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Die Erfindung bezieht sich auf einen Selbstladewagen zur Ernte von
Hackfrüchten, vorzugsweise Zukkerrüben direkt aus dem Feldbestand mit einem Laderaum
und diesem zugeordneten Ernte- und Fördereinrichtungen, das heißt ein Gerät zur
mechanisierten Ernte von Hackfrüchten, vorzugsweise Zuckerrüben, in Verbindung mit
an sich bekannten Ladewagen.
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Bisher wurden Zuckerrüben unter Verwendung zahlreicher und verschiedener
Handgeräte, Gespanngeräte oder motorisch gezogener bzw. angetriebener Geräte sowohl
halbautomatisch, als auch vollautomatisch vorwiegend so geerntet, daß durch mehrere,
voneinander unabhängige Arbeitsgänge zunächst die Blätter von den Rüben getrennt,
dann auf Haufen oder Schwaden gebracht und anschließend aufgeladen und abgefahren
wurden. Wenn das Feld oder einzelne Streifen des Feldes vom Blatt freigeräumt waren,
wurden meist mit anderen Geräten die Rüben gerodet, auf Schwaden oder Haufen gebracht,
aufgeladen und abgefahren.
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Es liegt auf der Hand, daß die Aufgabe der Aberntung eines Zuckerrübenbestandes,
das heißt zweier getrennter ,Partien eines empfindlichen Erntegutes mit völlig verschiedener
physikalischer Beschaffenheit, von verhältnismäßig großem Gewicht und Volumen, mittels
einer Vielzahl verschiedener einzelner Arbeitsgänge (,köpfen-schwaden, laden, abfahren,
roden, Schwaden abfahren, zwischenlagern, aufladen, transportieren, entladen) unter
oft ungünstigen Witterungsverhältnissen eine schwierige und arbeitsaufwendige Arbeit
darstellt, deren Bewältigung ohne zusätzliche Saisonhilfskräfte oder gar duch eine
einzelne Arbeitskraft bisher kaum möglich war.
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Man hat deshalb versucht, sogenannte Vollerntemaschinen für Blätter
oder Rüben, sowie auch neuerdings für Blätter und Rüben zu entwickeln, die mehrere
oder alle Arbeitsgänge ausführen können und das getrennte Erntegut entweder in sogenannte
Längs- oder Querschwaden auf dem Felde ablegen bzw. am Feldrand in Mieten bringen
oder auf andere Transportfahrzeuge umladen können.
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Obwohl diese Maschinen sehr teuer sind, erlauben sie bis heute weder
die Durchführung der gesamten Erntearbeit einschließlich der anfallenden Transporte
mit einem Bedienungsmann noch mit einem Schlepper oder mit einem Gerät. Nach wie
vor ist ihr Einsatz an Großbetriebe oder Lohnunternehmer gebunden.
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Nur in Ausnahmefällen ist die sofortige und restlose Räumung des Feldes
möglich. Die Durchführung aller Ernte-Arbeitsgänge aus der Gare heraus, das heißt
bei unberührtem Ackerböden ohne schädliches, vorhergehendes Durch- oder Festfahren
des Bodens ist nur mit vorwiegend einreihig arbeitenden Vollerntegeräten von verhältnismäßig
geringer Stundenleistung möglich, die das Erntegut vorwiegend in Schwaden auf das
Feld ablegen.
Alle bisher bekannten Maschinen haben trotz der halb-
oder vollautomatischen Arbeitsweise den Nachteil, daß sie jeweils nur für einen
kleinen Teil aller. Ernte-Arbeitsgänge brauchbar sind, so daß für andere Arbeitsgänge
und zumindest für den Abtransport des Erntegutes vom Feld weitere Maschinen, Transportwagen
oder Ladegeräte und Bedienungskräfte benötigt werden.
