DE1780730C3 - Dauerbremseinrichtung für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Dauerbremseinrichtung für KraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Dauerbremseinrichtung für Kraftfahrzeuge, die einen einstellbaren,
unmittelbar von der Kurbewelle des Fahrzeugmotors angetriebenen Verzögerer enthält.
Es sind Dauerbremseinrichtungen bekannt, bei denen die Verzögerer, die auch in der An von hydraulischen
Retardern ausgebildet sind, zwischen Getriebe und Kupplung eingeschaltet sind. Dies bringt zwar den
Vorteil mit sich, daß die nachgeschalteten Übersetzungen im Schaltgetriebe zur Erhöhung des Bremsmomentes
ausgenutzt werden können und daß wesentlich kleinere Abmessungen des Verzöperers gewählt werden
können, als wenn der Verzögerer — wie es ebenfalls bekannt ist — zwischen Getriebe und den Rädern
angeordnet ist. Die bekannten Konstruktionen weisen jedoch den Nachteil auf, daß wegen der festen
Verbindung des Verzögerers mit den Getriebegliedern die Schaltung des Getriebes beeinflußt wird, wenn der
Verzögerer eingeschaltet ist, was zu einer zusätzlichen Belastung der Synchronisierung oder Lastschaltvorrichtung
führt. Wird eine Getriebeschaltung notwendig, so muß die Dauerbremsbetätigung für die Zeitdauer de'
Schaltvorganges unterbrochen werden, was erhebliche Verluste zeigt und auch erhebliche Gefahrenmomente
mit sich bringt.
Es sind aber auch Bauarten der eingangs genannten Art bekannt (DEOS 19 29 484), bei denen der Läufer
einer hydraulischen Kupplung fest auf dem Ende der Kurbelwelle montiert ist. Dieser Läufer arbeitet mit
zwei gehäusefesten Gegenstücken zusammen, die Taschen aufweisen, die von außen gesteuert mit
Hydrauliköl gefüllt und geleert werden können. Die Nachteile der vorher erwähnten Bauarten werden
dadurch zwar vermieden. Der Nachteil dieser Anordnung besteht aber darin, daß der Retarder in seiner
Bremswirkung nur relativ langsam zugeschaltet werden kann und daß auch umgekehrt die Bremswirkung nicht
schnell wieder aufgehoben werden kann. Dazu kommt, daß dann, wenn die hydraulische Bremse nicht
vollständig geleert wird, ein unerwünschter Widerstand am Motor auftritt.
Der Erfindung liegt dahef die Aufgabe zugrunde, eine
Dauerbremseinrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß Leerlaufvefluste vermieden sind und
daß eine schnelle Betätigung der Dauerbremse möglich ist
Die Erfindung besieht darin, daß der Verzögerer über
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eine schaltbare elektromagnetische Kupplung an die Kurbelwelle angeschlossen ist Durch diese Ausgestaltung
werden die Vorteile eines von der Kurbelwelle des Motors angetriebenen Retarders beibehalten, der aber
wahlweise schnell an- und wieder abgekuppelt werden kann. Der Retarder kann daher im Normalbetrieb
keinerlei Bremswirkung auf den Antrieb ausüben, was den Wirkungsgrad zu erhöhen hilft Bei Bedarf läßt sich
der Retarder auch schnell einkuppeln, so daß die Dauerbremsleistung kurzfristig auch stark erhöht
werden kann. Vorteilhaft ist es, den Verzögerer über den Nockenwellenantrieb des Fahrzeugsmotors mit
anzutreiben. Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß der Antrieb des Verzögerers von dem Schwungrad des
Fahrzeugmotors aus erfolgt
In der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise dargestellt Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung einer Dauerbremseinrichtung
mit einem erfindungsgemäu eingesetzten Verzögerer,
F i g. 2 den in der F i g. 1 vorgesehenen Verzögerer, jedoch in einer anderer·. Anordnung und
F i g. 3 eine graphische Darstellung der mit der Dauerbremseinrichtung der Fig. 1 möglichen Dauerbremsverzögerung.
Die in F i g. 1 schematisch dargestellte Dauerbremseinrichtung weist eine GesamtdauerbreTisverzögerung
auf, die sich aus den Wirkungen einer Motorbremse 1, eines hydrodynamischen Retarders 2 und aus der
Wirkung der druckluftbetätigten Anhängerbremsanlage 3 zusammensetzt Die Motorbremse 1 besteht in
bekannter Weise aus einer in dem Auspuffkrümmer 4 angeordneten Drosselklappe 5, die von einem Kolben 6
über einen Hebel 7 durch die Druckluft eines Druckluftbehälters 8 verstellbar ist Zur Betätigung der
Drosselklappe 5 ist der Kolben 6 über ein Magnetventil 9 mit dem Druckluftbehälter 8 verbindbar. Der
hydrodynamische Retarder 2 besteht im wesentlichen aus einer Flüssigkeitskupplung iO, die in neuartiger
Weise direkt von der K.irbelw .-"e 1 über das
Schwungrad 12 des Fahrzeugmotors angetrieben wird.
