DE102009052710A1

DE102009052710A1 - Vorrichtung zum mechanischen Ausrücken einer automatisch eingerückten Kupplungseinrichtung

Info

Publication number: DE102009052710A1
Application number: DE102009052710A
Authority: DE
Inventors: Christian Kunze
Original assignee: GM Global Technology Operations LLC
Current assignee: GM Global Technology Operations LLC
Priority date: 2009-11-11
Filing date: 2009-11-11
Publication date: 2011-05-12
Also published as: GB201017432D0; RU2010145910A; US20110139570A1; GB2475373A; CN102062163A

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum mechanischen Ausrücken einer automatisch eingerückten Kupplungseinrichtung (2, 3). Die Kupplungseinrichtung (2, 3) weist einen hydraulischen oder einen elektrischen Ausrückmechanismus (4) auf. Der hydraulische Ausrückmechanismus (4) weist einen über einen hydraulischen Ausrückzylinder (5) bewegbaren Ausrückhebel (6) mit einem zentralen Ausrücklager (7) auf. Das Ausrücklager (7) entlastet eine mechanisch mit einem Anpressdruck vorgespannte Anpressscheibe (8) bei Aktivierung des hydraulischen Ausrückzylinders (5) und gibt eine Kupplungsscheibe (9) frei. Ein elektrischer Ausrückmechanismus arbeitet mit Kupplungslamellen (18, 19) zusammen, die bei Erregung eines Solenoidelements freigegeben werden und im stromlosen Zustand des Solenoidelements mechanisch eine Kupplungsscheibe (9) blockieren. Eine elektrisch betriebene Hydraulikpumpe (10) mit elektrisch betriebenem Hydraulikventil (11) oder ein elektrisch betätigtes Solenoidelement mit elektrisch betätigten Kupplungslamellen (18, 19) können bei Automatikschaltvorgängen eine automatisch eingerückte Kupplungseinrichtung (2, 3) über den Ausrückmechanismus (4) automatisch ausrücken. Eine über ein Rückschlagventil (12) abgesicherte Hydraulikzuleitung (13) ist an die elektrische Hydraulikpumpe (10) oder an das Solenoidelement angekoppelt und mit einer manuellen Hydraulikpumpe (14) zum Freigeben einer blockierten Kupplungsscheibe (9) verbunden.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum mechanischen Ausrücken einer automatisch eingerückten Kupplungseinrichtung. Die Kupplungseinrichtung weist einen hydraulischen oder einen elektrischen Ausrückmechanismus auf. Der hydraulische Ausrückmechanismus weist einen über einen hydraulischen Ausrückzylinder bewegbaren Ausrückhebel mit einem zentralen Ausrücklager auf. Das Ausrücklager entlastet eine mechanisch mit einem Anpressdruck vorgespannte Anpressscheibe bei Aktivierung des hydraulischen Ausrückzylinders und gibt eine Kupplungsscheibe frei.
Ein elektrischer Ausrückmechanismus arbeitet mit Kupplungslamellen zusammen, die bei Erregung eines Solenoidelements freigegeben werden und im stromlosen Zustand des Solenoidelements mechanisch eine Kupplungsscheibe blockieren. Eine elektrisch betriebene Hydraulikpumpe mit elektrisch betriebenem Hydraulikventil oder ein elektrisch betätigtes Solenoidelement mit elektrisch betätigten Kupplungslamellen können bei Automatikschaltvorgängen eine automatisch eingerückte Kupplungseinrichtung über den Ausrückmechanismus automatisch ausrücken. Jedoch bei nicht betätigtem Ausrückmechanismus ist bei derartigen Kupplungseinrichtungen die Kupplungsscheibe automatisch blockiert.
Dieses hat den Nachteil, dass in kritischen Situationen das Fahrzeug weder abschleppbar noch anschiebbar ist. Um ein Fahrzeug abzuschleppen oder anzuschieben, muss das Fahrzeug entweder im Leerlauf oder die Kupplungseinrichtung muss ausgerückt sein, insbesondere wenn ein Freilauf für das Fahrzeug nicht gegeben ist.
