DE1772980B2 - Mehrkomponenten-Diazotypiematerial - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Mehrkomponenten-Diazotypiematerial,
das in der lichtempfindlichen Schicht mindestens eine gelb und eine blau kuppelnde Komponente
enthält.
Die üblichen bekannten Diazotypiematerialien bestehen bekanntlich aus einem Schichtträger und einer
darauf aufgetragenen lichtempfindlichen Schicht mit mindestens einer Diazokomponente und mindestens
einem Kuppler, der mit der Diazokomponente zu einem Farbstoff kuppelbar ist. Werden die bekannten
Materialien durch eine Vorlage belichtet, so zerstört die durch die Vorlage gelangte Strahlung die Diazokomponente. Durch Behandlung mit einem basischen
Medium, normalerweise Ammoniak, wird dann die Kupplung der unzerstörten Diazokomponente mit
dem Kuppler bewirkt, wobei mindestens ein Farbstoff in den nicht belichteten Bezirken entsprechend
der Vorlage erzeugt wird.
Bei dsn ursprünglich bekanntgewordenen lichtempfindlichen
Aufzeichnungsmaterialien werden Farbstoffe verschiedener Farben, beispielsweise purpurrote
oder blaue Farbstoffe, erzeugt. In jüngerer Zeit jedoch wurden auch Versuche unternommen, Diazotypiematerialien
zu schaffen, mit denen neutralschwarze Bilder erzeugt werden können, d. h. Bilder, die denjenigen
Bildern entsprechen, die normalerweise bei Verwendung von Aufzeichnungsmaterialien mit Silberhalogenidemulsionsschichten
erhalten werden. Diese lichtempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien enthalten in der Regel mindestens zwei Kuppler in der lichtempfindlichen
Schicht, von denen der eine, allein verwendet, einen blauen Farbstoff und der andere,
»Hein verwendet, einen gelben Farbstoff bildet.
Mit den bisher bekannten Aufzeichnungsmaterialien dieses Typs lassen sich Bilder von sehr hohem Kontrast
herstellen. Die Aufzeichnungsmaterialien erweisen sich daher im allgemeinen für die Reproduktion von
Strichzeichnungen als zufriedenstellend. Sie sind jedoch ungeeignet für die Reproduktion von Bildern
mit Zwischentönen.
Andere bekannte Aufzeichnungsmaterialien, die in jüngerer Zeit entwickelt wurden, liefern genaue Bilder
von Rastervorlagen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß diese zuletzt genannten Aufzeichnungsmaterialien,
obgleich sie sich zur Reproduktion von Originalvorlagen als zufriedenstellend erwiesen haben, nicht
dazu verwendet werden können, um nochmals Kopien von den zunächst hergestellten Kopien herzustellen.
Die Reproduktion von Kopien stellt jedoch ein Problem von großer Bedeutung dar, beispielsweise in
Bibliotheken, die oftmals Reproduktionen, beispielsweise von Mikrofilmen, anzufertigen haben. Die
vorhandenen Mikrofilme, oftmals auch als Filme der eogenannten ersten Generation bezeichnet, sind normalerweise
übliche, aus Silberhalogenid-Materialien entwickelte Silber-Filme. Auf Grund der geringeren
Kosten von lichtempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien vom Diazotypietyp werden diese Aufzeichnungsmaterialien häufig von Bibliotheken und anderen,
Vervielfähigungsvorrichtungen besitzenden Institutionen verwendet, um Kopien des ursprünglichen Silberfilmes
herzustellen, d. h. sogenannte Kopien zweiter Generation. Häufig wird von einer Kopie zweiter
Generation dann noch eine Kopie dritter Generation und von einer Kopie dritter Generation noch eine
Kopie vierter Generation hergestellt. Es hat sich gezeigt, daß bei den bekannten photographischen
Aufzeichnungsmaterialien des beschriebenen Typs
zwar die Kopie zweiter Generation annähernd die Qualität des Silberfilmes erreicht, daß jedoch Kopien
