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Maschine zum Ernten von Forstpflanzen
Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Ernten von reihenweise in einem Beet stehenden Forst- pflanzen mit einem auf einem Fahrzeug angeordneten Scharmesser, welches das Erdreich unter der Wur- zelzone der Pflanzenreihe in Form eines Bandes durchtrennt, wobei diesem Scharmesser Seitenschneider zugeordnet sind, welche seitlich von den Pflanzenreihen in das Erdreich schneiden und mit den Pflan- zenreihen fluchtende Führungen vorgesehen sind, welche zu einer die auflaufenden Pflanzen vom Erd- reich befreienden Rüttelvorrichtung überleiten.
Forstpflanzen, beispielsweise Nadelhölzer, wie sie zum Wiederaufforsten von Kahlschlägen in gro- ssen Mengen benötigt werden, werden, nachdem die Pflänzchen aus dem Samen gezogen sind, in Beete verschult, wo sie in mehreren nebeneinanderstehenden Reihen ein Alter von etwa vier Jahren erreichen, um dann aus der Erde entnommen, gebündelt und zum Versand gebracht zu werden, wobei die an den
Wurzeln haftende Erde zuvor entfernt wurde. Dieser Erntevorgang muss knapp vor dem Austreiben der
Bäumchen beendet sein, setzt aber aus witterungsbedingten Gründen meist so spät ein, dass sich die
Erntearbeit auf einen sehr kurzen Zeitraum zusammendrängt, so dass das Problem entsteht, kurzzeitig viele Arbeitskräfte zu erhalten.
Die Erfindung betrifft nun eine Maschine zum Ernten von reihenweise in einem Beet stehenden
Forstpflanzen, die das Ausgraben der Pflanzen und das Enterden der Wurzeln selbsttätig besorgt und da- bei die den Wurzeln entzogene Erde wieder gleichmässig auf das abgeerntete Beet verteilt. Die Bedie- nung der Maschine, die zweckmässig selbstfahrend ist, beschränkt sich auf den eigentlichen Fahrer und eine Person zum Sortieren der Pflanzen und eine oder zwei Personen zum Bündeln der Pflanzen, doch kann die Maschine auch mit einer Zahl-und Bindeeinrichtung ausgestattet werden, in welchem Falle eine noch weitergehende Automatisierung des Betriebes erreicht wird.
Es ist schon eine Maschine bekannt, bei der die Rüttelvorrichtung zwei anliegende Förderbänder verwendet, zwischen denen die Pflanzen in einer Zick-Zackbewegung geführt werden, um die Wurzeln von der Erde zu befreien. Der Nachteil dieser Rüttelvorrichtung liegt vor allem darin, dass für jede zu erntende Pflanzenreihe eine eigene Förderbandeinheit erforderlich ist, so dass Maschinen dieser Art zum gleichzeitigen Ernten mehrerer Pflanzenreihen zu kompliziert und teuer sind.
Die vorliegende Forstpflanzen-Erntemaschine vermeidet diese Nachteile und zeichnet sich dadurch aus, dass die Führungen in Fahrtrichtung hinter dem Scharmesser und sich an dieses anschliessend schräg aufwärts gerichtet angeordnet sind und zu einem als Rüttelvorrichtung dienenden Rüttelrost von der Brei- te mehrerer Pflanzenreihen überleiten, wobei der Rüttelrost zwischen den aufwärts gerichteten Führun- gen sich nach vorne verjüngende Erdauflockerer in Form innen offener Dreiecke umfasst.
Es ist sehr zweckmässig, wenn der Rüttelrost mit sich nach vorne verjüngenden Auflockerern die aufwärts gerichteten Führungen seitlich umfasst, weil dadurch die von den Seitenschneidern aus dem
Erdband geschnittenen, die Pflanzen enthaltenden Erdstränge, die auf den aufwärts gerichteten Führun- gen zum Rüttelrost geschoben werden, bereits in zunehmendem Masse gelockert werden, so dass Steine und grössere Erdklumpen bereits an dieser Stelle der Maschine von den Wurzeln abfallen.
