-
Die Erfindung betrifft einen Fuß eines Stativs. Meßständers od. dgl.
zur Auflage auf einem Meßtisch mittels einer äußeren ringförmigen Auflagefläche,
mit einer innerhalb derselben vorgesehenen Ringdichtung aus elastischem Material,
die einen von ihr umgrenzten, mit einer Saugpumpe verbundenen Saugraum nach außen
abdichtet.
-
Es ist ein Fuß dieser Bauart bekannt, bei welchem als Ringdichtung
ein O-Ring vorgesehen ist, der innerhalb der ringförmigen Auflagefläche in einer
Ringnut ist. Dieser O-Ring füllt in angesaugtern Zustand des Fußes die Ringnut im
wesentlichen aus und muß so bemessen sein, daß er dabei die Anlage der ringförmigen
Auflagefläche an dem Meßtisch nicht behindert. Die Nut für den O-Ring muß deshalb
sehr exakt gearbeitet sein, was verhältnismäßig schwierig ist bzw. einen erheblichen
technischen Aufwand erfordert. Darüber hinaus hebt der O-Ring bei Auffüllung des
Vakuums, also bei gelöstem Fuß denselben von der Oberfläche des Meßtisches ab, derart,
daß der Fuß nur noch auf dem O-Ring aufruht. In diesem Zustand des Fußes lassen
sich jedoch mit dem an dem Fuß angeordneten Meßständer od. dgl. keine Messunaen
durchführen, da, wie ausgeführt, der Fuß keine gleichbleibend exakte Lage gegenüber
dem Meßtisch einnimmt, und zwar infolce der Elastizität des O-Ringes. Man behalf
sich daher bisher mit einer planparallelen Platte, auf die der Fuß aufgesetzt und
an der er festgesaugt wurde. Auf dieser planparallelen Platte konnte man dann den
Fuß auf dem Meßtisch verschieben und Verschiebemessungen durchführen. Abgesehen
von dem zusätzlichen Aufwand, den diese planparaliele Platte darstellt, ist es zudem
bei größeren Abmessungen des Fußes und damit der Platte schwierig, die Platte anschließend
wieder von dem Fuß zu entfernen, da keinerlei Zuflußventil für die Auffüllung des
Vakuums vorgesehen zu sein pflegt. Vielmehr muß die planparallele Platte von dem
Fuß abgerissen werden, bzw. muß der Fuß von dem Meßtisch, an den er angesaugt ist,
abgerissen werden. Schließlich nutzt sich durch dieses Abreißen und auch durch das
Verschieben des Fußes im gelösten, d. h. nicht angesaugten Zustand der O-Ring
verhältnismäßig schnell ab.
-
Es ist ferner eine Vorrichtung zum Anheften von Platten, Maschinenfüßen
und anderen Einrichtunaen bekannt, die im wesentlichen aus einer kreisrunden Platte
besteht, welche an ihrem der Unterlage zugekehrten Rand eine Ringdichtung aufweist.
Hierdurch wird innerhalb der Ringdichtung zwischen der Unterlage und einer Aussparung
der Platte ein Hohlraum geschaffen, der mittels Vakuum oder einer beweglichen Membrane
unter Unterdruck gesetzt werden kann. Falls diese bekannte Vorrichtung zur Befestigung
eines Statives verwendet werden sollte, weist sie im wesentlichen die gleichen Nachteile
auf, wie sie auch für die eingangs erwähnte Vorrichtung angegeben sind.
-
Es ist ferner ein Maschinenfuß bekannt, der an den vier Ecken zylinderförmige
Stützfüße aufweist, die an ihrem unteren Ende einen Hohlraum aufweisen, der durch
eine Membran nach unten abgedichtet ist. Indem man in die Hohlräume Luft einleitet,
treten die Membranen über die Unterseite der Stützfüße vor, so daß nur noch diese
vier Membranen die Stützpunkte bilden und die übertragung von Schwin-C aungen von
der Maschine auf den Fußboden oder umgekehrt verhindert wird. Bei einer anderen
Ausführungsform dieses bekannten Maschinenfußes sind die Hohlräume der Stützfriße
durch einen gemeinsamen, in den Maschinenfuß eingegossenen Hohlraum verbunden. Die
Wirkungsweise der Membranen ist jedoch die gleiche. Ein derartiger Maschinenfuß
würde sich nicht als Fuß eines Stativs, Meßständers od. dgl. eignen. da er praktisch
keine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Fuß und der Unterlage ermöglicht.
