DE1772898B2 - Verfahren und Vorrichtung zur Fixierung von Farbstoffpulverbildern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Fixierung von FarbstoffpulverbildernInfo
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Description
Die Erfindung befaßt sich mit einem Verfahren und der dazugehörigen Vorrichtung zur Fixierung von
Farbstoffpulverbildern auf einer Oberfläche ohne Verwendung von Wärme, jedoch unter Einwirkung
von Druck, der durch zwei Rollen übertragen wird.
Das Farbstoffpulver, auch Toner genannt, ist normalerweise eine Mischung aus thermoplastischem
Harz, Ruß oder einem anderen Pigment und einer kleinen Menge Farbe. Die genaue Zusammensetzung
hängt von dem speziellen Zweck ab, dem sie dient.
Das Fixieren oder Anhaften des Toner wird normalerweise dadurch erreicht, daß die thermoplastische
Harzkomponente des Toners durch Wärme geschmolzen wird. Dies geschieht gewöhnlich dadurch,
daß das Bild so lange der Wärme ausgesetzt wird, bis die Tonerteilchen etwas angeschmolzen sind, so daß
sie aneinander und an dem Papier oder dem Untergrund haftenbleiben. Bei einigen Fixierverfahren
wird auch Druck zur Fixierung der Teilchen verwendet, der von zwei Rollen mit harter Oberfläche erzeugt
wird. Bei einem anderen vorgeschlagenen Verfahren läuft das Untergrundmaterial zwischen zwei
Rollen mit harter Oberfläche hindurch, wobei dann noch zusätzlich Wärme angewendet wird.
Das Warmschmieden ist, obgleich es in vielen Fällen
zu brauchbaren Ergebnissen führt, deshalb unerwünscht, weil hierfür eine Wärmequelle vorhanden
sein muß, die gewöhnlich die Zufuhr großer elektrischer Energiemengen verlangt und daher die Möglichkeit
bietet, daß sowohl der Untergrund als auch der Toner überhitzt werden, was eine gewisse Feuergefahr
mit sich bringt. Die bisher angewendete Druckschmelzung bestand darin, daß das mit dem
Toner versehene Untergrundmuterial zwischen zwei
Walzen oder Rollen mit harter Oberfläche hindurchgeschickt wurde. Die Rollen bestanden aus Metall,
und die eine von ihnen war beweglich und mit Fe-
dem verbunden, um dadurch einen gesteuerten Druck zu schaffen. In diesem Zusammenhang wird
beispielsweise auf die USA.-Patentschrift 32 69 626 verwiesen. Die Erfahrungen haben nun gezeigt, daß
diese Art der Dnickschmelzung sich als sehr unzuverlässig erweist, möglicherweise auf Grund des
schwachen Kontakts wegen der Ungleichmäßigkeit der Untergrunddicke, Schwankungen" in der Dicke
des Tonerauftrags od. dgl., obgleich extrem hohe Andrücke angewendet worden sind, um ein Bild zu erhalten,
das in allen seinen Teilen adäquat mit Toner beschichtet ist. Dieses ist insbesondere dann der Fall,
wenn breitere Bögen für das Bild verwendet werden und keine schmalen Bänder. Unter hohem Andruck
können die Eigenschaften eines Bildträgers aus Papier sich erheblich ändern, denn um die Stellen oder
Flächen mit dünnem Tonerauftrag at* dem Papier zur richtigen Fixierung des Toners mit einem Druck
zu beaufschlagen, der groß genug ist, müssen die Stellen mit dickem Tonerauftrag unter übermäßig
starke Drücke gesetzt werden. Dies wiederum kann zu einer grundsätzlichen Veränderung des Untergrunds
führen und in den nicht bedruckten Flächen unerwünschte Oberflächeneigenschaften hervorrufen,
d.h. gewisse Flächen eher glänzend oder glatt machen, als sie stumpf zu belassen, wobei dies dann in
jedem Fall mit großer Wahrscheinlichkeit dazu führt, daß in den verschiedenen Abschnitten des Bogens
sich keine Verschmelzungsgrade erreichen lassen, die so einheitlich sind, daß sie für die meisten Anwendungsfälle
praktikabel sind.
