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Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Pflücken und Häckseln
der unverholzten Teile von Maispflanzen.
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Es sind bereits mehrere Maschinen zum Aufnehmen und anschließenden
Häckseln von Maispflanzen bekannt. So wird beispielsweise, wie aus der deutschen
Auslegeschrift 1 245 196 zu ersehen ist, die stehende Pflanze von den Greif- bzw.
Förderketten einer Maiserntemaschine erfaßt und nach hinten bewegt, an einer nachgeordneten
Schneidvorrichtung von ihrem Wurzelteil getrennt und anschließend über eine zweite
Fördervorrichtung einem Häcksler zugeführt. Hierbei wird die gesamte Maispflanze,
also auch das verholzte untere Stengelteil, zu Häckselfutter verarbeitet, was zum
Nachteil hat, daß sich bei der Futteraufnahme durch das Vieh einzelne Holzsplitter
in dessen Zahnfleisch bohren und somit gesundheitliche Schäden verursachen können.
Ein weiterer Nachteil ist darin zu suchen, daß diese Holzteile nicht den geringsten
Nährwert besitzen und lediglich den Magen des Viehes unnötig ausfüllen.
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Bei einer anderen Ausführung, beispielsweise nach der deutschen Offenlegungsschrift
1 482198, wird die stehende Maispflanze den Pflückwalzen einer Maiserntemaschine
zugeführt, von diesen erfaßt und nach unten gezogen. Dabei werden die Maiskolben
vom Stengel abgerissen bzw. abgepflückt und über eine nachgeordnete Fördervorrichtung
einem Sammelbehälter zugeleitet. Der Nachteil hierbei liegt nun darin, daß der gesamte
Stengel- und Blatteil auf dem Feld belassen wird und somit als Futtermittel verlorengeht.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine Maschine zu entwickeln, welche die nachteiligen
Arbeitsweisen der bekannten Ausführungen verbessert und eine optimale Futterzusammensetzung
ohne Beimengung von verholzten Stengelteilen erbringt.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die von
einer Maiserntemaschine aufgenommene Maispflanze in an sich bekannter Weise vor
dem Zuführen zu den Häckselorganen von ihrem Stoppelteil getrennt, jedoch die Lage
des Trennpunktes bzw. die Länge des verbleibenden Stoppelteils durch Wahl des Verhältnisses
der Fördergeschwindigkeiten in vertikaler und horizontaler Richtung gesteuert wird.
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Hierzu ist eine Maschine vorgesehen, die in an sich bekannter Weise
mit mindestens einem Pflücker, einer diesem zugeordneten Fördereinrichtung mit nacllgeordneter
Schneidvorrichtung und einem daran anschließenden Häcksler ausgerüstet ist. Erfindungsgemäß
sind nun die Geschwindigkeiten der im wesentlichen von vorn nach hinten fördernden
Fördereinrichtung und des im wesentlichen von oben nach unten fördernden Pflückers
beispielsweise über ein stufenloses Schaltgetriebe od. dgl. unabhängig voneinander
schalt- bzw. veränderbar. Als Pflücker dient mindestens ein Paar in Fahrtrichtung
sich bis in Bodennähe erstreckender, zwang- und gegenläufig angetriebener Pflückwalzen,
denen eine Trenn- oder Schneideinrichtung zugeordnet ist. Pflückwalzen und Schneideinrichtung
können hierbei vorzugsweise gleiche Drehachsen aufweisen und so zueinander angeordnet
sein, daß die Trennelemente hinter den Pflückwalzen liegen. In vorteilhafter Weise
können die Pflückwalzen zur Unterstützung der Horizontalbewegung der Maispflanze
mit spiralförmigen Fördermitteln versehen sein.
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Beim Betrieb der erfindungsgemäßen Maschine wird nun die von der
Fördereinrichtung und den Pflückwalzen erfaßte Maispflanze in einem vorgewählten
Geschwindigkeitsverhältnis gleichzeitig gegen die Schneideinrichtung und gegen den
Boden bewegt, derart, daß im Bereich der Pflückwalzen die tiefhängenden Maiskolben
vom Stengel abgerissen werden und danach die Maispflanze von einem verbleibenden
Stoppelteil in gewünschter Länge getrennt und dem Häcksler zugeführt wird.
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Nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung kann unterhalb
der Pflückwalzen ein weiteres, als Stoppelquetscher oder -schläger dienendes, umlaufend
angetriebenes Walzenpaar angeordnet sein, welches die verbleibenden Stoppelteile
zerkleinert und auf das Feld zerstreut.