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Diese Maschinen, Fahrzeuge usw. stellen daher sehr hohe Anforderungen
an die Betriebsorganisation und erfordern einen so erheblichen Aufwand, daß dieser
auf die Dauer für die meisten landwirtschaftlichen Betriebe nicht tragbar ist. Die
beim Einsatz der bisherigen verschiedenartigen Maschinen (Erntemaschinen, Belade-
und Entladegeräte, Transportfahrzeuge) unvermeidliche wiederholte Zwischenlagerung
des Gutes auf dem Feld, verursacht ferner unnötige Arbeitsgänge des Auf- und Abladens,
zusätzliche Lohnkosten, Zeitaufwand, erhebliche Beschädigungen oder die Verschmutzung
des Erntegutes, sowie eine Erhöhung des Wetterrisikos und die spätere Räumung des
Feldes für die Nachfrucht. Unvermeidliche Störungen in der Organisation der aufeinanderfolgenden
Arbeitsgänge, z. B. durch Witterungseinflüsse. verursachen vielfach erhöhte Kosten,
Wartezeiten, Rüstzeiten und vor allem auch Verluste an Qualität und Menge des Erntegutes,
z. B. durch Atmung geköpfter Rüben, deren sofortige Rodung nicht möglich ist oder
durch am Feld zwischengelagerte Blätter oder Rüben bei verspäteter Abfuhr usw.
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Die durch die vorliegende Erfindung gelöste Aufgabe besteht darin,
diese geschilderten Nachteile der heute bekannten Verfahren zu vermeiden bzw. ein
Gerät zu schaffen, das durch einen Mann bedient werden kann, geringe Anschaffungskosten
und Rüstzeiten verursacht, eine hohe Leistung aufweist und sowohl für die verlustfreie
und saubere Ernte der Blätter und Rüben direkt aus dem Feldbestand. als auch für
das Aufladen, den Transport und für die Entleerung des Erntegutes auf dem Hof geeignet
ist.
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Die vorstehende Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß
-einfache, an sich z. T. bekannte Erntegeräte für die Blätter und/oder auch für
die Rüben anstelle oder zusätzlich zu der an sich bekannten Aufnahme- und Fördereinrichtung
in bekannte Selbstladewagen eingebaut werden, und daß die vorzugsweise mit Roll-
oder Kratzboden versehene Ladefläche dieses Selbstladewagens während des Erntevorganges
das Erntegut aufnimmt. Der Transport des Erntegutes zum Hof erfolgt vorzugsweise
unmittelbar anschließend nach dem einfachen Ausheben der Ernteorgane ohne jede Rüstzeit.
Das Entladen erfolgt durch den Kratzboden an jeder beliebigen Stelle. Die Erfindung
ermöglicht es auch, entweder Erntegeräte für die Blätter einerseits oder Rodegeräte
für die Rüben andererseits im Wechsel oder nacheinander in denselben Selbstladewagen
einzubauen, oder sowohl Erntegeräte für die Blätter als auch Rodegeräte für Rüben
nebeneinander für eine oder mehrere Reihen des Erntegutes zum Einbau vorzusehen,
oder sie hin- , tereinander für eine beliebige Anzahl von Reihen so anzuordnen,
daß Blätter und Rüben gleichzeitig geerntet, gerodet und getrennt auf die Ladefläche
geladen werden können.
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Selbstverständlich bleibt es unbenommen, einen der- f art ausgerüsteten
Ladewagen nach Beendigung der Erntesaison der Zuckerrüben wieder mit der an sich
bekannten Aufnahme--und Fördertrommel ausschließlich auszurüsten und während des
übrigen Jahres zum Laden, Transportieren und Entladen von sonstigen Erntegütern
zu verwenden.
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Die Lösung dieser Aufgabe ist an Hand mehrerer s Ausführungsbeispiele
in den Zeichnungen so dargestellt, daß gleiche Bezugsziffern gleiche Teile bedeuten.
Dabei können selbstverständlich gewisse Einzelmerkmale in an sich bekannter Weise
zwischen einzelnen Ausführungsbeispielen ausgetauscht oder miteinander in weiteren
Ausführungsformen kombiniert werden.
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F i g. 1 zeigt die Seitenansicht eines `angehängten Selbstladewagens
mit einem Ernte- und Aufnahmegerät für Rübenblätter zum gleichzeitigen Köpfen, Laden
und Transportieren von 3 Reihen Rübenblatt.
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F i g. 2 zeigt die Draufsicht zu F i g. 1, bei welcher aus Gründen
der besseren Übersichtlichkeit gewisse Einzelheiten des Selbstladewagens nicht dargestellt
sind.
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F i g. 3 zeigt die Maschine nach F i g. 1 mit zusätzlich angebrachter
Vorrichtung zum Roden der Zukkerrüben nach dem Köpfen mit anschließender Ablage
in einer Reihe.
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F i g. 4 zeigt die Draufsicht zu F i g. 3.
