DE1795407B2 - Verfahren zur enzymatischen Entfettung von Knochen - Google Patents
Verfahren zur enzymatischen Entfettung von KnochenInfo
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Description
Die Extraktion von Gelatinen erfolgt an entfetteten Knochen. Wenn die Knochen von Schlachthöfen
stammen, haben sie einen erhöhten Lipidgehalt, der vor der Extraktion von Gelatinen wesentlich vermindert
werden muß.
Es ist an sich bereits bekannt, daß Lipasen zur Spaltung von Fetten verwendet werden können (vergleiche
Kirk-Othmer, Encyclopedia of Chemical Technology, Bd. 8 (1965), S. 196 und »The Enzymes«,
Academic Press, Inc., Publishers, New York, Bd. 2, 2 [1952], S. 1332, Z. 7 bis 3 von unten). In der letztgenannten
Literaturstelle (Bd. I, 1 [1950], S. 400, Z. 8) ist auch die aktivierende Wirkung von Calciumionen
bei der enHymatischen Fettspaltung bereits beschrieben worden.
Aus C. A. (1959), Bd. 53, Sp. 14559 bis 14560 ist
jedoch beispielsweise bekannt, daß sowohl enthaarte als auch nicht enthaarte Schaffelle mit Lipase nur zu
einem kleinen Teil entfettet werden können. Die Felle verloren etwa 10% Fett, wenn sie enzymatisch enthaart
wurden, und etwa weitere 8% Fett, wenn sie anschließend mit Rizinus-Lipase bei einem pH von 4,8
behandelt wurden. Bei der Behandlung von nicht enthaarten Schaf feilen mit Lipase verloren sie 18% des
ursprünglichen Fettgehaltes.
Obwohl sich die Hautpmenge des Fettes von Schaffellen an der Oberfläche befindet und daher leicht von
Enzymen angegriffen werden kann ist also bei dem bekannten Verfahren eine vollständige Entfettung nicht
möglich.
Des weiteren ist bekannt, daß das Fett in Knochen schwammartig vom Knochengewebe umschlossen und
ίο daher für den Angriff der Lipase nur sehr schwer zugänglich
ist. Es hätte daher auch für einen Fachmann die Annahme nahe gelegen, daß die Entfettung von
Knochen, die zudem praktisch vollständig erfolgen soll, noch wesentlich schwieriger und somit nu· mit
schlechteren Ergebnissen durchgeführt werden kann als die Entfettung von Schaffellen.
Zur Entfettung von Knochen sind weiterhin noch Verfahren anderer Art bekannt. Die einen bestehen
in der Eliminierung der Fette mit Hilfe organischer Lösungsmittel, wie Alkohol, Aceton usw.; dabei treten
die folgenden Nachteile auf: Handhabung wesentlicher Mengen an Lösungsmittel, Entzündlichkeit, Materialverlust
(Ossein) durch Hydrolyse von Collagen. Die anderen Verfahren verwenden Ultraschall zur
»Freisetzung« der auf den Knochenstücken fixierten Lipide. Die technischen Ergebnisse sind zufriedenstellend,
der Preis ist jedoch, wie im vorhergehenden Fall, hoch.
Auf der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Entfettung von Knochen, insbesondere von Knochen von Haustieren bei dem einerseits eine praktisch vollständige Entfettung möglich ist, das andererseits in der Handhabung einfach, ungefährlich und wenig aufwendig ist.
Auf der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Entfettung von Knochen, insbesondere von Knochen von Haustieren bei dem einerseits eine praktisch vollständige Entfettung möglich ist, das andererseits in der Handhabung einfach, ungefährlich und wenig aufwendig ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Knochen bei
einem pH-Wert von 5 bis 8 und einer Temperatur vorzugsweise zwischen etwa 20 bis 45° C in Anwesenheit
eines löslichen Calciumsalzes ein- oder mehrmals der Einwirkung einer mikrobiologischen Lipase unterwirft
und die Knochen nach jeder Enzymbehandlung mit heißem Wasser mit einem pH-Wert zwischen 7
und 8,5 wäscht.
