DE1798387A1 - Verfahren zur Abtrennung des anorganischen Jodanteils von biologischen Proben - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung des anorganischen Jodanteils von biologischen ProbenInfo
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Description
Patentanwalt
MÜNCHEN-SOLLN
Franz Hals Straße 21
Telefon 796213
BM 211 ti München, den 16. Juni 1967
Dr. H./K./HM
Aktenzeichen B 77 27ö IXb/421 Tr.A.
Beclonan Instruments, Incorporated
Beschreibung
Verfahren zur Abtrennung des anorganischen Joaanteils von biologischen Proben
Priorität: U.S.A.} 20. Juni 1963;
U.S.Ser.No. 289 179
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, mit dem aer anorganische Joaanteil von biologischen Proben abgetrennt
werden kann, und zwar insbesonuere von Proben, die, wie z. B. Blut, sowohl organische als auch anorganische
Jodanteile enthalten.
Die Bestimmung des Jodgehaltes in organischen und anorganischen Substanzen hat besonders auf dem Gebiet
der Medizin große Bedeutung. Der organische, d. h. proteingebundene Jodgehalt im Blut ist nämlich ein
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Indikator für den Funktionszustand der Schilddrüse. Da in Blutproben sowohl organisches als auch anorganisches
Jod enthalten ist, muß für eine Bestimmung des organischen Jodgehalts der Probe zunächst der anorganische
Anteil abgetrennt werden.
Die übliche Methode, die dazu benutzt wird, den anorganischen Jodanteil von einer Blutprobe abzutrennen, erfordert
mehrere Verfahrensschritte, aufwendige Geräte una geschulte
Techniker. Zu der Blutprobe wird Zinksulfat und Natriumhydroxyd gegeben, um das Eiweiß aus der Blutprobe auszuflocken.
Dann wird die Probe geschleudert una die das anorganische Jod enthaltende, überstehende Flüssigkeit wird
von dem Niederschlag abgegossen. Dieser enthält das organische oder eiweißgebundene Jod, dessen Menge bestimmt
werden soll. Der Niederschlag wird dann gewaschen, und die Bestimmung des organischen Jodgehaltes erfolgt dann nach
Techniken, die dem Fachmann ohne weiteres bekannt sinci.
Es ist auch eine andere Methode vorgeschlagen worden, um den anorganischen Jodanteil von einer Blutprobe abzutrennen.
Bei dieser Methoue wird ein Glaszylinder mit einem Harz, das a.: s Anionenaustauscher wirkt, gefüllt. Dann läßt man eine
Blutprobe durch den Zylinder strömen, wobei der anorganische Jodanteil von der Probe durch eine Anionen-Auatauschreaktion
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abgetrennt wird.
Die "beiden obigen Verfahren sind für eine routinemäßige
Bestimmung des anorganischen Jodanteils im Blut verhältnismäßig langwierig. Die vorliegende Erfindung schafft ein
Verfahren, das den Vorteil hat, eine schnellere und einfachere Abtrennung des anorganischen Jodanteils im Blut
zu ermöglichen. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Abtrennen von anorganischem Jod von organischem Jod in einer
organischen oder biologischen Substanz kennzeichnet sich dadurch, daß der Substanz soviel AgCl zugesetzt wird,
daß es im wesentlichen mit dem ganzen in der Substanz enthaltenen Jodid unter Bildung eines das anorganische Jod
enthaltenden Niederschlages reagiert, und daß man den Niederschlag sich absetzen läßt.
Für jene Fälle, in denen nur der eiweißgebundene oder
organische Jodgehalt einer Probe bestimmt wird, schafft die Erfindung ein Verfahren, durch das der anorganische Jodgehalt
von der Probe abgetrennt werden kann, ehe diese der eigentlichen Analyse unterworfen wird. Es hat sicn gezeigt,
daß anorganisches Jod aus einer Blutprobe entfernt werden icann, wenn man dieser eine kleine Menge festes Chlorsilber
zusetzt. Ferner wurde erkannt, daß das eiweißgebundene Jod von dem anorganischen Jod getrennt werden kann, indem die
Probe mit dem Silberchlorid geschüttelt und dann stehenge-
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lassen wird, damit sich der das anorganische Jod enthaltende Peststoff absetzen kann.
Die Tatsache, daß durch Zusatz von Chlorsilber zu einer Blutprobe das Jodid von dieser entfernt wird, ist völlig
überraschend. Man erkennt das am besten, wenn man den theoretischen Jodidgehalt des Blutes vor und nach dem
Zusatz des Chlorsilbers betrachtet. Normalerweise enthalten 100 ml Blut etwa 1-2 Mikrogramm Jodid. Wenn man einen
durchschnittlichen Gehalt von etwa 1,5 Mikrogramm Jodid in 100 ml Blut annimmt, beträgt die Jodidkonzentration etwa
0,1 Mikromol ( /UM) bzw. 10"7 Mol.
Die Iiö'slichkeitsproduktkonstante (K e.p.) des Chlorsilbers
beträgt etwa 10~ . Die Chlorionenkonzentration im Blut beträgt etwa 0,09 - 0,11 Mol und sei hier mit 0,1 Mol angenommen.