der dritten und vierten Generation durch einen Kontrastanstieg sowie Detailverluste gekennzeichnet
sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Diazotypiematerial zu schaffen, mit dem sich neutralschwarze
Kopien verbesserter Qualität herstellen lassen, die als Zwischenoriginale verwendbar sind, wobei sich
ίο aus diesen Zwischenoriginalen bei verbessertem Belichtungsspielraum
Kopien herstellen lassen, die keinen Detailverlust aufweisen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Mehrkomponenten-Diazotypiematerial,
das in der lichtempfindliehen Schicht mindestens eine gelb und eine blau
kuppelnde Komponente enthält, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die lichtempfindliche Schicht enthält:
(a) als Diazokomponente:
ein 4-Morpholinobenzol- oder
ein 2,5-Dialkoxy-4-morpholinobenzol-
diazoniumsalz;
(b) als blau kuppelnde Komponente:
(1) ein 2-Hydroxy-N-(2-alkoxyphenyl)-3-naphthamid,
(2) ein 2-Hydroxy-N-(2,4-dialkoxy-5-halophenyl)-3-naphthamid
oder
(3) Mischungen hiervon und
(c) als gelb kuppelnde Komponente:
(1) ein l-Hydroxy-N,N-alkylen-2-naphthamid
oder
oder
(2) ein 2-Alkanoylamido-5-alkylphenol,
wobei das Molverhältnis von blau kuppelnder Komponente zu gelb kuppelnder Komponente bei 1,5:1
bis 2,5:1 liegt, wenn die gelb kuppelnde Komponente aus einem Naphthamid besteht, und bei 0,5:1 bis
1,5:1 liegt, wenn die gelb kuppelnde Komponente ein Alkylphenol ist.
Zur Herstellung des lichtempfindlichen photographischen Aufzeichnungsmaterials geeignete 2,5-Dialkoxy-4-morpholinobenzoldiazoniumsalze
lassen sich durch die folgende Strukturformel wiedergeben:
NfZ'-
Hierin bedeutet R einen kurzkettigen Alkoxyrest mit 1 bis 8, vorzugsweise I bis 4, insbesondere 1 bis
2 Kohlenstoffatomen sowie Z ein Anion, ζ. Β. ein Chlorozinkat-, Fluoborat- oder ein Chlorostannatanion.
Als vorteilhaft haben sich Diazoniumsalze der angegebenen Strukturformel erwiesen, in denen R
die Bedeutung eines Äthoxyrestes besitzt und Z ein Fluoboralanion ist.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung enthält das Diazotypiematerial außer einem
2,5-Dialkoxy-4-morpholinobenzoldiazoniumsalz als weitere lichtempfindliche Verbindung ein 4-DiaIkylaniinobcnzoldiazoniumsalz.
Geeignete 4-Dialkylaminobenzoldiazoniumsalze
lassen sich durch die folgende Strukturformel wiedergeben:
(R1J2N-
-Ν2®ΖΘ
(H)
Hierin bedeutet R1 einen kurzkettigen Alkylrest
mit 1 bis 8, vorzugsweise 1 bis 4 und insbesondere 1 bis 2 Kohlenstoffatomen und Z ein Anion, ζ. Β. ein
Chlorozinkat-, ein Fluoborat- oder ein Chlorostannatanion.
Als vorteilhaft haben sich Diazoniumsalze der angegebenen Strukturformel Il erwiesen, in welchen
R1 ein Äthylrest ist.
Zur Herstellung des lichtempfindlichen photographischen Aufztichnungsmaterials geeignete 2-Hydroxy-N-(2-alkoxyphenyl)-3-naphthamide
lassen sich durch folgende Strukturformel wiedergeben:
OH R2
CONH
(III)
20
Hierin bedeutet R2 einen kurzkettigen Alkoxyrest mit 1 bis 8, vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 bis
2 K ohlenstoffatomen und ganz speziell einen Methoxyrest.
2 - Hydroxy - N - (2,4 - dialkoxy - 5 - halophenyl)-3-naphthamide,
die an Stelle einer Verbindung der Strukturformel III oder mit diesen gemeinsam verwendet
werden können, lassen sich durch die folgende Strukturformel IV wiedergeben:
OH
CONH
35
Hierin siellen R3 Alkoxyreste mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 1 bis 4 und insbesondere 1 bis 2 Kohlenstoffatomen dar, während X ein
Halogenatom ist. Vorzugsweise besteht R3 aus einem Methoxyrest und X ist ein Chloratom.
