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Photographisches Diazotypieaufzeichnungsmaterial Die Erfindung betrifft
ein photographisches Diazotypieaufzeichnungsmaterial mit einer breiten Belichtungstoleranz,
das aus einem Schichtträger und mehreren, darauf aufgebrachten, übereinander angeordneten,
lichtempfindlichen Schichten besteht, von denen Jede mindestens ein lichtempfindliches
Diazoniumsalz und mindestens eine mit dem Diazoniumsalz unter Bildung eines Azofarbstoffes
reaktionsfähige Kupplerverbindung enthält.
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Es sind bereits photographische Zweikomponenten-Diazotypieaurzeichnungsmaterialien
bekannt, die üblicherweise eine Harzmatrix mit mindestens einem Diazoniumsalz und
mindestens einer mit dem Diazoniumsalz vorzugsweise in alkalischem Medium unter
Bildung eines Azofarbstoffes reaktionsfähigen Kupplerverbindung enthalten. Solche
Diazotypieaufzeichnungsmaterialien können aus einer Schicht oder aus mehreren Schichten
bestehen, wobei Jede lichtempfindliche Schicht mindestens ein Diazoniumsalz und
mindestens eine Kupplerverbindung enthält. Außerdem können sie verschiedene andere
Zusätze, z. B. Ultraviolettabsorber, Säurestabilisatoren zur Verhinderung der vorzeitigen
Kupplung
des Diazoniumsalzes mit der Kupplerverbindung sowie weitere
bekannte Zusätze enthalten. Diese Diazotypieaufzeichnungsmaterialien oder Azofarbstoff-bildenden
Systeme werden im allgemeinen zur Herstellung von Kopien verwendet Bei ihrer Verwendung
werden sie mit aktivierender Strahlung, z. B. Licht, durch ein Original bildmäßig
belichtet, wobei das durchfallende Licht das darin enthaltene Diazoniumsalz zersetzt.
Nach der Belichtung wird das Diazotypieaufzeichnungsmaterial gewöhnlich mit einem
alkalischen Medium, beispielsweise dem Dampf von wässrigem Ammoniak, behandelt,
um dadurch die Kupplung des unzersetzten Diazoniuisalzes mit der Kupplerverbindung
zu fördern, wobei in den nicht belichteten Bezirken ein Azofarbstoff gebildet wird,
so daß in dem Original entsprechendes positives Bild entsteht.
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Diazotypieaufzeichnungsmaterialien werden im allgemeinen zur Herstellung
von Kopien mit hohem Kontrast verwendet. Sie eignen sich zur Herstellung von kontrastreichen
Reprodukionen, z. B.
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Strichzeichnungen, Buchkopien und anderen großflächigen Schwarzauf-Weiß-Kopien,
wie z. B. Halbton-Punktgittern, da beim Auftreffen der aktivierenden Strahlung im
allgemeinen das Diazoniumsalz in den von der Strahlung getroffenen Bezirken vollständig
zersetzt wird. Aufgrund dieser Eigenschaft sind Diazotypieaufzeichnungsmaterialien
normalerweise zur Reproduktion von kontinuierlichen Farbtönen ungeeignet, insbesondere
deshalb, weil sie keine Einzelheiten in den hellen Bildbezirken wiedergeben.
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Es wurden zahlreiche Versuche unternommen, um die Tonabsturungsreproduktionseigenschaften
solcher Diazotypieaufzeichnungsmaterialien zu verbessern. In einem dieser Versuche
wurden zur Erzielung einer möglichst linearen zensitometrischen Kurve. mehrere Diazoniumsalze
mit unterschiedlichen Lichtempfindlichkeitswerten in einem zusammengesetzten Diazotypieaufzeichnungsmaterial
auf einen Schichtträger aufgebracht. Der lichtemprindlichere Teil, bei dem es sich
meist um ein Diazoniumsalzpaar handelt, wird dabei schneller zersetzt, so daß der
Kontrast in den Bildbezirken mit hoher Dichte (Schattenbezirke) erhöht wird.
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Das weniger lichtempfindliche Diazoniumsalzpaar bleibt bei längeren
Belichtungszeiten unzersetzt, wodurch der Kontrast in den Bildbezirken mit geringer
Dichte (helle Bildbezirke) verringert wird.
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Dieses Verfahren hat Jedoch einige schwerwiegende Nachteile. Gewöhnlich
haben die Diazoniumsalzpaare, die sich in ihrem chemischen Aufbau ausreichend unterscheiden,
so daß sie stark diffe rierende lichtempfindlichkeiten aufweisen und ihrerseits
den Kontrast beträchtlich abschwächende sensitometrische Wirkungen hervorrufen,
auch die Neigung, Farbstoffe mit stark unterschiedlochen Färbungen zu bilden und
unter Bildung dieser Farbstoffe auch mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten zu
kuppeln. Aufgrund dieser Faktoren besteht insbesondere bei ihrer Kombination die
Neigung, daß ein Zweitonbild entsteht, in dem der in den Bildbezirken mit hoher
Dichte gebildete Farbton von dem in den Bildbezirken mit niedriger Dichte gebildeten
Farbton verschieden ist. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Kopierge-5
chwindigkeit durch die Anwesenheit des langsamer kopierenden Diazoniumsalzes nachteilig
beeinflußt wird.
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Ein weiterer Versuch, der unternommen wurde, um die hohen Kontrastwirkungen
von Diazotypleaúfzelchnungsmaterialren abzuschwächen, bestand darin, den Diazotypiebeschichtungsmassen
feinverteilte Pigmente, z. B. Bariumsulfat oder Calciumsulfat, beizumischen. Obwohl
auf diese Art und Weise Verbesserungen bei der Reproduktion kontinuierlicher Farbtönungen
erzielt werden konnten, gingen viele dieser Verbesserungen auf Kosten einer Verringerung
der Farbstoffdichte als Folge der weißmachenden Wirkung des Pigmentes. Aufgrund
dieser weißmachenden Wirkung haben die fertigen Kopien oft ein kreidiges Aussehen,und
deshalb ist dieses Verfahren für viele Reproduktionszwecke nicht geeignet.
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Es wurde auch bereits vorgeschlagen, in die Dlazotypiebeschlchtungsmassen
einen gelben Farbstoff einzuführen, um ihre sensitometrischen Eigenschaften insgesamt
weicher zu machen. Bei
der Durchführung dieses Verfahrens sind Jedoch
beträchtliche Mengen an gelbem Farbstoff erforderlich, um die gewünschte Kontrastabschwächung
(Erweichung) zu erzielen. Die dafür erforderliche Farbstoffmenge setzt die Kopiergeschwindigkeit
herab und führt außerdem zu einer Verschlechterung des Gesamt kontrastes bei den
darauffolgenden Kopien, da durch den gelben Farbstoff Hintergrundflecken entstehen.
