DE1237264B - Hydraulische oder pneumatische Kippvorrichtung, insbesondere fuer Induktionsschmelzoefen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

Int. Cl.:

F27b

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

DeutscheKl.: 31 al-14/02

Nummer: 1237 264

Aktenzeichen: A 49197 VI a/31 al

Anmeldetag: 13. Mai 1965

Auslegetag: 23. März 1967

Die vorliegende Erfindung betrifft eine hydraulische oder pneumatische Kippvorrichtung, bestehend aus Hubzylinder und darin begrenzt beweglichem Kolben, insbesondere für Induktionsschmelzöfen.

Von den kleinen Laborofen abgesehen, werden die meisten Induktionsschmelzöfen zum Vergießen hydraulisch gekippt. Hierfür benützt man allgemein zwei Hydraulikzylinder in Plungerbauweise, weil lediglich zum »Heben« die Kraft benötigt wird, während beim »Senken« die Eigenlast des Ofens wirksam wird, wenn man das Druckmedium über Steuerelemente wieder entweichen läßt.

Die gebräuchlichen Ausführungen mit lösbarem Dichtungskopf, Fuß- und Mittelstück sind entweder miteinander verschraubt oder mit Flanschen ausgerüstet und mittels vier Spannbolzen zusammengezogen.

Diese Ausführungen werden jedoch bei größeren Abmessungen und Betriebsdrücken über 180 atü unhandlich, klobig und teuer.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich nunmehr auf eine hydraulische oder pneumatische Kippvorrichtung, bestehend aus Hubzylinder und darin begrenzt beweglichem Kolben, insbesondere für Induktionsschmelzöfen, wobei vor allem bezweckt ist, ein handliches und raumsparendes Aggregat zu schaffen. Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß der Kolbenboden mit einer Öffnung versehen und als Hohlkolben ausgebildet wird und daß am Zylinder und am Kolben ringsegmentförmige Anschläge als Hubbegrenzung vorgesehen werden, während dazwischen entsprechende Nuten ausgespart sind, die den Ausbau des Kolbens nach einer Drehung um beispielsweise 90° ermöglichen.

Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden anschließend an Hand von Figuren erläutert. Es zeigt

F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine hydraulisch betätigbare Vorrichtung mit Fuß- und oberem Lager,

F i g. 2 einen Schnitt durch die Vorrichtung nach Linie II-II der F i g. 1 in Betriebslage,

F i g. 3 einen Schnitt analog F i g. 2 in Zerlegungslage,

F i g. 4 einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung analog F i g. 1 in anderer Ausführung.

Eine Kippvorrichtung 1, wie solche beispielsweise für Induktionsschmelzöfen verwendet wird, ist mit einem Fußlager 3 versehen, welches mit einem ZyHnderboden 4 verbunden ist. Der Zylinderboden 4 ist an ein Zylinderrohr 5 angeschweißt und mit einem mittigen Anschluß 7 für ein Druckmedium versehen. Im Innern des Zylinderrohres 5 steht eine Hydraulische oder pneumatische
Kippvorrichtung, insbesondere für
Induktionsschmelzöfen

Anmelder:

Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie.,
Baden (Schweiz)

Vertreter:

Dr.-Ing. E. Sommerfeld, Patentanwalt,
München 23, Dunantstr. 6

Als Erfinder benannt:

Albert Wendel, Wettingen (Schweiz)

Beanspruchte Priorität:

Schweiz vom 21. April 1965 (5518)

Schulter 9 mit RingsegmentenllundAusnehmungen 12 vor. Über der Schulter ist eine Büchse 13 in das Zylinderrohr 5 eingeschoben, über welcher ein Dichtungsgehäuse 15 mit einer Dichtung 17 liegt.

Zwischen dem Kopfteil des Dichtungsgehäuses 15 und dem Wandteil befinden sich Ausgleichscheiben. 19 zur Längeneinstellung. Dieser Kopfteil dient ferner der Aufnahme eines Flüssigkeitsabstreifringes 21. Dem Festhalten des Dichtungsgehäuses 15 und der Büchse 13 mitsamt der Dichtung 17 dient ein Seegerring 23.

Im Zylinderrohr 5 ist ein Kolben 27 mit einem Kolbenmantel 29 und einem mit diesem verschweißten Kolbenboden 31, der mit einer Bodenöffnung 33 versehen ist, beweglich angeordnet. Am äußeren Umfang ist der Kolbenboden 31 mit Ringsegmenten 35 versehen, welche durch Ausnehmungen 36 voneinander getrennt sind. Am anderen Ende des Kolbenmantels 29 sitzt der Kolbenkopf 37, der ebenfalls mit dem Kolbenmantel 29 verschweißt ist. Ein oberes Lager 41 ist mit Schraubenbolzen 39 am Kolbenkopf 37 befestigt.