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Der Vorteil dieser erfindungsgemäßen Ausführung liegt nun neben der
Gewinnung einer optimalen Häckselfuttermenge ohne verholzte Stengelteile darin,
daß durch einfaches Einstellen des Verhältnisses der Fördergeschwindigkeiten in
vertikaler und horizontaler Richtung die Arbeit der Maschine an jeden Ernte- und
Reifezustand der Maispflanzen angepaßt werden kann. Die Fahrgeschwindigkeit der
Maschine innerhalb eines Bereiches von etwa 2,5 bis 7 km/h hat hierbei, wie Versuche
gezeigt haben, keinen nennenswerten Einfluß auf das gewünschte Arbeitsergebnis.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar
in der Seitenansicht eines Maishäckslers.
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Die dargestellte Maiserntemaschine 1 ist in an sich bekannter Weise
mit einer Pflückvorrichtung 2, einer Fördereinrichtung 3 und einem daran anschließenden
Häcksler 4 ausgerüstet. Die Fördereinrichtung 3 kann aus paarweise angeordneten,
in Längsrichtung und oberhalb der Pflückvorrichtung 2 verlaufenden und mit Mitnehmern
versehenen Förderketten od. dgl. bestehen. Nach einem Merkmal der Erfindung sind
die Arbeitsgeschwindigkeiten der Fördereinrichtung 3 und der Pflückvorrichtung 2
in horizontaler bzw. vertikaler Richtung über beispielsweise ein stufenlos regelbares
Schaltgetriebe (nicht dargestellt) unabhängig voneinander veränderbar.
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Als Pflückvorrichtung 2 dient mindestens ein Paar in Fahrtrichtung
und bis in Bodennähe geneigt verlaufender, über ein Getriebe 5 zwang- und gegenläufig
angetriebener Pflückwalzen 2', denen eine Trenn- oder Schneideinrichtung 6 zugeordnet
ist. Pflückwalzen 2' und Schneideinrichtung 6 weisen hierbei gleiche Drehachsen
auf, wobei die Schneideinrichtung 6 hinter den Pflückwalzen 2' liegt. Zur Unterstützung
der Horizontalbewegung der Maispflanzen gegen die Schneideinrichtung 6 sind die
Pflückwalzen 2' mit spiralförmigen Fördermitteln 7 versehen.
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Wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, werden die in Reihe stehenden
Maispflanzen 8 von der Fördervorrichtung 3 erfaßt und nach hinten bewegt. Gleichzeitig
werden sie von den Pflückwalzen 2' nach unten gezogen, wobei die tiefhängenden Maiskolben
9 von den Stengeln abgerissen und von der Fördervorrichtung 3 mitgenommen werden.
Die Maispflanzen 8 werden infolge des vorbestimmten Geschwindigkeitsverhältnisses
ihrer Förderung in horizontaler und vertikaler Richtung durch die Schneideinrichtung
6 von einem auf dem Feld verbleibenden Stoppelteil 10 gewünschter Länge getrennt
und dem Häcksler 4 zugeführt.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist unterhalb der Pflückwalzen
2' ein weiteres, als Stoppelschläger dienendes, umlaufend angetriebenes Walzenpaar
11 angeordnet, welches die verbleibenden Stoppelteile 10 zerschlägt und auf das
Feld streut.
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Patentansprüche: 1. Maschine zum Pflücken und Häckseln der unverholzten
Teile von Maispflanzen mit einer die zu bearbeitenden Pflanzen vor dem Zuführen
zu den Häckselorganen von ihrem Stoppelteil trennenden Schneidvorrichtung sowie
mit Förder-und Pflückelementen, die auf die Pflanzen zugleich einwirken, wobei die
Förderelemente im wesentlichen von vorn nach hinten und die Pflückelemente im wesentlichen
von oben nach
unten iördern, dadurch gekennzeichnet daß die Geschwindigkeiten der
Förder- (3) unc Pflückelemente (2') unabhängig voneinander ver änderbar sind.
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2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß die Pflückelemente
(2') walzen.
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förmig ausgebildet und mit einer zugeordneter.
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Trenn- oder Schneideinrichtung (6) versehen sind 3. Maschine nach
Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Pflückwalzen (2') und Schneideinrichtung.{6)
gleiche Drehachsen aufweisen und die Schneideinrichtung (6) in Fahrtrichtung hinter
den Pflückwalzen (2') liegt.