Das Gewicht des Statives oder eines Meßständers würde nicht ausreichen. um eine
ungewollte Verschiebun- zu verhindern.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fuß eines Stativs,
Meßständers od. dgl. der eingangs erwähnten Bauart zu schaffen, der sich im Bedarfsfalle
leicht verschieben läßt. Verschiebemessungen ohne Zuhilfenahme einer Platte ermöglicht,
Beschädi-9 un-en der Rinedichtuna beim Verschieben vermei-C C C
det und sich
leichter vom Meßtisch lösen läßt.
-
Diese Auf2abe wird erfindun£!svemäß dadurch ge-
löst, daß die
Riiiadichtung gegenüber der ringförmigen Auflagefläche des Fußes senkrecht verschiebbar
angeordnet ist.
-
Soll der Fuß an dem Meßtisch, der insbesondere aus Hartgestein bestehen
kann. festgesaugt werden. so wird die Ringdichtung nach unten verschoben, so daß
sie auf dem Meßtisch aufliegt. Die Ringdichtung hebt dabei den Fuß jedoch nicht
vom Meßtisch ab. Anschließend wird das Vakuum erzeugt ', das den Fuß am Meßtisch
verankert. Soll der Fuß wieder Gelöst werden. so wird ledi lich die Ringdichtung
e - 9
Vom Meßtisch wea in den Fuß hinein verschoben, so daß sie sich
von der Meßtischoberfläche löst und das Vakuum sich auffüllen kann. Die ringförmige
Auflagefläche des Fußes bleibt dabei stets in Anlage an der Oberfläche des Meßtisches.
Nach dem Lösen kann der Fuß ohne weiteres auf dem Meßtisch zur Durchführung von
beispielsweise Verschiebemessungen verschoben werden. Die Ringdichtung berührt dabei
die Meßtischoberfläche nicht und kann sich auch nicht abnutzen bzw. beschädigt werden.
Es versteht sich, daß sich der erfindungsgemäße Fuß besonders leicht verschieben
läßt, nachdem nur das Metall der rin-förmi-en Aufla-efläche auf dem Meßtisch -leitet,
nicht jedoch die Ringdichtung.
-
Vorteilhafte Weiterbildunaen der Erfinduna sind in den Unteransprüchen
Gekennzeichnet.
-
Die Erfindun ist im fol-enden an Hand von in 9
der Zeichnun
dargestellten Ausführungsbeispielen 9
näher erläutert. Es zeigt F i
g. 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungs-"emäßen Fußes in Seitenansicht
und im Schnitt, F i g. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel, ebenfalls in Seitenansicht
und im Schnitt, F i 3 ei ii drittes Ausf ührungsbeispiel, F i 4 ein
viertes Ausführunasbeispiel.