Eine weitere zweckmässige Auflockerung wird nach einem weiteren Erfindungsmerkmal dadurch erreicht, dass im Bereich der Auflockerer und der aufwärts gerichteten Führungen über dem Rüttelrost und mit diesem verbunden ein quer zur Bewegungsrichtung der Pflanzen verlaufendes Umlenkglied, etwa eine oder mehrere
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Stangen, die im geringen Abstand vom Rüttelrost diesen überqueren, vorgesehen ist. Auf diese Weise liefert der Rüttelrost schliesslich Pflanzen, die bereits praktisch frei von Erde sind. Diese Pflanzen wer- den nun, je nach Ausführungsart der Maschine, entweder von Hand aus vom Schüttelrost auf einen Sor- tier-und Zähltisch gelegt, oder durch ein Transportband od. dgl.
Hochförderer auf ein Verleseband oder ieine Schwingfördereinrichtung, etwa eine Schüttelrosteinrichtung, die so gesteuert ist, dass eine langsa- me Weiterbewegung der Pflanzen erfolgt, transportiert. Von diesem Zähltisch bzw. Verleseband werden die Pflanzen von Zählerinnen zu Zehnerbüscheln zusammengefasst, die auf den hinter den Zählerinnen sich befindenden Bindetisch gelegt werden. Durch den Bindetisch ragen durch Schlitze von unten Zinken hindurch, die den Bindetisch in gleichmässige Fächer unterteilen. In jedes dieser Fächer wird nun ein
Zehnerbündel durch die Zählerinnen eingelegt. Sind die Fächer gefüllt, so tritt die Binderin auf ein
Pedal, wodurch sich die Zinken, die die einzelnen Fächer abteilen, unter die Tischplatte senken. Es werden nun diese Zehnerbüschel, z.
B. deren fünf, zusammen in einen dahinter angebrachten Bindeappa- rat geschoben. Bei Ausführung des Verlesebandes ist es zweckmässig, dass sich rechts und links von die- sem Zählerinnen befinden und hinter jeder Reihe von Zählerinnen ein Bindetisch mit angeschlossenem
Bindeapparat vorhanden ist. Dadurch ist es möglich, dass die eine Reihe von Zählerinnen die grossen
Pflanzen herausnimmt, wogegen die andere Reihe die kleinen Pflanzen dem Verleseband entnimmt und gleichzeitig die grossen und kleinen getrennt gebündelt werden können. Schwache oder missgestaltete
Pflanzen werden von den Zählerinnen ausgesondert.
Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Maschine, jedoch in einer Bauweise mit einem einzigen querverlaufenden Zähl-und Bindemechanismus ist in den schematischen Zeichnungen dargestellt, in denen
Fig. 1 einen Aufriss, Fig. 2 einen Grundriss und Fig. 3 eine Einzelheit der Bindevorrichtung zeigt. Die Zeich- nungen zeigen die Maschine in Selbstfahrausführung, doch kann es auch zweckmässig sein, die Maschine für Traktorzug auszuführen.
Die Maschine besitzt ein Fahrgestell 1 mit Lenkrädern 2 und Treibrädern 3, die von einer
Antriebsmaschine 4 über einen Keilriemen 5, Welle 6 über ein Differential 7 angetrieben werden. Der Fahrersitz ist mit 8, das Lenkrad mit 9 bezeichnet. Es ist zweckmässig, wenn die
Hinterräder mit dem Differential (und allenfalls auch dem Motor) eine Einheit bilden, welche durch eine Kurbelverstellung 41 längs eines Kranzes 61 relativ zum Chassis des Fahrzeuges eingestellt werden kann. Dies erweist sich beim Befahren von Hängen als zweckmässig um einem Abgleiten des
Fahrzeuges entgegenzuwirken.
Im Vorderteil der Maschine ist ein Rahmen 10 mittels Lenkern 11 höhenverstellbar gelagert ; seine Seitenteile sind mit Streben 10a, lOb zu einem starren Ausleger ausgestaltet. Am unteren Ende des Rahmens 10 sitzt das Scharmesser 12. Ferner trägt der Rahmen 10 mehrere, im gezeich- neten Ausführungsbeispiel drei höhenverstellbare Laufräder 14 über einen Ausleger 15, an welchem auch die Seitenschneidmesser 16 befestigt sind. Die Laufräder 14 und die Seitenschneider 16 fluchten und sind so angeordnet, dass sie zwischen den Pflanzenreihen 17 (die in den Zeichnungen nur durch gestrichelte Linien angedeutet sind) verlaufen, wenn die Maschine über das Beet fährt, wel- ches etwa die Breite B besitzen möge (vgl. Fig. 2).