Um die Problematik zu erläutern, zeigt 4 ein Doppelkupplungsgetriebe 21 mit sechs Gängen, wobei 4 den Kraftschluss für den ersten Gang zeigt, der im Stillstand des Fahrzeugs mit der dazugehörigen Lamellenkupplung 15 im eingerasteten Zustand ist. Zwar ist die zweite Lamellenkupplung mit ihren Kupplungslamellen 19 nicht in Eingriff, jedoch kann das Fahrzeug, ohne Schaden an dem Getriebe oder am Motor oder an der Kupplungseinrichtung zu nehmen, nicht ohne weiteres bewegt werden.
Die mit diesem Zweikupplungsgetriebe 21 über ein Differenzial in Verbindung stehende Fahrzeugachse muss deshalb beim Abschleppen aufgebockt werden, so dass ein einfaches Abschleppen durch einen zweiten Pkw mit einer Abschleppstange oder mit einem Abschleppseil praktisch nicht möglich ist, es sei denn, beide Lamellenkupplungen 15 und 16 stehen mit ihren Kupplungslamellen 18 und 19 nicht in Eingriff mit den beiden Kupplungsscheiben 9 und 25. Um dieses zu realisieren, ist es erforderlich, dass die hier gezeigten Kupplungslamellen 18 der Lamellenkupplung 15 für den ersten Gang die blockierte Kupplungsscheibe 9 freigeben.
5 zeigt eine hydraulisch betätigbare Kupplungseinrichtung 2 mit blockierter bzw. eingerückter Kupplungseinrichtung 2, die einen hydraulischen Ausrückmechanismus 4 in der Kupplungseinrichtung 2 in einem über einen. hydraulischen Ausrückzylinder 5 bewegbaren Ausrückhebel 6 aufweist. Dabei übt der Ausrückhebel auf ein Ausrücklager 7 einen mechanischen Anpressdruck auf eine vorgespannte Anpressscheibe 8 bei Aktivierung des hydraulischen Andruckzylinders 5 aus und gibt, wie es 6 zeigt, die Kupplungsscheibe 9 bei einem automatisch geschalteten Getriebe frei. Jedoch im drucklosen Zustand des hydraulischen Ausrückzylinders 5, wie es 5 zeigt, und damit auch im ausgeschalteten Zustand des Motors ist die Kupplungsscheibe blockiert und somit bleiben Motor und Getriebe mit der Kupplungsscheibe automatisch verbunden, was die obigen Nachteile nach sich zieht.
Aus der Druckschrift DE 698 36 894 T2 ist eine Vorrichtung zum Ein- und Ausrücken einer Kupplung bekannt, die ein manuelles Kupplung-Ausrück/Einrück-Mittel zum Ausrücken und Einrücken einer Kupplung nach Drücken/Lösen eines Kupplungspedals einschließt. Zum automatischen Ausrücken und Einrücken der Kupplung ist diese Vorrichtung mit einer Empfangseinrichtung für ein bestimmtes Signal ausgestattet. Dazu weist die bekannte Vorrichtung ein Umschaltsteuerungsmittel auf, um die Umschaltung zwischen dem manuellen Ausrücken/Einrücken der Kupplung und dem automatischen Ausrücken/Einrücken der Kupplung vorzunehmen, nachdem das automatische Einrücken der Kupplung beendet ist. Das Umschaltsteuerungsmittel soll die Umschaltung zwischen dem manuellen Ausrücken/Einrücken der Kupplung und dem automatischen Ausrücken/Einrücken der Kupplung unmöglich machen, wenn die Kupplung nicht vollständig eingerückt ist.
Dieses bekannte Kupplungssystem setzt demnach voraus, dass das Fahrzeug sowohl über ein Kupplungspedal als auch über eine automatische Kupplungseinrichtung mit automatischem Öldruckgeber verfügt, wobei wahlweise mittels eines Umschalters der Fahrer das Fußpedal oder den automatischen Öldruckgeber zum Ausrücken der Kupplung einsetzen kann. Dazu gibt es ein elektronisches Steuergerät, das den Umschalter freigibt oder blockiert, je nach dem Betriebszustand des Fahrzeugs.
