DE1793769C2 - Verfahren zur Herstellung von Bis-(thiosemicarbazonen). Ausscheidung aus: 151205 - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Bis-(thiosemicarbazonen). Ausscheidung aus: 151205Info
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Bis-(thiosemicarbazonen)
der allgemeinen Formel 1
(I) ίο vorzugsweise in einem sauren Medium, wobei R1, R2
und X die angegebene Bedeutung haben. Die Reaktion kann unter Erhitzen in einem Lösungsmittel, beispielsweise Äthanol oder wäßrigem Äthanol, TOrzugsweise
in Gegenwart einer Spur Mineralsäure, beispielsweise Chlorwasserstoffsäure als Katalysator,,bewirkt werden.
Die a-Dithiosemicarbazone sind im allgemeinen spärlich lösliche Substanzen, welche sich aus dem
heißen Reaktionsgemisch abtrennen. Nach Filtrieren und Waschen, beispielsweise mit Äthanol und Wasser,
und, wo dies möglich ist, nach Umkristallisieren,
werden sie in reinem Zustand erhalten.
Anaplasmosis ist eine ernsthafte Systemkrankheit des Viehs, welche in weiten Räumen der Kontinente
Asien, Afrika, Australasien und Amerika, und in bestimmten südlichen Zonen Europas, welche Mittelmeerklima
aufweisen, vorherrschend ist. Der infizierende anaplasmische Organismus greift die roten
Blutkörperchen des Viehs an, wobei er charakteristischerweise Anämie, allgemeine Schwäche und
Fieber des Tieres verursacht, was sich, oft als verhängnisvoll ei wiesen hat. Der infizierende anaplasmische
Organismus ist noch nicht vollständig gekennzeichnet worden: er kann ein Protozoon sein, doch
nimmt man an, daß er wahrscheinlicher den Rickettsiac
R1
R2 —O—CH-C = N-NH-CS-NHX
H-C = N-NH-CS-NHX
H-C = N-NH-CS-NHX
40
(D
in der R1 einen Methylrest, R2 einen Methyl-, Propyl-,
Benzyl-, /ί-Methoxyäthyl- oder Acylrest und X einen
Methylrest oder ein Wasserstoffatom bedeutet. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man in
an sich bekannter Weise ein Glyoxal der allgemeinen Formel
R-OCH(R1JCOCHO
in der R1 und R2 die angegebene Bedeutung haben,
mit Thiosemicarbaziden der allgemeinen Formel
H2N-NH-CS-NHX
in der X die angegebene Bedeutung hat, umsetzt.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen haben eine Wirksamkeit gegen Anaplasmosis sowie eine zytostatische
Wirksamkeit, d. li. eine Wirksamkeit gegen bestimmte Formen von Tumoren.
Die Herstellung der Bis-(thiosemicarbazone) der allgemeinen Formel 1 erfolgt durch Umsetzung von
verwandt ist.
Die erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen können sowohl oral als auch parenteral verabreicht
werden. Die natürliche Inkubationsperiode Tür Anaplasmosis beträgt etwa 50 bis 100 Tage, "nd es wird
angenommen, daß die Krankheit nur für das Vieh von Wichtigkeit ist. So würde das kleinste Tier,
welches wahrscheinlich zu behandeln ist, ein 7 Wochen altes Kalb sein, welches nicht weniger als etwa 40 bis
50 kg wiegt. Die Behandlung eines solchen Tieres mit einer Dosis von etwa 5 mg/kg würde 200 mg
erfordern, doch die meisten Tiere würden eine viel größere Dosis benötigen. Die kleineren Dosen sind
für parenterale Verabreichungen geeignet, doch eine zweckmäßige orale Dosis liegt in der Größenordnung
von 50 mg kg, welche einmal oder mehrmals täglich gegeben wird.