Die Füllung der Flüssigkeitskupplung 10, deren eine Hälfte festgehalten ist, erfolgt über Druckluft aus einem
ölbehälter 13. Der Füllungsgrad wird dabei durch ein an
ein Pedal 14 angeschlossenes normales Einkreis-Bremsveniil 15 geregelt, das über ein Relais-Ventil 16 den
ölbehälter 13 mit dem Druckluftbehälter 8 verbindet.
Das durch die Druckunterschiede in der Flüssigkeitskupplung IO zirkulierende öl des Retarders 2 wird in
einem Wärmetauscher 17 mittels Wasser gekühlt. Der Retarder 2 ist im normalen Betrieb über eine
elektromagnetische Kupplung 18 abschaltbar. Da der Retarder 2 unmittelbar mit der Kurbelwelle 11
verbunden ist, wird ein Schalten des Getriebes 19 während einer Dauerbremsung nicht von dem Retarder
2 behindert. Eine Schaltung ist nach Lösen der Anfahrkupplung 20 während des Dauerbremsbetriebes
ohne weiteres möglich. Da der Retarder 2 mit der Motordreh/ahl betrieben wird, kinn er sehr kleingehalten
werden, so daß, wie F i g. 2 zeigt, die elektromagnet! sehe Kupplung entfallen kann, da mit dem kleinen
Retarder 2 auch die Verluste des Retarders kleingchalten werden können« Der Retarder 2 in dem Ausführungsbeispiel
nach F ig, 2 wird ebenfalls direkt von der Kurbelwelle 11 angetrieben. Dabei wird der normale
Nockenwellenantrieb 21 des Fahrzeugmotors als Zwischentrieb für den Retarder 2 benutzt.
Als dritte Komponente für die Däuerbremseinrieh-
tung kommt bei Lastzügen die übliche Anhängerbremse 3 mit hinzu. Da bei Anhängern normalerweise keine
beschränkten Platzverhältnisse vorliegen, lassen sich die normalen Anhängerbremsen ohne Schwierigkeiten
ausreichend dimensionieren, um für eine Dauerbrem- ί sung geeignet zu sein. Die Anhängerbremse ist
druckJuftbetätigt und besitzt einen eigenen Druckluftbehälter 22, der in nicht näher dargestellter Weise mit dem
Kompressor des Motorwagens verbunden werden kann. In der Leitung von dem Druckluftbehälter 22 zu iu
dem Bremszylinder 23 sind zwei unterschiedliche Druckbegrenzer 24 und 25 angeordnet, von denen einer
24 beispielsweise den Druck auf 0,3 atü und der andere
25 den Druck auf 0,6 atü begrenzt Die Leitungen von den Druckbegrenzern zu den Radbremszylindern 23
sind von einem Magnetventil 26 verschlossen, das einen axial beweglichen Kolben 27 aufweist, der zwei
Schaltstellungen besitzt, in denen er jeweils einen Druckbegrenzer 24 oder 25 mit den Radbremszylindern
23 verbinden kann. Der Kolben 27 wird von einer 2<> Magnetspule 28 betätigt und liegt bei der ersten
Schaitsteilung bei der er den niedrigeren Druckbegrenzer
24 mit dem Radbremszylinder 23 verbindet, an einem federbelasteten Anschlag 29 an. Bei Erhöhung
der Spannung der Magnetspule 28 überwindet der -'j Kolben 27 die Kraft der Feder des Anschlages 29 und
erreicht seine zweite Schaltstellung, in der er den höheren Druckbegrenzer 25 mit dem Radbremszylinder
23 verbindet, während er den niedrigeren Druckbegrenzer 24 verschließt so
Beim Betätigen der Dauerbremseinrichtung mit dem im Ausführungsbeispiel als Pedal 14 dargestellten
Bremshebel wird zunächst über ein elektrisches Schaltgerät 30 die Kupplung 18 über den Kontakt 31
geschlossen und anschließend wird durch das Einkreis- η Bremsventil 15, nach Überwindung eines Totpunktes,
über das Relais-Ventil 16 mittels der Druckluft aus dem ölbehälter 13 mit der Füllung des Retarders 2
begonnen. Dabei steigt, wie in Fig.3 als Schaltstufe 31
dargestellt, die Bremsverzögerung D in Abhängigkeit m von dem Pedalweg Pdes Bremshebels 14, da die Füllung
des Retarders 2 zunimmt. Das elektrische Schaltgerät 30 weist noch weitere aufeinanderfolgende Schaltstufen
32,33 und 34 auf. Nach einem gewissen Pedalweg Pdes Bremshebels 14, während dessen nur die Füllung des
Retarders 2 erhöht wird, wird durch das Pedal 14 in dem elektrischen Schaltgerät 30 ein Kontakt 32 geschlossen,
