DE1795104A1 - 1,1-Dimethyl-3-(isothiazol-5-yl)-harnstoff,Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung - Google Patents
1,1-Dimethyl-3-(isothiazol-5-yl)-harnstoff,Verfahren zu seiner Herstellung und seine VerwendungInfo
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Description
iMDNCHEN SS ■ «I IQIfSTHAtSI 2f · TtLCFON 94NO ■ TELEOMAMM-ÄDRESSCi INVBNT/MOHCHCN
h u.Z.·« D 437
j FMO 4168 9. Auguit I968
j FMO 4168 9. Auguit I968
PMC CORPORATION
New York, N.Y., WSt.A.
New York, N.Y., WSt.A.
"1, l-Biniethyl-3-( ie othia*ol-5«yl )hamstoff,
Verfaliren· zu seiner Herstellung und seine Verwendung*
Priorität : 9* August 1967 Anmelde-Nr. : 659 312, V.St.A.
Sie Erfindung betrifft eine neue iierbizid wirksame Verbindung,
ein Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung als Wirkstoff in iierbiaiden Mitteln.
Die erfindungsgemässe Verbindung ist l,l-Dimethyl-3-(isothia2ol-5-yl)harnetoff
der Formal
Sie besitzt als wirksamer Bestandteil in nerbiziden Mitteln bei der Anwendung als Vorauflauf- oder Nachauflaufherbizid
hervorragende herbizide Eigenschaften und ist hinsichtlich der
Selektivität und Wirksamkeit selbst den nahe verwandten Verbindungen
aus der Gruppt der Isothiazole für den gleichen
Zweck überlegen.
1Of«83/1776
l,l-J5imethyl-3-(isothiazol-5-yl)ha:m8toff wird durch Umsetzen
von. 1,3,5-tri(isothiazol-5-yl)-1,3 >
5-triazint rion mit Dime thylamin
hergestellt·
Bei der Anwendung als herbizider Wirkstoff kann die Verbindung
in verschiedenartigen Formulierungen verwendet werden, einsohliesslieh der Verwendung gewöhnlich zur Erleichterung
der Verteilung wirksamer Bestandteile von landwirtschaftlich verwendeten Chemikalien benutzter Hilfsstoffe und Trägeretoffe
unter Berücksichtigung der Satsache, dass Formulierung und Anwendungsweise eines Wirkstoffs dessen Wirksamkeit bei einer
bestimmten Anwendung beeinflussen kann. Der 1,1-Dimethyl-3-(isothiazol~5-yl)harnstoff
kann in Form von Granulat mit relativ grosser Teilchengröße, als Staubpräparat, als benetzbare^
Pulver, als emulgierbares Konzentrat, in Form einer Lösung
und je nach der gewünschten Anwendungsart in anderen bekannten Formulierungen angewendet werden« Bei der Verwendung
als Vorauflaufherbizid werden die herbiziden Mittel gewöhnlich
ala^Spritzpräparate, Staubpräparate oder Granulat auf die
Fläche aufgebracht, deren Vegetation kontrolliert werden soll.
Bei der Nachauflauf behandlung von Pflanzen werden meistens Spritze und Staubpräparate verwendet. Diese Formulierungen
können nur 0,5 Gew.-# oder aber bis zu 95 Gew.-56 oder mehr des
wirksamen Bestandteiles enthalten.
Staubpräparate stellen Gemische des wirksamen Bestandteiles
mit fein verteilten Feststoffen wie Talkum, Attapulgit, Ton, Kieseiguhr und anderen organischen oder anorganischen Feststoffen
dar, die als Dispergiermittel und Träger für den Wirkstoff
dienen. Diese fein verteilten Feststoffe besitzen eine durchschnittliche Teilchengrösse von weniger als etwa 50 μ .