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F i g. 5 zeigt eine etwas abgeänderte Ausführungsform eines angehängten
Selbstladewagens.
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F i g. 6 zeigt eine Teilansicht des bei der Ausführungsform gemäß
F i g. 5 benutzten Elevators und F i g. 7 zeigt die Seitenansicht eines Ausführungsbeispieles,
das als selbstfahrbare Lade-, Transport- und Erntemaschine ausgebildet ist. Die
zum Einbau vorgeschlagenen Ernte-Elemente für die Blätter und für die Rüben entsprechen
etwa denjenigen des Ausführungsbeispieles nach F i g. 3.
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F i g. 1 und 2 zeigen den vorderen Teil eines anhängbaren Selbstladewagens,
der einen an sich bekannten Rahmen 1 mit einer Rahmenverlängerung l a, einen Laderaum
4, einen Kratzboden 3 und eine vor der Ladefläche angeordnete Fördereinrichtung
5 mit einem Förderkanal 6 aufweist. An einem Querträger 37, der die Verlängerungen
la des Rahmens 1
verbindet, ist die Zugvorrichtung 2 zum Anhängen des Selbstladewagens
an einen Schlepper 38 und vor-' zugsweise auch ein Getriebe 39 und Antriebsteile
28 für den mechanischen Antrieb der Förder- und Erntevorrichtung angebracht. Erfindungsgemäß
wird die nicht dargestellte, an sich bekannte Aufnahmetrommel, mit einem Teil des
Förderkanals, die beim Laden von Zuckerrübenblättern aus dem Schwad vorhanden sind,
beim Ernten und Laden aus dem Feldbestand abgenommen. Anstelle dieser Aufnahmetrommel
wird vorzugsweise um den Aufhängepunkt 40 der Fördertrommel schwenkbar ein Schwenkrahmen
9 höhenverstellbar eingebaut, an welchem eine rotierende Zwischenwelle 12 gelagert
ist. Diese Zwischenwelle 12 erhält ihren Antrieb über ein Kettenradpaar 10, 11 von
der Fördereinrichtung 5 aus, vorzugsweise mit gleichem Drehsinn wie diese. Am Schwenkrahmen
9 befinden sich Lagerböcke 16, deren Zahl gleich der Zahl der zu köpfenden Blattreihen
ist. Die Zwischenwelle 12 ist in diesen Lagerböcken 16 entweder zusätzlich gelagert
oder frei durch sie hindurchgeführt, so daß die Bohrung dieser Lagerböcke 16 etwa
konzentrisch die Zwischenwelle 12 umschließt. Die Lagerböcke 16 weisen zwei Hohlzapfen
41 auf, an welchen je eine Schwinge 17 in vertikaler Ebene schwenkbar angebracht
ist, die in einem gewissen Abstand von der Zwischenwelle 12 die Achse 19 an sich
bekannter Tastscheiben 18 aufnehmen.
Diese Achse 19 ist an
ihrem einen Ende mit einem Kettenrad 21 verbunden, das mit einem weiteren Kettenrad
20 auf der Zwischenwelle 12 in Antriebsverbindung steht. Durch diese Anordnung ist
die Tastscheibe 18 für jede einzelne Reihe unabhängig von den Nebenreihen und ohne
Beeinträchtigung ihres Antriebes für sich in der Höhe verstellbar. Alle Tastscheiben
18 werden mit gleicher Drehzahl von der Zwischenwelle 12 angetrieben. In Arbeitsstellung
stützen sie sich auf den Blättern der Rübenreihe ab, so daß sie das am anderen Ende
der Schwingen 17 befestigte Köpfmesser 22, dessen Abstand zur Achse der Tastscheiben
einstellbar ist, in bekannter Weise jeweils in die richtige Schnitthöhe zum Zuckerrübenkopf
bringen. Anschließend an das Köpfmesser 22 ist ein Gleitrost 23 vorzugsweise aus
einzelnen Stäben oder auch aus einem Gleitblech bestehend angeordnet, auf dem das
abgeschnittene Blattbüschel von den folgenden Blättern bis in den Bereich der Zinken
42 der Fördereinrichtung 5 geschoben wird. Die Fördereinrichtung 5 schiebt das Gut
wie bekannt in dem an sich bekannten Förderkanal 6 auf die Ladefläche bzw. auf den
Roll- und Kratzboden. Da das Blatt keinerlei Berührung mit der Erde unterliegt,
ist eine absolut saubere und rasche Gewinnung möglich.