An dem Scharmesser 12 sind aufwärts gerichtete Führungen 18 angesetzt, die zum Rüttelrost 20 weisen. Letzterer hängt über Verbindungsstangen 21 an einem Winkelhebel 22, der auf dem Rahmenteil 10a gelagert ist. Ausserdem ist der Riittelrost 20 mit einem Lenker 27 am Rah- men 10 angehängt. Es ist zweckmässig, wenn die Lenker 27 am Rahmen 10 höhenverstellbar angebracht sind, wodurch die Rütte1richtung und Vorschubgeschwindigkeit der. Pflanzen am Riittelrost eingestellt werden können.
Eine vom Motor 4 über Keilriemen (nicht dargestellt) angetriebene Kurbelscheibe 23 steht über ein Pleuel 24 mit dem Winkelhebel 22 in Verbindung. Man erkennt, dass durch Drehen der Scheibe 23 der Rost 20 eine auf-und abgehende Bewegung ausführen wird und dass die Tiefe, in welcher das Scharmesser 12 im Boden arbeitet, von der Einstellung der Stützräder 14 abhängt. Ferner ist ersichtlich, dass die Relativlage von Rost 20 zu Scharmesser 12 im wesentlichen stets dieselbe ist.
Der Rahmen 10, 10a, 10b kann für die Zwecke der Strassenfahrt der Maschine so weit angehoben werden, dass die Messer 12, 16 genügend Bodenfreiheit haben. Eine Arretierung erlaubt die Feststellung des Rahmens in der angehobenen Lage.
Hinter den aufwärts gerichteten Führungen 18 ist mit dem Rost noch wenigstens eine Querstange 25 verbunden, die in einem Abstand von etwa 6 cm von der Rostoberseite verläuft. Zwischen die aufwärts gerichteten Führungen 18 greifen die Auflockerer 26, welche mit Seitenwänden ausge-
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führt sind, die sich in der Transportrichtung der Pflanzen einander nähern.
Auf dem Fahrgestell sind ferner noch eine Plattform 30 für eine mitfahrende Bedienungsperson, ein Arbeitsboden 31. ein Arbeitstisch 32. Sitze 33 für weitere Bedienungspersonen und die noch näher zu beschreibende Bündelungsvorrichtung 40 vorhanden.
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breite ein Erdband abhebt und dabei einen Teil der Wurzeln der Pflanzen, nämlich jenen Teil, der tie- fer reicht als das Messer 12, scharf abschneidet. Gleichzeitig haben die Seitenschneider 16 lot- recht verlaufende Schnitte geführt, so dass das vom Messer 12 abgehobene Band genau genommen aus mehreren Strängen besteht ; im dargestellten Beispiel sind dies vier Strange, entsprechend den vier
Pflanzenreihen.
Diese durch die Wurzeln zunächst noch zusammenhaltenden Bänder werden über die Führungen 18 gegen den Rost gefördert. Im Zuge dieser Bewegung erfolgt bereits durch die Wirkung der Auflocke- rer 26 eine Befreiung der Wurzeln von Steinen und einem Teil der Erde. Eine weitere Auflockerung i erfolgt durch das Überfahren der Querstange 25 und im Zuge der Bewegung über den Riittelrost wird die restliche Erde von den Wurzeln abgeschüttelt. Die so erhaltenen Pflanzen werden von der auf der
Plattform 30 stehenden Person erfasst und auf den Boden 31 gelegt, nachdem zuvor die ungeeig- neten Pflanzen ausgesondert wurden.
Die auf den Sitzen 33 sitzenden Personen bilden aus je 10 Pflan- zen ein Bündel und je 5 oder 10 solcher Bündel werden in der Bindemaschine 40, die im wesentli- chen aus einem Transportband, einem Zählwerk und einem nach Art eines Garbenbinders arbeitenden
Gerät besteht, zu den fertigen Bünden vereinigt.
Nach dem weiter oben erörterten Ausführungsbeispiel kann im Raum der Plattform 30, Fig. l, ein
Schrägförderer, bestehend aus einem Förderband, Förderzinken od. ahnl. aus dem Landmaschinenbau an sich bekannten Hochförderern eingebaut sein, der die Pflanzen, allenfalls unter Durchführung einer weiteren Rüttelbewegung zwecks Befreiung von anhaftender Erde, entweder auf den Boden 31 oder auf den Tisch 32 liefert. Dieser Tisch kann als endloses, in Richtung der Fahrzeuglängsachse um- laufendes Verleseband ausgeführt sein, zu dessen beiden Seiten, mit dem Gesicht zu diesem Band,
Zählerinnen sitzen, welche verlesen und bündeln und die Zehnerbündel den hinter ihnen angeordneten
Bindevorrichtungen zuführen.