Es werden erfindungsgemäß mikrobiologische Lipasen verwendet, da sie unter großtechnisch befriedigenden Bedingungen erhalten werden können und Triglyceride mit langkettigen Fettsäuren, wie man sie in auf Knochen befindlichen Lipiden antrifft, hydrolysieren und in Diglyceride, Monoglyceride, Glycerin und FeItsäuren umwandeln können.
Es werden erfindungsgemäß mikrobiologische Lipasen verwendet, da sie unter großtechnisch befriedigenden Bedingungen erhalten werden können und Triglyceride mit langkettigen Fettsäuren, wie man sie in auf Knochen befindlichen Lipiden antrifft, hydrolysieren und in Diglyceride, Monoglyceride, Glycerin und FeItsäuren umwandeln können.
Man kann insbesondere die Lipase von Rhizopus arrhizus, var. Delemar (R a. D.), die Lipase von Rhizopus
nigricans, die Lipase von Aspergillus niger, die Lipase von Candida cylindracea verwenden. Weiterhin
verwendbar sind z. B. die Lipasen von Mucor mucedo, Rhizopus oryzae, Cnadida lipolytica und Aspergillus
luchuensis.
Von allen Lipasen mikrobiologischen Ursprungs werden erfindungsgemäß die fungischen Lipasen, ins-
besondere die Lipase von Rhizopus arrhizus var.
Delemar (R. a. D.) bevorzugt, da sie bei einem pH-Wert und einer Temperatur, die für ein Arbeiten optimal
sind, sehr stabil ist, wodurch eine besonders wirksame Entfettung der Knochen möglich wird.
Wenn die Behandlung durch äußerliche Extraktion der Knochengelatine durchgeführt wird, so sind verschiedene
Faktoren besonders zu beachten, die die Qualität beeinflussen. Der pH-Wert liegt zweckmäßig
17 9S407
zwitchen S bit 8, die Temperatur zwitchen 23 bii 45 C.
wobei die Behoadlunpdeuer die atwiiehcn 3 bi* 20 Stunden betragen kann, enuprochend dem Lipidgehalt
und der Wirksamkeit der verwendeten Upste ttuige-
wfthlt wird. M der Upaeo von R. β. D. liegt die» β
Zeit für einen Bnzymwert von etwa 100(10 u/g «wttehen
6 bit 12 Stunden (wobei u/g die npezifiiche Wirkgomkeit
de« En*ymiiirt; vergleiche Dull. Sue. Chimie BiolüBiHUC.
IJd, 48 Nr. 6 (1966}, S. 747 bi» 77U).
E» int rattern, die zu behandelnden, »ogcnanntcn to
»grünen Knochen«, die /weckmalttg /cretoUcn »ind,
für eine Dauer «wischen 15 bi« 90 Minuten einer Vorbehandlung
mit heißem Warner *u unterwerfen. So wird ein Teil der auf den Knochenfragmenten f.iicricn
Lipide »owie i lcmchabfall eliminiert. die Behandlung »5
kann wiederholt werden.
!·.» 1*1 zweckmäßig, die Knochen in möglich*! fein
/erteilter turm zu verwenden, um die hinwirkung vier
l.ipase /u erleichtern. 80 kann man t H Kin.<
It^ngtUckchen verwenden, die durch ein Sieb nut vier- »0
eckigen öffnungen von 16 · 19 mm Seitenlang hindurchgehen
Dann bringt man die KnochenittUckc und die wftüfigc
I.ipiueloftung, die gewöhnlich einen Ciehiilt von
0,2 bt» IU g/l lipnnc, miteinander in Berührung, wobei aft
die verwendete IJpancmcngc abhängig i»t von ihrer
»pc/ifiuhcn WirkMtmkeit
!•rakliuh behandelt ims η jede» kg Knochen mit 0,2
bi» 10 g l.ipiuc, wobei du* Volumen der Lösung gewöhnlich
/wuchen 0Λ bi* \ l/k μ Knochen liegt. Man
fügt der 1 ipu»clö»ung cmc Menge eine* lonlichcti CuI-cunnul/c».
vor/ug»weuc Calciumchlorid, /u. die im
allgemeinen /wwchcn 0,2 hi» 10 g ('ulciumufil/ pro kg
Knochen liegt. Dan Calcium »picll eint- dreifache Rolle
I b bcgun*llgl die Miminierung tier I ettefturen nun
der I in wirkung der I ipn»c. indem c* mit ihnen Verbindungen
eingeht, die »ic nun dem Kukliowtmedium
eliminieren, wodurch die luiwirkuiti* dc* Ln/ym» be-Uli
π mi ill wird.