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Der Schwenkrahmen 9 kann z. B. durch die dargestellte Aufzugskette
43 in an sich bekannter Weise auf beliebige Höhe eingestellt und vorzugsweise unter
Verwendung einer ebenfalls bekannten mechanischen Hebevorrichtung, die z. B. aus
einer motorisch angetriebenen Gewindespindel 14 bestehen kann, vom Schleppersitz
aus über den Bedienungshebel 25 in Fahrstellung so weit aufgehoben werden, daß die
Tastscheiben 18 mitsamt den Köpfmessern 22 und dem Gleitrost 23 während der Transportfahrt
den Erdboden nicht berühren können. Dabei wird erfindungsgemäß die Gelenkverbindung
der Schwingen 12 an den Hohlzapfen 41 durch Anschläge 26 beim Hochheben des Schwenkrahmens
9 selbsttätig blokkiert. In Arbeitsstellung kann der Schwenkrahmen 9 entweder durch
die Aufzugskette 43 in einer beliebigen Höhe über dem Ackerboden gehalten oder durch
ein zusätzliches, höhenverstellbares Stützrad 13 in stets gleichbleibendem Abstand
zum Boden geführt werden. Diese Höheneinstellung stellt die Grobeinstellung des
ganzen Gerätes dar, während die Feineinstellung für jede Reihe gesondert durch die
Tastscheiben 18 erfolgt. Der Gleitrost 23 reicht etwas über den unteren Rand
des Kanalbodens 24, so daß er die Vertikalbewegungen des Tasters 18 bzw.
des Messers 22, das mittels Stellschrauben 27 fein eingestellt wird, mitmachen kann.
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Die Förderung des Ladegutes im Kanal 6 mittels der Zinken 42, die
Stapelung entlang des Schwenkbrettes 8, nachdem sich die Zinken 42 durch das Gitter
7 aus dem Kanal herausgezogen haben, ist an Ladewagen ebenso bekannt, wie die Regulierung
von Ladehöhe und Pressung durch Regelung der Geschwindigkeit des Kratzbodens.
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Arbeitsweise: Im Betrieb wird die Maschine durch eine Gelenkwelle
29 vom Schlepper aus über ein Getriebe 39 angetrieben, dessen Räder in den Zwischenräumen
der Rüben laufen. Die Funktion der vorzugsweise angetriebenen (oder freilaufend
ausgebildeten) Taster 18, des Köpfmessers 22 und der Fördereinrichtung 5 bedarf,
_ als an sich bekannt, keiner weiteren Erläuterungen' t' da deren Bauweise im einzelnen
in jeder _ bekannten Variation ausgestaltet werden kann. Nach Beendigung des Ladens
einer Fuhre wird die Ernteeinrichtung 5, 44, 45 abgeschaltet, ausgehoben und der
Wagen zur Entladestelle auf dem Hof oder auf dem Feld gefahren und mittels des getrennt
einschaltbaren Kratzbodens durch eine Entlade-Öffnung vorzugsweise am Heck des Fahrzeuges
entleert.
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Selbstverständlich kann die Anzahl der Köpfapparate bzw. in einer
Fahrt zu bearbeitenden Reihen beliebig vergrößert oder verkleinert werden.
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F i g. 3 und 4 stellt ein weiteres Ausführungsbeispiel dar, bei welchem
am Schwenkrahmen 9 zusätzlich ein Gelenkrahmen 32 in horizontaler und vertikaler
Ebene etwas schwenkbar angebracht ist. Dieser trägt an einer Arbeitsschiene
45 befestigte, an sich bekannte Rodekörper 31, die in bekannter Weise
in einer Tasche 34 höhenverstellbar und mit durch Stellschrauben 27 veränderlichem
Anstellwinkel gehalten werden und durch Führungskufen 30, vorzugsweise selbsttätig
der Rübenreihe entlang, geführt werden.
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Stab- oder gitterförmige Abweiser 36 lenken die gerodeten Rüben so
ab, daß sie in einer gemeinsamen Reihe liegenbleiben.
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Eine Maschine nach diesem Ausführungsbeispiel kann in einem Arbeitsgang
Blätter gewinnen, die Rüben aus voller Gare roden und zwischen der Radspur des Selbstladewagens
ablegen. Die gleichzeitig angehobenen und aus der Erde geförderten Rüben können
auch in an sich bekannter Weise durch nicht dargestellte Reinigungstrommeln oder
Reinigungsketten zusätzlich einer Reinigung unterzogen und/oder durch an sich bekannte
Sammelbehälter in sogenannten Querschwaden so abgelegt werden, daß die spätere,
mechanische Aufnahme möglich ist.