In Fig. 2 ist eine Maschinenausführung dargestellt, welche, abweichend von dem eben Gesagten, einen festen Tisch mit am Fahrzeugende befindlicher Bindevorrichtung mit querlaufendem Förderband zeigt. Man erkennt einen aus mehreren Brettern 41 bestehenden Arbeitstisch, unter welchem ein endloser Transporteur 42, (Fig. 3) so angeordnet ist, dass nur die Transportzinken 43 über die Tisch- fläche vorragen.
Die Arbeiterin legt nun die aus je 10 Pflanzen bestehenden Büschel 44 auf den Tisch, wo sie von den Zinken 43 erfasst und - in den Zeichnungen - nach rechts transportiert werden. Dort
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ein Klinkenrad um einen Zahn weitergedreht und nach einer wählbaren Zahl von solchen Betätigungen des Zählfingers wird die Transporteinrichtung 42 stillgesetzt und der Garbenbinder 47, der, wie schon bemerkt, an sich bekannter Beschaffenheit ist, tritt in Tätigkeit. Sollte der im Rhythmus mit dem Band 42 arbeitende Greifer 45 kein Büschel vorfinden, so wird auch der Zählfinger 46 nicht betätigt, d. h. es ist Gewähr gegeben, dass der Garbenbinder immer die gleiche gewünschte Zahl von Pflanzenbüscheln bindet.
Die Zahl der Bindevorgänge wird durch ein Zählwerk festgehalten, so dass man jederzeit über die Zahl der geernteten und gebündelten Pflanzen unterrichtet ist.
Der Sinn der in diesem Abschnitt der Maschine vorgesehenen Transporteinrichtungen ist der, den auf den Sitzen 33 sitzenden Personen ein rasches Arbeiten zu ermöglichen, ohne sich gegenseitig zu behindern. Diese Arbeit umfasst das Auswählen der Pflanzen und Herrichten der Zehnerbündel, die dann derBindeeinrichtung dargeboten werden, wo sie unter Anwendung von in diesem Zusammenhang bekannten Mitteln zu hinreichend festen Bündeln verarbeitet werden. Ferner schafft der Tisch 41 die Möglichkeit, während des Bindens eines Bündels, d. h. während der Transporteur 42 ruht, weitere Zehnerbündel in die durch die Zinken 43 abgeteilten Fächer abzulegen.
Der Antrieb der Arbeitsgeräte der Maschine kann von jener Maschine aus erfolgen, welche die Maschine über das Beet bewegt, es kann aber auch hiefür eine zweite Antriebsmaschine vorgesehen werden.
In einer einfacheren Ausführungsform der Maschine begnügt man sich damit, die Pflanzen mit der Schneideeinrichtung vom Boden zu lösen und durch den Rüttelrost 20 von anhaftender Erde zu befreien. Die alsdann am Boden liegenden Pflanzen werden händisch aufgenommen und dabei verlesen, um
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sodann wie bisher bei rein händischer Ernte üblich, gebündelt zu werden. Eine solche vereinfachte Maschine wird zweckmässig von der Zapfwelle eines Traktors angetrieben.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Maschine zum Ernten von reihenweise in einem Beet stehenden Forstpflanzen mit einem auf einem Fahrzeug angeordneten Scharmesser, welches das Erdreich unter der Wurzelzone der Pflanzenreihe in Form eines Bandes durchtrennt, wobei diesem Scharmesser Seitenschneider zugeordnet sind, welche seitlich von der Pflanzenreihe in das Erdreich schneiden und mit den Pflanzenreihen fluchtende Führungen vorgesehen sind, welche zu einer die auflaufenden Pflanzen vom Erdreich befreienden Rüttelvorrichtung überleiten, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungen (18) in Fahrtrichtung hinter dem Scharmesser (12) und sich an dieses anschliessend schräg aufwärts gerichtet angeordnet sind und zu einem als Rüttelvorrichtung dienenden Rüttelrost (20) von der Breite mehrerer Pflanzenreihen (17) überleiten,
wobei der Rüttelrost zwischen den aufwärts gerichteten Führungen (18) sich nach vorne verjüngende Erdauflockerer (26) in Form innen offener Dreiecke umfasst.
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