I* tritt in die Konnlitiilion dc» I n/yininiilckuli ein.
e» ist »omit ftir »eine Wirkutnikcil notwendig und knnii
al» »pe/ifinher Aktivator der l.ipuw- uuge»ehen werden
l-.t »ihul/l da* I.n/ym und vcihe««crl damit die Wirksamkeit
und Wirtuchafllichkeit tie* Verfuhren*
Wahrend der llchnndlung kann koutinuicrluli oder
in Abfanden gerührt werden
NihIi der Itehaiullung wird die en/ymitiuclic Ioiung
von den Knochen abgetrennt, und diese werden, voi
/ugHwei<ic mit hciUctn Wu**cr grwuiichen, um die tut- 3"
haftenden Kcuktlonnproduklc /u entfernen, von denen
beeiiinmle die l'inwirkung der I ipiiic wahrend einer
erneuten aulkrlichen Behandlung inhibieren konnten
Da» Witkchen erfolgt lici einem pll-Wert /wikcheu
7 bt» ΚΛ voi/ugkweikc /wimhen H Im H.V l>ic lipiioebehitndlung
muh dem Witkchen der Knochen kiinn
/wo, drei oder mehrere MnI cnuprcihciut der gewtlnkchlen
I rgebniiwc wiederholt weiden
lleiin cifindungNgemAUen Vcrfnlnni kmin mtin im
Verlauf der verachiedenen Hchiindlungen konmiinle, Λ"
lieh erhöhende oder abnehmende IJonen nn l.ipiue
verwenden, I)Ie Wahl hftngi ab vom Unprung der
Knochen, ihrem üpldgeliüli und der Ar) und den
Eigentchafien der verwendeten l.lpiucn,
Im Verlauf der verscliietlenen Hcluindlungcn kann ·*
man mich die Menge des Caiciutmnl/e* in Itc/ug ituf
die zu behundelnde Knochenmenge variieren, denn e»
bctilclH ein optimale« Verhflltnl» /,wUchen der /11
bydrolyvierenden Upidmentte. der Lipaiemenge und
der Caleiummenge; dennoch itt die Anwesenheit
eine» CalciuMubertchuiwe* nicht ichadlich bzw. un·
tu möglich, die Lipanelöiunaen erneut tu verwenden, wenn ihre verbleibende Wirkiamkeit al· ausreichend angeiehen wird.
Fall» notwendig, kann man dee erfindungigemaü>
Verfahren mit tintfcUungnverfahren füi Knochen durch
Ldiunpmittel oder Ultra»chall Kombinieren.
Da» erfindungigemftße Verfahren hat den besonderen Vorteil. daU die Knochcnprcicine unvcnehrt bleiben, kein Verlukt oder keine Veränderung an Protein-
»ubmanAcn eintritt und hochwertige CJclutine in »ehr
witikchaftlicher Weine erhalten wird.
Die folgenden Bcikpicle verankchaulichen die vorliegende irfindung, ohne »ic /u bewhrankcn.
Ücupicl I
Verwendet wurden Knochen au» dem Schlachthof mit einem tiptdgehait von 23,2",., bezogen auf Knochen
mn einem Wmtkcrgclmlt von 10%. Die Knochen
wurden /rrntoUcn und durch ein Kleb mit Lochern von
l*> mm Seitenlange geklebt, Dicke Knochen wurden 30 Minuten der l'inwirkung von »ledcndem Wiiucr
unterworfen Dunn wurde die nut Lipidcn und I lciw.lire«ten
angereicherte llu**igkcit eliminiert und da«
Verfuhren ein /weile» MnI wiederholt.