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F i g. 5, 5 a zeigen einen Schnitt und eine Teilansicht eines weiteren
Ausführungsbeispieles. Die Arbeitsweise beim Köpfen, Laden und Roden kann entweder
derjenigen in F i g. 3 und 4 entsprechen oder gemäß F i g. 5 und 5a dadurch verbessert
werden, daß zwischen den Rodekörpern 31 ein an sich zum Teil bekannter Elevator
46 angeordnet wird, der die gerodeten Rüben mit seinen an einer Elevatorkette
47 angelenkten Mitnehmern 48 erfaßt und in einem durch Roste 49 und
50 gebildeten Schacht 57 bis oberhalb der Ladefläche fördert und auf diese
ablegt.
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Erfindungsgemäß werden die Mitnehmer 48 beweglich mit der Kette
47 verbunden, und wie an sich bekannt, durch Nocken 51, die an einem Rost 49 geführt
werden, so gesteuert, daß die Mitnehmer zwecks Raumersparnis am abwärts laufenden
Trum umgelegt sind, die Rüben durch die strichpunktiert dargestellte Bahn beim unteren
Umlenkrad 52 erfassen und beim oberen Unilenkrad 53 abwerfen. Die Nocken 51 des
aufwärts laufenden Trums gleiten ferner wiederholt über an dem Rost 49 bzw.
an der Führung für die Nocken 51 befindliche Warzen 54, durch welche erfindungsgemäß
den Mitnehmern 48 eine Schüttelbewegung übermittelt wird, damit die Rüben während
des Transports gereinigt werden, wobei die Erde durch den geneigten Rost 50 zu Boden
fallen kann.
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Auch ohne eine, nicht Gegenstand der vorliegenden Anmeldung bildende,
Aufteilung der Ladefläche bzw. des Kratzbodens in zwei Hälften ist ein sehr vorteilhafter
Einsatz der Maschine ferner in der Weise möglich, daß die Köpfeinrichtungen
44 abwechselnd mit den Rode-Einrichtungen 45 zur Anwendung kommen. Zunächst
werden z. B. zwei Rübenreihen durch die Köpfeinrichtungen 44 geköpft
und
vor, der Fördereinrichtung auf die ganze Ladefläche geladen. Die Rode-Einrichtungen
können gleichzeitig abgenommen oder in Fahrstellung ausgehoben bleiben. Nach dem
Entladen der Blätter werden dieselben Reihen in entgegengesetzter Richtung überfahren-
und die Rode-Einrichtungen bei ausgehobener oder fehlender Köpfeinrichtung in Arbeitsstellung
gebracht. Das Ladegut kann trotz etwas seitlicher Zuführung durch an sich bekannte
Leitbleche auf die ganze Breite des Rollbodens verteilt werden.
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Selbstverständlich kann der Elevator 46 auf Wunsch auch zum reinen
Aufladen eines gemäß F i g. 4 vorher abgelegten Längsschwades von Rüben verwendet
werden.
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Der Einbau des Elevators 46 gemäß F i g. 5 kann es erforderlich machen,
daß Teile de-- Förden einrichtung, z. B. das Gitter 7, das Schwenkbrett 8, die Zinken
42 von vornherein am Selbstladewagep teilbar oder abnehmbar so ausgebildet werden,
daß sie zum einen Teil im Bereich der Köpfeinrichtung 44 verwendbar bleiben, zum
anderen Teil aber im Bereich der Rode-Einrichtung 45 vor deren Einbau leicht demontiert
werden können. Diese Maßnahmen sind als solche bekannt.
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Erfindungsgemäß kann die Ladefläche anstatt als bekannter Kratzboden
auch als Schüttel- oder Siebrost ausgebildet werden. so daß -während des Füllens
der Ladefläche eine zusätzliche Reinigung der Rüben von anhaftendem Schmutz oder
Erde bewirkt wird.
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F i g. 7 zeigt die Seitenansicht eines etwas abgewandelten Ausführungsbeispieles,
bei dem die Maschine selbstfahrend ausgebildet ist.