Es ist vielleicht theoretisch möglich, falls die nachteilige
Wirkung auf den Träger des Tonerbildes vernachlässigt werden kann, die Rollen so stark zusammenzudrücken,
daß sie auf einem Bogen gewöhnlicher Größe, beispielsweise 21,5 χ 27,9 cm, eine leidlich
gleichmäßige Fixierung des Toners bewirken. Die Schwierigkeit besteht jedoch darin, daß die in
solch einer Situation erforderliche Belastung den normalen Belastungsbcreich so weit überschreitet,
daß die mechanischen Elemente des Systems, beispielsweise die Rollen selbst und ihre die Belastung
aufnehmenden Lager, entweder direkt unter der Einwirkung der Belastung versagen oder so rasch auf
Grund der Materialermüdung zerstört werden, daß sich keine praktische Vorrichtung bauen läßt, die
diesen Bedingungen im Rahmen normaler wirtschaftlicher Gegebenheiten gerecht werden kann.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ein verbessertes Verfahren zur Druckfixierung von
Tonerbüdern auf einer Unterlage zu schaffen, bei dem keine Wärme erforderlich ist. Des weiteren soll
das erfindungsgemäße Verfahren die Einwirkung eines im wesentlichen gleichmäßigen Druckes auf die
mit dem Toner versehene Fläche ermöglichen, ohne daß Teile der Unterlage nachteilig beeinflußt werden.
Die für diesen Zwck vorgesehene Vorrichtung soll mit sich in einer schmalen Berührungszone aufeinander
abwälzenden Druckclementen verseilen sein, mit denen ein Toner unter Druck auf einer Unterlage
normaler Größe fixierbar ist und die so beschaffen sind, daß sie eine wirkungsvolle, gleichmäßige Fixierung
auf der Unterlage unter angemessenen BeIastungskräften ermöglichen, so daß eine praktische
Maschine gebaut werden kann, ohne daß unangemessene Konstruktionsschwierigkeiten dabei auftreten.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß Druckelemcnte aus einem elastischen Material
verwendet werden, deren Elastizitätsmodulen s< gewählt sind, daß die Gesamtverformung des Mate
rials der Druckelemente unter Belastung ein erhebli ch:s Vielfaches der Dickenschwankung des Werk
Stücks ausmacht, wenn der Andruck so hoch ge macht wird, daß ein rechnerischer Spitzendruck ii
der Berühningszone der beiden Druckelemente er
zeugt wird, der so hoch ist, daß die Fließgrenze de: auf dem Werkstück befindlichen Farbstoffs über
ίο schritten wird.
Die Vorrichtung zur vorteilhaften Durchführunj des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß di<
Druckelemente aus elastischem Material bestehen deren Elastizitätsmodulen so gewählt sind, daß di<
»5 gemeinsame Verformung des Materials der Druck
elemente unter Belastung ein wesentliches Vielfache; der Dickenschwankung des Werkstücks beträgt
wenn die Belastung so stark ist, daß ein in der Be rührungszone rechnerischer Spitzendruck erzeug
ao wird, der so hoch ist, daß die Fließgrenze des au!
dem Werkstück befindlichen Farbstoffs überschritter wird, und daß die Druckelemente mit einem Andruck
zur Erzeugung dieses Spitzendruckes belaste sind.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele dei Erfindungsgegenstandes, auf die sich die folgende
Beschreibung bezieht, schematisch dargestellt. In dei Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung zur Durchführung des crfindungsgemäßen Ver
f ahrens,
F i g. 2 eine vergrößerte Seitenansicht der ir F i g. 1 gezeigten Vorrichtung, wobei Andruck- unc
Antriebseinrichtungen weggelassen sind, und
F i g. 3 eine schematische Seitenansicht der Walzer in einem vergrößerten Maßstab, die dabei einmal ir
entspanntem Eingriff und in Druckeingriff stehen wobei auch die Bedeutung bestimmter in der Beschreibung
verwendeter Symbole verdeutlicht wird.
Ein Tonerbild kann z. B. auf elektrophotographi schem Wege auf einem photoleitfähigen Aufzeichnungsmaterial
oder einem Bildempfangsmaterial al; Bildträger in bekannter Weise hergestellt werden. Ir
jedem Fall ergibt sich als Produkt ein flexibler Boger oder eine flexible Unterlage 11, auf der sich ein lost
gehaltenes Tonerbild 13 befindet.
Die das Tonerbild tragende Unterlage wird danr zwischen Druckelemente gefördert, die sich mit einei
schmalen Berührungszone aufeinander abwälzen
so Normalerweise bestehen diese Druckelemente aus
einer Walze und einem Gcgenelement, das mit dei Walze in rollender Druckberührung steht. In der gebräuchlichsten
Anordnung ist dieses gegenüberliegende Druckelement ebenfalls eine Walze.