Nach der llimimerung anhaftender Mcinchabfallc
und Abtropfcnlakkcn erhielt man tcllwemc entfettete
Knochen, die /ur I ipu»cbehandlung bereit waren
Man führte I kg diener K uneben in I I einer walJrigen
l-flkung von I ipitkc von K A D, mit einem (iehult
von O1S g/l I ipnkc mil '«MM) u/g, wan41SOO u/kg Knochen
enldprm.li. miwic 1 g C it( In ein. Diene l.Okung wurde
6 Stunden bei V7 t unter »t.iiidigcm Hlihien bewegt
Der pH-Wert wurde durch Zugabe einer waUrigcn
I)1S M-NnOII-I okung »tilndig nur 7,2 t 0,2 gehalten.
Nuch beendeter crktcr I ipit*ebehnndlung wurde die
l.Okung ahge/ogcn, und die Knochen wurden IS Minulen
bei TS C in Wa»»rr gerührt b/w. behandelt. Darauf
wurde wie oben um einer neuen !.ipancbchundlung
unter Verwendung von O.S g I ipimc mil 0000 u/g I 6 g
CaI1I, pro kg Knochen begonnen
Nuch die»ei /weiten Hehandlung und einem an-HchlieUemlen,
einciilcn Verrühren mil heiUcin Wa»»tr
wie oben wurde eine diiile I ipii»ebcnundliing mil O1S g
Upa»e nut '«MM) u/g I V n CiU \ durchgeftihrl, worauf
ein lcl/ic» MnI mit Wiusei von IS C gcwiuclien wurde.
I ipidgchull, bc/ogen ituf Knoihen mit einem
Wa*»ergehalt von IO"„
unfftiitilii h 2X2%
nach der Vorbehandlung . , Ι4.Κ";,
nach der I I ipimebehandliing H,i%
nach der 2 I ipiuebeliundlung 4,6%
mich der ? I ipimebeluindlung I,V*/„
Verfahreiikiiiikheuie etwa 94,i%
llrupirl ?
Verwendet wurden Schluchthofknoehcn mit einem
Upidgehiili von 1·)%, bezogen nuf Knochen mit einem
Wiiüiiergehrtli von 10%. Die Knochen benlunden zur
llfllfic nun Stückchen von elw« 16 mm, /,ur anderen
Mlllfte iius Sillckchcn von etw» 19 mm. Sie wurden
40 Minuten mit iledendcm WitiMtr behandelt, unhcliliclkml wurde die Lipide und Floischnbflille enthitltetule l.oNung eliminiert.
100 leg dieser vorbehandelten Knochen wurden in 100 ) einer wäßrigen Lipaselösung von R. a. D. mit
einem Gehalt von 0,8 g/l Lipase mit 7500 u/g gleich 6000 u/kg Knochen sowie 6 g/l CaCl8 gegeben. Die
Behandlung erfolgte 12 Stunden bei 37" C, wobei der
pH-Wert durch eine 0,5 M-NaOH-Lösung auf 7,2 ± 0,2 gehalten wurde.
Nach der ersten Lipasebehandlung wurde die Lösung
abgezogen, und die Knochen wurden 20 Minuten mit Wasser von 700C gerührt bzw. behandelt, wobei lieses
zugeführte Wasser durch Zugabe einer wäßrigen, verdünnten NaOH-Lösung auf einem pH-Wert von 8,5
gehalten wurde.
Nach Eliminierung dieser Waschlösung erfolgte eine zweite Behandlung mit einer neuen wäßrigen Lipaselösung
von R. a. D. mit einem Gehalt von 2,5 g Lipase mit 7500 u/g pro kg Knochen, was etwa 18000 u/kg
Knochen entsprach, sowie 9 g/l CaCIj; die verwendete
Menge an Lösung war, bezogen auf das Gewicht der Knochen, die gleiche wie bei der ersten Behandlung,
Diese zweite Behandlung erfolgte 12 Stunden bei 370C, wobei der pH-Wert, wie bei der ersten Behandlung,
durch eine 0,5 M-NaOH-Lösung auf 7,2 ± 0,2 gehalten wurde.
Nach dieser zweiten Behandlung wurde wie oben gewaschen.