Darüber hinaus erniedrigt die Anwesenheit des gelben Farbstoffes in einer Diazotypieschicht
den Kontrast nicht nur in den hellen Bildbezirken, sondern auch in den Schattenbezirken
des Bildes, in denen der Kontrast anfänglich niedrig war.
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Erst kürzlich ist vorgeschlagen worden, ein Diazotypieaufzeichnungsmaterial
herzustellen, das zur Reproduktion kontinuierlicher Farbtonbilder, d. h. solcher
Bilder, die nicht aus einzalnen Punkten zusammengesetzt sind, geeignet ist (USA-Patentschrift
3 069 268), bei dem ein Diazotypieaufzeichnungsmaterial mit zwei übereinander angeordneten
Schichten verwendet wird, das aus einer oberen, mit einem lichtempfindlichen Diazoniumsalz
und einer Kupplerverbindung sensibilisierten Schicht und aus einer unteren, mit
den gleichen oder ähnlichen lichtempfindlichen Verbindungen sensibilisierten Schicht
besteht die außerdem einen Ultraviolettabsorber enthält, der die zur Belichtung
verwendete Strahlung nach ihrem Durchgang durch die obere lichtempfindliche Schicht
und vor oder während ihres Durchganges durch die untere lichtempfindliche Schicht
absorbiert0 Auf diese Weise nimmt die obere lichtempfindliche Schicht, d.h. die
Schicht , die zuerst von dem Kopierlicht getroffen wird, die Einzelheiten der Schattenbezirke
des zu kopierenden kontinuierlichen Farbtonbildes und die untere lichtempfindliche
Schicht die hellen Bezirke dieses Bildes auf.
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Dieses Verfahren hat Jedoch die unerwünschte Wirkung, daß in der fertigen
Kopie Hintergrundflecken (die im allgemeinen gelb oder chasols gefärbt sind) zurückbleiben,
die durch die Anwesenheit des Ultraviolettabsorbers hervorgerufen werden Diese /
oder Verfärbungen
Fleckenbildung führt zu einer Verschlechterung
der Bildqualität der Kopie der ersten Generation aufgrund unerwUnschtçr Hintergrundverfärbungen,
insbesondere in den hellen Bildbezirken.Ausserdem macht die Anwesenheit des Ultraviolettabsorbers
in dem entwickelten Dia das Bild außerordentlich undurchlässig gegenüber aktinischen
und ultravioletten Lichtstrahlen, was zu unerwünscht
Belichtungsintervallen runrt.
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Aufgabe der Erfindung war es daher, ein neues photographisches Diazotypieaufzeichnungsmaterial
anzugeben, das zur Herstellung von qualitativ guten Reproduktionen von kontinuierlichen
Farbtonbildern geeignet ist, das qualitativ hochwertige, fleckenfreie, kontinuierliche
Azofarbstofftonbilder liefert und eine breite Belichtungstoleranz (Belichtungsspielraum)
aufweist. Aufgabe der Erfindung war es insbesondere, ein lichtempfindliches Diazotypieaufzeichnungsmaterial
anzugeben, das einen Ultraviolettabsorber enthält, der durch alkalisches Bleichen
leicht entfernt werden kann, und das verbesserte Kopiereigenschaften aufweist.
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Gegenstand der Erfindung ist nun ein photographisches Diazotypieaufzeichnungsmaterial
mit einer breiten Belichtungstoleranz, das aus einem Schichtträger und mehreren
darauf aufgebrachten, übereinander angeordneten, lichtempfindlichen Schichten besteht,
von denen Jede mindestens ein lichtempfindliches Diazoniumsalz und mindestens eine
mit dem Diazoniumsalz unter Bildung eines Azofarbstoffes reaktionsfähige Kupplerverbindung
enthält, und das dadurch gekennzeichnet ist, daß es außerdem mindestens eine in
einem alkalischen Medium bleichbare Ultraviolettabsorberschicht aufweist, die ao
angeordnet ist, daß sie die durch die lichtempfindlichen Schichten hindurchtretende,
zur Belichtung verwendete Strahlung spätestens nach ihren Durchtritt durch die letzte
durchstrahlte lichtempfindliche Schicht absorbiert.
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Die in alkalischem Medium bleichbaren Ultraviolettabsorberschichten,
die in dem photographischen Diazotypieaufzeichnungsmaterial der Erfindung enthalten
sind, enthalten gefärbte Stoffe, gewöhnlich organische Farbstoffes die Licht in
dem ultravioletten, aktinischen und nahen blauen Gebiet des Spektrums absorbieren.
Diese Farbstoffe werden , wenn sie mit einem alkalischen Medium, beispielsweise
Ammoniak, in Berührung kommen, zu einer farblosen Form ausgebleicht. Aug diese Weise
wird der Ultraviolettabsorber aus dem Diazotypieaufzeichnungsmaterial der Erfindung
wirksam entfernt, Zu den organischen Farbstoffen, welche die erforderlichen Ab sorptioneeigenscharten
aufweisen und in alkalischem Medium bleichbar sind, gehören die verschiedensten
Pyrylium- und Thiapyryliumsalzfarbstoffe, wie sie beispielsweise in der USA-Patentschrift
3 250 615 (Spalte 2, Zeile 27 bis Spalte 4, Zeile 25) näher beachrieben sind. Beispiele
für besonders geeignete, in alkalischem Medium instabile oder in alkalischem Medium
bleichbare Ultraviolettabsorber sind bestimmte Pyrylium- und Thispyryliumfarbstoffsalze
der allgemeinen Formel:
worin bedeuten: T¹ einen gegebenenfalls subsituierten Alkylrest
mit 1 bis etwa 15 Kohlenstorratomen, z. B. einen Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-,
Butyl-, sek.-Butyl-, tert.-Butyl-, Amyl-, Isoamyl-, Hexyl-, Nonyl-, Decyl-, Dodecyl-
und Pentadecylrest, einen gegebenenfalls substituierten Alkoxyrest mit 1 bis etwa
8 Kohlenstorfatomen, z. B.
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einen Methoxy-, äthoxy-, Propoxy-, Butoxy-, Amyloxy-, Hexoxy- und
Octoxyrest, oder einen gegebenenfalls substituierten Arylrest der Benzoreihe, z.