Diese bekannte Vorrichtung zum Ein- und Ausrücken einer Kupplung hat den Nachteil, dass das elektronische Steuergerät auch im Notfall betriebsbereit sein muss, um den Umschalter freizugeben. Weiterhin ist es von Nachteil, dass bei einem Störfall das Steuergerät die miteinander kommunizierenden Öldruckleitungen und eine Umschaltzylinder sowie ein Betätigungszylinder mit Öl aufgefüllt und betriebsbereit sein müssen, um auch im Störfall des elektronischen Steuergeräts das Einrücken und Ausrücken der Kupplung über das Kupplungspedal zu ermöglichen. Ein weiterer Nachteil besteht bei dem bekannten Kupplungssystem darin, dass Lamellenkupplungen, die elektrisch durch Solenoidelemente ein- bzw. ausgerückt werden, nicht mit dem aus der DE 698 36 894 T2 bekannten Kupplungssystem im Notfall ausgerückt werden können.
Aus der Druckschrift DE 101 59 640 A1 ist eine Notkupplungseinrichtung bekannt. Dazu wird ein Notbetriebsverfahren und eine Notbetriebseinrichtung zum Öffnen oder Schließen einer automatisch betätigbaren Anfahrkupplung eines Kraftfahrzeugs beschrieben. Die Anfahrkupplung wird im Normalbetrieb über eine unter anderem elektrisch betriebene und angesteuerte Betätigungseinrichtung und beim Auftreten einer Fehlfunktion in der elektrisch betriebenen oder angesteuerten Betätigungseinrichtung über eine Notbetriebseinrichtung geöffnet oder geschlossen. Dabei öffnet die Notbetriebseinrichtung bei Unterschreiten eines Grenzwertes der Antriebsmotordrehzahl die Anfahrkupplung, während sie bei Überschreiten des Grenzwertes der Antriebsmotordrehzahl die Anfahrkupplung schließt. Damit ergibt sich, dass ohne elektrische oder elektronische Steuerungskomponenten ein einer mechanischen Fliehkraftkupplung ähnliches Verhalten bei der Notbetriebssteuerung der Anfahrkupplung erreicht wird.
Diese Notkupplungseinrichtung hat den Nachteil, dass sie davon ausgeht, dass der Motor in jedem Fall betrieben werden kann und betrieben wird, denn nur dann sind Fliehkraft ähnliche Konstruktionen möglich, um einen Grenzwert zu erreichen, bei dem die Notkupplungseinrichtung die Kupplungsscheibe freigibt, so dass Anschieben oder ein Abschleppen des Fahrzeugs problemlos möglich ist. Diese Voraussetzung jedoch, dass der Motor in Betrieb ist, hat den Nachteil, dass diese Notkupplungseinrichtung bei Totalausfall des Fahrzeugs keine Möglichkeit bietet, die Kupplungsscheibe für ein Abschleppen oder Anschieben freizugeben.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum mechanischen Ausrücken einer automatisch eingerückten Kupplungseinrichtung zu schaffen, die es ermöglicht, beim Ausfall aller Systeme manuell die Kupplungseinrichtung auszurücken und damit die Kupplungsscheibe freizugeben.
Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst und für hydraulische Kupplungseinrichtungen mit dem unabhängigen Anspruch 1 und für elektrische Lamellenkupplungseinrichtungen dem unabhängigen Anspruch 2 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Erfindungsgemäß wird entsprechend einem ersten Aspekt eine Vorrichtung zum mechanischen Ausrücken einer automatisch eingerückten Kupplungseinrichtung geschaffen, wobei ein hydraulischer Ausrückmechanismus in der Kupplungseinrichtung mit einem über einen hydraulischen Ausrückzylinder bewegbaren Ausrückhebel mit einem zentralen Ausrücklager zusammenwirkt. Das zentrale Ausrücklager entlastet eine mechanisch auf Anpressdruck vorgespannte Anpressscheibe bei Aktivierung des hydraulischen Ausrückzylinders. Mit der Entlastung der Anpressscheibe wird eine Kupplungsscheibe freigegeben. Außerdem weist die Vorrichtung eine elektrisch betriebene Hydraulikpumpe und ein elektrisch betriebenes Hydraulikventil auf, das automatisch bei Automatikschaltvorgängen eine automatisch eingerückte Kupplungseinrichtung über den Ausrückmechanismus automatisch ausrückt.