Lipidgehalt, bzw. auf Knochen mit einem Wassergehalt
von 10%:
anfänglich 19%
nach der Vorbehandlung 11 %
nach der 1. Lipasebehandlung 5,8 %
nach der 2. Lipasebehandlung 1,5%
Ausbeute etwa 92%
Verwendet wurden Schlachthofknochen, die auf eine Größe von etwa 19 mm Seitenlänge zerstoßen waren
und einen Lipidgehalt von 35,3%, bezogen auf Knochen mit einem Wassergehalt von 10%, hatten. Diese
Knochen wurden als Vorbehandlung 30 Minuten der Einwirkung von siedendem Wasser unterworfen; dann
wurde diese Lipide und Fleischabfälle enthaltende Lösung eliminiert.
Dann wurden diese Knochen als zweite Vorbehandlung 60 Minuten der Einwirkung \
>n siedendem Wasser unterworfen.
2000 kg der so vorbehandelten Knochen wurden in 1700 I einer Lösung mit einem Gehalt von 3,5 g/l
Lipase von R. a. D. mit 12000 u/g gleich etwa 31000 u/kg Knochen und 10,6 g CaCl2 pro 1 Lösung
gegeben.
Die Behandlung erfolgte 8 Stunden bei 37°C, wobei der pH-Wert durch 0,5 M-KOH auf 7,2 i 0,2 gehalten
wurde.
Nach dieser ersten Behandlung wurde die Lipaselösung abgezogen, worauf 30 Minuten mit Wasser von
80" C und einem pH-Wert von 8,4 durch Zugabe einer verdünnten KOH-Lösung gerührt wurde.
Nach Eliminierung dieser alkalischen Waschlösung wurde ein zweites Mal mit Wasser von 75 C unter
heftigem Rühren gewaschen.
Nach Eliminierung dieser zweiten Waschlösung erfolgte die zweite Lipasebehandlung mit 2000 1 einer
Lipaselösung mit einem Gehalt von 1 g/l Lipase von R. a. D. mit 12000 u/g gleich 12000 u/kg Knochen
und 6 g/l CaCI,. Die Behandlung erfolgte 10 Stunden bei 37''C, wobei der pH-Wert durch Zugabc einer
wäßrigen 0,5 M-KOH-Lösung auf 7,2 ± 0,2 gehalten wurde.
Nach der zweiten Lipasebehandlung wurde unter denselben Bedingungen wie oben gewaschen. Schließlieh
wurde ein drittes Mal mit 2000 1 einer Lipaselösung von R. a. D. mit 12000 u/g gleich 3400 u/kg
Knochen und 6 g/l CaCI2 behandelt, worauf wie oben
gewaschen wurde.
Lipidgehalt, br-v. auf Knochen mit einem Wasseriv>
gehalt von 10%:
anfänglich 35,3 %
nach der (doppelten) Vorbehandlung .24,1 %
nach der I. Lipasebehandlung 11,3 %
nach der 2. Lipasebehandlung 5,4%
nach der 3. Lipasebehandlung 1,1 %
Ausbeute etwa 97%
ao Verwendet wurde eine Mischung von Schlachthofknochen,
die zu etwa gleichen Teilen aus Stückchen von 16 mm und 19 mm Seitenlänge bestand und einen
Lipidgehalt von 29,3%, bezogen auf Knochen mit einem Wassergehalt von 10%, hatte.
a5 Die Knochen wurden 30 Minuten der Einwirkung
von siedendem Wasser unterworfen, worauf dieses Lipide rnd Fleischabfälle enthaltende Wasser eliminiert
wurde.
1000 kg dieser so vorbehandelten Knochen wurden zu 1500 I einer wäßrigen Lipaselösung von Cnadida cylindracea mit einem Lipasegehalt von 1 g/l und einem Wert von 10500 u/g gleich 15750 u/kg Knochen, 4 g/l CaCI4 und 2 g/l MgCl2 zugefügt; die Behandlung erfolgte 10 Stunden bei 34 C, wobei der pH-Wert durch eine wäßrige 0,5 M-NaOH-Lösung auf 7 ± 0,2 gehalten wurde. Dieser pH-Wert ist ein Kompromiß zwischen dem optimalen pH-Wert des Enzyms, nämlich 6,7, und dem pK-Wert der Fettsäuren.