Um beispielsweise einen Induktionsschmelzofen oder eine Gießpfanne zu kippen, wird das Druckmedium durch den Anschluß 7 in das Innere des Zylinderrohres 5 gepreßt, von wo es durch die Bodenöffnung 33 in das Kolbeninnere 46 gelangt. Der Druck des Mediums im Kolbeninneren 46 stößt den Kolben 27 so weit aus dem Zylinderrohr 5 aus, wobei er den Induktionsschmelzofen entsprechend

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Claims (5)

hebt, bis die Ringsegmente 35 an den Ringsegmenten 11 des Zylinderrohres 5 anstoßen. Der Kolben führt mithin eine Bewegung in Richtung des Pfeiles 44 aus. Zum Absenken des Ofens wird das Druckmedium umgesteuert. Das Eigengewicht des Ofens drückt über das obere Lager 41 den Kolben 27 unter Ausstoßen des Druckmediums durch den Anschluß 7 in seine untere Lage gemäß F i g. 1 zurück. Soll aus irgendeinem Grunde, z. B. zum Überholen, der Kolben 27 vom ZylinderrohrS getrennt werden, so löst man den Seegerring 23 mitsamt dem Dichtungsgehäuse 15, die Dichtung 17, die Ausgleichscheiben 19 und den Flüssigkeitsabstreifring 21 sowie die Büchse 13 und zieht diese Teile aus dem Zylinderrohr 5. Hernach kann, nach Demontage des oberen Lagers 41, der Kolben 27 entsprechend den Ausnehmungen 12 und 36 um 90° gedreht und hierauf die beiden Teile 5 und 27 auseinandergezogen werden. Auf diese Weise ist es mit einfachen Mitteln möglieh, den Kolben 27 vom Zylinderrohr S zu trennen. Beim Auflaufen des Kolbens 27 auf die hubbegrenzenden Ringsegmente 11 wird der Kolbendruck nur auf das Zylinderrohr 5 selbst übertragen, ohne daß beispielsweise der Seegerring 23 durch diese Kolbenkräfte wesentlich beansprucht wird. Eine derartige direkte Übertragung mit dazu vorgesehenen kräftigen Teilen wirkt sich auf die mechanische Steifigkeit der ganzen Anordnung äußerst vorteilhaft aus. Diese Konstruktion erlaubt ebenfalls auf einfache Weise, die Verschleißteile, insbesondere den Dichtungssatz einschließlich des Dichtungsgehäuses 15, an Ort und Stelle mühelos auszutauschen, wobei sich der totale Ausbau des Zylinders mit dem Zylinderrohr 5 und dem Kolben 27 mit anschließendem Transport in die Reparaturwerkstatt und der folgenden Zerlegung erübrigt. Das Anbringen der Bohrung 33 bringt es mit sich, daß der Kolben 27 beim Ausstoßen insbesondere auf Zug und nur von geringen Kräften auf Druck oder Knickung beansprucht wird, da die Flüssigkeitskräfte weitgehend am Kolbenkopf 37 und nicht hauptsächlich am Kolbenboden 31 angreifen, wie dies üblich ist. Die geringfügigen, am Kolbenboden 31 angreifenden Kräfte sind bei diesen Abmessungen kaum zu berücksichtigen. Der als Pendelstütze ausgebildete Kippzylinder ist keiner Querkraft unterworfen. In F i g. 4 ist eine weitere Ausführungsform eines derartigen Aggregates dargestellt, welches in seinem Aufbau demjenigen gemäß den F i g. 1 bis 3 gleicht. An Stelle der Ringsegmente 35 am Kolbenboden 31 ist jedoch eine Scheibe 52 mit Ausnehmungen vorgesehen, welche Scheibe 52 in ausgefahrener Lage des Kolbens 27 gegen Zapfen 50 stößt. Diese sind im ZylinderrohrS eingeschweißt und übernehmen die Funktion der Ringsegmente 11. Im übrigen ist die Funktion dieser Ausführung gleich derjenigen gemäß den F i g. 1 bis 3. Patentansprüche:

1. Hydraulische oder pneumatische Kippvorrichtung, bestehend aus Hubzylinder und darin begrenzt beweglichem Kolben, insbesondere für Induktionsschmelzöfen, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenboden (31) mit einer

". öffnung (33, 52) versehen und als Hohlkolben ausgebildet ist, daß am Zylinder (5) und am Kolben (27) ringsegmentförmige Anschläge (11, 35) als Hubbegrenzung vorgesehen sind, während dazwischen entsprechende Nuten (12, 36) ausgespart sind, die den Ausbau des Kolbens nach einer Drehung um beispielweise 90° ermöglichen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagmittel als Drehverschluß, z. B. mit Kreisringteilen (11, 35) oder Zapfen (50) und Schultern (52) ausgebildet sind;

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagmittel Teile des Kolbens (27) und des Zylindergehäuses (5) bilden und mit diesen unlösbar verbunden sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (27) einen lösbaren Kopf (37) aufweist.

5. Vorrichtung nach Anspruoh 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Zylindergehäuse (5) ein Zylindereinsatz (15) mit Dichtungen (17) vorgesehen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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