Im nicht aktivierten Zustand der Kupplungseinrichtung ist jedoch die Kupplungsscheibe blockiert. Um diese blockierte Kupplungsscheibe freizugeben, weist die Vorrichtung eine manuelle Hydraulikpumpe auf, die an eine über ein Rückschlagventil abgesicherte Hydraulikzuleitung zu der elektrischen Hydraulikpumpe angekoppelt ist. Damit ist es möglich, in vorteilhafter Weise mit einer einfachen manuell betriebenen Hydraulikpumpe im Störfall und im Notfall die automatisch blockierte Kupplungsscheibe wieder freizugeben, indem durch die manuelle Hydraulikpumpe ein Druckaufbau über ein Rückschlagventil in der Hydraulikzuleitung für die elektrische Hydraulikpumpe aufgebaut wird und damit der hydraulische Ausrückzylinder aktiviert wird, der nun über das Ausrücklager die vorgespannte Anpressscheibe von der Kupplungsscheibe ausrückt.
Erfindungsgemäß wird in einem zweiten Aspekt der Erfindung eine Vorrichtung zum mechanischen Ausrücken einer automatisch eingerückten Kupplungseinrichtung geschaffen, wobei die zweite Vorrichtung mit einer elektrisch betriebenen Lamellenkupplung zusammenwirkt. Eine derartige Lamellenkupplung weist Kupplungslamellen auf, die automatisch bei Automatikschaltvorgängen mittels eines elektrisch betätigbaren Solenoidelements ausgerückt sind. Ein hydraulischer Notausrückmechanismus weist einen Ausrückhebel auf, der über einen Hydraulikzylinder bewegbar ist und der die stromlos in Eingriff stehenden Kupplungslamellen ausrückt. Dazu ist der Hydraulikzylinder mit einer manuellen Hydraulikpumpe zum Freigeben einer blockierten Kupplungsscheibe verbunden.
Mit diesem zweiten Aspekt der Erfindung wird das Problem gelöst, die selbst blockierenden Lamellenkupplungen eines Automatikgetriebes nachträglich mit einer hydraulischen Handpumpe zu lösen, indem mechanisch die Kupplungslamellen auseinander gezogen werden, um die entsprechende blockierte Kupplungsscheibe wieder freizugeben.
Dazu weist vorzugsweise die manuelle Hydraulikpumpe eine handbetätigte Pumpe auf. Eine derartige handbetätigte manuelle Hydraulikpumpe kann einen abnehmbaren Hydraulikpumpenhebel besitzen, so dass nur im Notfall dieser Handhebel zur Betätigung der manuellen Hydraulikpumpe in ein entsprechendes Pumpengestänge einzusetzen ist und eine Freigabe der Kupplungsscheibe durch Betätigen des Handhebels möglich wird. Im Prinzip kann die manuelle Hydraulikpumpe auch eine fußbetätigte Hydraulikpumpe sein.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die manuelle Hydraulikpumpe mit einem Hydraulikvorratsbehälter über einen Hydraulikanschluss der manuellen Hydraulikpumpe verbunden. Das hat den Vorteil, dass die Hydraulikleitung zu dem hydraulischen Ausrückzylinder einer Hydraulikkupplung nicht ständig mit Hydraulikflüssigkeit gefüllt sein muss, sondern die Hydraulikzuleitung kann durch entsprechende Pumpbewegungen über das Rückschlagventil aus dem Hydraulikvorratsbehälter im Notfall aufgefüllt und gespeist werden.
Um sicherzustellen, dass sich ein hoher Hydraulikdruck in der Zufuhrleitung ausbildet, der ausreicht, um eine Kupplungsscheibe freizugeben ist am Ausgang der Hydraulikpumpe ein vorgespanntes Rückschlagventil angeordnet, und die manuelle Hydraulikpumpe mit einem Hydraulikvorratsbehälter verbunden. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die manuelle Hydraulikpumpe außerhalb des Fahrgastinnenraumes angeordnet und über eine Motorhaube oder über eine Kofferraumklappe zugänglich.