Wenn daher Chlorsilber in eine Blutprobe eingebracht wird, beträgt aufgrund der Gleichungen
[θ!'] = K s.p. = 10~10
+7 10~10 10"10 -9
/ClJ 10
_ Q
die Silberionenkonzentration etwa 10 M. Die Löslichkeits
produktkonstante des durch den Zusatz von Chlorsilber zu
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einer Blutprobe gebildeten Jodsilbers beträgt etwa 10 Wenn man weiß, daß die Silberionenkonzentration in mit
AgCl gesättigtem Blut 10 ^ M beträgt, beträgt gemäß der Gleichung
K s.p. von AgI 10"16 in-7
~— = ^9"
die Jodidkonzentration in der Blutprobe nach der zur Bildung von Jodsilber führenden Reaktion des Ohlorsilbers mit Jodid
etwa 10 M. Man erkennt daher, daß in einer mit Chlorsilber gesättigten Blutprobe die Konzentration des anorganischen
_7
Jods theoretisch 10 M beträgt, was annähernd der Jodidkonzentration
im Blut vor dem Zusatz des Chlorsilbers entspricht, Man würde daher normalerweise annehmen, daß durch einen Zusatz
von Chlorsilber zu Blut das anorganische Jod nicht von dem Blut entfernt wird. Entgegen den theoretischen Überlegungen
hat es sich jedoch überraschenderweise gezeigt, daß durch Zusatz von Chlorsilber zu einer Blutprobe im
wesentlichen der gesamte anorganische Jodgehalt von der Probe entfernt wird.
Es hat sich ferner gezeigt, daß die Menge, in der Chlorsilber der Blutprobe zugesetzt wird, nicht kritisch ist. Man
muß nur Boviel Chlorsilber zusetzen, daß es sich nicht vollständig
in der Probe löst, sondern diese mit Chlorsilber
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ist
gesättigt/und gewährleistet ist, daß das ganze in dem Blut enthaltene anorganische Jod zu einem das anorganische Jod enthaltenden Niederschlag umgesetzt wird. Beispielsweise hat es sich gezeigt, daß ein Zusatz von nur 2 Mikrogramm Chlorsilber zu einer Probe von 10 cm Blut zum Ausscheiden des gesamten anorganischen Joas aus der Blutprobe genügt. In der Praxis ist es jedoch schwierig, so kleine Mengen Chlorsilber abzumessen. Man kann daher alles Jodid von der Blutprobe durch Zusatz von 5 bis 5 mg Ohlorsilber entfernen. Infolge der begrenzten Löslichkeit des AgCl führt die zusätzliche Menge Silberchlorid nicht zu einer Beeinträchtigung oder Verunreinigung der Probe.
gesättigt/und gewährleistet ist, daß das ganze in dem Blut enthaltene anorganische Jod zu einem das anorganische Jod enthaltenden Niederschlag umgesetzt wird. Beispielsweise hat es sich gezeigt, daß ein Zusatz von nur 2 Mikrogramm Chlorsilber zu einer Probe von 10 cm Blut zum Ausscheiden des gesamten anorganischen Joas aus der Blutprobe genügt. In der Praxis ist es jedoch schwierig, so kleine Mengen Chlorsilber abzumessen. Man kann daher alles Jodid von der Blutprobe durch Zusatz von 5 bis 5 mg Ohlorsilber entfernen. Infolge der begrenzten Löslichkeit des AgCl führt die zusätzliche Menge Silberchlorid nicht zu einer Beeinträchtigung oder Verunreinigung der Probe.
Nachdem sich der das anorganische Jod enthaltende Niederschlag abgesetzt hat, kann die das organische Jod enthaltende
überstehende Substanz abgegossen werden, und ihr Joagehalt kann bestimmt werden. Durch kurzzeitiges Schütteln
der Probe mit dem Chlorsilber wird die Reaktionsgeschwindigkeit des anorganischen Jods mit dem Chlorsilber und damit
die Geschwindigkeit des Verfahrens erhöht.
Patentansprüche: 109 845/0507
Claims (3)
1. Verfahren zum Abtrennen von anorganischem Jod von organischem
Jod in einer organischen oder biologischen Substanz, dadurch gekennzeichnet, daß der Substanz soviel AgCl zugesetzt wird, daß es
im wesentlienen mit dem ganzen in der Substanz enthaltenen
Jodid unter Bildung eines das anorganische Jod enthaltenaen Niederschlages reagiert, und daß man den Nieder
schlag sich absetzen läßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß AgCl im Überschuß zu
der Substanz gegeben wird, so daß während der ganzen Reaktion ungelöstes AgCl in der Substanz vorhanden ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die AgCl enthaltende Suüstanz zur Beschleunigung der Reaktion gesehüt-felt
wird.
109845/0502
Bayerische Vereinsbank München 820 993
179838?
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4· Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die über dem Niederschlag stehende Substanz abgegossen
wird und zur Bestimmung des organischen Jodanteils der Probe verwandt wird.
109845/0502
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DE19641498606 Pending DE1498606B2 (de) | 1963-06-20 | 1964-06-16 | Verfahren und vorrichtung zum abtrennen von jodverbindungen aus organischen substanzen |
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- 1964-06-17 SE SE7420/64A patent/SE304392B/xx unknown
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