Zur Herstellung des lichtempfindlichen photographischen Aufzeichnungsmaterials nach der Erfindung
geeignete l-Hydroxy-N-alkylen-2-naphthamide lassen
sich durch folgende Strukturformel wiedergeben:
OH
CONR4R5
(V)
worin R4 und R5 gemeinsam einen kurzkettigen
Alkylenrest mit 1 bis 6, vorzugsweise 1 bis 5 C-Atomen bilden, der gemeinsam mit dem Amidstickstoffatom
einen 5- bis 7gliedrigen heterocyclischen Ring bildet, vorzugsweise einen Pentamethylenrest.
Wird als gelb kuppelnde Komponente ein 2-AIkanoylamido-5-alkylphenol
verwendet, so läßt sich dieses durch die folgende Strukturformel VI wiedergeben :
OH
NHCOR6
R7-^; {V1)
worin bedeutet R6 und R7 jeweils kurzkettige Alkylreste
mit 1 bis 8, vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 bis 2 Kohlenstoffatomen. Als besonders vorteilhaft
haben sich 2-Alkanoylamido-5-alkylphenole der angegebenen
Formel erwiesen, in denen R6 und R7 Methylreste sind.
Im Falle der Diazokomponente ist die Verwendung eines Diazoniumsalzes der Formel II, wie angegeben,
nicht zwingend erforderlich. Wird jedoch ein solches Diazoniumsalz der Formel II verwendet, so hat es sich
als zweckmäßig erwiesen, dieses Salz in einer Menge zu verwenden, die nicht größer ist als einem äquimolaren
Verhältnis entspricht, d. h. vorzugsweise
wird ein Molverhältnis von Diazoniumsalz der Formel I zu Diazoniumsalz der Formel II von 1:1 bis
3:1 angewandt.
Das relative Verhältnis von blau kuppelnder Verbindung IV zu blau kuppelnder Verbindung III kann,
wenn beide verwendet werden, sehr verschiedene Werte haben. Als vorteilhaft hat sich jedoch ein
Molverhältnis von Verbindung IV zu Verbindung III von 1,5:1 bis 2:1 erwiesen.
Wird ein Naphthamid der Formel V als gelb kuppelnde Komponente verwendet, so hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, ein M öl verhältnis von blau kuppelnder Komponente zu gelb kuppelnder Komponente von
1,75:1 bis 1,95:1 zu verwenden. Wird ein Alkanoylamidophenol der Formel VI als gelb kuppelnde
Komponente verwendet, so hat es sich als vorteilhaft erwiesen, ein Molverhältnis von blau kuppelnder
Komponente zu gelb kuppelnder Komponente von 0,9:1 bis 1,1:1 anzuwenden.
Das M öl verhältnis von blau kuppelnder Komponente und gelb kuppelnder Komponente zur Diazokomponente
soll zweckmäßig mindestens 1:1 sein. Besonders gute Ergebnisse werden dann erhalten,
wenn das Verhältnis bei 1:1 bis 1,5:1, insbesondere bei
etwa 1,1:1 bis 1.3:1 liegt. Höhere Kupplerkonzentrationen
sind möglich, jedoch im Hinblick auf einen unnötigen Überschuß an nicht umgesetzter Kupplerverbindung
nicht zweckmäßig.
Die Wahl des im Einzelfalle zu verwendenden Diazoniumsalzes oder der zu verwendenden Diazoniumsalze,
der zu verwendenden blau kuppelnden Komponente und der zu verwendenden gelb kuppelnden
Komponente hängt von den erwünschten Eigenschaften des herzustellenden Aufzeichnungsmaterial
ab. Aufzeichnungsmaterialien mit einem Naphthamid der Formel V haben sich als besonders vorteilhaft für
übliche »Trocken«-Ammoniakentwicklungsverfahren erwiesen, wohingegen sich Aufzeichnungsmaterialien
mit einem Acylamidophenol der Formel Vl als besonders vorteilhaft für Hochdruckammoniaker-twicklungsverfahren
erwiesen haben, wie sie beispielsweise aus der britischen Patentschrift ! 043 836 bekannt
sind.