Weiterhin ist es vorgesehen, dass die Hydraulikpumpe über das Rückschlagventil und eine Öldruckleitung sowie über ein Kopplungselement mit einer Hydraulikzuleitung eines Ausrückzylinders einer automatischen im drucklosen Zustand eingerückten Kupplungseinrichtung verbunden ist. Damit kann mit wenigen Komponenten, in allen Notsituationen der Motor vom Getriebe abgekoppelt werden, indem die Kupplungsscheibe durch manuelles Pumpen freigegeben wird.
Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Figuren näher erläutert.
1 zeigt eine Prinzipskizze einer Vorrichtung zum mechanischen Ausrücken einer automatisch eingerückten Kupplungseinrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
2 zeigt eine Prinzipskizze der Vorrichtung gemäß 1 nach Betätigung einer manuellen Hydraulikpumpe;
3 zeigt eine Prinzipskizze einer Vorrichtung zum mechanischen Ausrücken einer automatisch eingerückten Kupplungseinrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
4 zeigt eine Prinzipskizze eines Doppelkupplungsgetriebes mit eingerastetem ersten Gang;
5 zeigt eine Prinzipskizze einer hydraulischen Kupplungseinrichtung gemäß dem Stand der Technik;
6 zeigt eine Prinzipskizze der hydraulischen Kupplungseinrichtung gemäß 5 nach einem automatischen Ausrücken der Kupplungseinrichtung.
1 zeigt eine Prinzipskizze einer Vorrichtung 1 zum mechanischen Ausrücken einer automatisch eingerückten Kupplungseinrichtung 2 gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung. Zum Ausrücken der hydraulischen Kupplungseinrichtung 2 weist diese einen hydraulischen Ausrückmechanismus 4 auf, der durch einen Ausrückzylinder 5 beim automatischen Ausrücken der Kupplungseinrichtung 2 mit erhöhtem Hydraulikdruck über eine Hydraulikzuleitung 13, einen elektrisch betätigbares Hydraulikventil 11 und eine elektrisch angetriebene Hydraulikpumpe 10 versorgt wird. Beim automatischen Schalten eines Automatikgetriebes mit der Getriebewelle 32 gibt die Kupplungseinrichtung 2 eine in der Kupplungseinrichtung 2 angeordnete Kupplungsscheibe 9 frei.
Somit ist in einem Stör- oder Notfall die Kupplungsscheibe 9 bei eingerückter Kupplungseinrichtung 2 blockiert, so dass ein Abschleppen oder Anschieben des Fahrzeugs nur mit angekoppeltem Getriebe möglich ist, was bei gewaltsamem Abschleppen Beschädigungen des Getriebes, des Motors oder der Kupplung zur Folge haben kann. Um dennoch den Ausrückmechanismus 4 über den hydraulischen Ausrückzylinder 5 betätigen zu können, ist es vorgesehen über ein Kopplungselement 23 eine Öldruckleitung 22, eine manuelle Hydraulikpumpe 14 mit dem Ausrückzylinder zu verbinden. In der Öldruckleitung 22 ist am Ausgang 17 der manuellen Hydraulikpumpe 14 ein mit einem Federelement 27 vorgespanntes Rückschlagventil 12 vorgesehen. Das hat den Vorteil, dass die Öldruckleitung 22 auch trocken laufen kann, wenn die manuelle hydraulische Pumpe 14 für längere Zeit nicht in Betrieb genommen wurde.