B. einen Phenyl-oder Naphthylrest, vorzugsweise einen Phenylrest, einschließlich
der substituierten Arylreste, beispielsweise der Alkylphenylreste, wie einen 4-Äthylphenyl-
oder 4-Propylphenylrest, der Alkoxyphenylreste, z. B. einen 4-Xthoxyphenyl-, 4-Methoxyphenyl-,
2-Hexoxyphenyl-, 3,4-Dimethoxyphenyl- oder 2-Hydroxyäthoxyphenylrest, sowie weitere
substituierte Arylreste, wie z. B. einen 4-Hydoxyphenyl-, 3,4-Dichlorphenyl-, 3,4-Dibromphenyl-,
4-Chlorphenyl- oder 2,4-Dichlorphenylrest; T2 ein Wasserstoffatom, einen gegebenenfalls
substituierten Alkylrest mit 1 bis etwa 15 Kohlenstoffatomen, der die oben unter
T1 angegebenen Bedeutungen haben kann» einen gegebenenfalls substituierten Alkoxyrest
mit 1 bis etwa 8 Kohlenstoffatomen, der die oben unter T1 angegebenen Bedeutungen
haben kann, oder einen gegebenenfalls substituierten Arylrest, der die oben unter
T¹ angegebenen Bedeutungen haben kann, vorzugsweise einen Phenylrest; D ein Sauerstoff.
oder Schwefelatom und ein Anion, einschließlich der üblichen stabilisierenden Anionen,
z. B. ein Fluorborat-, Perchlorat-, Chlorid-, p-Toluolsulfonat-, Sulfat-, Ferrichlorid-
oder Zinkchloridanion, wobei ein stabilisierendes Anion besonders bevorzugt ist.
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Beispiele für besonders vorteilhafte, in alkalischem Medium bleichbare
Ultraviolettabsorber sind die Pyrylium- und Thiapyryliupmfarbstoffe, z. B. das:
2,4,6-Triphenylpyrylium-Salz, 2,4,6-Tripehnylthiapryrylium-Salz, 2,6-Diphenyl-4-n-propylpyridium-Salz,
2,6-Diphenyl-4-n-decylthiapyrylium-Salz, 2,6-Diphenyl-4-n-pentadecylpyrylium-Salz,
2,6-Diphenyl-4-äthoxypyrylium-Salz, 2,6-Diphenyl-4-octoxypyrylium-Salz, 2,6-Di(4-hydroxypheyl)-3-n-decyl-4-(4-äthylphenyl)-thiapyrylium-Salz,
2,6-Di(3,4-dichlorphenyl)-3-phenyl-4-amyloxypyrylium-Salz, 2,6-Di(4-bromphenyl)-3-pentadecyl-4-äthoxythiapyrylium-Salz,
2,4,6-Tri(3,4-diäthylphenyl)pyrylium-Salz, 2,4,6-Triphenyl-3-äthoxythiapyrylium-Salz,
2,6-Di(4-äthoxyphenyl)-3-n-octoxy-4-n-octoxypyrylium-Salz und 2,6-Diphenyl-4-(2-hydroxyEthoxyphenyl)pyrylium-Salz
In den licht.mpfindlichen Diazotypieaufzeichnungsmaterialien der Errindung werden
die in alkalischem Medium bleichbaren Ultraviolettabsorber in Verbindung mit einem
oder mehreren lichtemprindlichen Diazoniumsalzen und einer oder mehreren, die Kupplerkomponente
darstellenden Kupplerverbindungen verwendet, die mit dem Diazoniumsalz reagieren
können unter Bildung einer Azofarbstoffes. Beispiele für geeignete Diazoniumsalze
sind die Benzoldiazoniumsalze der allgemeinen Formel
worin bedeuten: M ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, einen
gegebenenfalls substituierten Arylreste einen gegebenenfalls substituierten Aminorest
der Formel
in der R und Rg, diegleich oder verschieden sind, ein Wasserstoffatom, einen aliphatischen,
gegebenenfalls verzweigten Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, z. B. einen
Methyl-, Xthyl-, Isopropyl-, tert.-Butyl-, n-Amyl- oder Octylrest, oder einen gegebenenfalls
substituierten Arylrest, z. B. einen Phenyl- oder Naphthylrest bedeuten, oder einen
gegebenenfalls substituierten Alkyl- oder Arylthioätherrest; und ein Säureanion.
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Diese Verbindungen können an einem oder mehreren der Kohlenstoffatome
des Benzolkernes durch beispielsweise mindestens ein Halogenatom, einen aliphatischen
Alkylrest, einen Alkoxyrest, einen Acylrest, einen Carbamylrest, einen Carboxylrest
oder einen Nitrorest substituiert sein.
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Beispiele für besonders geeignete Diazoniumsalze sind p-Aminobenzoldiazoniumsalze
der oben angegebenen Formel, in der M einen gegebenenfalls substituierten Aminorest
oder einen Thioätherrest, wie oben beschrieben, bedeutet und in der der Benzolkern
unsubstituiert oder in mindestens einer der 2- und 5-Stellungen durch einen aliphatischen
Alkylrest oder einen Alkoxyrest substituiert ist .Diese Klasse von geeigneten Diazoniumsalzen
kann durch die folgende allgemeine Formel dargestellt werden:
worin bedeuten: D ein schwefelatom oder einen Rest der Formel NR4; R³ allein, ein
Wasserstoffatom, wenn D = NR4, oder einen kurzkettigen aliphatischen Alkylrest,
einen kurzkettigen Alkoxyrest, einen Acylrest der Formel
worin T einen wie oben beschriebenen Aryl- oder Alkylrest bedeutet, oder einen Phenylrest,
wenn D - S oder NR4: R4 allein, ein Wasserstoffatom, einen kurzkettigen Alkyl-oder
kurzkettigen Alkoxyrest; R³ und R4 gemeinsam die zur Vervollständigung eines divalenten
Restes der Formel
in der b die ganze Zahl O oder 1, a und c Jeweils eine positive ganze Zahl und die
Summe von a, b und c die Zahl 5 bedeuten, erforderliche Zahl von Atomen; R1 und
R2 Jeweils ein Wasserstoffatom, in logenatom, einen kurzkettigen aliphatischen Alkylrest,
vorzugsweise einen Methyl- oder Äthylrest, oder einen kurzkettigen Alkoxyrest, vorzugsweise
einen Methoxy- oder Äthoxyrest; und Z le ein Säureanion.
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Beispiele für besonders bevorzugte p-Aminobenzoldiazoniumsalze sind
die substituierten Aminobenzoldiazoniumsalze der allgemeinen Formel:
worin bedeuten: R5 und R6 allein, Jeweils einen kurzkettigen Alkylrest, gemeinsam,
die zur Vervollständigung eines Morpholinrestes erforderliche Anzahl von Kohlenstoff-
und Sauerstoffsteroatomen; R7 und R8 Jeweils ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom,
einen kurzkettigen Alkyl- oder kurzkettigen Alkoxyrest; und Z²° entweder ein Chlorzinkat-,
Fluoborat-, Sulfat-, Phosphat- oder Chlorstannatanion.
