DE179876C

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Publication number: DE179876C
Application number: DENDAT179876D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

.U 179876 KLASSE 47g. GRUPPE

HEINRICH WEHNER in FRANKFURT a. M.

Selbstschlußventil für Flüssigkeiten, Dämpfe und Gase mit einem am Ventilgehäuse drehbar angeordneten, zur Eröffnung des freibeweglichen Ventilkörpers dienenden Druckdaumen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. Mai 1903 ab.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Selbstschlußventil für Flüssigkeiten, Dämpfe und Gase mit einen am Ventilgehäuse drehbar angeordneten, zur Eröffnung des freibeweglichen Ventilkörpers dienenden Druckdaumen, der den Ventilkörper bei vollständigem Anheben am Rückschlagen unter Wirkung des Leitungsdrucks verhindert. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß der Druckdaumen mit einem Gegengewicht versehen ist, das so bemessen ist, daß das Ventil nur bei voller Entnahme und nur bei vollem inneren Druck in seiner Offenlage bleibt, während sowohl bei nur teilweise geöffnetem Ventil als auch beim Nachlassen des Lei-, tungsdruckes der Druckdaumen durch das Gegengewicht in seine Anfangslage gebracht wird, so daß sich das Ventil selbsttätig schließt. Auf der Zeichnung ist ein nach vorliegender Erfindung ausgebildetes'Selbstschlußventil, wie es vorteilhaft als Wasserzapfventil Verwendung findet, dargestellt, und zwar in Fig. ι im Längsschnitt und geschlossen, Fig. 2 im Längsschnitt und offen. Fig· 3 stellt einen Querschnitt durch den Ventilkörper nach der Linie A-B in Fig. 1 dar.

Fig. 4 zeigt den Ventilkörper in Ansicht. Auf die Wandscheibe a, deren Auslauföffnung zu einem Ventilsitz b ausgebildet ist, ist das mit dem Auslauf c versehene Ventilgehäuse d aufgeschraubt.

Im Innern des Vent'ilgehäuses d befindet sich dem Ventilsitz b gegenüberliegend der Ventilsitz g, um welchen ein in die Ventilgehäusewandung eingedrehter Ringraum h angeordnet ist. In diesen paßt mit einigem Spiel der als Stoßfänger dienende ringförmige Tauchkolben i des Ventilkörpers/". Sowohl in die Stirnseite wie auch in den Boden des Ventilkörpers f ist je eine Dichtungsscheibe k und Z aus geeignetem Material eingepreßt. Der Kolben i besitzt eine Anzahl Durchbrechungen m als Durchflußöffnungen.

Der Auslauf c ist außen mit zwei Nocken ρ versehen, zwischen denen die den Ventilkörper/beeinflussende, als Gegengewicht wirkende Handhabe drehbar gelagert ist. Diese besteht aus dem Handhebel q und dem mit diesem ein Stück bildenden Druckdaumen r, der auf das freie Ende der Ventilführungsstange e wirken kann.

Die Wirkungsweise des Selbstschlußventils ist folgende:

Wird aus dem Ventil Flüssigkeit nicht entnommen, so wird durch den im Ventilgehäuse d herrschenden und auf die Ventilfläche wirkenden Leitungsdruck der Ventilkörper f bezw. dessen Dichtung k auf den Sitz g gedrückt und der Flüssigkeitsdurchtritt nach dem Auslauf c abgeschlossen.

Durch Anheben des Hebels q schiebt der Druckdaumen r den Ventilkörper / samt Ringkolben i und Stange e zurück und hebt

hierdurch die Dichtungsscheibe k von dem Sitz g ab; so daß die Flüssigkeit durch die Durchbrechungen m des Ventilkörpers hindurch nach dem Auslauf c gelangen kann.
Bei völlig hochgehobenem Handgriff q (Fig. 2) bleibt das Ventil offen stehen, und zwar durch den auf den Ventilkörper / wirkenden und durch die Stange e auf den Druckdaumen r bezw. dessen Scheitel übertragenen Druck der durchströmenden Flüssigkeit. Bei nur teilweise gehobenem Handgriff q hingegen schließt sich das Ventil, indem sich nach dem Loslassen des Griffes q sowohl dieser als auch der Ventilkörper f unter dem Drucke des Leitungswassers oder dergl. selbsttätig wieder in seine Ausgangslage begibt. Das Gleiche ist der Fall auch bei voller Offenstellung, sobald die Flüssigkeit im Innern des Ventils keinen Druck mehr auf den Ventilkörper / ausübt.

Durch die Ausbildung und Anordnung der Handhabe in der angegebenen Weise wird es notwendig, daß man zur Entnahme kleiner Flüssigkeitsmengen, also· bei nicht ganz geöffnetem Ventil, die Handhabe in der Hand behalten oder sonstwie durch besondere Hilfsmittel in die geeignete Stellung bringen muß. Das dauernde Laufenlassen ζ. Β. einer beschränkten Wassermenge ist also erschwert und einer Vergeudung damit vorgebeugt.

Claims

. Patent-Anspruch:

Selbstschlußventil für Flüssigkeiten, Dämpfe und Gase mit einem am Ventilgehäuse drehbar angeordneten, zur Eröffnung des freibeweglichen Ventilkörpers dienenden Druckdaümen, der den Ventilkörper bei vollständigem Anheben am Rückschlagen unter Wirkung des Leitungsdruckes verhindert, dadurch gekennzeichnet, . daß ein Gegengewicht (Handhabe q) so angeordnet ist, daß es beim Fehlen des inneren Druckes und bei nur teilweiser Anhebung, d.h. bei Aufhebung der durch den Innendruck auf den Daumen verursachten Reibung und bei nur teilweise geöffnetem Ventil sofort selbsttätig in seine Ausgangslage zurückkehrt und ein Zurückschlagen des Ventilkörpers- (f) auf seinen Sitz gestattet, so daß das Ventil sich. selbsttätig schließt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.