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Bei Wäschezentrifugen mit lotrechter Trommelwelle ist es bekannt,
den Trommeldeckel in einem zentrischen Hängelager eines aufklappbaren Gehäusedeckels
aufzuhängen und den Trommeldeckel mit einem in Achsrichtung der Schleudertrommel
vorgesehenen Zapfen im Hängelager des Gehäusedeckels drehbeweglich zu führen. Durch
diese Verbindung über das Hängelager kann der Trommeldeckel mit dem als Klappdeckel
ausgebildeten Gehäusedeckel zusammen geöffnet und geschlossen werden (deutsche Patentschrift
491489). Bei größeren Zentrifugen ist durch das sehr erhebliche Gewicht der durch
das Hängelager gekuppelten Deckel des Gehäuses und der Trommel das Öffnen- und Schließen
der Deckel erschwert und daher ein Gegengewicht oder eine Ausgleichfeder erforderlich.
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Das gleiche würde auch für größere Abmessungen bekannter Wäschezentrifugen
(deutsche Patentschrift 535 060) gelten, bei- denen ein gleichzeitige§ Öffnen und
Schließen eines Trommeldeckels zusammen mit einem aufklappbaren Gehäusedeckel in
der Weise bewerkstelligt wird, daß mit einem im Zentrifugengehäuse drehbar gelagerten
Handhebel ein Tragarm des Trommeldeckels zu dessen Aufsetzen und Abheben von der
Trommel schwenkbar angeordnet ist, wobei der durch den Handhebel schwenkbare Tragarm
zugleich auch auf den Gehäusedeckel im gleichen Sinne wirkt.
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Man ist deshalb dazu übergegangen, den Gehäusedeckel und den Trommeldeckel
je für sich um eine Achse am Zentrifugengehäuse klappbar zu lagern (deutsche Patentschrift
1063 979). Dabei wird der Trommeldeckel von einem um die Klappachse schwenkbaren
Tragarm getragen, dessen freies Ende einen zentrischen Zapfen des Trommeldeckels
in einer frei drehbeweglichen oder mit dem Tragarm kuppelbaren Stellung aufnimmt.
Das gesonderte öffnen und Schließen des Gehäusedeckels und des mit dem klappbaren
Tragarm gekuppelten Trommel-' deckels und dessen zur Aufnahme des Materialdrukkes
beim Schleudern notwendige Verriegelung mit der Trommel durch Betätigung einex :
Anzahl: .von; Spann- und Schließvorrichtungen verzögern das Öffnen und Schließen
der Zentrifuge.
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Es ist auch schon bekannt, den Trommeldeckel an der Zentrifugentrommel
beim Schließen des Zentrifugengehäuses durch Mittel des Gehäusedeckels, beispielsweise
durch von Konusbolzen beeinflußbare Elemente, zu verriegeln und beim Öffnen beider
Deckel durch Entsicherung dieser Elemente auch die Verriegelung des Trommeldeckels
an der Zentrifugentrommel aufzuheben (deutsche Auslegeschrift 1-152965),
Der Gehäusedeckel überragt dabei geringfügig den Gehäuserand und dient gleichzeitig
als Tragarm für den-TrommeldeckeL - -Aufgabe der Erfindung ist es, das Öffnen und
Schließen, insbesondere von Zentrifugen größerer Abmessung, zu erleichtern. Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst, daß dem Tragarm für den Trommeldeckel zugleich Aufgaben
des Gehäusedeckels, wie z. B. die Verriegelung mit dem Gehäuse, übertragen werden
und so ein Gehäusedeckel mit gesonderter Bedienung und eigenem Schwenklager erspart
wird, und zwar wird bei einer Zentrifuge mit einem schwenkbar am Gehäuse angeordneten,
über den Durchmesser des Gehäuses reichenden Tragarm für einen drehbar gelagerten
Trommeldeckel vorgeschlagen, daß im Bereich zwischen der am Gehäuse gelagerten Schwenkachse
und der Drehachse des Trommeldeckels an den zu beiden Seiten über den Umfang des
Gehäuses hinausgehenden Teilen des Tragarms je eine Kolbenstange eines vorzugsweise
pneumatisch beaufschlagten Zylinders angreift.
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Das Ende des über den Durchmesser des Gehäuses reichenden Tragarmes
kann irgendeine der bekannten Verriegelungseinrichtungen für die Festlegung am Gehäuse
tragen. Durch den Angriff je einer Kolbenstange an den über den Umfang der Trommel
hinausgehenden Teilen des Tragarmes erreicht die Erfindung in Verbindung mit der
Verriegelung eine besonders vorteilhafte Dreipunktabstützung.
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Zur Festlegung des über den Durchmesser des Gehäuses vorragenden Tragarmes
am Gehäuses weist das Tragarmende eine in einen Aufsatz am Gehäuse eingreifende,
durch eine federbelastete Klinke gesicherte Verriegelungsnase auf, die über ein
Gestänge mit einer Kolbenstange eines im Tragarm angeordneten vorzugsweise pneumatisch
beaufschlagten Zylinders in Verbindung steht.
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Zum zentrischen Aufsetzen auf das Gehäuse weist der Tragarm Leihen
sich am Rand des Gehäuses anlegenden, konisch ausgebildeten, ebenen Zentrierring
auf.