Die erfindungsgemäß hergestellten Dithiosemicarbazone der allgemeinen Formel 1 sind gegen bestimmte
Tumoren und andere Carzinomformen bei Versuchstieren wirksam. Beispielsweise wurden die Verbindungen
gegen Walker-Carzinom bei Ratten getestet, und zwar sowohl durch oralen Weg als auch durch
intraperitoneale Injektion; die Verbindungen wurden als wirksam betrachtet, wenn sie das Leben der
behandelten, tumortragenden Ratten im Vergleich zu unbehandelten, tumortragenden Kontrollratten
verlängerten. Alle getesteten und in Tabelle 2 aufgeführten Verbindungen der allgemeinen Formel 1
zeigten eine Wirksamkeit gegen das Walker-Carzinom. Gewisse Verbindungen wurden auch bei Mäusen
gegen die resistenteren Tumoren Sarcoma 180 und Bagg Mammary Carcinoma getestet. Die gegen diese
Tumoren aktivsten Verbindungen waren nicht not-
wendigerweise die aktivsten gegen das Walker-Carzinom.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I mit der größten Wirksamkeit gegen jeden Tumor
sind nachstehend aufgeführt.
Die bevorzugten Verbindungen für die Wirksamkeit eegen das Walker-Carzinom sind (397 C 61) «-Acetoxymc^yl··'
(840C 61) a-Propionoxaäthyl-, (6OC63)
a-n-Butyloxyäthyl- und (645 C 62) u-Isobutyroxyäthylglyoxal-bis-(thiosemicarbazon)
und (841C61) «-Propionoxymethylglyoxal - bis - (4 - methylthiosemicarbazon).
Diese Verbindungen waren sämtlich wirksam bei der Lebensverlängerung tumortragender Ratten,
wenn die Arznei oral mit einer Konzentration von 4 mg oder weniger je Tag pro 100 g Körpergewicht
verabreicht wurde.
Die bevorzugten Verbindungen für die Wirksamkeit gegen den Tumor Sarcoma 180 sind (840C61)
a-Propionoxyäthyl-, (60C63j «-n-Butyroxyäthyl- und
(645C' 62) α-Isobutyroxyäthyl-glyoxal-bis-(thiosemicarbazon),
(398C61) .z-Acetoxyälhyl- und (841C61)
a - Propionoxyäthy 1 - glyoxal - bis - (4 - methylthiosemicarbazon).
Das Kriterium der Wirksamkeit gegen Sarcom 180 besteht darin, daß die Größe der Tumoren ,
bei Mäusen, welche mit diesen Verbindungen mit einer täglichen Dosis von 8 mg kg oder weniger in der
Kost behandelt werden, 25% oder weniger der Größe der Tumoren unbehandelter Kontrolltiere sein sollte.
Es wurde auch gefunden, daß einige der Verbindungen wirksam sind, wenn sie durch intraperitoneale Injektion
verabreicht werden.
Unter Berücksichtigung der gemeinsamen Wirksamkeit gegen das Walker-Carzinom und den Tumor
Sarcoma 180 sind die bevorzugten Verbindungen: (840C61) (i-Propionoxyäthyl-, (60C63) «-n-Butyroxyäthyl-
und (645 C 62) a-Isobutyroxyäthyl-glyoxal-bis-(thiosemicarbazone
(398 C 61) u-Acetoxyäthyl- und (84J C 61) (i-Propionoxyäthylglyoxal-bis-14-methylthiosemicarbazon).
Die Verbindung (647 C 62) zeigt Wirksamkeit gegen das Bagg Mammary Carzinom und ist auch gegen das Walker-Carzinom wirksam.
Gegründet auf pharmakologische Versuche liegt die Dosis im Bereich von 1,5 mg je 100 g des Körpergewichtes,
bis zu der Dosierung, wo Betrachtungen über die Toxizität wichtig werden.
Der Verbindungen der obigen Formel 1 können in 4^
einer pharmazeutischen Zubereitung für orale oder parenteral Verabreichung dargeboten werden. Beisipielsweise
können die oralen Zubereitungen Tabletten, Kapseln, Granulen, Pulver, Suspensionen, Lösungen
oder Emulsionen sein, welche Verdünnungsmittel. Bindemittel, Dispersionsmittel, oberflächenaktive
Mittel, Schmiermittel. überzugsstofTe, Geschmacksmittel, Färbemittel, Lösungsmittel. Dickungsmittel,
Suspendiermittel, oder andere pharmazeutisch annehmbare Zusätze enthalten können, und diese Zubereitungen
können in Form einer Einheitsdosis oder in mehrfacher Dosis oder als Zusatz zum Futter
dargeboten werden. Die injizierbare Form kann eine wäßrige oder nichtwäßrige Lösung, Suspension oder
Emulsion in einer pharmazeutisch annehmbaren Flüssigkeit oder einem Flüssigkeitsgemisch sein,
welches bakteriostatische Mittel, Antioxydantien, Puffer, gelöste Stoffe zur isotonischen Einstellung der
Lösung mit dem Blut, Dickungsmittel, Suspendiermittel, oder andere pharmazeutisch annehmbare Zusätze
enthalten kann. Solche Zubereitungen werden verabreicht in Form von Einheitsdosen, wie Ampullen
oder verfügbaren Injektionsvorrichtungen, oder in Mehrfachdosenform, wie einer Flasche, aus welcher
die passenden Dosen abgezogen werden können. Alle derartigen Zubereitungen sollten vorzugsweise
sterilisiert sein.