Darüber hinaus hat es den Vorteil, dass bei Betätigen der manuellen Hydraulikpumpe 14 mit Hilfe des Hydraulikpumpenhebels 24 aus einem Hydraulikvorratsbehälter 20 über einen Hydraulikanschluss 21 Hydraulikflüssigkeit in die Öldruckleitung 22 gepumpt werden kann, ohne dass die Hydraulikflüssigkeit in den Hydraulikvorratsbehälter zurückströmt. Der Hydraulikpumpenhebel 24 betätigt einen Hydraulikkolben 28 mit Hilfe eines Pumpengestänges 29, wobei der Hydraulikpumpenhebel 24 von dem Pumpengestänge 29 abnehmbar ist. Die manuelle Hydraulikpumpe 14 kann im Motorraum oder im Kofferraum eines Fahrzeugs untergebracht werden, da sie nur im Notfall betätigt wird mund ohne Hydraulikpumpenhebel 24 relativ kompakt und raumsparend im Motorraum oder im Kofferraum eines Fahrzeugs untergebracht werden kann.
2 zeigt eine Prinzipskizze der Vorrichtung 1 gemäß 1 nach Betätigung der manuellen Hydraulikpumpe 14. Durch die Pumpbewegungen in Pfeilrichtung A und B an dem Hydraulikpumpenhebel 24 wird über das Pumpengestänge 29 der Kolben 28 bewegt und pumpt Hydraulikflüssigkeit aus dem Hydraulikvorratsbehälter 20 über den Hydraulikpumpenausgang 17 zu dem Rückschlagventil 12, so dass in Pfeilrichtung C ein Hydraulikdruck aufgebaut wird, der einen entsprechenden Ausrückdruck in dem hydraulischen Ausrückzylinder 5 bewirkt, so dass der hydraulische Ausrückmechanismus 4 ein Ausrücklager 7 in Pfeilrichtung D bewegt, so dass ein Ausrückhebel 6 in Form einer Ausrückscheibe eine vorgespannte Anpressscheibe 8, die, wie 1 zeigt, die Kupplungsscheibe 9 blockiert, nun zurückfedert und die Kupplungsscheibe 9 freigibt, so dass die Motorwelle 31 mit der Getriebewelle 32 nicht mehr über die Kupplungsscheibe 9 in Eingriff steht. Eine derartige Ausrückvorrichtung mit einer manuellen Hydraulikpumpe 14 kann auch für Lamellenkupplungen vorgesehen werden, wenn ein geeignetes Kopplungselement für das Ausrücken der Lamellen vorgesehen wird.
3 zeigt eine Prinzipskizze einer Vorrichtung 30 zum mechanischen Ausrücken einer automatisch eingerückten Kupplungseinrichtung 30 gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung. Komponenten mit gleichen Funktionen wie in 1 oder 2 werden mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet und nicht extra erörtert.
In diesem Fall wird ein Zustand gezeigt, bei dem bereits die manuelle Hydraulikpumpe 14 im Einsatz ist und mit dem Ausrückzylinder 5 gekoppelt ist und dafür sorgt, dass ein Ausrückhebel 6 in der Kupplungseinrichtung 2 in Pfeilrichtung D bewegt wird. Ein entsprechendes Ausrücklager 7 wird durch die Hebelwirkung des Ausrückhebels 6 ebenfalls in Pfeilrichtung D bewegt, so dass eine Ausrückscheibe 33 eine vorgespannte Anpressscheibe 8 freigibt, womit gleichzeitig auch die Kupplungsscheibe 9 freigegeben wird und somit die Motorwelle 31 und die Getriebewelle 32 voneinander getrennt sind.
Die 4 bis 6 zeigen die bereits einleitend erläuterten Getriebe bzw. Kupplungseinrichtungen, die mit den in den 1 bis 3 gezeigten Vorrichtungen 1 und 30 für ein mechanisches Ausrücken einer automatisch eingerückten Kupplungseinrichtung 2 bzw. 3 in Notsituationen zum manuellen Ausrücken und Freigeben von Kupplungsscheiben 9 bzw. 25 ausgerüstet werden können.
