweite
ergeben, leici-tangepaßt werden kann.
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Das wird erfindungsgemäß in erster Linie dadurch erreicht, daß der
Kranträger mit der Pendelstütze, auf welcher er in seiner Längsrichtung verschiebbar
gelagert ist, durch Stellglieder verbunden ist, tnittels deren die Spannweite des
Kranes verändert werden kann, Die Feststütze und die Pendelstütze weisen hierbei
zweckmäßig Gelenke auf, die es ermöglichen, daf3 sich der Kranträger gegenüber der
Fahrtrichtung des Kranes schreib stellt.
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Die Stellglieder zur Veränderung der Spannweite des Kranes arbeiten
vorzugsweise selbsttätig. Zu diesem Zweck kann beispielsweise ein Antriebsmittel
der Stellglieder mit inem Steuerglied versehen sein, das in Abhängigkeit von Schrägstellungen
des Kranträgers gegenüber der Fahrftrichtung solche Verschiebungen des Kranträgers
auf der Pendelstütze verursacht, daß die der Schrägstellungen jeweils entsprechenden
Spannweiten
bei lotrechter Anordnung der Fendelstütze verwirklicht
werden. Wenn die Fahrschienen für die Feststütze und die Pendelstütze nicht parallel
zueinander verlaufen, wird zweckmäßig ein Antriebsmittel der Stellglieder mit einem
Steuerglieder versehen, das beim Fahren des Kranes mit parallel zu sich bleibendem
Kranträger in Abhängigkeit von den F=hrstellungen solche Verschiebungen des grantr-igers
auf der Pendelstütze verursacht, daß die den Fahrstellungen jeweils entsprechenden
Spannweiten bei lotrechter Anordnung der Pendelstütze verwirklicht werden.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt; und zwar zeigt Fig. 1 einen Bockkran in Ansicht mit dem Blick in Fahrtri
ohtung, Fig, 2 die zugehörige Draufsicht, Fig.2a eine Einzelheit, Fig. 3 die Ansicht
mit dem Blick in Richtung des Pfeiles A in Fig. 1, Fig. 4 den Schnitt nach der Linie
IV-Itçr in wig. 1 in größerem Maßstab, Figo 5 zwei Montageplätze mit verschiedenen
Grundrissen und 6 mit Je einer Bockkran-Anlage in Draufsicht.
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Der Kranträger 1 ist in Kastenbauweise ausgeführt und hat auf dem
größten Teil seiner Länge einen von zwei Hohlkästen 2 eingefaßten Zwischenraum.
An einem Ende ist der Kranträger biege- und torsionssteif mit der Feststütze 3 verbunden,
die sich über ein Drehlager 4 auf den
Fahrbalken 5 eines durch Ausgleichsschwingen
unterteilten Fahrwerkes 6 stützt. Dieses läuft auf einer Schiene 7, die an einer
Kante eines Schiffdockes verlegt ist.
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Die Pendelstütze 8 ist auf einer Schiene 9 auf der anderen Seite des
Schiffdockes mittels eines ähnlichen Fahrwerkes fahrbar. An der Spitze der Pendelstütze
8 befindet sich ein Drehlager lo mit einem Stützwagen 11.
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Dieser hat zwei beiderseits der lotrechte@ LtirEesmittelebene des
Kranträgers 1 angeordnete Paare von Spukranzrädern 12. Auf diese stützt sich der
Kranträger 1 mit zwei Schienen 13, die auf den Unterseiten der Kästen 2 an deren
einander zugekehrten Rändern sitzen.
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Der Rahmen des Stützwagens bildet eine Doppel-Murtter für zwei Gweindespindeln
14, die sich parallel zu dem Kranträger 1 erstrec@@ und an @r@@@@@ @@ nach unr @
ragendes Au@@tzen d@@ @@@ @@@@ @@@@@ @@@ @@@ @@@@r dem Kranträger nicht länge v@rschibbar
galagert sind.
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Die beiden Gewindespindeln 14 haber ein gemeinsames Autriebsaggregat
derart, daß ihre Drehgeachwindigkeiten immer gleich sind.
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Auf dem Kranträger 1 befinden sich zwei Laufkatzen. Eine kleinere
Katze 15 fährt auf Schienen 16, die auf den oberen, einander zu@ekehrten Kanten
der Kästen 2 verlegt sind.
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Das Hubseil dieser Katze ist durch den Zwischenraum zwischen den Kästen
2 hindurchgarührt. Die andere Laufkatze, 17, fährt auf Schiener 18, die aur den
oberen, äu@eren Kanten der Kästen @ verlegt sind. Der Rahmen dieser Katze ragt beiderseits
über den Kranträger 1 hinaus, und die Hubseile zweier in dem Rhmen hedinalicher
Hubwerke hängen
beiderseits des Kranträgers 1.
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Fig. 2 zeigt mit ausgezogenen Linien die Normalstellung des Bockkranes,
in welcher sich der Kranausleger 1 recht-winkelig zu den parallel zu einander verlaufenden
Schienen 7 und 9 erstreckt. Dabei ist der Stützwagen 11 mittels der Gewindespindeln
14 so eingestellt, daß die Pendelstütze 8 lotrecht steht.