Nach der Behandlung wurde die Lösung abgezogen und die Knochen unter Rühren 40 Minuten mit Wasser von 75 C gewaschen, dessen pH-Wert durch Zugabe einer wäßrigen, verdünnten NaOH-Lösung auf 8,5 gebracht und dort gehalten wurde. Nach Eliminierung der Waschlösung erfolgte ein zweites Waschen mit Wasser von 75"C.
1000 kg dieser so vorbehandelten Knochen wurden zu 1500 I einer wäßrigen Lipaselösung von Cnadida cylindracea mit einem Lipasegehalt von 1 g/l und einem Wert von 10500 u/g gleich 15750 u/kg Knochen, 4 g/l CaCI4 und 2 g/l MgCl2 zugefügt; die Behandlung erfolgte 10 Stunden bei 34 C, wobei der pH-Wert durch eine wäßrige 0,5 M-NaOH-Lösung auf 7 ± 0,2 gehalten wurde. Dieser pH-Wert ist ein Kompromiß zwischen dem optimalen pH-Wert des Enzyms, nämlich 6,7, und dem pK-Wert der Fettsäuren.
Nach der Behandlung wurde die Lösung abgezogen und die Knochen unter Rühren 40 Minuten mit Wasser von 75 C gewaschen, dessen pH-Wert durch Zugabe einer wäßrigen, verdünnten NaOH-Lösung auf 8,5 gebracht und dort gehalten wurde. Nach Eliminierung der Waschlösung erfolgte ein zweites Waschen mit Wasser von 75"C.
Dann wurde ein zweites Mal wie oben, jedoch für die Dauer von 15 Stunden, behandelt, und unter den
oben genannten Bedingungen gewaschen.
Lipidgehalt, bzw. auf Knochen mit einem Wassergehalt von 10%:
Lipidgehalt, bzw. auf Knochen mit einem Wassergehalt von 10%:
anfänglich 29,3%
nach der Vorbehandlung 20,1 %
nach der 1. Lipasebehandlung 8,7%
nach der 2. Lipasebehandlung 1,8 %
Ausbeute etwa 94%
Verwendet wurden zerk'icincrtc Schlachthofknochen
von 16 mm Seitenlänge mit einem Lipidgehalt von 25%, bezogen auf Knochen mit einem Wassergehalt
von 10%.
Diese Knochen wurden 60 Minuten der Einwirkung von siedendem Wasser unterworfen. Nach Eliminierung
des Wassers wiederholte man das Verfahren ein zweites Mal.
10000 kg der so behandelten Knochen wurden in 10000 I einer wäßrigen Lipaselösung von Rhizopus
^ 8
nigricans mit einem Gehalt von 1 g/l Enzym mit Beispiel 6
5200 u/g gleich 5200 u/kg Knochen und 3 g/l CaCl2 Verwendet wurden zerkleinerte Schlachthofknochen
gegeben. von 19 mm mit einem Lipidgehalt von 23,4%, bezogen
Die Behandlung erfolgte 8 Stunden bei 280C, wobei auf Knochen mit einem Wassergehalt von 10%.
der pH-Wert auf 6,9 ± 0,2 gehalten wurde. Dieser 5 Diese Knochen wurden 45 Minuten der Einwirkung
pH-Wert ist ein Kompromiß zwischen dem optimalen von siedendem Wasser unterworfen. Nach Eliminie-
pH-Wert des Enzyms und dem pK-Wert der Fett- rung der Flüssigkeit wurde die Behandlung wiederholt.
säuren. 500 kg der so behandelten Knochen wurden in 500 1
Während der Behandlung wurde in Abständen einer wäßrigen Lipaselösung von AspergiUus niger mit
langsam gerührt. "> einem Gehalt von 10 g/l Enzym mit 2400 u/g gleich
Nach der Behandlung wurde die Lösung eliminiert 24000 u/kg Knochen und 20 g/l CaCl2 gegeben. Die
und dann mit 10000 1 Wasser von 700C 15 Minuten Behandlung erfolgte 15 Stunden bei 30°C, wobei der
gewaschen. Der pH-Wert des Wassers wurde durch pH-Wert durch Zugabe einer wäßrigen 0,5 M-NaOH-
eine verdünnte NaOH-Lösung auf 8,5 gehalten. Lösung auf 7,2 ± 0,2 gehalten wurde; während der
Die zweite Behandlung erfolgte mit 10000 1 einer »5 15stündigen Behandlung wurde in Abständen gerührt.