Bei der Ausführungsform des lichtempfindlichen photographischen Aufzeichnungsmaterials, in welchem
ein Naphthamid der Formel V als gelbe Kupplerverbindung verwendet wird, hangt die Empfindlichkeit
und die Farbbalance des Diazotypiematerials etwas von dem Vorhandensein oder der Abwesenheit eines
Diazoniumsalzes der Formel 11 ab. Obgleich ein relativ geringempfindliches Material erhalten wird, wenn
diese Diazoniumsalze vorhanden sind, ist ein solches Diazotypiematerial doch dann von besonderem Wert,
wenn eine praktisch vollständig neulralschwarze Kopie
gewünscht wird. Enthält das Aufzeichnungsmaterial kein Diazoniumsalz der Formel II, so ist es
lichtempfindlicher, neigt jedoch zur Bildung einer etwas farbigen (blauen) Kopie. Bei dieser Ausführungsform
wird keine Kupplerverbindung der Formel IV verwendet, wenn nicht ein Diazosalz der
Formel Il anwesend ist.
Wird ein Alkanoylamidophenol der Formel VI als gelbe Kupplerverbindung verwendet, so wird
vorzugsweise ein Diazoniumsalz der Formel I mitverwendet, wobei als blaue Kupplerkomponente vorzugsweise
eine Kupplerverbindung der Formel IV verwendet wird.
Die lichtempfindlichen, farbstoffbildenden Komponenten
werden vorzugsweise in einem filmbildendcn Bildemittel dispergiert und in Form einer Dispersion
auf einen Schichtträger aufgetragen.
Die Konzentration der farbstoffbildenden K omponenten in dem Bindemittel kann sehr verschieden sein.
Als zweckmäßig haben sich Konzentrationen von 20 bis 40 Gewichtsteilen der farbstoffbildenden Bestandteile
pro 100 Gewichtsteile Bindemittel erwiesen. Vorzugsweise werden pro 100 Gewichtsteile Bindemitlci
Ii bis 35 Gewichtsteile farbstoffbildende Komponenten angewandt.
Zusätzlich zu den farbstoffbildenden Komponenten können in der lichtempfindlichen Schicht ultraviolette
Strahlung absorbierende Verbindungen, Stabilisatoren und andere Zusätze enthalten sein.
Als vorteilhaft hat sich die Verwendung von sauren Stabilisatoren erwiesen, welche ein zu frühes Kuppeln
der Azosalze mit den Kupplerkomponenten verhindern. Geeignete Stabilisatoren sind organische Säuren,
insbesondere die 5-Sulfosalicylsäure. Vorzugsweise
werdtu derartige aus organischen Säuren bestehende Stabilisatoren in Konzentrationen von etwa 1 bis 6,
insbesondere 2 bis 5 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile Bindemittel angewandt. Des weiteren können
Metallsalze zugegen sein, beispielsweise Zinkchlorid, die als sogenannte Farbstoffaufheller oder Entwicklungsbeschleuniger
wirken. Eine solche Verbindung ist beispielsweise Zinkchlorid. Derartige Verbindungen
können in Konzentrationen von etwa 0.5 bis etwa 2 Gewichtsteilen, vorzugsweise in Konzentrationen
von 1 bis etwa 1,5 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile
Bindemittel verwendet werden. Die Verwendung eines solchen Metallsalzes hat sich insbesondere
dann als vorteilhaft erwiesen, wenn ein Diazoniumsalz der Formel II in der lichtempfindlichen
Schicht zugegen ist.