Bei der bevorzugten Ausführungsform, wie sie ir
der Zeichnung dargestellt ist, bilden zwei Walzen If
und 17 einen Zwickel, in den der den Toner tragend« Bogen 11 einläuft. Eine dieser Walzen besteht au;
einem gegenüber der anderen weicheren, elastischercn Material. Vom Standpunkt der grundsätzlicher
Verschmelzung aus könnten anscheinend beide Walzen gleich elastisch sein. Vom Gesichtspunkt des effektiven
praktischen Betriebs jedoch wurde gefunden, daß es gewöhnlich leichter ist, eine farbstoff-
oder tonerabsloßende Oberfläche auf einem harten verhältnismäßig unelastischen Element zu schaffen
Demzufolge ist die obere Walze 15, die sich mit derr Tonerbild in Berühainc befindet, vorzugsweise eint
5 6
Metallwalze mit harter Oberfläche, während die un- Die auf die Walzen oder Druckelemente 15 und 17
lere Walze 17 aus einem weicheren und elastischeren aufzubringende Belastung läßt sich durch Kupp-
Material besteht. lungs- und Antriebselemente konventioneller Art, dte
Die elastischere Walze kann aus irgendeinem Ma- schematisch bei 21 in Fig. 1 angedeutet sind, erzeu-
terial gefertigt sein, das auf seiner Oberfläche ein bc- 5 gen und variiert mit einer Anzahl Faktoren, bei-
stimmtes elastisches oder federndes Verhalten zeigt. spielsweise der Elastizität oder Federeigenschaft der
So kann die Walze beispielsweise aus einem Hart- Druckelemente und der Fließgrenze des Toners. Bei
gummi geformt sein, eine tuchgefüllte oder papiergc- den anfänglichen, im Zusammenhang mit dem Erfin-
füllte Walze sein, eine poröse Kunststoffoberfläche dungsgegenstand durchgeführten Versuchen wurde
besitzen oder aus Asbest bestehen. In der Papierher- io eine baumwollgefüllte Walze mit einer Härte von
stellung sind eine Anzahl Typen derartiger elasti- etwa 80, gemessen auf der Shore-D-Skala, und mit
scher Walzen für verschiedene Zwecke bekannt, die einem berechneten Elastizitätsmodul bei einer Kom-
allerdings mit dem vorliegenden Problem in keinem pression von etwa 14100 kp/cm2 durchgeführt. Da-
2'usammenhang stehen. Die Form der elastischen bei wurde gefunden, daß viele herkömmliche Toner
Walze, die hier bevorzugt wird, ist die, weiche aus 15 wenn der Andruck im Bereich von etwa 36 bis 72 kg
übereinandergeschichteten Textillagen, in denen wirksam mit der Unterlage verschmolzen werden,
Bauinwollfasern und Wollfasern in annähernd glei- je cm Länge der Berührungslinie der Walzen war.
chen Mengen verwendet sind, aufgebaut ist. Eine Berechnung des Spitzendruckes, der auf diese
Wenn die mit Toner versehene Unterlage 11, 13 Walzen einwirken könnte, ergibt für einen differenzwischen
den Walzen 15 und 17 hindurchläuft, wird 20 tiellen Flächcnantei! der Walzenberührung einen
die Oberfläche der elastischen Walze 17 offensicht- Durchschnittswert von etwa 352 bis 703 kp/cm2. Die
lieh leicht verformt, wie dies in Fig.2 bei 19 über- bei diesen Versuchen verwendeten Toner waren kontrieben
dargestellt ist, so daß der Druck über einen ventionelle Farbtoner, die als Bindemittel Harze entbreilercn
Teil der Unterlage verteilt wird. Darüber hielten, wie sie gewöhnlich bislang für diesen Zweck
hinaus scheint die Federeigenschaft der Walze 17 es 25 benutzt werden. Diese Zahlen verkörpern ein beder
Walze zu ermöglichen, sich an die Schwankun- stimmtcs Beispiel eines ziemlich gewöhnlichen FaI-gen
in der Dicke der Papierunterlage oder des abge- !es, bei dem der Erfindungsgegenstand Anwendung
lagerten Toners anzupassen und dadurch den Druck finden kann, jedoch läßt sich selbstverständlich der
gleichmäßiger zu verteilen. Wenn dies der Fall ist, so Andruck der Druckelemente so einstellen, daß abhieße
das, daß eine im wesentlichen gleichmäßige 3» hängig von der Elastizität verschiedener Walzen-Druckbeaufschlagung
der Fläche möglich ist, die das materialien jeweils der gewünschte Druck in der Be-Tonerbild
enthält, das verschmolzen werden soll. rührungszonc eingestellt werden kann. Außerdem
Möglicherweise wird beim Durchgang zwischen den läßt sich der Druck selbstverständlich erheblich va-Walzen
eine gewisse Schwerkraft erzeugt, die mit riieren, um den verschiedenen Fließgrenzen des jedazu
beiträgt, den Toner mit dem Papier zu ver- 35 weiligen Toners gerecht zu werden. Obgleich die speschmelzen.