-
In F i g. 1 ist mit 1 ein Fuß eines Stativs, Meßständers
od. dgl. zur Auflage auf einen Meßtisch 13
bezeichnet. Der Meßtisch
13 besteht meist aus Hart-Gestein. Der Fuß 1 weist eine äußere, ringförmige
Aufla-efläche 14 auf, mit der er an der Oberfläche 15 des Meßtiselies
13 anliegt. Innerhalb der ringförmigen Auflagefläche 1.4 ist eine Rinadichtung
16
aus elastischem Material vorgesehen. die einen von ihr unigrenzten, mit
einer Saugpumpe verbundenen Saugraum 17 nach außen abdichtet. Die Saugpumpe
besteht aus einem in den Fuß 1 eingesetzten Zylinder 8, in dem ein
Saugkolben 10 gleitbar gelagert ist, der von einer Kolbenstan(Ye
11 betäti-bar ist. Die
Kolbenstange 11 gleitet dabei
in einer am Zylinder 8
festgelegten Büchse 9, die das eine Widerlager
einer die Kolbenstange 11 umgebenden Druckfeder 12 bildet. Das obere Widerlager
der Druckfeder 12 bildet ein nicht gezeigter, auf der Kolbenstange 11
befestigter
und mit dieser verschiebbarer Bund. Der Innenraum 18 der Saugpumpe steht
über eine Bohrung 19 mit dem Saugraum 17 in Verbindung. Soll der Fuß
1 an der Oberfläche 15 des Meßtisches 13
angesaugt werden, so
wird lediglich die Kolbenstange 11 in Pfeilrichtung A im Zylinder
8 verschoben. Nach dem Loslassen der Kolbenstange 11 drückt die Feder
12 Kolbenstange und Kolben 10 wieder nach oben, so daß im Zylinderraum
18 und damit auch im Saugraum 17 ein Unterdruck entsteht, der von
der Ringdichtung 16 nach außen abgedichtet wird, wenn die Ringdichtung auf
der Oberfläche 15 des Meßtisches 13 aufliegt. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
stellt der Zylinder 8 gleichzeitig einen Meßständer dar, an dem Zeiger, Meßuhren
od. dgl. befestigt werden können.
-
Die Ringdichtung 16 ist gegenüber der ringförmicen Aufla-efläche
14 des Fußes 1 senkrecht verschiebbar angeordnet. Bei dem in F i
g. 1 dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiel besteht die Ringdichtung
16 dabei mit einer an beiden Rändern mittels konzentrischer Ringe
3 und 4 eingespannten Ringmembran 2 aus einem Stück. Ferner bildet diese
Ringmembran 2 den Abschluß einer Ringkammer 5,
die mit dem Zylinder
7 eines im Fuß 1 vorgesehenen, verschiebbaren Kolbens 6 verbunden
ist. Ringkammer 5 und Zylinder 7 sind mit einer hydraulischen Flüssigkeit
gefüllt, derart, daß eine Verschiebung des Kolbens 6 im Zylinder
7 eine Verlagerung der Ringmembran 2 und damit der Ringdichtung
16 gegenüber dem Fuß 1 bzw. dem Meßtisch 13 bewirkt. Wird nämlich
der Kolben 6 in Pfeilrichtung B in den Zy-
linder 7 hinein verschoben,
so verdrängt er die in diesem enthaltene hydraulische Flüssigkeit durch entsprechende,
gestrichelt angedeutete Leitungen 30 in die Ringkammer 5, so daß die
mit der Ringdichtung 16 aus dem gleichen, elastischen Material bestehende
Membran 2 nach unten ausweichen muß. Die Ringdichtung 16 wird dabei so weit
verschoben, daß sie fest an der Oberfläche 15 des Meßtisches 13 anliegt
und den Saugraum 17 abdichtet. Anschließend kann der Fuß 1 dann durch
die beschriebene Betätigung der Saugpumpe an dem Meßtisch 13 festgesaugt
werden. Das Lösen des Fußes erfolgt in sehr einfacher Weise dadurch, daß der Kolben
6 entgegen der Pfeilrichtung B verschoben wird, so daß er hydraulische Flüssigkeit
aus der Ringkammer 5 durch die Leitung 30 in den Zylinder
7 saugt. Dabei wird die Meinbran 2 mit der Ringdichtung 16 nach oben
verschoben und die Ringdichtung 16 löst sich von der Oberfläche
15. Dabei füllt sich das Vakuum im Saugraum 17 auf. Jedoch bleibt
die Auflagefläche 14 des Fußes 1 in Anlage an der Oberfläche 15 des
Tischeg 13, so daß der Fuß 1 sehr leicht auf dem Meßtisch
13
verschoben werden kann, ohne daß die Ringdichtung 16 in Mitleidenschaft
gezogen wird. Die Lage des Fußes 1 gegenüber dem Meßtisch 13 ist dabei
eindeutig definiert, so daß einwandfreie Verschiebemessungen durchgeführt werden
können.