Als vorteilhaft hat es sich ferner erwiesen, der lichtempfindlichen Schicht ein oder mehrere sogenannte
gehinderte Phenole zuzusetzen, d. h. Phenole, die in der 2-Stellung entweder einen Alkyl- oder einen
Cycloalkylrest und in der 4-Stellung entweder einen
Alkyl-, Alkoxy-, Hydroxyl- oder einen Thioätherrest enthalten, wobei letzterer mit der hindernden phenolischen
Gruppe ein gehindertes Bis-Thiophenol und vorzugsweise ein symmetrisches Bis-Thiophenol bildet
Vorzugsweise werden die gehinderten Phenole in Konzentrationen von 0,8 bis 3 Mol pro Mol Diazoniumsalz,
insbesondere in Konzentrationen von 0,9:1 bis 1,7:1 Mol pro MoI Diazoniumsalz angewandt.
Als »weckmäßig hat es sich erwiesen, die Beschichtungslösung derart auf den Schichtträger aufzutragen,
daß bei der Entwicklung der lichtempfindlichen Schicht eine optische Dichte von 0,8 bis 3, insbesondere
1 bis 2, erzielt wird. Ist die Dichte geringer als 0,8, so hat das hergestellte Aufzeichnungsmaterial in
der Regel einen nur geringen Belichtungsspielraum. Liegen die Dichten andrerseits über 3, so weisen die
nach der Belichtung erhaltenen Kopien in der Regel einen zu hohen Kontrast auf, so daß sie zur Herstellung
von Rasterreproduktionen nicht besonders geeignet sind.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
B ei s piel 1
6,35 Gewichtsteile 2,5 - Diäthoxy - 4 - morpholinobenzoldiazoniumfluoborat,
4,45 Gewichtsteile 4-(Diäthylamino)-benzoldiazoniumfluoborat,
1,50 Gewichtsteile 2 - Hydroxy - N - (2 - methoxyphenyl)-3-naphthamid, 3,18 Gewichtsteile 2-Hydroxy-N
- (2,4 - dimethoxy - 5 - chlorophenyl) - 3 - naphthamid, 2,32 Gewichtsteile l-Hydroxy-2-naphthopiperidid,
3,07 Gewichtsteile Zinkchlorid, 3,07 Gewichtsteile 5-Sulfosalicylsäure, 9,18 Gewichtsteile 2,2'-Methylenbis
- [6 - (1 - methylcyclohexyl) - 4 - methylphenol], 5,71 Gewichtsteile 2,2-Dimethyl-4-isopropyl-7-tertbutyl-6-chromanol
und 63,10 Gewichtsteile Celluloseacetat werden in einem Lösungsmittelgcmisch aus
Äthylenchlorid und Äthanol im Verhältnis 4:1 gelöst. Dabei wird so viel Lösungsmittelgemisch angewandt,
daß eine Lösung mit einem Feststoffgehalt von 10 Gewichtsprozent erhalten wird.
Die Lösung wird dann auf einem mit einer Haftschicht versehenen Polyäthylenterephthalatträger derart
aufgetragen, daß ein Aufzeichnungsmaterial, das sich zu einer Dichte von 1,75 entwickeln läßt, erhalten
wird. Das Aufzeichnungsmaterial wird dann getrocknet.
Ein erster Abschnitt des Aufzeichnungsmaterials wird durch einen Stufenkeil mit 0,3 log E Dichteeinheiten
belichtet. Zur Belichtung wird eine Quecksilberbogenlampe verwendet, deren Licht reich an
ultraviolettem Licht ist. Das Aufzeichnungsmaterial wird dann durch Inkontaktbringen mit wäßrigen
Ammoniakdämpfen entwickelt.
Ein zweiter Abschnitt des Aufzeichnungsmaterials wird in entsprechender Weise belichtet und entwickelt,
mit der Ausnahme jedoch, daß die Belichtung durch den zunächst entwickelten ersten Abschnitt
erfolgt.
Ein dritter Abschnitt wird in entsprechender Weise belichtet und entwickelt, mit der Ausnahme jedoch,
daß die Entwicklung durch den zweiten entwickelten Abschnitt erfolgt.
Die bei der Beurteilung der drei entwickelten Abs°
schnitte erhaltenen Werte sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt Aus diesen Werten ergibt sich die
Beibehaltung des Kontrastes bis zur Kopie der sogenannten dritten Generation.