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Das Gewinde der Spindeln 14 ist selbsthemmend, so daß der Stützwagen
11 gegenüber parallel zum Kranträger 1 wirkenden Kräften festgehalten wird.
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Mit strichpunktierten Linien sind in Fig. 2 zwei Stellungen des Kranträgers
1 angedeutet, in denen der Kranträger gegenüber der Ausgangslage nach der einen
und der anderen Richtung hin um einen Winkels von beispielsweise 30 ° um die lotrechte
Achse des Drehlagers 4 verschwenkt ist. Hierbei ist der Stützwagen 11 mittels der
Gevrindespindeln 14 soweit nach dem äußeren Ende des Kranträgers 1 verschoben, a
die Pendelstütze 8 trotz der durch die Schrägstellung des Kranträgers 1 bedingten
Vergrößerung der Spannaleite lotrecht steht. Das wird selbsttätig durch eine Steuerung
des Antriebsaggregates der Gewindespindeln 14 erreicht, und zwar in Abhängigkeit
von dem Schwenkenwinkel& Hierzu dient beispielsweise eine Kopier-Schalteinrichtung,
wie sie in Fig. 2 a schematisch in größerem Maßstab dargestellt ist. An der Feststütze
3, die sich zusammen mit dem Kranträger 1 unter Vermittlung des Drehlagers 4 gegenüber
dem Fahrbalken 5 um die Achse 19 dreht, sitzt eine Kurvenscheibe 20 mit einer konkaven
Kurvenbahn 21, die zu der lotrechten ifängsmittelebene 22 des Kranträgers 1 bei
dessen Ausgangslage symetrisch verlauft. An der Kurvenbahn 21 liegt unter Federdruck
der Stößel eines Schalters 23 mit einer Rolle an. Der
Schalter ist
mit dem Fahrbalken 5 so verbunden, daß er an der Drehung der eststütze 3 nicht teilnimmt.
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Demzufolge wird der Stößel des Schalters 23 in dem Maßes in dem bei
einer Verschwenkung des Kranträgers 1 nach einer oder der anderen Richtung hin die
Kurvenscheibe 20 gedreht wird, mehr oder weniger weit verschoben. Hierdurch wird
die auf das Antriebsangregat der Gewindespindeln wirkende Steuereinrichtung so beeinflußt,
daß die Gewindespindeln 14 jeweils so weit gedreht werden, daß der Stützwagen 11
in die der lotrechten Stellung der Pendelstütze 8 entsprechende Lage gebracht wird.
Dieser Stützwagen dreht sich bei den Verschwenkungen des Kranträgers 1 unter Vermittlung
des Drehlagers lo gegenüber der Pendelstütze 8 um deren lotrechte Achse 24.
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Die Möglichkeit, den Kranträger 1 gegenüber seiner Ausgangslage nach
beiden Richtungen hin um verhältnismäßig große Winkel um die Achse 19 zu schwenken,
wobei sich die Pendelstütze 8 der entsprechenden Vergrößerung der Sapnnweite anpaßt,
kann dazu ausgenutzt werden, eine an den Laufkatzen 15 und 17hämgende Last zu drehen.
Eine solche Last ist in Fig. 2 mii
25 bezeichnet. Es kann sich um eine Schiffs-Sektion von mehreren hundert ToNE*n
handeln.
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Man erkennt aus Fig. 2, daß diese Last zwischen den beiden mit strichpunktierten
Linien angedeuteten Schrägstellungen des Kranträgers 1 um einen Winkel 2 £ gedreht
wird.
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Wenn nach dieser Drehung die Last 25 auf dem Boden abgesetzt wird,
kann sie unter Ausnutzung der Schwenkmöglichkeit des Kranträgers 1 urn den gleichen
Winkel weitergedreht werden. So kann erforderliahenfalls eine Schiffs Sektion mit
Zwischenabsetzen zB, um 900 gedreht werden,
Die Erfindung ist aber
auch in anderen Fällen von Vorteil, wenn sich beim Fahren des Bockkranes wegen der
gegebenen Verhältnisse der Kranlage die Spannweite des Kranes ändert.
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Beispielsweise zeigt Fig. 5 den Fall , daß bei einer schrägen Begrenzung
der Krananlage derart, daß die Schienen 7 und 9 gegeneinander versetzt sind, der
Kranträger 1 sich an den Enden der Fahrbahn schrägstellen muß, damit die Laufkatzeidas
gesamte Feld zwischen den Kranschinen erfassen können. Die Begrenzungen der Krananlage
an den Stirnseiten der Schienen 7, 9 sind -in Fig. 5 mit 26, 27 bezeichnet, Infolge
der entsprechenden Versetzung der Schienen 7,9 gegeneinander hat die zwischen ihnen
befindliche Fläche die Gestalt eines schiefwinkligen Parallelogrammes. Nur zwischen
den mit 28 und 29 bezeichneten Stellungen des Kranes @ann der Kragträger 1 rechtwinklig
zu den Schienen 7, 9 verlaufen. Damit er auch die über diese Stellungen hinaus ragenden
Felder erfassen kann, beispielsweise wenn sich der Bug und das Heck eines zu montierenden
Schiffes in diesen Endfeldern befinden, wird der Kran schräg in die Stellungen Do,
31 gefahren. Auch hierbei behält die Pendelstütze 8 ihre lotrechte Lage bei, da
der Stützwagen mitels der Gewindespindeln 14 in entsprechender Weise verstellt wird.