Bezugszeichenliste

1: Vorrichtung (1. Ausführungsform der Erfindung)
2: hydraulische Kupplungseinrichtung (Stand der Technik)
3: elektromechanische Kupplungseinrichtung (Stand der Technik)
4: hydraulischer Ausrückmechanismus
5: hydraulischer Ausrückzylinder
6: Ausrückhebel (Stand der Technik)
7: Ausrücklager (Stand der Technik)
8: Anpressscheibe (Stand der Technik)
9: Kupplungsscheibe
10: Hydraulikpumpe (elektrisch)
11: Hydraulikventil (elektrisch)
12: Rückschlagventil
13: Hydraulikzuleitung (Stand der Technik)
14: manuelle Hydraulikpumpe
15: Lamellenkupplung
16: Lamellenkupplung
17: Ausgang der manuellen Hydraulikpumpe
18: Kupplungslamellen
19: Kupplungslamellen
20: Hydraulikvorratsbehälter
21: Hydraulikanschluss
22: Öldruckleitung
23: Kopplungselement oder Kopplungszylinder
24: Hydraulikpumpenhebel
25: Kupplungsscheibe
26: Doppelkupplungs-Sechsganggetriebe
27: Federelement
28: Kolben
29: Pumpengestänge
30: Vorrichtung (2. Ausführungsform)
31: Motorwelle
32: Getriebewelle
33: Ausrückscheibe
34: Steuereinrichtung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 69836894 T2 [0007, 0009]
DE 10159640 A1 [0010]

Claims

Vorrichtung zum mechanischen Ausrücken einer automatisch eingerückten Kupplungseinrichtung (2), aufweisend: – einen hydraulischen Ausrückmechanismus (4) in der Kupplungseinrichtung (2) mit einem über einen hydraulischen Ausrückzylinder (5) bewegbaren Ausrückhebel (6) mit einem zentralen Ausrücklager (7), das eine mechanisch auf Anpressdruck vorgespannte Anpressscheibe (8) bei Aktivierung des hydraulischen Ausrückzylinders (5) entlastet und eine Kupplungsscheibe (9) freigibt; – eine elektrisch betriebene Hydraulikpumpe (10) und ein elektrisch betriebenes Hydraulikventil (11), das automatisch bei Automatikschaltvorgängen eine automatisch eingerückte Kupplungseinrichtung (2) über den Ausrückmechanismus (4) automatisch ausrückt, wobei eine über ein Rückschlagventil (12) abgesicherte Hydraulikzuleitung (13) an die elektrische Hydraulikpumpe (10) angekoppelt ist und mit einer manuellen Hydraulikpumpe (14) zum Freigeben einer blockierten Kupplungsscheibe (9) verbunden ist.
Vorrichtung zum mechanischen Ausrücken einer automatisch eingerückten Kupplungseinrichtung (3), aufweisend: – eine elektrisch betriebene Lamellenkupplung (15, 16), – Kupplungslamellen (18, 19), die automatisch bei Automatikschaltvorgängen mittels eines elektrisch betätigbaren Solenoidelements ausgerückt sind, – einen hydraulischen Notausrückmechanismus, der einen über einen Hydraulikzylinder bewegbaren Ausrückhebel aufweist, der die stromlos in Eingriff stehenden Kupplungslamellen (18, 19) ausrückt, wobei der Hydraulikzylinder mit einer manuellen Hydraulikpumpe (14) zum Freigeben einer blockierten Kupplungsscheibe (9) verbunden ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die manuelle Hydraulikpumpe (14) eine handbetätigte Pumpe ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die manuelle Hydraulikpumpe (14) eine fußbetätigte Hydraulikpumpe ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydraulikpumpe (14) mit einem Hydraulikvorratsbehälter (20) über einen Hydraulikanschluss der manuellen Hydraulikpumpe (14) verbunden ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein vorgespanntes Rückschlagventil (12) am Ausgang der Hydraulikpumpe (14) angeordnet ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydraulikpumpe (14) außerhalb des Fahrgastinnenraumes angeordnet und über eine Motorhaube oder über eine Kofferraumklappe zugänglich ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydraulikpumpe (14) über ein Rückschlagventil (12), eine Öldruckleitung (22) und ein Kopplungselement (23) mit einer Hydraulikzuleitung (13) eines Ausrückzylinders (5) einer automatischen im drucklosen Zustand eingerückten Kupplungseinrichtung (2) verbunden ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die manuelle Hydraulikpumpe (14) einen abnehmbaren Hydraulikpumpenhebel (24) aufweist.