Es wird jedoch angenommen, daß der zielle elastische Walze einen berechneten Elastizitäts-Einfluß
eines gleichmäßigen Druckes auf den Toner modul von etwa 14100 kp/cm2 besaß, lassen sich
wahrscheinlich die Hauptrolle bei der Erlangung selbstverständlich auch andere elastische Materialien
einer guten Tonerfixierung spielt. bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfah-
Beim Einführen der den Toner tragenden Unter- 40 rens einsetzen, deren Modul sehr viel größer als
lage in den Spalt der Walzen 15 und 17 muß die mit 14 100 kp/cm2 ist, wenn nach den im folgenden erToner
versehene Seite nach Möglichkeit mit der läuterten Grundsätzen verfahren wird. Was den mininicht
elastischen Walze 15 in Berührung gebracht malen Modul anbelangt, so sollte dieser so gewählt
werden. Dies ergibt eine bessere Druckverschmel- werden, daß sich das Material nicht zu stark verzung
mit der Unterlagenoberfläche und verhindert 45 formt. Gewöhnlich wird ein berechneter Modul von
auch, daß sich Tonerpulver auf der elastischen WaI- wenigstens 7030 kp/cm2 im Hinblick auf den Gezenoberfläche
ablagert. Dieser letztere Faktor ist ins- samtwirkungsgrad als vorteilhaft angesehen,
besondere dann von Bedeutung, wenn die Oberfläche Vergleichsweise beträgt der Elastizitätsmodul für
der elastischen Walze irgendwie porös ist, denn der Stähle etwa 2,11 χ 106kp/cms.
feinverteilte Toner könnte dann sich allmählich in 5° Die soeben gemachten Feststellungen werden im
den Oberflächenporen festsetzen. Die nicht elastische Lichte der folgenden Ausführungen verständlicher.
Walze besteht vorzugsweise aus einem Material, des- Das mechanische Zusammenwirken der beiden
sen Oberfläche glatt und nicht porös ist und das parallelen Zylinder, die gegeneinander gedrückt sind,
außerdem die Eigenschaft aufweist, daß die in den wurde gründlich untersucht, und es wurden mathema-Tonerteilchen
verwendeten Harze nicht an ihm haf- 55 tische Beziehungen entwickelt, die die Größenbe-
tenbleibcn. Chromplattierter Stahl hat sich im allgc- rechnung ermöglichen, so die Berechnung des Wertes
meinen für diesen Zweck gut bewährt. (α), ein anscheinend berechneter Wert für den Elasti-
In der Zeichnung weist die elastische Walze 17 zitätsmodul für das zylindrische Material, und zwar
einen größeren Durchmesser auf als die nicht elasti- dort, wo beispielsweise das Material einem Typ ansehe
Walze. Diese Tatsache ist normalerweise er- 60 gehört, für den im allgemeinen noch kein Modulwert
wünscht, jedoch nicht unbedingt notwendig. Ob nun festgestellt oder ermittelt wurde. Femer läßt sich die
die beiden Walzen gleich groß oder verschieden groß Größe (h) mit den obengenannten mathematischen
sind, sie rotieren so, daß sie im wesentlichen die Beziehungen berechnen, die die maximale Druckgleiche
Umfangsgeschwindigkeit besitzen. Das be- spannung oder den effektiven Spitzendruck in
deutet, daß die entstehende Scherkraft, falls über- 65 kp/cm2 beinhaltet, der von den Walzen im Spalt aushaupt
eine solche auftritt, fast ausschließlich den geübt wird. Ein Beispiel für diese Beziehungen läßt
ObcrflÜLlunciiicnschaften der elastischen Walze zu- sich in der Druckschrift »Formeln für Spannung und
/uschri 'bcn ist. Verformung' von Raymond J. Roark, 4. Auflage.
veröffentlicht durch die McGraw-Hill Book Company, finden.