Lipaselösung mit einem Gehalt von 1 g/l Lipase von »ach der Behandlung wurde die Lipaselösung abge-
Rhizopus nigricans mit 5200 u/g gleich 10400 u/kg zogen; dann wurden 50 1 Wasser von 80°C zugefügt,
Knochen und 3 g/l CaCI2. dessen pH-Wert durch Zugabe einer verdünnten
Die Behandlung erfolgte 10 Stunden bei 28° C unter NaOH-Lösung auf 8,5 gehalten wurde; das Waschen
denselben Bedingungen wie die erste Behandlung, ao dauerte 15 Minuten. Nach Eliminierung der Lösung
worauf wie oben gewaschen wurde. wurde ein zweites Mal unter denselben Bedingungen
Eine letzte Behandlung erfolgte unter den oben an- gewaschen.
gegebenen Bedingungen, wobei jedoch eine Lösung D,e ZWeite Lipasebehandlung erfolgte mit 7501 einer
mit einem Gehalt von 3 g/l Enzym verwendet wurde. wäßrigen Lösung mit einem Gehalt von 2,1 g/l Lipase
Dann wurde mit Wasser eines pH-Wertes von 8,5 und 35 mjt 7700 u/kg Knochen und 2 g/l CaCl2.
dann mit Wasser einer Temperatur von 8O0C ge- Während der 15stündigen Behandlung bei 30° C
waschen. wurde in Abständen gerührt. Der pH-Wert wurde
Lipidgehalt, bzw. auf Knochen mit einem Wasser- durch eine 0,5 M-NaOH-Lösung auf 7,2 ± 0,2 ge-
gehalt von 10%: halten. Dann wurde wie oben zweimal gewaschen.
3° Lipidgehalt, bezogen auf Knochen mit einem
anfänglich 25% Wassergehalt von 10%:
nach der Vorbehandlung 18,5% anfänglich 23,4%
nach der 1. Lipasebehandlung 9,8 % nach der Vorbehandlung 16,8 %
nach der 2. Lipasebehandlung 5,1 % nach der 1. Lipasebehandlung 8,4%
nach der 3. Lipasebehandlung 1,4% 35 nach der 2. Lipasebehandlung 1,3%
Ausbeute etwa 94,4% Ausbeute etwa 94,5%
Claims (6)
1. Verfahren zur enzymalischen Entfettung von
Knochen mit einem Lipidgehalt von etwa 15 bis 35%, bezogen auf Knochen mit einem Wassergehalt
von 10%, dadur-h gekennzeichnet,
daß man die Knochen bei einem pH-Wert von 5 bis 8 und einer Temperatur vorzugsweise
zwischen etwa 20 bis 45 C in Anwesenheit eines löslichen Calciumsalzes ein- oder mehrmals der
Einwirkung einer mikrobiologischen Lipase unterwirft und die Knochen nach jeder Enzymbehandlung
mit heißem Wasser mit einem pH-Wert zwischen 7 und 8,5 wäscht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lipasen von Rhizopus
arrhizus Delemar, Rhizopus nirgricans, Aspergillus niger, Candida cylindracea, Mucor Mucedo, Rhizopus
oryzae, Candida lipolytica oder Aspergillus Juchuensis verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lipasebehandlung
für die Dauer von 3 bis 20 Stunden durchführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man 0,2 bis 10 g Lipase pro
kg Knochen verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man Calciumchlorid in einer
Menge von 0,2 bis 10 g pro kg Knochen verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Knochen vor der
Lipasebehandlung einer Vorbehandlung mit siedendem Wasser unterwirft.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR125196 | 1967-10-20 | ||
FR125196A FR1547744A (fr) | 1967-10-20 | 1967-10-20 | Procédé de dégraissage enzymatique des os |
Publications (3)
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DE1795407A1 DE1795407A1 (de) | 1972-02-10 |
DE1795407B2 true DE1795407B2 (de) | 1975-08-21 |
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Family
ID=
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