Optische Dichte | Abschnitt Nr. | 3 | |
Stufe | 2 | 0,16 | |
1 | 0,10 | 0,17 | |
60 ί | 0,06 | 0,16 | 0,58 |
0,20 | 0,60 | 1,13 | |
3 | 0,60 | 1,04 | 1,28 |
4 | 1,02 | 1,28 | 1,32 |
5 | 1,30 | 1,34 | 1,33 |
65 6 | 1,49 | 1,36 | 1,33 |
7 | 1,60 | U7 | |
8 | 1,64 | ||
2,54 Gewichtsteile 4-Morpholinobenzoldiazonium-Buoborat,
1,00 Gewichtsteile 2-Hydroxy-N-(2-methoxyphenyl)-3-naphthamid, 0,454 Gewichtsteile I-Hydroxy-2-naphthopiperidid,
0,60 Gewichtsteile 5-Sulfosalicylsäure, 1,12 Gewichtsteile 2,2-Dimethyl-4-isopropyl^-tert.-butyl-o-chromanol,
1,80 Gewichtsteile 2,2' - Methylen - bis - [6 - (1 - methylcyclohexyl)-4-methylphenol]
und 12,50 Gewichtsteile Celluloseacetat werden in einem Lösungsmittelgemisch, bestehend
aus Äthylenchlorid und Äthanol im Verhältnis 4:1 gelöst. Dabei wird so viel des Lösungsmittelgemisches
angewandt, daß eine Lösung mit einem Feststoffgehalt von 9 Gewichtsprozent erhalten wird.
Die Lösung wird dann, wie im Beispiel 1 beschrieben, auf einen Schichtträger aufgetragen.
Nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wird zunächst ein erster Abschnitt belichtet und entwickelt,
worauf ein zweiter Abschnitt durch den ersten Abschnitt belichtet und entwickelt wird.
Bei der Auswertung der zwei entwickelten Abschnitte werden die in der folgenden Tabelle aufgeführten
Ergebnisse erhalten. Aus den Ergebnissen ergibt sich wiederum die Beibehaltung des Ursprungliehen
Kontrastes.
Optische Dichte
Stufe | 1 | Absch | nitt Nr. | 0,13 |
1 | 0,08 | 0,21 | ||
2 | 0,21 | 0,67 | ||
3 | 0,65 | 1.09 | ||
4 | 1,03 | 1,25 | ||
5 | 1,28 | 1,36 | ||
6 | 1,43 | 1,36 | ||
7 | 1.50 | 1.37 | ||
8 | 1,53 |
Beispiel 1 beschrieben, auf einen Schichtträger aufgetragen und getrocknet.
Nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wird ein erster Abschnitt belichtet und entwickelt,
wobei jedoch diesmal die Entwicklung durch Einwirkung von wasserfreien Ammoniakdämpfen unter
hohem Druck erfolgt. Ein zweiter Abschnitt wird durch den ersten Abschnitt entwickelt.
Bei der Auswertung der beiden entwickelten Abschnitte
werden die in der folgenden Tabelle zusammengestellten Ergebnisse erhalten. Aus der Tabelle
ergibt sich wiederum die Beibehaltung des ursprünglichen Kontrastes.
Optische Dichte
35
40
9,25 Gewichtsteile 4-Morpholinobenzoldiazoniumfluoborat,
5,72 Gewichtsteile 2-Hydroxy-N-(2-methoxyphenyl)-3-naphthamid, 2,65 Gewichtsteile 2-Acetamido-5-methylphenol,
3 Gewichtsteile 5-Sulfosalicylsäure und 79,4 Gewichtsteile Celluloseacetat werden
in einem Lösungsmittelgemisch aus Äthylenchlorid und Äthanol im Verhältnis 4:1 gelöst. Es wird so viel
des Lösungsmittelgemisches angewandt, daß eine Lösung mit einem Feststoffgehalt von 10 Gewichtsprozent
erhalten wird. Die Lösung wird dann, wie im
Stufe | Abschnitt Nr. | 1 | 2 |
0,08 | 0,13 | ||
1 | 0,12 | 0,14 | |
2 | 0,38 | 0.44 | |
3 | 0,73 | 0.80 | |
4 | 0,96 | 0,99 | |
5 | 1.09 | 1.08 | |
6 | 1,18 | 1,11 | |
7 | 1,23 | 1,12 | |
8 | |||
Es werden nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren vier verschiedene Aufzeichnungsmaterialien,
ausgehend von Beschichtungslösungen der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Celluloseacetat-Bindemittel ... 2,00 g
5-Sulfosalicylsäure 0,10 g
Diazoniumsalz 0.000628 Mol
Gelbkuppler 0,00044 Mol
Blaukuppler 0,00044 Mol
Methanol 7,50 g
Aceton 15,00 g
Die im Einzelfalle verwendeten Diazoniumsalze und Kuppler, bei denen es sich teilweise um solche des
Standes der Technik handelt, sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. Aus den in dieser Tabelle zusammengestellten
Daten ergibt sich des weiteren, daß bei den angewandten Kombinationen aus Diazoniumsalz,
Gelbkuppler und Blaukuppler keine Kopien neutraler Farbe erhalten werden. Die bekannten
Diazoniumsalze und Kuppler sind in der folgenden Tabelle mit einem » + « gekennzeichnet.