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Die am meisten bevorzugten Benzoldiazoniumsalze sind die Fluorboratsalze,
in denen R7 und R8 Alkoxyreste bedeuten, wenn R5 und R6 die zur Vervollständigung
eines Morpholinrestes erforderlichen Atome darstellen, und in denen R7 und R8 jeweils
ein Wasserstoffatom bedeuten, wenn R5 und R6 Jew inen kurzkettigen Alkylrest darstellen.
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Beispiele für diese bevorzugten Diazoniumsalze sind die Salze der
folgenden Verbindungen: 1-Diazo-2,5-dimethoxybenzol; l-Diazo-
2,5-diäthoxybenzol
; 1-Diazo-4-chlor-2,5-diäthoxybenzol; 4-Diazo-2,5-dimehoxybiphenyl; 4-Diazo-2,5,4'-täthoxybiphenyl;
1-Diazo-4-dimethlaminobenzo; 1-Diazo-4-(diäthoxyamino)benzol; 1-Diazo-4-[bis(hdroxypropyl)amino]benzol;
1-Diazo-4-(N-methyl-N-allylamino)benzol; l-Diazo-4-(diamglamino)benzol; l-Diazo-4-(oxazolidin)benzol;
l-Diazo-4-(cyclohexylamino)benzol; l-Diazo-4-(9-carbazolyl)benzol; 1-Diazo-4-(dihydroxyäthylamino)-3-methylbenzol;
1-Diazo-4-dimethylamino-3-methylbenzol; 1-Diazo-2-methyl-4-(N-methyl-N-hydroxypropylamino)benzol;
1-Diazo-4-dimethylamino-3-äthoxybenzol; 1-Diazo-4-diäthylamino-3-chlorbenzol; l-Diazo-2-carboxy-4-dimethylaminobenzol;
l-Diazo-3-(2-hydroxyäthoxy-4-pyrrolidinbenzol; 1-Diazo-2,5-diäthoxy-4-acetoxyaminobenzol;
1-Diazo-4-methylamino-3-äthoxy-6-chlorbenzol; 1-Diazo-2,5-dichlor-4-benzylaminobenzol;
1-Diazo-4-phenylaminobenzo; 1-Diazo-4-morpholinobenzo; 1-Diazo-4-morpholino-3-methoxybenzol;
1-Diazo-4-morpholino-2,5-dimethoxybenzol; 1-Diazo-4-morpholino-2-äthoxy-5-methoxybenzo;1-Diazo-4-morpholino-2,5-dibutoxybenzol;
1-Diazo-2,5-diäthoxy-4-benzoylaminobenzol; 1-Diazo-2,5-dibutoxy-4-benzoylaminobenzol;
1-Diazo-4-äthylmercapto-2,5-diäthoxybenzol und 1-Diazo-4-tolylmercapto-2,5-diäthoxybenzol
sowie Mischungen davon.
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Beispiele für Azofarbstoffkuppler, die mit dem Diazoniumsalz zugesetzt
werden können unter Bildung eines Azofarbstoffes, sind die verschiedensten-chemischen
Verbindungen, wie sie beispielsweise von Kosar in "Light-Sensitive Systems", John
Wiley & Sons, Inc., New York, (1965), Seiten 220-240, beschrieben sind. Phenolkuppler
sind Jedoch bevorzugt, wobei die folgenden Klassen besonders bevorzugt sind: 1.
als Blaukuppler 2-Hydroxy-3-naphthanilide der allgemeinen-Formel
in der R9 einen Phenylrest und vorzugsweise einen durch mindestens
einen kurzkettigen Alkylrest oder einen kurzkettigen Alkoxyrest oder ein Halogenatom
substituierten Phenylrest bedeutet, 2. als Blaukuppler o-Naphthalindiol, 3. als
Gelbkuppler 1-Hydroxy-2-naphthamide der allgemeinen Formel:
worin bedeuten: R10 und R11 allein, Jeweils ein Wasserstoffatom oder einen wie vorstehend
definierten, gegebenenfalls substituierten aliphatischen Alkylrest, gegebenenfalls
substituierten Cycloalcylrest, gegebenenfalls substituierten Arylrest oder einen
gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest, gemeinsam, die zur Vervollständigung
eines 6-gliedrigen Piperidin- oder Morpholin-Heterorestes erforderliche Anzahl von
Kohlenstoff-und Sauerstoffatomen, und 4. als Gelbkuppler 2-acylamido-5-substituierte
Phenole der allgemeinen Formel:
in der R12 einen Alkyl- oder Alkoxyrest und R13 einen aliphatischen
Alkyl-, Aryl-, Aralkyl- oder Aralkozyrest bedeuten.
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Beispiele für besonders geeignete Kuppler sind: 2-Hydroxy-3-naphthanilid;
2-Hydroxy-2'methyl-3-naphthanilid; 2-Hydrosy-2',2'-dimethoxy-5'-chlor-3-naphthanilld;
2-Hydroxy-2'-dimethoxy-3-naphthanilid, 2-Hydroxy-2',5'-dimethoxy-4'-chlor-3-naphthanilid;
2-Hydroxy-1'-naphthyl-3-naphthanilid; 2-Hydroxy-2'-naphthyl-3-naphthanilid; 2-Hydroxy-4'-chlor-3-naphthanilid;
2-Hydroxy-3-naphthanilid; 2-Hydroxy-2',5'-dimethoxy-3-naphthanilid; 2-Hydroxy-2',4'-dimethyl-3-naphthanilid;
2,3-Naphthalindiol; 1-Hydroxy-2-naphthamid; N-Methyl-1-hydroxy-2-naphthamid; N-Butyl-1-hydroxy-2-naphthamid;
N-Octadecyl-1-hydroxy-2-naphthamid; N-Phenyl-l-hydroxy-2-naphthamid; N-Methyl-N-phenyl-lhydroxy-2-naphthamid;
N-(2-Tetradexyloxyphenyl)-1-hydroxy-2-naphthamid; N-[4-(2,4-Di-tert.-amylphenoxy)butyl
7-1-hydroxy-2-naphthamd; 1-Hydoxy-2-naphthopiperidid; N-(3,5-Dicarboxyphenyl)-N-äthyl-1-hydroxy-2-naphthamid;
N,N-Dibenzyl-1-hydroxy-2-naphthamid; N-(2-Chlorphenyl)-1-hydroxy-2-naphthamid; N-(4-Methoxyphenyl)-1-hydroxy-2-naphthamid;
1-Hydroxy-2-naphthopiperizid; 1,3-Bis(1-hydroxy-2-naphthamidobenzol); 2-Acetamido-5-methylphenol;
2-Acetamido-5-pentadecylphenyl; 2-Butyramido-5-methylphenol; 2-(2,4-Di-tert.-amylphenoxyacetamido)-5-methylphenol
und 2-Benzamido-5-methylphenol sowie Mischungen davon.