Auf S. 320 dieser Druckschrift, Tabelle XlV, Abschnitt 5, findet sich der folgende Ausdruck:
1,6
D1 + D2
ι - Vi
E1
L1,
Es bedeutet J0
b die transaxiale Breite in Zoll der Berührungsfläche unter Belastung (s. Fig. 3),
ρ die Zylinderbelastung in 0,45 kp/Linearzoll,
D1 und Ds die Durchmesser der Zylinder in Zoll,
)·, und )·., das Poissonsche Verhältnis bei Druck für
die Materialien der Zylinder und
E1 und E2 die Elastizitätsmodulen bei Druck für die 2Q
Materialien der Zylinder.
Daraus wird ersichtlich, daß sich, wenn die Größe b gemessen wird, beispielsweise durch Belastung der
Walzen mit einem druckübertragenden Material und einem Kopierbogen zwischen den Walzen und durch
Messung der Breite der Druckzone und wenn die eine der Walzen einen bekannten Ε-Wert, beispielsweise
den von Stahl, hat, der Ε-Wert, d. h. also der berechnete Elastizitätsmodul, für die andere Walze
leicht ermittelt werden kann (Der effektive Wert des Poissonschen Verhältnisses für die Materialien in
dem üblichen Bereich läßt sich als etwa 0,3 für den Fall annehmen, daß in der Literatur kein Wert dafür
angegeben ist; diese Annahme ist besonders deshalb zu vertreten, weil diese Größe nur geringen Einfluß
auf das errechnete Ergebnis hat).
An derselben Stelle des obengenannten Textes findet sich auch der Ausdruck:
40
Max. 5,. = 0,798
D1 + D2
1 - "i 1 - 3
E1 E2
45
Hier stellt Max. se die maximale Druckspannung
oder den Spitzencinheitsdruck im Walzenspalt, gemessen
in 0.07 kp/cm2, dar, und die anderen Sym- 5»
bole haben dieselbe Bedeutung wie oben. Wie leicht zu erkennen ist. gibt diese Formel unmittelbar den
errechneten Spitzendruck im Spalt wieder, wenn die richtigen Werte für p, D1. D2, E1, E2 und die angegebenen
oder angenommenen" Werte für das Poisson Verhältnis eingesetzt werden.
Die Bedeutung der einzelnen obengenannten Symbole wird an Hand von Fig. 3 verständlicher,
wo zwei Zylinder gezeigt sind, die als den Walzen 15 und 17 von Fig. 1 und 2 entsprechend angeschen
werden kennen. In der in durchgehender Linie gezeigten Stellung sind die Zylinder nicht belastet, und
die Achse des Z\linders 15 befindet sich bei A. In
der in unterbrochener Linie gezeigten Stellung wirkt auf die Zylinder eine Last ρ ein. die zur Folge hat.
d;iß sich die Achsen näher aufeinander zu bewegen, wie dies durch die Verschiebung der Achse des ZylindiT^
I^ n.T.-h '{ ilarwstdll ist. Her Abfand Ali
odery läßt sich messen und wird als Verformung bezeichnet.
Die belasteten Zylinder berühren sich in einem schmalen Streifen, dessen Breite b beträgt, die
in der oben beschriebenen Weise gemessen werden kann. Ähnliche Berechnungen können durchgeführt
werden, falls einer der beiden Körper sich abflacht, indem der Durchmesserwert des Körpers in den obengenannten
Ausdrücken gegen Unendlich geht, wobei sich dann in diesem Fall
D1D2
D1 !- D2
dem Wert D nähert.
Die im Zusammenhang mit dieser Erfindung durchgeführten Versuche haben ergeben, daß in dem
Spalt ein bestimmter rechnerischer Spitzendruck erforderlich ist, um das richtige Verschmelzen eines gegebenen
Toners sicherzustellen, und daß dieser Spitzendruck hauptsächlich von der Beschaffenheit des
Tonermaterials abhängt. Wie bereits ausgeführt wurde, wird für die sichere Fixierung der konventionellen,
gegenwärtig gebräuchlichen Toner ein rechnerischer Spitzendruck von mindestens 352 kp/cm2
benötigt. Das Fixieren in der hier verstandenen Weise umfaßt eine grundsätzliche Veränderung des
Zustands des Tonerharzes, die ausreicht, um den Toner fließfähig zu machen und ihn sowohl in sich
selbst als auch mit der Unterlage zu verkleben. Dies geschieht angenommenermaßen hauptsächlich mit
Hilfe eines durch Druck bewirkten Temperaturanstiegs innerhalb des Tonermaterials, obgleich mechanische
Wirkungen ebenfalls eine allerdings geringere Rolle bei dem Fixiervorgang spielen. Durchgeführte
Versuche lassen erwarten, daß Toner entwickelt werden können, die einen geringeren Druck erfordern.