Aufzeichnungs
material
material
Diazoniumsalz
2,5-Diäthoxy-4-morpholinobenzoldiazonium-BF4
desgl.
Gelbkuppler
1-Hydroxy-2-piperidino
naphthanilid
naphthanilid
Acetoacetanilid+
Thiobartitursäure+
2-Hydroxy-N-(2'-methoxyphenyl)-3-naphthanilid
Bildfarbc
gelb mit
blauem
Oberton
gelb
<nm)
500
500
445
585
585
Dichte (nm)
450 (blauj^ |
550 |
1,00 | 0,75 |
1,51 | 0,52 |
650
0,33
0,35
Diazoniumsalz | 1 772 980 Fortsetzung |
Gelbkuppler | Blaukuppler | Bildfarbe | 12 | D 450 (blau) |
ichte (nt 550 (grün) |
n) 650 (rot) |
|
Aufzeich nungs material |
2,5-Diäthoxy- 4-morpholino- benzoldiazonium- BF4 4-Diäthylamino- 2-methylbenzol- diazonium-BFJ" + |
2,6-Dimelhyl- 4-bromphenol+ 2,6-Dimethyl- 4-bromphenol+ |
2,3-Naphthalin- diol+ 2,3-Naphthalin- dior |
blau blau |
(nm) | 0,62 0,80 |
1,13 1,78 |
0,92 2,10 |
|
3 4 ι |
475 590 445 625 |
||||||||
Claims (8)
1. Mehrkomponenten-Diazotypiematerial, das
in der lichtempfindlichen Schicht mindestens eine S gelb und eine blau kuppelnde Komponente enthält,
dadurch gek:nnzeichnet, daß die lichtempfindliche Schicht enthält:
(a) als Diazokomponente: ein 4-Morpholinobenzol- oder
ein 2,5-Dialkoxy-4-moφhounobenzol- I
diazoniumsalz;
(b) als blau kuppelnde Komponente: ;
(1) ein 2-Hydroxy-N-(2-alkoxyphenyl)-3-naphthamid,
(2) ein 2-Hydroxy-N-{2,4-dialkoxy-5-halophenyl)-3-naphthamid
oder
(3) Mischungen hiervon und
(c) als gelb kuppelnde Komponente:
(1) ein l-Hydroxy-N.N-alkylen-2-naphthamid
oder
(2) ein 2-Alkanoylamido-5-alkylphenol,
wobei das M öl verhältnis von blau kuppelnder Komponente zu gelb kuppelnder Komponente bei
1,5:1 bis 2,5:1 liegt, wenn die gelb kuppelnde Komponente aus einem Naphthamid besteht, und
ibei 0,5:1 bis 1,5:1 liegt, wenn die geib kuppelnde Komponente ein Alkylphenol ist.
2. Diazotypiematerial nach A_n*pruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es außer einem 2,5-Dialkoxy-4-morpholinobenzoldiazoniumsalz
als weitere lichtempfindliche Verbindung ein 4-Dialkylaminobenzoldiazoniumsalz
enthält.
