DE1773575A1 - Waermeempfindliches Registrierpapier - Google Patents

Description

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3?a. W. Koreska in Wien

"Wärmeempfindliches Registrierpapier"

Gegenstand der Erfindung ist ein wärmeempfindliches Regis trierpa pi er.

Schon seit längerer Zeit werden zur graphischen Aufzeichnung von elektrischen Impulsen oder mechanischen Bewegungen Registriergeräte verwendet, bei denen ein elektrisch geheizter Schreibstift, auch Gltihnadel genannt, über ein meist bandförmiges Aufzeichnungsmaterial geführt wird. An den vom Schreibstift berührten Stellen wird dabei im Aufzeichnungsmaterial eine bleibende, sichtbare Veränderung hervorgerufen.

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Derartige wärmeempfindliche Registrierpapiere sind bereits in verschiedensten Ausführungsformen bekannt ge worden, darunter auch solche, bei denen die Aufzeichnungsschicht eine oder mehrere Substanzen enthält, die mitein ander unter dem Einfluß von Wärme unter Farbbildung zu reagieren vermögen. Bei vielen derartigen Papieren stört vor allem die starke Eigenfarbe, welche den Kontrast der Aufzeichnungen beeinträchtigt. Außerdem wäre eine aus reichende Lichtbeständigkeit der Aufzeichnungen wünschenswert.

Es ist auch bekannt, daß Naphthol AS-Azofarbstoffe eine hohe Lichtechtheit aufweisen. Ebenso bekannt ist aber auch die Lichtempfindlichkeit der diazotierten Basen, welche als Zwischenprodukte bei der Herstellung von Naphthol AS-Farbstoffen dienen. Es sind auch schon für einen anderen Zweck Vorschläge gemacht worden, die in der Wärme verlaufende Reaktionen zwischen einem aromatischen N-Nitrosamin, einem nichttertiären aromatischen Amin und einem Azokuppler auf Basis aromatischer Hydroxylverbindungen unter Bildung solcher Azofarbstoffe auszunützen.

Es hat sich aber gezeigt, daß die konkret vorgeschlagenen Zusammensetzungen dieser Art zu einem Aufzeichnungs material führen, dessen Lagerstabilität sehr zu wünschen übrig läßt. Es wird vermutet, daß für diesen Mangel an Stabilität vor allem die vorgeschlagenen Nitrosoverbindungen verantwortlich sind.

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Die Erfindung betrifft nun ein Registriermaterial der eingangs geschilderten Art, welches sich dadurch auszeichnet, daß die Schicht mindestens eine aromatische Farbbase, eine als Azokuppler verwendbare aromatische Verbindung sowie N,N·-Dinitroso-N-phenyl-N-cyclohexyl-p-phenylendiamin enthält.

Ein derartiges Registriermaterial ist nicht oder nur sehr geringfügig lichtempfindlich und liefert je nach Aus wahl der Farbbase und der Kupplungskomponente bei Verwendung in einem Glijhnadelregistriergerät gelbe, rote, blaue, violette, braune oder schwarze Aufzeichnungen. Von wesentlicher Bedeutung ist dabei, daß die gebildeten Azo-Farbstoffe bei längerer Lichteinwirkung nicht verblassen, sondern in vielen Fällen sogar an Intensität etwas zunehmen.

Die drei Komponenten, nämlich Farbbase, Kuppler und das N ,N ♦-Dinitroso-N-phenyl-N'-cyclohexyl-p-phenylendiamin werden in einer Lösung eines filmbildenden Kunstharzbindemittels fein dispergiert, wobei als Lösungsmittel solche in Frage kommen, in denen möglichst alle drei Komponenten unlöslich sind, wie beispielsweise aliphatische Benzinkohlenwasserstoffe. Als filmbildendes Bindemittel sind hochschmelzende, in Benzinkohlenwasserstoffen lösliche Kunstharze und Kautschuk ge eignet, wie z.B. Terpenharz, Polyisobutylen, Cyclokautschuk, in Benzin lösliche Kautschuksorten. Zur Erzielung einer rein

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weißen Beschichtung können ferner inerte Weiöpigmente, wie Zinkweiß oder Titanweiß zugegeben werden.

Die Erfindung wird in nachstehenden Beispielen noch näher erläutert:

Beispiel 1:

in einer Kugelmühle A werden bis zur Felndispergierwag gerieben

Echtblau B Base (o-Dianisidin) 12 g Naphthol AS (2~Oxy~3-naphthoesäure«~

anilid) 18 %

Aerosil (kolloidale Kieselsäure) 2 f Cyclosit (Cyclokautschuk) 20 g

Benzin 8o/l2O° C 190 %

Kugelmühle B

N, N ♦ Dini troso-N-Phenyl-N · -Cyclohexyl··
-p-phenylendiamin 12 $

Zinkoxyd 20 9

Titanweiß 20 9

Piccolyte S 135 (Terpenharz) 12 g Benzin 8o/l2O° C 190 g

Der Inhalt beider Kugelmühlen wird gut vermischt und mit dieser Masse in bekannter Weise ein transparentes oder opakes Papier mit einem Gewicht von 20-60 %/m beschichtet, wobei die Beschichtung in trockene« Zustand vorzugsweise 2 - 8 g/m beträgt.