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Außer den vorstehend beschriebenen Alkyl-, Alkoxy- und Arylresten
sind unter dem Ausdruck "kurzkettige aliphatische Alkyl-und Alkoxyreste" auch aliphatische
Altyl- und Alkoxyreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, z. B. Methyl-, Äthyl-, Propyl-,
Isopropyl-, Isobutyl-, tert.-Butylreste und ähnliche Alkylreste sowie Alkoxyreste,
wie Methoxy-, Äthoxy-, Propoxy- und tert.-Butoxyreste, zu verstehen.
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Um die Aufbringung der Diazotypiebeschichtungsmasse zu erleichtern
und um die Beständigkeit der Diazotypieschicht zu verbessern, wird die Diazotypiebeschichtungsmasse
im allgemeinen in einer Harzmatrix, wie sie beispielsweise nachfolgend beschrieben
ist, gewahnlich in einer Menge zwischen etwa 20 und etwa 40 Gew. -Teilen pro 100
Gew.-Teilen Harzmatrix dispergiert.
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Außer den Farbstoff bildenden Komponenten und den in alkalischem Medium
bleichbaren Ultraviolettabsorbern, wie sie vorstehend beschrieben sind, kann das
photographische Diazotypieaufzeichnungsmaterial der Erfindung auch andere Zusätze,
wie z. B.
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Stabilisatoren, enthalten, welche die Aufgabe haben, ihre photographischen
und chemischen Eigenschaften in vorteilhafter Weise zu verändern. Eine bevorzugte
Klasse von Zusätzen sind die Säuerstabilisatoren, die ein vorzeitiges Kuppeln des
Diazoniumsalzes mit der Kupplververbindung verhindern sollen. Beispiele für solche
Säurestabilisatoren sind organische Säuren, z. B. 5-Sulfosalicylsäure, sowie zahlreiche
andere organische und anorganische Säuren. Im allgemeinan liegt der Säurestabilisator
in dem photographischen Diazotypieaufzeichnungsmaterial der Erfindung in einer Menge
vor, die normalerweise zwischen etwa 1 und etwa 6, vorzugsweise zwschen etwa 2 und
etwa 5 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teilen Polymerisatmatrix variiert.
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Außerdem können als Entwicklungsbeschleuniger oder als Farbstoffaufheller
Metallsalze, z. B. Zinkchlorid, in einer Menge von etwa 0,5 bis etwa 1,5 Gew.-Teilen
pro 100 aew.-Teilen Harzmatrix vorhanden sein.
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Eine andere und besonders vorteilhafte Klasse von Zusätzen für die
photographischen Diazotypieaufzeichnungsmaterialien der Erfindung sind sterisch
gehinderte Phenole, die in der 2-Stellung entweder einen Alkyl- oder einen Cycloalkylrest
und in der 4-Stellung einen Alkyl-, Alkoxy-, Hydroxy- oder Thioätherrest enthalten,
der iit dei sterisch gehinderten Phenolrest ein sterisch gehindertes Bisthiophenol
und
allgemein ein symmetrisches Bisthiophenol vervollständigt.
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Diese sterisch gehinderten Phenole verzögern oder verhindern das Ausbleichen
der entwickelten Azofarbstoffbilder. Diese vorteilhaften sterisch gehinderten Phenole
sind in der deutschen Patentanmeldung F 17 72 981.6 naher beschrieben.
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Die zur Herstellung der photographischen Diazotypieaufzeichnungsmaterialien
der Erfindung verwendeten Diazotypiebeschichtungsmassen sind einschließlich aller
weiterer Zusätze vorzugsweise in einer filmbildenden hydrophoben Polymerisatmatrix
oder in einem Bindemittel suspendiert, um die Beschichtung zu erleichtern und die
physikalische Besätnandigkeit der dabei erhaltenen lichtempflindlichen Schichten
zu erhöhen. Beispiele fttr besonders geeignete Matrixträgerstoffe sind die verschledensten
polymeren Substanzen, beispielsweise Celluloseäther, wie Äthylcellulose, Butylcellulose,
sowie Celluloseester, wie Celluloseacetat, Cellulosetriacetat, Cellulosepropionat,
Celluloseacetatpropionat, Cellulosebutyrat und Celluloseacetat -butyrat, Vinylpolymerisate,
z. B. Poly(vinylacetat), Rily-(vinylidenchlorid), Poly(vinylbutyral), Vinylchlorid/Vinylacetat-Mischpolymerisate,
Polystyrole, Poly(methylmethacrylat), Mischpolymerisate von Alkylacrylaten und Acrylsäure,
Polyester, z. B. das Veresterungsprodukt von p-Cyclohexandicarbonsäure und 2,2,4,4-Tetramethylcyclobuten-1,3-diol,
sowie weitere Polymerisate, z. B. Polyphenylenoxyde, Äthylenglykol/Isophthalsäure/Terephthalsäure-Terpolymerisate
und p-Cyclohexandicarbonsäure/Isophthalsäure/Cyclohexylenbismethanol-Terpolymerisate.
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Die photographischen Diazotypieaufzeichnungsmaterialien der Erfindung
werden hergestellt, indem man eines der nachfolgend beschriebenen Schichtträgermaterialien
mit mehreren lichtempfindlichen Schichten überzieht, die übereinanderliegend so
angeordnet sind, daß sie nacheinander von den Lichtstrahlen getroffen werden, wobei
jede Schicht mindestens ein lichtempfindliches Diazoniumsalz und mindestens eine
Kupplerverbindung enthält, die mit dem Diazoniumsalz regagieren kann unter
Bildung
eines Azofarbstoffes. Das photographische Diazotypieaufzeichnungsmaterial der Erfindung
enthält außerdem eine in alkalischem Medium bleichbare Ultraviolettabsorberschicht,
die mindestens eine der vorstehend beschriebenen ultraviolettabsorberverbindungen
enthält und die so angeordnet ist, daß sie die zur Belichtung verwendete Strahlung
spätestens nach ihrem Durchgang durch die letzte oder zuletzt belichtete lichtempfindlichte
Schicht absorbiert.