3. Diazotypiematerial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Schicht
enthält:
(a) als Diazokomponente eine Kombination aus einem 2,5-Dialkoxy-4-morpholinobenzoldiazoniumsalz
und einem 4-{Dialkylamino)-benzoldiazoniumsalz
in einem Molverhältnis von 1:1 bis 3:1,
(b) als blau kuppelnde Komponente mindestens ein 2-Hydroxy-N-(2-alkoxyphenyl)-3-naphthamid
und mindestens ein 2-Hydroxy-N-(2,4-dialkoxy-5-halophenyl)-3-naphthamid in einem Molverhältnis von 1:1,5 bis 1:2;
(c) als gelb kuppelnde Komponente eines der angegebenen l-Hydroxy-2-naphthamide, wobei
(d) das Molverhältnis von blau kuppelnder Komponente zu gelb kuppelnder Komponente bei
1,75:1 bis 1,95: Γ und
(e) das Molverhältnis von blau und gelb kuppelnder Komponente zur Diazokomponente bei
1:1 bis 1,5:1 liegt.
4. Diazotypiematerial nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Schicht
enthält:
(a) als Diazokomponente:
(1) 2,5-Diäthoxy-4-morpholinobenzoldiazoniumfluoborat
und
(2) 4-(Diäthylamino)-benzoldiazoniumfluoborat.
40
45
55
(b) als blau kuppelnde Komponente:
(1) 2-Hydroxy-N-(2,4-dimethoxy-5-chlorophenyl)-3-naphthamid
und
(2) 2-Hydroxy-N-(2-methoxyphenyl}-3-naphthamid
und
<c) als gelb kuppelnde Komponente: 1 -Hydroxy-2-naphthaopiperidid.
5. Diazotypiematerial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Schicht
enthält:
(a) als Diazokomponente:
ein 2,5-DIaIkOXy^m
diazoniumsalz;
ein 2,5-DIaIkOXy^m
diazoniumsalz;
(b) als blau kuppelnde Komponente: ein 2-Hydroxy-N-(2-alkoxyphenyl)-3-naphthamid
und
(c) als gelb kuppelnde Komponente:
eines der angegebenen l-Hydroxy-2-naphthaniide,
wobei das Molverhältnis von blau kuppelnder Komponente zu gelb kuppelnder Komponente
1,75:1 bis 1,95:1 und das Molverhältnis der beiden kuppelnden Komponenten zur Diazokomponente
zwischen 1:1 und 1,5:1 liegt.
6. Diazotypiematerial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Schicht
enthält:
(a) als Diazokomponente:
2,5-Diäthoxy-4-morpholinobenzoldiazoniumfluoborat;
2,5-Diäthoxy-4-morpholinobenzoldiazoniumfluoborat;
(b) als blau kuppelnde Komponente: 2-Hydroxy-N-(2-methoxyphenyl)-3-naphthamid
und
(c) als gelb kuppelnde Komponente: 1 -Hydroxy-2-naphthamid.
7. Diazotypiematerial nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die lichtempfindliche Schicht
enthält:
(a) als Diazokomponente:
ein 2,5-Dialkoxy-4-morphohnobenzoldiazoniumsalz;
(b) als blau kuppelnde Komponente: ein 2-Hydroxy-N-(2,4-dialkoxy-5-halophenylj-3-naphthamid
und
(c) als gelb kuppelnde Komponente: ein I-Alkanoyiamido-S-alkylphenol,
wobei das M öl verhältnis von blau kuppelnder Komponente zu gelb kuppelnder Komponente
bei 0,5:1 bis 1,5:1 und das Molverhältnis der beiden
kuppelnden Komponenten zur Diazokomponente bei 1:1 bis 1,5:1 liegt.
8. Diazotypiematerial nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Schicht
enthält:
(a) als Diazokomponente:
2,5-Diäthoxy-4-morpholinobenzoldiazoniumfiuoborat,
2,5-Diäthoxy-4-morpholinobenzoldiazoniumfiuoborat,
(b) als blau kuppelnde Komponente: 2-Hydroxy-N-(2,4-dimethoxy~
5-chlorophenyl)-3-naphthamid und
(c) als gelb kuppelnde Komponente: 2-Acetamido-5-methylphenol.
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