Eine brauchbare Formulierung besteht z.B. aus einem Teil
1 ,!-Dimethyl-3-(isothiasol-5-yl)harnatoff und 99 %O Teilen
Talkum. ^
Benetzbare Pulver, die ebenfalls brauchbare Formulierungen
109883/1776
für Vor- und Nachauf laufherbizide daist eilen, liegen in der
Form fein verteilter Teilchen vor, die leicht in Wasser öder
einem anderen Dispergiermittel dispergieren. Das benetzbare
Pulver wird letztlich entweder als trockener Staub oder als
Emulsion in Wasser oder einer anderen Flüssigkeit auf den
Boden gebrächt. Typische Träger für benetzbare Pulver sind
z.B. Bleicherde, Kaolintone, Silieiumdioxydarten und andere
stark absorbierende, leicht benetzbare anorganische Verdünnungsmittel. Benetzbare Pulver werden gewöhnlich in der Form
hergestellt, dass sie 5 bis 80 $> des Wirkstoffs enthalten, $e
nach der Absorbierkraft des Trägers, und enthalten gewöhnlich ebenfalls eine kleine Menge eines Netz-, Dispergier- oder
Emulgiermittels, um die Dispergierung zu erleichtern. Bei- . spielsweise enthält ein brauchbares benetzbares Pulverpräparat
80,8 Teile l,l-Dimethyl-3=(isothiazol-5-yl)harnstoff, 17„9
Teile Palmettoton und 1,0 Teil Natriumlignosulfonat sowie 0,3 Teile eines sulfonierten aliphatischen Polyesters als Benetzungsmittel
.
Andere brauchbare Formulierungen für Herbizide sind die emulgierbaren
Konzentrate, die homogene Flüssigkeiten oder Pasten
darstellen, die in Wasser oder anderen Dispergiermitteln dispergierbar
sind und entweder ganz aus l,l-Dimethyl-3-(isothiazol-5-yl)harnstoff
mit einem flüssigen oder festen Emulgator bestehen oder zusätzlich einen flüssigen Träger, wie Xylol,
aromatische Schwerbenzine, Isophoron und andere nichtflüchtige organische Lösungsmittel enthalten können. Bei der Anwendung
als herbizide Mittel werden diese Konzentrate in Wasser oder einem anderen flüssigen Träger dxspergiert und gewöhnlich auf
die zu behandelnde Fläche gespritzt. Der Gewichtsprozentsatz
des wirksamen Bestandteiles kann entsprechend der Anwendungsweise des Präparates sehwanken, liegt aber im allgemeinen
zwischen 0,5 bis 95 ^, bezogen auf das herbizide Mittel.
Typische Netz-, Dispergier» oder Emulgiermittel, die in Formulierungen für landwirtschaftliche Zwecke verwendet werden,
109883/1776
sind unter anderen beispielsweise die Alkyl- und Alkylarylsulfonate
und Sulfate und deren Natriumsalsef Bslyäthylenoxyde,
sulfonierte öle, Fettsäureester von mehrwertigen Alkoholen und andere Arten von oberflächenaictiven Mitteln, voa
denen viele im Handel erhältlich sind, Gewöhnlich werden 1 bis 15 Gew.-i* des oberflächenaktiven Mittels, bezogen auf das herbizide Mittel, verwendet, ·
Andere, brauchbare Formulierungen für herbizide Mittel umfass ,
sen f^niiache Lösungen des Wirkstoffs in einem Dispergiermitte.X. * ■
in dem: vö? völlig bei der gewünschten Konzentration löslich
ist, Wie:Aceton oder andere organische Lösungsmittel. Granulate,
bei denen.deτ Wirkstoff von relativ groben teilchen getragen .:;;>:
wird, ;sihd von besonderer Brauchbarkeit für die Verteilung aus
der Luft oder für das Eindringen in überdeckte Anbauflächen. . üntei;?Di?ujdfc.'stehende Spritzmittel, insbesondere Aerosole, bei
denen €^. Wirkstoff in fein verteilter Form infolge der Ver- y
dampfohg. eines niedrig siedenden Trägerlösungsmittels, wie den
Preonar"
werden.
Freonarten, dispergiert vorliegt, können ebenfalls verwendet
Im folgenden Beispiel wird die fierstellisig von 1,1-Dimethyl-3-{isöthiazol-5-yl)harnstoff
erläutert«
Als AuBgangsmaterial wurde Isothiazol-S-carbonsäure verwendet,
die gemäss der tföA-Patentschrift 3 145 214 hergestellt wurde.