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Fig. 6 zeigt den Fall, daß die beiden Kranschienen 32, 33 das nicht
parallel zueinander verlaufen, so daß/zwischen ihnen befindliche Feld trapezförmig
ist. Hierbei braucht der Kran nicht schräg gestellt zu werden, um das Reld auf dessen
ganzer Länge zu überstreichen. Doch ändert- sioh die Spannweite des Kranes beim
Fahren über das Feld zwischen den äußersten Stellungen 34 und 35. Damit trotzdem
die Pendelstütze immer ihre lotrechte Lage beibehält, wird der.
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Stützwagen 11 in entsprechender Weise verschoben.
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Dabei kan die Drehung der Gewindespindeln 14 selbsttätig in Abhängigkeit
von der Fahrbewegung des Kranes gesteuert werden. Da der Kragträger beins Fahren
des Kranes parallel zu sich verbleibt, bedarf es an sich nicht der Drehlager 4 und
lo. Doch wird man geeignete Drehlager zur Abstützung des Kranträgers 1 auf beiden
Seiten vorsehen, wenn aus anderem Grund Schrägstellungen des Kranträgers erwünscht
sind, z.BX zum Zwecke des Drehens einer Last.
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In jedem Fall bringt der Umstand, daß die Pendelstütze 8 auch bei
starken Änderungen der Spannweite des Kranes lotrecht verbleibt, den Vorteil, daß
der Raum zwischen den Stützen 3 und 8 voll ausgenutzt werden kann, da er nicht durch
eine Schrägstellung der Pendelstütze geschmälert wird. Aus dem gleiche Grund ist
es möglich, daß die Fahrbahn eines etwa weiteren für dic Montage des Schiffes oder
dergleichen benötigten Kranes dioht neben der Schine 9 der Pendelstütze auf deren
Außenseite vedegt werden kann und folglich der Ausleger eines solchen Kranes, der
an der Pendelstütze vorbei bis in die Mitte des von dem Bockkran überspannten Feldes
reichen soll, mit einer entsprechend beschränkten Länge ausgeführt werden kann.
Diese Vorteile wären nicht verwirklicht, wenn der Kranträger 1 auf der Pendelstütze
nach Art eines Verschiebeträgers frei verfahrbar abgestützt warte. Denn da hierbei
wegen der ifotwendigkeit, eine stabile Stützbasis für den Kranträger am oberen Ende
der Stütze zu schaffen, diese sich nach oben hin sehr stark verbreitern müßte, würde
die Stütze einerseits entsprechend weit in den von dem Bockkran überspannten Raum
hineinragen, so daß dieser Raum nicht in seiner vollen Breite für das zu montierende
Schiff
zur Verfügung stände. Andererseits-würde eine sich in dieser
Weise nach oben verbreiternde Stütze einem außen an dieser vorbeifahrenden zusätzlichen
Montage-Kran im Wege sein, so daß dieser mit einem entsprechenden Abstand von der
Schiene der Stütze angeordnet und demgemäß sein Ausleger eine entsprechend große
Länge haben müßte. Im Gegensatz hierzu kommt man bei einer Bauart nach der Erfindung
mit einer sehr schmalen Stützbasis für den Kranträger am oberen Ende der Pendelstütze
8 aus, so da diese sehr schmal ausgeführt werden kann und, da sie stets lotrecht
steht, einerseits nicht den von dem Bockkran überspannten Raum schmälert und andererseits
es zuläßt, daß ein zusätzlicher Montagekran auf ihrer Außenseite sehr dicht neben
ihr verfahren wird und folglich dieser Kran mit einem verhältnismäßig kurzen Ausleger
auskommt.
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In manchen jällen wird es zweckmäßig sein, daß die Auflagerung des
Stützwagens 11 auf der Pendelstütze 8 derart beweglich erfolgt, daß sich zwei oder
drei Freiheitsgrade ergeben. Beispielsweise könnte unterhalb des Drehlagers ein
Gelenk mit einer parallel zu der Schiene 9 liegenden Drechachse vorgesehen werden.
Es ist aber auch möglich, daß an Stelle des Drehlagers lo und eines solchen zusätzlichen
Gelenkes ein Kugelgelenk verwendet wird.
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Die Drehlager 4 und lo können z.B. als Scheiben-Gleitlager, Kugelkränze
oder als Drehrollenkränze ausgeführt sein, oder man kann Säulenlagerungen verwenden.
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Zum Verstellen des Stützwagens 11 kann man anstelle der Gewindespindeln
14 auch irgendwelche anderen Einrichtungen verwenden, z.B. einen Zahnstangenantrieb,
ein Seil-
fahrwerk oder hydraulische Kraftgeräte.