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Als Schichtträgermaterialien haben sich die üblichen photographischen
Schichtträgermaterialien als geeignet erwiesen, beispielsweise Qelluloseester, wie
Celluloseacetat, Cellulosetriacetat, Celluloseacetatbutyrat, Polyolefine, wie Polyäthylen
und Polypropylen, Polyester, wie Poly(äthylentersphthalat), Polystyrole, Polycarbonate,
sowie Metalles wie Zink und Aluminium, und gegebenenfalls mit Polyäthylen und Polypropylen
beschichtetes Papier. Im übrigen sind auch andere Schichtträgermaterialien geeignete
die üblicherweise zu diesem Zwecke verwendet werden. Der Schichtträger ist vorzugsweise
transparent oder praktisch transparent, wenn dos Bild in durchfallendem Licht betrachtet
oder kopiert werden soll Die Beschichtung erfolgt vorzugsweise nach Lösungsmittelbeschichtungsverfahren,
da es dadurch möglich ist, die Beschichtung schnell, bequem und kontinuierlich durchzuführen.
Die Beschichtung kann nach den verschiedensten Verfahren durchführt werden, beispielsweise
durch Eintauchen, durch Strömungsbeschichtung, Wirbelbeschichtung, durch Aufbürsten,
durch Beschichtung mit einer Hakel oder durch Beschichtung unter Verwendung eines
Trichters. Die Beschichtung wird im allgemeinedurchgeführt, indem man zuerst die
photographische Beschichtungsmasse gewünschtenfalls zusammen mit einem Trägerpolymerisat
in einem geeigneten Lösungsmittel löst. Beispiele für Trägerpolymerisate sind die
weiter oben genauten Polymerisate. Die Beschichtungslösung enthält üblicherweise
etwa 5 bis etwa 20, vorzugsweise etwa 8 bis etwa 15 Gew.-% Feststoffe.
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Wenn ein Trägerpolymerisat verwendet wird, so sind in dieser Lösung
die photographischen, das Bild bildenden Komponenten vorzugsweise in einer Menge
von etwa 20 bis etwa 50 Gew.-Teilen, insbesondere in einer Menge von etwa 25 bis
etwa 45 Gew.-Teilen, pro 10 Gew.-Teilen polymerem Bindemittel enthalten. Gewünschtenfalls
sind auch größere Abweichungen möglich, die oben genannten Verhältnisse sind jedoch
für die meisten üblichen Herstellungsverhahren bevorzugt. Nach dem Aufbringen der
Schichten durch Wirbelbeschichtung, Aufbürsten, Auftragen mit einer Rakel, Trichterbeschichtung
und ähnlichen Verfahren, vorzugsweise in einer Naßchichtdicke von etwa 25 bis etwa
125 Mikron, wird die Schicht zur Herstellung des photographischen Diazotypieaufzeichnungsmaterials
der Erfindung getrocknet.
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Die vorstehend erwähnte, in alkalischem Medium bleichbare Ultraviolettabsorberschicht
ist in dem photographischen Aufzeichnungsmaterial der Erfindung so angeordnet, daß
sie mit der zur Belichtung verwendeten Strahlung nach ihrem Durchgang durch die
zuerst bestrahlte Lichtempfindliche Schicht und spätestens nach ihrem Durchgang
durch die zuletzt bestrahlte lichtempfindliche Schicht in Berührung kommt oder diese
absorbiert. Durch dieses Verfahren hat mindestens die zuerst durchstrahlte lichtempfindliche
Schicht eine besonders hohe photographische Empfindlichkeit und mindestens die zuletzt
durchstrahlte Lichtempfindliche Schicht hat eine geringere photographische Empfindlichkeit
(da bestimmte aktivierende Ultraviolett- und aktinische Strahlen durch die Ultraviolettabsorberschicht
herausfiltriert werden) und ist im stande, durch Abschichung des Kontrastes in dem
hellen Bildbezirken Einzelheiten in diesen Bildbezirken aufzureichnen. Die zuerst
belichtete, lichtempfindiche Schicht oder Schichten mit der höheren Empfindlichkeit
sind dann in stande, Einzolheiten in den weniger hollen Schettenbezirken des kontinuierlichen
Farbtembildes mit photographischen Empfindlichheiten auf@@@eichem, die vorzugsweise
ausgeglichen werden, indem man die Filterwirkung der Ultraviolettabsorberschicht
zwischen
den lichtempfindlichen Schichten reguliert unter Ausbildung von Einzelheiten sowohl
in den Schattenbezirken als auc in den hellen Bezirken. huf diese Weise kann eine
qualitativ hochwertige Bildreproduktion mit jeder beliebigen Kombination von Diazoniumsalzen
und Kupplerverbin hunger der vorstehend beschriebenen typen erhalten werden. Diese
Ergebnisse können bei den verschiedensten Belichtungsbedingungen erzielt werden.
Darin besteht der grobe Unterschied zu den Diazotypieaufzeichnungsmaterialien, in
denen kein Ultraviolettabsorber verwendet wird, in denen eine zur Aufzeichngung
von Einzelheiten in den Schattenbezirken ausreichende Belichtung zu einer Überbelichtung
der übrigen Berirke führten wurde, wodurch die nominallen Dichteabstufungen in den
hellen Bezirken eliminiert würden und umgekehrt. Außerdem weist das unter Verwendung
der photographischen Diazotypieaufzeichnungsmaterialien der Erfindung mit den in
alkalichem Medium bleichbaren Ultraviolettabsorbern entwickelte Bild keine Fleckenbildung
im Bildhintergrund auf und übt als solches keine Filterwirkung auf die zur Belichtung
verwendete Strahlung für die nachfolgende herstellung von Kopien oder Dias aus,
so daß die erwünschten kurzen Kopierbelichtungszeiten aufrechterhalten werden.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann das Schichtträgermaterial
mit übereinanderliegenden, aneinander grenzenden lichtempfindlichen Schichten beschichtet
sein, wobei mindestens die untere Schicht einen in alkalischem Medium bleichbaren
Ultraviolettabsorber des vorstehend beschriebenen Typs als Teil der das Bild bildenden
Beschichtungsmasse enthält. Bei dieser Ausführungsform liegt das Ultraviolettabsorbermaterial
vorzugsweise in einer Menge von etwa 1 bis etwa 20, vorzugsweise von etwa 5 bis
etwa 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Beschichtungsfeststoffe, vor.
In diesem Falle fällt die Ultraviolettabsorberschicht mit einer lichtempfindlichen
Schicht zusammen und wirkt auf die zur Belichtung verwendeten Strahlen während ihres
Durchganges durch diese und die darunterliegenden lichtempafindlichen Schichten
ein
Gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
kann die Ultraviolettabsorberschicht als Einzel schicht zwischen zwei übereinanderliegenden
lichtempfindlichen Schichten aufgebracht werden Wenn sie auf diese Art und Weise
aufgebracht wird, wird das Absorbermaterial zweckmäßigerweise in Lösung gebracht
und - wie vorstehend für die hydrophoben filmbildenden Trägerstoffe beschrieben
- in einem Harsträgerstoff dispergiert oder zusammen mit diesem gelöst.