Sie wurde wie folgt in das Säurechlorid überführts
2.5,8 g IsothiazQl-5~carbonsäure wurden in 100 ml fhionylchlorid
suspendiert und unter fiückfluss erwärmt, bis die Chlorwasserst
off entwicklung aufhörte. Die Lösung wurde mit100 süL Benzol
verdünnt und im Yafcuum destilliert. Die erhaltenen Fraktionen
vom Kp* 32°C/O,25 im Hg (27,1 g) wurden durch Infrarotspektroskopie
und kernmagnetische Besonanssmessung als «Isothiatol-5-carbönylchlorid
identifiziert.
109883/1776 BAD
Bas Säurechlorid wurde in das Azid umgewandelt und nach
Curtius umgelagert. Hierzu wurde eine Lösung von 13,26 g
Natriumazid in 300 ml peroxydfreiem 1,2-Dimethojcyäthan in
einen mit Rührer, Rückflusskühler und Iropftrichter versehenen
Kolben gegeben. Bs wurde tropfenweise unter Rühren über 20 Minuten eine Lösung von 24,60 g Isothiazol-^-carbonsäurechlo-»
rid in 100 ml 1,2-Dimethoxyäthan zugefügt. Es wurde 18 Stunden
bei Raumtemperatur weiter gerührt und anschliessend das
Gemisch filtriert und das Piltrat unter vermindertem Druck eingeengt, wobei die Temperatur unter 40° C gehalten wurde.
Pas erhaltene farblose Öl wurde in 20 ml Benzol gelöst, filtriert und langsam auf einem Wasserbad erwärmt, bis die Stickst
off entwicklung aufhörte· Das gelbgrüne feste Produkt, das
ausfiel, wurde abfiltriert (17,0 g, F. 236-2380O /272-2740C
unter Zersetzung). Es wurde als l,3i5-Tri(isothiazol-5-yl)-l»3,5-triazintrion
durch das Infrarotspektrura und das kernmagnetische Resonanzspektrum identifiziert.
Dieses Produkt wurde mit Dfonethylamin in folgender Weise umgesetzt "S; eine. Suspension von 6,30 g 1,3»5-Tri (isothiazol-5-yl)*
l,3r5^triazintrion in 100 ml Benzol wurde in einen mit einem
Rührer» einem Trockeneiskühlfinger, einem Wasserkühler und einem Gaseinleitungsrohr versehenen Kolben vorgelegt. Die
Suspension wurde auf Rückflusstemperatur erhitzt und Dimethylamin
10 Minuten eingeperlt« Das Gemisch wurde unter Rückfluss
eine weiiiere Stunde erhitst* Nach dem Abkühlen wurde das feste
Produkt abfiltriert. Nach dsm Umkristallisieren aus Methanol wurde reiner l,l-Dimethyl-3-(isothiaaol-5-yl)harnstoff vom
F.-236-2380O eihalten, ^
Analyse: Berechnet für CgH9N3OSs C 42,10 H 5,30 $
Gefunden : C 42,47 H 5,53 $
Die selektive Vorauf lauf- und iiaahauflaufherbizidwirkung
der erfindrnigsgeisässen Verbindung fällt insbesondere bei
relativ niedriger Dosierung ins kn&ßt wie im folgenden Beispiel
er.i ^iutierf- wird >
BAD ORIGINAL 109883/ 1776
Die Aktivität von 1,1-Dimethyl-3-(iaothiaaol-5-yl)harnstoff
als Vorauflauf herbizid bei einer Dosierung von 1,5 kg/ha
wurde wie folgt geprüft:
In flache Kästen, die sandigen Lehmboden enthielten, wurden Samen der zu prüfenden Pflanzenarten gesät· Der Wirkstoff
wurde 24 Stunden naoh dem Säen in For» einer Lösung in Aceton-Wasser auf den Boden gespritzt, wobei die Menge 1.5 kg/ha entsprach· Sowohl die behandelten Kästen wie eine Vergleicheeaat
wurden 2 Wochen im !Treibhaus gehalten und aneohlieeaend die
Wirkung des Wirkstoffs als prozentuale Abtötung gegenüber uen
unbehandelten Vergleiohspflanzen ausgewertet*
In flache:. Kästen, die Bändigen Lehmboden enthielten, wurden
Samen der zu pzüfenden Pflanzenarten eingesät, die Kästen gewässert und die Sämlinge im Treibhaus etwa 2 Wochen wachsen
gelassen. Unter Beihaltung unbehandelter Vergleiohspfianaen
wurde der Pflanzenbestand mit einer Lösung von 1,1-Dimethyl-3-(isQthiazol-5~yl)harnstoff in wässrige« Aceton entsprechend
einer Menge von 1,5 kg/ha bespritzt. Die behandelten und die
unbehandelten Pflanzen wurden etwa 2 Woohen im freibhaus belassen und anschliessend die Zahl der überlebenden Pflanzen
ausgezahlt und die prozentuale Abtötung gegenüber den unbehandelten Vergleichspflanzen bestimmt·
Die Ergebnisse der Auswertung als Vor- und Nachauflaufherbizid sind in der folgenden Tabelle I aufgeführt: .