Auch kann angenommen werden, daß der Grenzwert für den Druck bei zusammengesetzten Tonern zur Sicherung
anderer guter Eigenschaften erhöht werden muß. In jedem Fall ergibt sich ein schnell bestimmbarer
Minimalwert des Effektivdrucks für den jeweiligen in Betracht kommenden Toner, bei dem die
Fließgrenze erreicht wird und der im folgenden als Schmelzdruck des Toners bezeichnet ist.
Unter Berücksichtigung der obigen Feststellungen scheinen die zur Sicherung einer angemessenen,
gleichförmigen Fixierung erforderlichen Parameter, wie die bisher ausgeführten Untersuchungen gezeigt
haben, im wesentlichen die folgenden Größen zu umfassen.
Die Materialien für die Druckelemente oder -walzen werden (oder wo, wie in dem bevorzugten Ausführungsbeispiel,
die eine Walze eine erheblich größere Nachgiebigkeit oder Anpassungsfähigkeit besitzi
als die andere, wird das Material der nachgiebigerer Walze) so ausgewählt, daß die Werte bzw. der Wer
für den Elastizitätsmodul derart ist, daß bei Aufbrin gung einer Belastung p, die einen rechnerischen Spit
zendruck im Spalt (Max. sr) gleich oder etwas grä
Bei als der Schmelzdruck für den in Betracht korn menden Toner ist, eine gemessene Verformung (y
erzeugt wird, die noch innerhalb der Elastizitäts grenze des Materials liegt und deren Wert ein be
trächtliches Vielfaches der Durchschnittsschwankun; in den Werkstückeigenschaften beträgt. Mit diese
Schwankung ist irgendeine Mcrkmalsveränderung ne mcini. die einen Widerstand eegen Zusammenquet
509 516/27
ίο
sehen verursacht, beispielsweise die Dicke oder Dichte des Materials. In der Praxis wird gewöhnlicherweise
bei der Durchführung derartiger Dickenmessungen ein genormter Druck aufgegeben, so daß
die Dichte oder der Kompressibilitätsfaktor etwas zu dieser Schwankung beiträgt. Gewöhnliche Papierbögen,
um ein gebräuchliches Beispiel zu nehmen, zei-
werden kann, um eine absolute Verschmelzungsgleichmäßigkeit sicherzustellen. Falls jedoch eine Belastung
ρ verwendet weiden sollte, die einen rechnerischen Spitzendruck im Spalt erzeugt, der erheblich
die Gesamtwirkung normalerweise auch dann als 5 größer ist als der für den in Frage kommenden Toner
Dickenschwankung betrachtet werden kann, wenn benötigte, vielleicht 1050 bis 1410 kp/cm2, und falls
dieser Druck verwendet werden könnte, ohne daß
dadurch die Unterlage beschädigt wird, dann wäre zu erwarten, daß das die Verformung hervorrufende
gen Abweichungen zwischen ihren maximalen und io Vielfache, das der Durchschnittsschwankung auferminimalen
Dickenwerten von etwa 0,01 mm. Ob- legt wird, einen geringeren Wert haben könnte, vielgleich
die Tonerauftragsdicke unter gewissen Um- leicht im Bereich von 3 bis 4 als Minimum liegen
ständen mit zu dieser Schwankung beitragen kann könnte.
und dann auch berücksichtigt werden muß, kann Aus der obigen Erörterung wird offensichtlich,
doch für die meisten gegenwärtigen Tonermaterialien 15 daß unter Berücksichtigung des Schmelzdrucks des
und ihre gewöhnlichen Ablagerungseigenschaften Toners und der Durchschnittsschwankung in den
diese Schwankungskomponente bei der Berechnung Werkstückeigenschaften, verkörpert als Dickender
Dickenschwankung praktisch vernachlässigt wer- Schwankung, schnell bestimmt werden kann, ob irden.