-
Der Kolben 6 ist mittels eines- an ihm vorgesehenen Gewindes,
das mit einem entsprechenden Gewinde im Fuß 1 zusammenarbeitet, dreh- und
dabei verschiebbar. Bei dem in F i g. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel
c
ist am Kolben 6 eine Schraubennut 31 vorgesehen, in die ein
am Fuß 1 befestigter Bolzen 32 eingreift. Diese Ausbildung hat herstellungstechnische
Vorteile.
-
Bei dem in F i g. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel eines
Fußes 20 ist die Ringdichtung 23 in einem in einer entsprechenden Ringnut
33 des Fußes 20 koaxial verschiebbaren Führungsring 22 eingebettet, der an
seiner entgegengesetzten Seite 34 eine eingängige Schraubenfläche aufweist, die
gegen eine entsprechende Schraubenfläche 35 eines ebenfalls in der Nut
33 angeordneten Verstellrings 21 anliegt, derart, daß eine entsprechende
Drehung des Verstellrings 21 eine koaxiale Verschiebung des Führungsringes 22 und
damit des Dichtungsringes 23 bewirkt. Die Verstellung des Verstellrings 21
in Umfangsrichtung kann dabei durch einen mit dem Verstellring 21 verbundenen Winkelhebel
36 bewirkt werden.
-
Bei dem in F i g. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel eines- Fußes
24 ist ein axial mit einer konischen Anlagefläche 37 versehener, geteilter
Federring 25 in einer eine entsprechende Anlagefläche aufweisenden Nut
38 vorgesehen. Dieser Federring 25 arbeitet mit seiner entgegengesetzten,
unteren, ebenen Fläche mit der Ringdichtung 26 zusammen, die ebenso ausgebildet
ist wie die Ringdichtung 16 nebst Ringmembran 2 beim Ausführungsbeispiel
nach F i g. 1. Der Einfachheit halber sind die Einspannringe 3 und
4 weggelassen. Die konische Fläche 37 am Fuß 24 und die anliegende, entsprechend
ausgebildete Fläche des geteilten Federringes 25 bewirken bei einem Zusammen-
oder Auseinanderdrücken der freien Enden des Federringes eine Verschiebung der Ringdichtung
26
gegenüber dem Fuß 24. Das Auseinander- oder Zusammendrücken der freien
Enden des Federringes 25
kann dabei mittels mit den Enden verbundener Winkelhebel
39 geschehen, wobei zwischen den freien Enden der Winkelhebel 39 eine
Schraube 40 angeordnet sein kann, die je nach Drehung die Winkelhebel
39 aufeinander zu oder voneinander weg bewegt. Zwischen dem Federring
25 und der Ringdichtung nebst Ringmembran 26 kann gegebenenfalls noch
ein nicht gezeigter Metallzwischenring vorgesehen sein.
-
Bei dem in F i g. 4 gezeigten Ausführungsbeispiel schließlich
ist eine den Fuß 27 umgebende, mit einem Außengewinde 41 auf demselben zusammenarbeitende
Ringmutter 28 vorgesehen, deren untere Stirnfläche die ringförmige Auflagefläche
14 bildet und sich an dem Meßtisch abstützen kann. Die Ringdichtung 29 ist
fest an dem Fuß 27 angeordnet, derart, daß durch Verschrauben der Ringmutter
28 an den Fuß 27 derselbe einschließlich der Ringdichtung
29
angehoben oder abgesenkt werden kann.
-
Es versteht sich, daß auch bei den Ausführungsbeispielen nach den
F i g. 2 bis 4 eine Saugpumpe vorgesehen ist, beispielsweise eine solche,
wie sie im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 1 beschrieben
wurde. In den F i g. 2 bis 4 ist diese Saugpumpe aus Einfachheitsgründen
weggelassen worden.
-
Die Erfindung ist in ihrer Anwendung nicht auf Stative und Meßständer
beschränkt. Sie kann auch für Prismen, Aufspannplatten, Reitstöcke, Rundlaufprüfgeräte,
Meßtische, Lineale, Anreißwinkel, Meß-Schraubstöcke od. dgl. verwendet werden.