-
Gemäß einer dritten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
die Ultraviolettabsorberschicht nach den weiter oben beschriebenen Verfahren als
Einzel schicht auf ein transparentes oder praktisch transparentes Schichtträgermaterial
aufgebacht werden wonach mindestens eine lichtempfindliche Schicht auf die Ultraviolettabsorberschicht
und mindestens eine andere lichtempfindliche Schicht auf die gegenüberliegende Seite
des transparenten Schichtträgermaterials aufgebracht werden kann, um das zusammengesstzte
photographische Diazotypieaufzeichnungsmaterial der Erfindung zu vervollständigen.
-
Die Belichtung erfolgt zweckmäßigerweise mit einer an ultravioletter
und aktinischer Strahlung reichen Lichtquelle, beispielsweise einer Quecksilberbogenlampe.
Wenn die Diazotypieaufzeichnungsmaterialien der Erfindung entsprechend den oben
genannten zweiten und dritten bevorzugten Ausführungsformen aufgebaut sind und wenn
der Schichtträger transparent oder praktisch transparent ist, dann kann die Belichtung
worzugsweise von Jeder Seite des Schichtträgermateriale her erfolgen, die der Belichtungsquelle
zugewandt ist.
-
Nach der Belichtung, die beispielsweise durch ein kontinuierliches
photographisches Farbtondia erfogen kann, wird das Aufzeichnungsmaterial zweckmäßigerweise
mit einem alkalischen Medium, beispielsweise einen solchen, das Dämpfe von wäßrigem
Ammoniak oder wasserfreies Ammoniakgas enthält, behandelt
oder
damit in Berührung gebracht, um ein gefärbtes Azorarbstoffbild in den unbelichteten
Bezirken zu bilden und dadurch eine dem Original entsprechende positive Kopie zu
erzeugen.
-
Während der Bildentwicklung bleicht das alkalische Medium den Ultraviolettabsorber
zu einer farblosen Form aus, wodurch dessen für photographische Zwecke wirksame
Entrernung aus dem System sichergestellt wird. Deshalb steht zur Herstellung der
anschließenden Kopiengeneration praktisch das gesamte Spektrum der zur Belichtung
verwendeten Strahlen für die Bilderzeugung zur Verfügung, wodurch eine gleichbleibend
hohe Koplergsschwindigkeit bei der sich daran anschließenden Herstellung von Kopien
erzielt wird. Bei Verwendung von nicht bleichbaren, nicht entfernbaren Ultraviolettabsorbern
sind die Belichtungazeiten für die anschließend hergestellten Kopien oder Dias unerwünscht
lang, da der Teil des Spektrums, gegenüber dem die Diazoniumsalze die größte Empfindlichkeit
aufweisen, die ultraviolette und aktinische Strahlung durch den noch in dem Diazotypie-Original
im Hintergrund verbleibenden Ultraviolettabsorber herausfiltriert werden.
-
Außerdem wird bei den üblichen, nicht entfernbare Ultraviolettabsorber
enthaltenden Aufzeichnungsmaterialien die Bildqualität bei den Kopien der zweiten
und folgenden Generation (d. h. den von den Kopien hergestellten Kopien) beeinträchtigt
durch die zurückbleibenden Flecken, die durch den noch enthaltenen Ultraviolettabsorber
hervorgerufen werden. Diese Fleckenbildung im Bildhintergrund ist in den photographischen
Diazotypieaufzeichnungsmaterialien der Erfindung nicht vorhanden.
-
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
-
Beispiel 1 Eine Beschiohtungsmasse der nachfolgend angegebenen Zusammensetzung
wurde in vier Portionen aufgeteilt (Proben A, B, C und D).
-
Celluloseacetatbutyrat 14,82 g 4-Diäthylaminobenzoldiazoniumfluorborat
2,10 g 1-Hydroxy-2-naphthopiperidid 1,02 g 2-Hydroxy-3-naphtho-o-anisidid 1,46 g
5-Sulfosalicylsäure 0,60 g Xthanol/Aceton (20/80) 180 ml Den Proben B, C und D wurde
der bleichbare Ultraviolettabsorberberfarbstoff 2,4,6-Triphenylthiapyryliumfluorborat
in Mengen von 3, 5 bzw. 10 %, bezogen auf die Gesamtfeststoffe, zugesetzt. Der als
Vergleichsmaterial dienenden Probe A wurde kein Ultraviolettabsorber zugegeben.
Jede Probe wurde dann unter Verwendung einer Rakel auf einzelne Proben eines mit
einer
versehenen Poly(thylenterephthalat) schichtträgermaterials aufgetragen unter Bildung
der entsprechenden Schichten A, B, C und D. Jede Schicht wurde dann 4o Sekunden
lang durch eine abgestufte Silberplatte mit einem Dichteabstand von 0,3 (die annähernd
eines kontinuierlichen Farbtonbild entspricht) mit UV-Licht aus einer Quecksilberbogenlampe
in einem üblichen Entwickler (Filmsort 086 processor der Firma Minnesota Mining
and Manufacturing) belichtet. Dann wurden sie im Kontakt mit feuchten Ammoniakdämpfen
bei 630C (145°F) und 0,98 kg/cm2 (14 psi) in der gleichen Entwicklereinheit entwickelt.
Nach der Bildenwicklung wurden bei verschiedenen Belichtungswerten mit einem üblichen
Densitometer (Macbeth Densitometer Model TD-102) Dichtemessungen vorgenommen. Die
dabei erhaltenen Dichtervergleichswerte und die Werte für den relativen Empfindlichkeitsverlust
gegenüber dem geradlinigen Teil der charakteristischen Kurve für die Proben B, C
und D im Vergleich zu der als Vergleichsmaterial dienenden Probe A sind in der folgenden
Tabelle zusammengefaßt. Au's diezen Vergleichsdaten gehen die bei Verwendung eines
photographischen Diazotypisaufzeichnungsmaterials mit einem Ultraviolettabsorber
erhaltenen (relativen) Empfindlichkeitsverluste hervor.