Es wird jedoch festgestellt, daß die Situationen, gendein spezielles massives Material kohärenter, eladie
sehr gleichmäßige Unterlagen und Toner erfor- 20 stischcr Natur die für ein wirksames Druckfixiedern,
mit ihren Schwankungen in der Teilchengröße rungselement benötigten Eigenschaften besitzt. Zur
gleichermaßen auf das hier vorgeschlagene Verfall- Vereinfachung kann festgestellt werden, daß die
ren und die zugehörige Vorrichtung ansprechen, so Druckelemente oder -walzen aus einem Material bedaß,
wenn im folgenden auf eine Werkstückdicken- stehen, dessen Elastizitätsmodul für Druck so groß
Schwankung Bezug genommen wird, diese Art der 25 ist, daß sie, sobald sie einer Belastung unterworfen
unterlagen und Toner genauso eingeschlossen ist wie werden, die einen errechneten Spaltspitzendruck von
die Werkstückschwankung, die sich hauptsächlich wenigstens der Größe des Schmelzdruckes des in
auf Grund einer nicht gleichmäßigen Unterlage er- Frage kommenden Toners verursacht, einer Verforgibt.
mung unterliegen, die ein wesentliches Vielfaches der
Aus Gründen der Vereinfachung wird diese Art 30 Werkstückdickenschwankung ausmacht,
von Schwankungen, die als Ergebnis von Dicken- Es versteht sich, daß, obgleich die Druckelemcnte
meßversuchen erscheint, als »Dickenschwankungen« jm obigen in Form zweier Walzen dargestellt und bebezeichnet,
schrieben wurden, jedes Druckelement auch als Der Begriff »wesentliches Vielfaches«, der in dem Platte ausgebildet sein kann, wobei dann das andere
obigen Abschnitt verwendet wurde, bedeutet wenig- 35 Druckelement die Form einer Walze oder eines Segstens
einige Male, und in der Praxis wurde gefunden, ments besitzt und mit ersterem in abrollender Druckdaß,
wenn der errechnete Spitzendruck in dem Spalt berührung steht.
an oder etwas über dem Wert des Schmelzdruckes Die meisten der jetzt gemeinhin bekannten und
des Toners liegt, ein Vielfaches von etwa fünf als Mi- verwendeten Toner- oder Farbstoffpulver lassen sich
nimum der durchschnittlichen Schwankung aufgege- 40 bei dem beschriebenen Verfahren zur Herstellung
ben werden sollte, um die'angemessene Verformung von Kopien benutzen. Da das erfindungsgemäße
zu bestimmen und dadurch sicherzustellen, daß auf Verfahren jedoch eine gleichmäßige Tonerhaftung
der Oberfläche der Unterlage eine ziemlich gleichmä- auf der Oberfläche der Unterlage allein durch
ßige Verschmelzung stattfindet. Ein im allgemeinen Druckaufwendung bewirkt, bietet es eine Gelegenheit
noch mehr bevorzugter Wert würde ein Multiplikator 45 zur Benutzung anderer feinkörniger Pulver für TovonlOsein.
ner, die nicht notwendigerweise gleich denen sein
Dieser Multiplikator weist jedoch keinen festlie- müssen, wie sie beim Verfahren der Verschmelzung
genden Wert oder Bereich auf, sondern hängt mögli- durch Wärme benutzt werden. Auf diese Weise wird
cherweise bis zu einem gewissen Maß von dem Be- eine größere Flexibilität bei der Tonerwahl und der
trag ab, um den der errechnete, benutzte Spitzen- 50 Eigenschaften der fertigen Kopie erreicht,
druck im Spalt den für den jeweiligen Toner erfor- Das neuartige Verfahren der Druckfixierung er-
derlichen Druck übersteigt möglicht das Arbeiten mit breiteren Bildformaten,
Somit würde für einen Toner, dessen Schmelz- als dies bei der Verwendung von zwei Walzen mit
druck 352 kp/cm2 beträgt und unter der Vorausset- harter Oberfläche möglich ist. Die bei der Benutzung
zung eines gewöhnlichen Papierbogen mit einer 55 zweier Walzen mit harter Oberfläche gemachten Er-Durchschnittsdickenschwankung von etwa 0,01 mm fahrungen zeigen, daß die bei der Erreichung zufrie-
das Material der Walze 17 in bezug auf seinen Elasti- denstellender Eigenschaften in dem nicht mit Toner
zitätsmodul (E) so gewählt werden, daß, wenn der versehenen Oberflächenbereich auftretenden Pro-Belastungswert ρ den gewünschten rechnerischen bleme mit zunehmender Breite der durchlaufenden
Spitzendruck im Spalt von 352 kp/cm2 oder etwas 60 Fläche größer werden. Diese mit ansteigender Breite
mehr ergibt, die gemessene Verformung y wenigstens zunehmende Problematik der Fixierung tritt nicht
5 χ 0,01 oder 0,05 mm beträgt. Wie oben bereits auf, wenn die Fixierung in der oben beschriebenen,
ausgeführt wurde, könnte dies sich als etwas am erfindungsgemäßen Weise erfolgt.