Zur Verabreichung einer Verbindung der allgemeinen Formel 1 dem Vieh zur Behandlung der Anaplasmosis,
ist eine besonders bevorzugte orale Zubereitung ein Trank, welcher eine Suspension dispergierbaren
Pulvers enthält. Man kann auch die Zubereitung zum parenteralen Gebrauch darbieten. Wie oben festgestellt,
sollte die Dosis mindestens 200 mg sein. Es werden also insbesondere pharmazeutische Zubereitungen
geschaffen, welche mindestens 200 mg einer Verbindung der allgemeinen Formel I enthalten,
und welche zur Verabreichung für das Vieh, entweder oral oder parenteral, geeignet sind.
Zur Behandlung von Tumoren, insbesondere beim Menschen, ist jede pharmazeutische Standardzubereitung
Tür oralen oder parenleralen Gebrauch annehmbar. Die pharmazeutischen Zubereitungen können
nach jeder Standardmethode der Pharmazie bereitet werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Eine Lösung von 2,5 g ,i-Methoxy-a-ketopropionaldehyd
in 20 ml Äthanol, wird zu einer heißen Lösung von 4,55 g Thiosemicarbazid mit einem
Gemisch aus 10 ml Äthanol, 20 ml Wasser und 2 Tropfen konzentrierter Chlorwasserstoffsäure hinz"
gesetzt. Man läßt das Gemisch 15 Minuten unter Rückfluß sieden und dann abkühlen. Das Methoxymethylglyoxal-bis-(thiosemicarbazon)
(234C61) wird abnltriert, mit Wasser und Äthanol gewaschen und
getrocknet. Nach Umkristallisation aus wäßrigem Äthanol besitzt es einen Schmelzpunkt von 220cC zers.
Die folgenden Verbindungen werden in ähnlicher Weise hergestellt.
R1
R2 — O —CH- C=-N — NH--CS- NHX
H-C-N NH-CS-NHX
Verbindungs-Codc |
R | CH, |
271C61 | CH, | |
272C61 | 11-CH- | |
653 C 62 | U-C3H- | |
644 C 62 | i-C,H- | |
647 C 62 |
R' | X | Schmelzpunkt ι (Ί |
- Lösungsmittel bei Umkristallisaiion -- - - - - |
CH, | H | 209- 210 | wäßriges Äthano |
CH, | CH., | 21S 219 | Äthanol |
CH, | H | 21 1.5 212 | wäßriges Äthano |
CH, | CH, | 142 -144 | Äthanol |
CH, | H " | 206-207 | wäßriges Äthanol |
Fortsetzung
Verbindungs-Code | R1 | R1 |
648 C 62 | J-C3H7 | CH3 |
776C61 | CH3OCH2CH2 | CH3 |
397 C 61 | CH3CO | CH3 |
398C61 | CH3CO | CH3 |
840C 61 | C2H5CO | CH3 |
841C61 | C2H5CO | CH3 |
645 C 62 | i-CaH7C0 | CH3 |
646 C 62 | UC3H7CO | CH3 |
6OC 63 | n-CaH7CO | CH3 |
61C63 | n-CaH7CO | CH3 |
797C61 | QH5CH2 | CH3 |
CH3
CH3
CH3
CH3
CH3
Schmelzpunkt '( C)
148—150,5 218
216 186 202 179
205,5—206,5 168—170 191 158 207
Lösungsmittel bei Umkristallisation
wäßriges Äthanol
wäßriges Äthanol Äthanol
wäßriges Äthanol Äthanol
wäßriges Ätha.iol wäßriges Äthanoi
Äthanol
wäßriges Äthavioi wäßriges Äthanol
Die folgende Tabelle zeigt die anaplasmotische (Verbindungs-Code 397C61) dem Wert 1,0 gle, n-
Aktivität der in den Rahmen der Erfindung fallenden 25 gesetzt wurde. Diejenigen Verbindungen, die einen
Verbindungen. Der R. A. V.-Wert (reziproke anaplas- niedrigeren R. A. V.-Wert als 1,0 haben, sind akMvor.