109883/1778
Tabelle I | Abtötune | |
Versuchsoflanae | prozentuale | Nachauflauf |
Vorauflauf | 100 | |
Erdnüsse | 100 | 100 |
Baumwolle | 100 | 60 |
Mais | 20 | 100 |
Borstenhirse | 60 | 100 |
Kürbis | 100 | 60 |
Riesenfuehsschwanz | 100 | 100 |
Weidelgras | 100 | 0 |
Mohrhirse | 80 | 100 |
Möhre | 100 | 100 |
Gänsefuß | 100 | 100 |
Weizen | 100 | 20 |
Wiesenschwinge1 | 100 | 100 |
Wassermelone | 100 | 100 |
Zuckerrübe | 100 | 100 |
Erbse | 100 | 100 |
Weißer Gänsefuß | 100 | 100 |
Alfalfa-Gras | 100 | 100 |
Flachs | 100 | 100 |
Spinat | 100 | 100 |
Gurke | 100 | 80 |
Gelber Senf | 70 | 100 |
Tomate | 90 | 100 |
Limabohnen | 100 | 100 |
Reis | 100 | 100 |
Quecke | 20 | 100 |
Wilder Hafer | 100 | 100 |
Zwiebel | 100 | 100 |
Gänseblumen | 90 | 100 |
Sojabohnen | 100 | —. |
Salat | 0 | 0 |
Kohl | 0 | |
109883/1776
Vorauflsuf | RachaufXauf |
O | 0 |
0 | O |
0 | o |
0 | O |
O | p |
O | 0 |
0 | O |
0 | O |
Versuchspflanze prozentuale Abtetung
Spargelkohl
Pfeffer Radieschen Kartoffel Rosenkohl Blumenkohl
Wie sich aus Tabelle I ergibt, zeigt das neue Herbizid augunsten
von Kartoffeln, Salat, Pfeffer und KohXartea einachliesslioh
Weißskohl, Hosenkohl, Blumenkohl, Broccoli, Senf, ■Radieschen und Rüben eine ausgeprägte Selektivität.
Die erfindungs genasse Verbindung kann formuliert und/oder
angewendet werden zusammen mit Insektiziden, Fungiziden, Nematiziden, Mitteln zur Regelung des Pflanzenwachetums, Düngemitteln
und anderen landwirtschaftlichen Chemikalien eowie als
wirksames Sterilisiermittel für den Boden wie auch als Herbizid. Bei der Anwendung der aktiven Verbindung allein oder zusammen
mit anderen landwirtschaftlichen Chemikalien wird, natürlich eine wirksame Menge bzw. eine wirksame Konzentration von
1 J,~Dimethyl~3^isothiazol-5-yl)harnstoff angewendet.
- Patentansprüche -
BAD ORIGfNAL 109883/177«
Claims (3)
1. l,l-:Dimethyl-3-(i8Othiazol-5-yl)harnstoff.
2. Verfahren zur Herstellung von l,l-Dimethyl-3"(iB0«
thiazol-5-yl) harrtet off nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man 1,3>5-Tri(isothiazol-5-yl)~l»3,5-triaaintrion
mit Dimethylamin umsetzt.
3. Verwendung von l,l-Dimethyl-3-(ieothiazol-5-yl)-harnstoff
nach Anspruch 1 als Wirkstoff in herbiziden Mitteln.
109883/1776
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