Rande gelegen erweisen, und der Elastizitätsmodul Auf diese Weise werden die eingangs genannten
würde vorzugsweise so gewählt, daß eine Verfor- 65 Ziele der Erfindung erreicht und die Erfindungsaufmungy von etwa 10x0,01 oder 0,1 mm erreicht gäbe zufriedenstellend gelöst.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zur Druckfixierung eines Farbstoffpulverbildes auf einer Werkstückunterlage,
deren Dicke meßbare Schwankungen aufweist, bei dem das Werkstück bei Umgebungstemperatur
zwischen zwei unbeheizten Druckelementen, die sich aufeinander längs einer schmalen Berührungszone
unter Andruck abwälzen, hindurchgeschickt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß Druckelemente aus einem elastischen Material verwendet werden, deren Elastizitätsmodulen
so gewählt sind, daß die Gesamtverformung des Materials der Druckelemente unter Belastung
ein erhebliches Vielfaches der Dickenschwankung des Werkstückes ausmacht, wenn der Andruck
so hoch gemacht wird, daß ein rechnerischer Spitzendruck in der Berührungszone der
beiden Druckelemente erzeugt wird, der so hoch ist, daß die Fließgrenze des auf dem Werkstück
befindlichen Farbstoffs überschritten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eines der Druckelemente, zwischen
denen das Werkstück hindurchläuft, aus einem verhältnismäßig starren Material mit
einem hohen Elastizitätsmodul und mit einer glatten, nicht absorbierenden Oberfläche besteht,
die im wesentlichen keine Klebverbindung mit dem unter Druck stehenden Farbstoff eingeht,
und daß das andere Druckelement demgegenüber verhältnismäßig elastisch ist und einen Elastizitätsmodul
aufweist, der gegenüber dem des anderen Elements so groß ist, daß das Element im wesentlichen
die ganze Verformung selbst erbringt, und daß das Werkstück bei seinem Durchgang
zwischen den Druckelementen so liegt, daß die das Bild tragende Oberfläche mit dem erstgenannten
Druckelement in Berührung kommt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Andruck der beiden
Druckelementc angewendet wird, der einen errechneten Spitzendruck in der Berührungszone
von durchschnittlich 352 bis 703 kp/cm2 erzeugt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfallrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, mit zwei beweglichen
Druckelementen (15, 17), die sich aufeinander längs einer schmalen Berührungszone
abwälzen, sowie mit einer Einrichtung zur Erzeugung eines Andruckes zwischen den beiden
Druckelementen, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckelemente aus elastischem Material bestehen,
deren Elastizitätsmodulen so gewählt sind, daß die gemeinsame Verformung des Materials
der Druckelemente unter Belastung ein wesentliches Vielfaches der Dickenschwankung des
Werkstücks (11, 13) beträgt, wenn die Belastung
so stark ist, daß ein in der Berührungszone rechnerischer Spitzendruck erzeugt wird, der so hoch
ist, daß das die Fließgrenze des auf dem Werkstück (11) befindlichen Farbstoffs (13) überschritten
wird, und daß die Druckelementc mit einem Andruck zur Erzeugung dieses Spitzendruckes
belastet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens das eine Druckelement
einen errechneten Elastizitätsmodul für Druck zwischen etwa 7000 und 14 000 kp/cm'-aufweist
und daß die Einrichtung (21) zur Erzeugung des Andruckes während des Durchgangs des Werkstückes (H) zwischen den Druckelementen
(15, 17) einen errechneten Durchschnittsdruck auf die mit dem Bild versehene Unteriage
an dem Spitzendruckpunkt erzeugt, der zwischen 352 und 703 kp/cm2 liegt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß beide Druckelemente (15, 17)
Walzen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die eine der Walzen gegenüber
der anderen verhältnismäßig elastisch ist und mit Textilgewebe gefüllt ist, das zu annähernd gleichen
Teilen aus Baumwollfasern und Wollfasern besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die andere Walze eine Metallwalze
mit einer glatten, nicht absorbierenden Oberfläche ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallwalze eine Chromoberfläche
besitzt.
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