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Dieses Ausführungsbeispiel bringt einen nochmaligen Fortschritt insofern,
als die Bedienungs- und Fahreigenschaften besser sind (Vierradantrieb). Ein weiterer
entscheidender Vorteil liegt ferner darin, daß die selbstfahrende Ausführungsform
nach F i g. 7 in der Lage ist, die Blätter und gleich danach die Rüben zu ernten,
ehe irgendein Rad des Fahrzeuges den Feldbestand durchfahren mußte. Auf diese Weise
werden erstmals alle Bodendruckschäden, Fahrspuren und die damit verbundenen Folgen
bezüglich einer Erschwerung des Erntevorganges, der Verschmutzung des Erntegutes
und Ernteverluste restlos vermieden.
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Erfindungsgemäß besteht die selbstfahrende Erntemaschine aus dem an
sich bekannten Rahmen 1, der Fördereinrichtung 5, dem Kratzboden 3, dem Laderaum
4 und vorzugsweise vier Rädern 58, die vorzugsweise alle antreibbar und von denen
wenigstens zwei lenkbar ausgebildet sind. Motor 59, Fahrgetriebe 60, Fahrersitz
61, Bedienungselemente 62 befinden sich an der Frontseite des Fahrzeuges oberhalb
der Köpf- bzw. Aufnahme-Einrichtungen 44, 45. Teile des Fahrgetriebes 60er können
auch ohne weiteres hinter dem Förderkanal 6 bzx. innerhalb der Vorderachse 63 angeordnet
werden. da erfindungsgemäß die Kardanwelle 64 vom Motor ir, einem Tunnel 65 durch
den Förderkanal 5 hindurch zu den beiden Achsen geführt werden kann, der auch z.
B. das Lenkgestänge 66 oder Bedienun-sseile 67 für die Bremse u. a. aufnimmt. Die
Förderschächte 5, 57 füdie Blätter bzw. die Rüben liegen zu beiden Seiten des Tunnels
65, annähernd über die -esamte Breite des Fahrzeuges, so daß eine sehr hohe Stundenleistung
mit diesem Fahrzeug möglich ist.
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Der Antrieb der Förden- und Köpfeinrichtung sowie des Elevators 46
wird ip. an sich bekannter Weise vom Getriebe 60a ab-enommen, ebenso derjenige der
Aushebeeinrichtung. Letztere könnte auch vorteilhaft mit an sich bekannten hydraulischen
Hubzylindern gelöst werden.
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Der Antrieb des Roll- und Kratzbodens erfolgt in an sich bekannter
Weise durch einen Kurbeltrieb 68 über eine Zugstange 69. Der Antrieb des zweiten
Kratzbodens 30 im oberer. Ladekasten 59 kann abschaltbar von einer Welle des unteren
Kratzbodens aus abgenommen werden.
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Die Fördereinrichtung 5 wird erfindungsgemäß zweiteilig so ausgeführt,
daß beide Teile ihren Antrieb von der Abtriebswelle eines Scluieckep;etriebes 73
erhalten können, das in dem Tunnel 65 angeordnet und dessen Schneckenwelle 74 als
Teil der im Tunnel 65 gelagerten Getriebewelle 64 ausgebildet sein kann.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich, bietet der Platz des Fahrers neben
dem Motor 59 an der Frontseite einen guten Überblick nach vorne und auch nach unten
auf die Arbeitsgeräte, der Auf- und Abstieg ist bequem und der Fahrer kann einfach
durch ein an: Laderaum anzubringendes Schutzdach 70 vor der Sonne und Regen geschützt
werden, ohne dajä das Schutzdach 70 den Fahrer behindert.
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Der Antrieb der Hinterachse erfolgt in bekannter Weise über eine Kardan-Gelenkwelle
71. Da das gesamte Gewicht des Fahrzeuges über und zum Teil sogar vor den angetriebenen
Achsen ruht, erreicht dieses Fahrzeug eine @ ä = taunliche Geländegängigkeit, insbesondere
Steigfähigkeit am Berg.
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Die durch die Erfindung vorgeschlagene Anordnung kann in ihren verschieden
dargestellten Variationen für alle in der Landwirtschaft vorkommenden Verhältnisse
preisgünstig, leistungsfähig und produktiv so eingesetzt werden, daß eine erhebliche
Verbilligung, Beschleunigung und Vervollkommnung der Erntearbeit erreicht wird.
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Sie stellt daher einen wesentlichen Fortschritt dar.