-
/ üblichen Haftschicht
Probe A (0 % UV-Absorber)
Log der entwickelte Relativer Empfindlichkeits- |
Belichtung Dichte verlust (log E) |
1,0 0,03 Vergleichsmaterial |
0,7 0,15 Vergleichsmaterial |
0,4 0,47 Vergleichsmaterial |
0,1 0,93 Vergleichsmaterial |
1,8 1,39 Vergleichsmaterial |
Probe B (3 % UV-Absorber)
Log der entwickelte Relativer Empfindlichkeits- |
Belichtung Dichte verlust (log E) |
1,0 0,1 0,14 |
0,7 0,28 0,16 |
0,4 0,68 0,16 |
0,1 1,16 0,16 |
1,8 1,54 0,14 |
Probe C (5 %UV-Absorber)
Log der entwickelte Relativer Empfindlichkeits- |
Belichtung Dichte verlust (log E) |
1,6 |
1,3 |
1,0 0,23 0,40 |
0,7 0,63 0,42 |
0,4 1,08 0,42 |
0,1 1,5 0,40 |
1,8 1,72 im Schulterteil nicht |
aufgezeichnet |
Probe D (10 % UV-Absorber)
Log der entwickelte Relativer Empfindlichkeits- |
Belichtung Dichte verlust (log E) |
1,6 |
1,3 |
1,0 0,72 0,76 |
0,7 1,16 0,76 |
0,4 1,54 0,74 |
0,1 1,73 im Schulterteil nicht |
aufgezeichnet |
-Ein Vergleich der in den vorstehenden Tabellen zusammengestellten Ergebnisse ist
in der Fig. 1 der beiligenden Zeichnung graphisch dargestellt. In diesem Diagramm
ist auf der vertikalen Achse die entwickelte Bilddichte aufgetragen. Auf der horizontalen
Achse ist der Logarithmus der Belichtung aufgetragen.
-
Die dabei erhaltenen Kurven stellen übliche charakteristische Kurven
des Typs dar, wie sie für sensitometrische Analysen von photographischen Aufzeichnungsmaterialien
in großem Umfange verwendet werden. Aus diesen Kurven können unter Verwendung der
Probe A als Bezugsmaterial die relativen Empfindlichkeitsverluste für die Proben
B, C und D abgelesen werden. Die angegebenen Abnahmender photographischen Empfindlichkeit
stehen in umgekehrtem Verhältnis zur Menge des enthaltenen Ultraviolettabsorbers,
und es ist daraus leicht zu ersehen, daß eine Abnahie der photographischen Empfindlichkeit
durch Anwesenheit eines Ultraviolettabsorbermaterials erzielt wird.
-
Beispiel 2 üblichen Iiaftschicht Ein mit einer
versehener Poly(äthylenterephthalat)-schichtträger wurde unter Verwendung eines
Trichters mit einer ersten Schicht der nachfolgend angegebenen Zusammensetzung in
einer Trockenschichtstärke entsprechend 0,41 g/ 0,093 m² extrusionsbeschichtet.
-
Celluloseacetatbutyrat 32,4 g Celluloseacetat 39,6 g Aceton 540,0
g Methanol 260,0 g Methoxyäthanol 100,0 g 4-DiEthylaminobenzoldiazoniumfluorborat
10, 4 g 2-Hydroxy-3-naphth-o-anisidid 7,1 g l-Hydroxy-2-naphthopiperidid 4,9 g 5-SulrosalicylsAure
2,8 g 2,4,6-Triphenylthiapyryliumfluorborat 2,8 g Die dabei erhaltene Schicht wurde
sorgfältig getrocknet. Zur Herstelung eines zusammengesetzten, mehrschichtigen,
photographischen Diazotypieaufzeichnungsmaterials der Erfindung, das einen bleichbaren
Ultraviolettabsorber enthält, wurde auf die erste Schicht und angrenzend an diese
eine zweite Schicht der nachfolgend angegebenen Zusammensetzung in einer Trockenschichtstärke
entsprechend 0,20 g/0,093 m2 aufgetragen.
-
n-Butanol 800,0 g Wasser 100,0 g Cellulosebutyrat 68,7 g 2,5-Diäthoxy-4-morpholinbenzoldiazoniumfluorborat
14,5 g 2-Hydroxy-3-naphth-o-anisidid 8,2 g l-Hydroxy-2-naphthopiperidid 5,6 g 5-Sulfosalicylsäure
3,0 g Das dabei erhaltene Aufzeichnungsmaterial wurde in zwei Portionen aufgeteilt
(Proben E und F). Die Probe E wurde 60 Sekunden lang belichtet und wie in Beispiel
1 entwickelt, das Hintergrundgamma betrug 1,2 und die Belichtungskala 1,9. Das n
der Probe E entwickelte Bild wurde dann als Original für die Belichtung der Probe
F verwendet, die wie die Probe E belichtet und entwickelt wurde zur Erzielung vergleichbarer
Ergebnisse.
-
Die Belichtungszeit für die Probe F betrug 74 Sekunden. Bei der Entwicklung
wurde das Ultraviolettabsorbermaterial durch das alkalischeEntwicklungsmedium zu
einer farblosen Form ausgebleicht und aus diesem Grunde waren die Belichtungszeiten
für die Proben E und F praktisch gleich, da das gesamte Spektrum der Belichtungsstrahlung
auf das lichtempfindliche Aufzeichnungsmaterial auftraf. In den Bildbezirken mit
niedriger Dichte trat keine durch noch vorhandenen Ultraviolettabsorber hervorgerufene
Fleckenbildung im Bildhintergrund auf. Die entsprechenden sensitometrischen Eigenschaften
der entwickelten Proben E und F sind in der Fig. 2 der beiliegenden Zeichnung graphisch
dargestellt. Wie bereits oben erwähnt, enthielt Jede Probe einen bleichbaren Ultraviolettabsorber,
der während der Entwicklung entfernt wurde, wodurch die Beeinträchtigung der sensitometrischen
und anderen Bildeigenschaften vermieden wurde.
-
Beispiel 3 Nach dem in Beispiel 2 angegebenen Verfahren wurden photographische
Aufzeichnungsmaterialien hergestellt» wobei diesmal Jedoch anstelle von 2,4,6-Triphenylthapyryliumfluorborat
entsprechende Mengen der nachfolgend angegebenen, in alkalischem Medium bleichbaren
Ultraviolettabsorber verwendet wurden: 2,6-Diphenyl-4-p-tolylthiapyryliumfluorborat,
2,6-Diphenyl-4-methylpyryliumchlorat, 2,4,6-Triphenyl-3-n-tridexylpyryliumperchlorat,
2,4,6-Triphenyl-3-methylpyryliumperchlorat und 2,4,6-Tri-(p-chlorphenyl)-3-n-hexylthispyryliumfluorborat.
-
Die Belichtung und die Entwicklung wurden auf entsprechende Art und
Weise durchgeführt. Es wurdn die gleichen Ergebnisse wie in Beispiel 2 erhalten