motische Verhältnis) der letzten Spalte wurde auf und diejenigen, die einen höheren R. A. V.-Wert als
einer Basis berechnet, bei der die Aktivität von 1,0 haben, weisen eine geringere Aktivität auf.
a-Acetoxymethyläthylglyoxal-bis-ithiosernicarbazon)
Aktivität der Bis-(thiosemicarbazone) gegen Anapiasmose bei oraler Verabreichung
Verbindungs- | R2 | CH3 | R1 |
Code | 1-C3H7 | ||
272C61 | CH3 | CH, | |
647 C 62 | C2H5-CO | CH3 | |
271C6I | i-QH7 | CH3 | |
840C61 | CH3-CO | CH3 | |
648 C 62 | Q1H5-CH2 | CH3 | |
398 C 61 | n-C,H7—CO | CH, | |
797C61 | n-QH, | CH, | |
60 C 63 | n-CjH, | CH, | |
653 C 62 | CH3OCH2CH2 | CH3 | |
644 C 62 | CH3- CO | cn, | |
776C61 | CH3 | ||
397C61 | CH3 |
Behandelte | Dosis | |
X | Kälber | (mg/kg) |
CH3 | 3 | 10 |
H | 2 | 50 |
H | 3 | 50 |
H | 3 | 50 |
CH3 | 2 | 50 |
CH3 | 3 | 100 |
H | 2 | 100 |
H | 3 | 100 |
H | 3 | 100 |
CH3 | 3 | 100 |
H | 3 | 100 |
H | 3 | 50 |
Zahl der Behand-Iunücn
1 3
2 1
3 2 3 3 3 3 3 3
Gestorben
R.A.V.<)
0,14 0,24 0,27 0,32 0,34 0,51 0,54 0.67 0,80 0,69 1,9
1,0 Standard
*) Reziprokes anaplasmotisches Verhältnis
In der folgenden Tabelle Il wird die Antilumoraktivität von verschiedenen erfindungsgemäßen Dithiosemicarbazonen
angegeben.
Verbindungs-Code
271C61 272C61 C 62 644C62 C 62 C 62 776C61 397C61 398C61
840C61 841C61 C 62 C 62 C 63 61C63
Tabelle M
Antitumoraklivität von verschiedenen Bis-Ohioscmicarbazonen)
Antitumoraklivität von verschiedenen Bis-Ohioscmicarbazonen)
R2
CH3
CH3
n-C3H7
n-C3H7
i-C3H7
i-C3H7
CH3OCH2CH2
CH3CO
CH3CO
C2H5CO
C2H5CO
i-C,H7CO
J-C3H7CO
n-C3H7CO
n-C3H7CO
CH3 CH3 CH3
CH3 CH3 CH3
CH3 CH3 CH3
CH3 CH3 CH3
CH3 CH3
CH3
CH3
CH3
H CH3
CH3
CH3
CH3
Walker (mg JOO gl
1,5 5 2
10 1
>6 1,5 3 5 3 4 3 5 3
Sarcoma
Claims (1)
- Patentanspruch:zwei molaren Anteilen eines Thiosemicarbazids derFormelNH2NH-CS-NHXVerfahren zur Herstellung von Bis-(thiosemjcarbazonen) der allgemeinen Formel 5 mit einem Glyoxal der FormelR1R2—O—CH-C=N-NH-CS-NHXH-C=N-NH-CS-NHXin der R1 einen Methylrest, R2 einen Methyl-, Propyl-, Benzyl-, 0-Methoxyäthyl- oder Acylrest und X einen Methylrest oder ein WasserstofFatom bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise ein Glyoxal der allgemeinen FormelR2OCH(R1JCOCHOin der R1 und R2 die angegebene Bedeutung haben, mit Thiosemicarbaziden der allgemeinen FormelH2N — NH — CS — NHX
in der X die angegebene Bedeutung hat, umsetzt.
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