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Als Hängelager für den Trommeldeckel weist der Tragarm zwei gegeneinander
wirkende durch Tellerfedern belastete Axial-Kegelrollenlager auf, in denen der Trommeldeckel
mit einem Wellenzapfen gelagert ist.
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Zum dichten Abschluß der Gehäuseöffnung sind die vom Tragarm nicht
überdeckten Flächen durch am Tragarm und gegebenenfalls am Zentrierring befestigte
Kunststoffsegmente abgedeckt.
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Um den Trommeldeckel leicht und trotzdem zwecks guter Lagerung an
seinem Wellenzapfen kräftig und stabil zu halten, besteht der Trommeldeckel aus
mehreren aufeinanderliegenden, im Durchmesser von oben nach unten zunehmenden Scheiben
unterschiedlicher Stärke. wobei der Durchmesser der größten Scheibe kleiner ist
als der Innendurchmesser der Trommel.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeit F i g. 1 die Zentrifuge im Schnitt, F i g. 2 in Draufsicht, F i g. 3 in
größerem Maßstab einen Schnitt durch den Tragarm mit Hängelager und Trommeldeckel
im oberen Abschnitt der. Zentrifuge, - F i g. 4 das' - Ilängelager als Einzelheit
in einem größeren Maßstab und F i g. 5 und 6 in ebenfalls größerem Maßstab das Ende
des über den Durchmesser des Gehäuses reichenden Tragarmes mit der Verriegelungsvorrichtung
im verriegelten, bzw. entriegelten Zustand.
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Das Zentrifugengehäuse 1 ist an drei über den Umfanverteilten Stellen
durch Stützböcke 2 in bekannter'-`Weise gegen seitliche axiale Ausschläge abgestützt.
Innerhalb` des Gehäuses 1 ist die Zentrifugentrommel 3 auf den- Achszapfen 4 eines
im Gehäuseboden festgelegten Einbaumotors 5 gelagert.
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Die Trommel 3 ist am oberen Ende durch einen Trommeldeckel 6 abgedeckt,
der in einem Hängelager 7 eines über den Durchmesser des Gehäuses 1 reichenden Tragarmes
8 drehbar gelagert ist. Der Trommeldeckel 6 besteht aus mehreren aufeinanderliegenden,
im Durchmesser von oben nach unten zunehmenden Scheiben von zweckmäßig unterschiedlicher
Stärke.
Die den Außendurchmesser des Dekkels 6 bestimmende Scheibe ist kleiner als der Innendurchmesser
der Trommel 3, so daß möglicherweise nicht genau gleichmäßige Ausschläge vom Gehäuse
1 und der Trommel 3 nicht zu einem Anstoßen der Trommel 3 an den Deckelrand führen
können. Durch die nach dem Hängelager 7 hin zunehmende Verstärkung des Trommeldeckels
6 ist eine feste Lagerung des nach dem Außenrand hin elastischer werdenden Deckels
6 gesichert.
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Der Trommeldeckel 6 trägt einen Wellenzapfen 9, der im Hängelager
7 des Tragarmes 8 drehbar in zwei gegeneinander wirkenden Axial-Kegelrollenlagern
10 geführt ist, die unter der Belastung von durch eine Mutter 11 anspannbaren Tellerfedern
12 stehen und so den Zapfen 9 im Hängelager axial festlegen.
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Der Tragarm 8 reicht mit einem verjüngten Ende (F i g. 2) über den
Durchmesser des Gehäuses 1 und ist im Bereich zwischen der in einem Lagerbock 13
am Gehäuserand gelagerten Schwenkachse 14 und des Zapfens 9 des Trommeldeckels
6 zu beiden Seiten über den Umfang der Trommel 3 hinaus verbreitert, um dort Anlenkstellen
15 für die Kolbenstangen 16 von vorzugsweise pneumatisch beaufschlagten Zylindern
17 für das Öffnen und Schließen des Tragarmes 8 zu schaffen.
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An seinem der Schwenkachse 14 gegenüberliegenden Ende trägt der Tragarm
8 ein Segment 18 und eine Verriegelungsnase 19 für die Verriegelung des abgeklappten
Tragarmes 8 in einem Aufsatz 20 des Gehäuses 1. Das Segment 18 und die Verriegelungsnase
19 sind über ein Gestänge 21 mit der Kolbenstange 22 eines im Tragarm 8 angeordneten,
vorzugsweise pneumatisch beaufschlagten Zylinders 23 verbunden. Eine durch eine
Feder 24 belastete Klinke 25 sichert die Verriegelungsnase 19.
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Zum zentrischen Aufsetzen beim Schließen trägt der Tragarm 8 einen
sich an einem konischen Innenrand 26 des Gehäuses 1 anlegenden konischen Zentrierring
27.
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Die vom Tragarm 8 nicht überdeckten Flächen der Gehäuseöffnung sind
durch am Tragarm 8 und/oder am Zentrierring 27 befestigte Kunststoffsegmente abgedeckt,
um eine durch Zugänglichkeit der Trommel 3 und ihres Deckels 6 mögliche Gefährdung
auszuschließen.
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Durch die Verriegelungsnase 19 und die beiden Anlenkungen 15 der Kolbenstangen
16 der pneumatischen Zylinder 17 wird über den Umfang der Zentrifuge eine gute Dreipunktabstützung
des Tragarms 8 auf dem Gehäuse 1 erreicht, wobei alle Abstützungen nur der Bedienung
der Preßluftzylinder 23 und 17 unterliegen.