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Ein derartiges Registriermaterial gibt bei Ver wendung in einem Glühnadelregistriergerät dunkelblaue Aufzeichnungen auf weißem Grund. Bei langer dauernder Belichtung der Aufzeichnungen vertieft sich die Farbe nach schwarz, während der weiße Grund nur unwesentlich vergraut.

Beispiel 2:

Um bei Verwendung der erfindungsgemäßen Registrierpapiere die Bildung von Rückständen auf der beheizten Nadel zu verhindern, hat es sich als besonders vorteilhaft er wiesen, der Schicht bestimmte Wachse einzuverleiben. So verhindert ein Zusatz von 10 g V-Wachs, einem Fettalkoholpolyvinyläther der BASF, die Rückstandbildung auf der Nadel auch bei länger dauerndem Betrieb.

Beispiel 3:

Die Lagerfähigkeit des erfindungsgemäßen Registriermaterials unter ungünstigen klimatischen Bedingungen, wie erhöhter Temperatur oder Luftfeuchtigkeit läßt sich weiter verbessern, wenn man der Auftragsmasse ein Reduktionsmittel zusetzt. Als besonders geeignet wurde Hydroxylammonium Chlorid gefunden, welches den Auftragsmischungen zugesetzt und mit den Pigmenten verrieben wird.

Kugelmühle A

Echtviolett B Base 12 g

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Naphthol AS	18 g
Aerosil	2 g
V~Wachs (Oktadecyl-polyvinyl-
äther)	IO g
Hydroxylammoniumchlorid	2 g
Cyclosit	20 g
Benzin 8o/l2O°	190 g
Kugelmühle B
N,N·Dinitroso-N-Phenyl-Nf cy-
clohexyl-p-phenylendiamin	16 g
Zinkoxyd	20 g
Titanweiß	20 g
Hydroxylammoniumchlorid	5 2g
Piccolyte S 135	12 g
Benzin 8o/l2O°	190 g

Der Inhalt beider Kugelmühlen wird nach dem Vermählen gemischt und wie in Beispiel 1 beschrieben zur Be schichtung von Papier verwendet.

Das derart erhaltene Registriermaterial ergibt violette Aufzeichnungen auf weißem Grund. Nach 24-stündiger Lagerung bei 60⁰C und 80 % relativer Luftfeuchtigkeit hat sich das Papier nur geringfügig verfärbt, die Reaktions fähigkeit hat nicht abgenommen.

Wenn keine extremen Anforderungen an die Lichtbe ständigkeit und Lagerfähigkeit gestellt irerden, ist es auch möglich, statt eines Azofarbstoffkupplers aus der Naphthol

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AS Reihe einfachere aromatische Hydroxyverbindungen zu verwenden, z.B. 2,3 Dihydroxynaphthalin, welches in Kombination mit Echtblau B Base eine violette Aufzeichnung ergibt.

Ein besonderer Vorzug der erfindungsgemäßen Regi strierpapiere ist darin zu sehen, daß sie eine weichere Gradation als bekannte Farbreaktionspapiere aufweisen, sodaß kurze, schnelle Impulse größerer Amplitude noch mit brauchbarer Strichstärke aufgezeichnet werden, ohne daß die Grundlinie zu breit wird oder gar Doppelkonturen ergibt.

Rechtsanwälte Hundt und Dr. Bteubauer durch:

Rechtsanwalt

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Claims (4)

Patentansprüche :

1. Wärmeempfindliches Registriermaterial mit einer Schicht, welche mehrere Reaktionskomponenten enthält» die bei erhöhten Temperaturen eine sichtbare Farbreaktion ergeben, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht mindestens eine aromatische Farbbase, eine als Azokuppler verwendbare aromatische Verbindung sowie NtN'-Dinitroso-N-phenyl-H»· cyclohexyl-p-phenylendiamin enthält,

2. Wärmeempfindliches Registriermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht ein Reduktionsmittel, vorzugsweise ein Salz des Hydroxylamine, enthält. .

3. Registriermaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionskomponenten in ein in Benzinkohlenwasserstoffen lösliches Bindemittel eingebettet sind.

4. Wärraeempfindliches Registriermaterial nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht ein wachsartiges Gleitmittel, vorzugsweise wachsartige Vinyl polymere, insbesondere Vinyläther, enthält.

Rechtsanwälte Hundt und 109847/0552 Dr. Neubauer durch»

- Bamberg, den 4. Juni 1968

echtsanwalt