der im Falle des Anhägerbetriebes, d. h. wenn die Steckverbindung 35 zwischen dem Motorwagen und
dem Anhänger geschlossen ist, eine reduzierte Spannung, beispielsweise 12 Volt, an die Magnetspule 28 des
Ventils 26 der Anhängerbremse 3 anlegt In dieser Schaltstellung wird der niedrigere Druckbegrenzer 24
mit dem Radbremszylinder 23 des Anhängers verbunden, so da3, wie in F i g. 3 gezeigt, ab Schaltstufe 32 eine
Erhöhung der Dauerbremsverzögerung D eintritt Diese geringfügige Erhöhung bewirkt, daß damit etwa
gleiche Adhäsionsausnutzung an der Triebachse und an der Anhängerachse sichergestellt wird. Nach einem
weiteren Pedalweg Pdes Bremshebels 14, währenddessen
die Füllung des Retarders 2 ihren Maximalwert erreicht wird ein weiterer Kontakt 33 in dem
elektrischen Schaltgerät 30 angeschlossen, der über das Magnetventil 9 die Motorbremse 1 einschaltet. Damit
erfolgt in der Schaltstufe 33 eine we: .re Erhöhung der
Dauerbremsvcrzögerung D.
Als letzte Schaltstufe des elektrischen Schaltgerätes 30 wird ein weiterer Kontakt 34 geschlossen, durch den
nunmehr die Magnetspule 28 der Anhängerbremse 3 mit der vollen Spannung, beispielsweise 24 Voit, beaufschlagt
wird. Damit wird der höhere Druckbegrenzer 25 mit dem Radbremszylinder 23 des Anhängers verbunden.
Die Dauerbremsverzögerung D erreicht nun ihren Maximalwert, wie es in Fig. 3 ab Schaltstufe 34
dargestellt ist
Beim Lösen der Dauerbremse ist es möglich, sämtliche Bremsverzögerungen in der umgekehrten
Reihenfolge ihrer Betätigungen aufzuheben. Bei völligem Loslassen des Bremshebels 14 entleert sich der
Retarder 2 infolge der Zentrifugalkraft.
Der Umfang der Erfindung ergibt sich aus den Patentansprüchen unter Berücksichtigung der unmittelbaren
Erläuterung ihrer Gegenstände in d-;r Be.chreibung. Darüber hinausgehende Merkmale der Beschreibung
und Zeichnung dienen lediglich der Erläuterung der Wirkungsweise der Gesamtanlage, ohne selbst
Gegenstand der Erfindung zu sein.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Dauerbremseinrichtung für Kraftfahrzeuge, die einen einstellbaren, unmittelbar von der Kurbelwelle
des Fahrzeugmotors angetriebenen Verzögerer enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verzögerer (2) über eine schaltbare, elektromagnetische Kupplung (18) an die Kurbelwelle angeschlossen
ist.
2. Dauerbremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verzögerer (2)
über den Nockenwellenantrieb (2t) des Fahrzeugmotors mit angetrieben ist
3. Dauerbremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb des
Verzögerers (2) von dem Schwungrad (12) des Fahrzeugmotors aus erfolgt
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681780730 DE1780730C3 (de) | 1968-08-08 | 1968-08-08 | Dauerbremseinrichtung für Kraftfahrzeuge |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681780730 DE1780730C3 (de) | 1968-08-08 | 1968-08-08 | Dauerbremseinrichtung für Kraftfahrzeuge |
DE19681780164 DE1780164B2 (de) | 1968-08-08 | 1968-08-08 | Dauerbremseinrichtung fuer kraftfahrzeuge |
Publications (3)
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DE1780730A1 DE1780730A1 (de) | 1977-06-23 |
DE1780730B2 DE1780730B2 (de) | 1978-05-11 |
DE1780730C3 true DE1780730C3 (de) | 1979-01-11 |
Family
ID=25755811
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19681780730 Expired DE1780730C3 (de) | 1968-08-08 | 1968-08-08 | Dauerbremseinrichtung für Kraftfahrzeuge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1780730C3 (de) |
Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
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-
1968
- 1968-08-08 DE DE19681780730 patent/DE1780730C3/de not_active Expired
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Publication number | Publication date |
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