AT392426B - Leimpresse mit zwei zueinander parallelen presswalzen - Google Patents

Description

AT 392 426 B

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Imprägnieren von Papier, insbesondere Leimpresse, entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine solche Einrichtung ist bekannt aus der GB-OS 2103 US.

Bei solchen Einrichtungen wird das Papier hauptsächlich mit Leim imprägniert, jedoch können auch Lösungen mit geringem Anteil an Pigmenten, wie Kaolin, in Frage kommen. Dabei wird der flüssige Anteil S durch Wärmeeinwirkung dem Papier entzogen, so daß nur noch geringe Flächengewichte von 1 bis 4 g in der Beschichtungsseite verbleiben. Bei der genannten Einrichtung ist vorgesehen, daß zwei Preßwalzen im wesentlichen horizontal nebeneinander angeordnet werden, daß die Imprägnierflüssigkeit durch ein Düsenauftragswerk zunächst auf den Mantel jeder Walze aufgetragen und sodann der Überschuß der Auftragsschicht durch eine Streichklinge abgestrichen wird, so daß in dem nachfolgenden Preßspalt, den die 10 beiden Walzen miteinander bilden, die endgültige Menge jeweils von dem Walzenmantel auf die Papierbahn übertragen bzw. in diese hineingepreßt wird. Es hat sich herausgestellt, daß hiedurch die erforderliche Gleichmäßigkeit des Auftrages, über die Papierbahnbreite gesehen nicht möglich ist. Dies spielt natürlich eine umso größere Rolle, je geringer das verlangte Auftragsgewicht ist, wenn es z. B. höchstens 4 g/m2 betragen soll. Es wird dabei eine Genauigkeit, über die Papierbahnbreite, gesehen von weniger als 0,1 g/m2 bzw. insgesamt IS eine Genauigkeit von 0,2 g/m2 auf den Papierbahnen der gesamten Produktion, z. B. eines Tages, gefordert

Der Walzenauftrag, wie er bei der eben beschriebenen Leimpresse vorgenommen wird, hat auch breiten Eingang in das Streichen von Papier gefunden. Aus "Wochenblatt für Papierfabrikation" 1973, Seiten 137 bis 142, gehen verschiedene Einrichtungen dieser Art hervor, die auf namhafte Papierhersteller zurückgehen. Dazu gehören das "Massey-, das St Regis- und das KCM-Verfahren der Firma Kimberly und Clarke (siehe auch 20 "Wochenblatt für Papierfabrikation" 1970, Seiten 777/778). Alle diese Streicheinrichtungen, die in Anlehnung an die Leimpresse als Streichpressen bezeichnet werden, weil dort zwei gegeneinander arbeitende Preßwalzen im wesentlichen gleichen Durchmessers verwendet werden, verwenden im Preßspalt niedere bis mittlere Liniendrücke, im Gegensatz zu der Leimpresse, welche hohe Preßdrücke verwendet Dies ist erklärlich, weil ja bei der Leimpresse äußerst geringe Auftragsgewichte aufgetragen werden sollen, während die Streichpresse für relativ 25 hohe Auftragsgewichte von mehr als 10 g/m2 vorgesehen ist

Eine Weiterentwicklung dieser Streichpressen ist bekanntgeworden durch die US-PS 29 70 564. Diese Streicheinrichtung ist gedacht für hochwertige Papiere, wobei, wie oben angedeutet, im niedrigen bis mittleren Liniendruck im Preßspalt gearbeitet wird. Die Auftragsgewichte betragen für die Deckschicht, die auf ein bereits vorimprägniertes Papier aufgetragen werden, etwa 10 g/m2 und mehr. Bei dieser Einrichtung ist jeder Preßwalze 30 ein Leimsumpf zugeordnet, der auslaufseitig von einer von einem elastischen Halter getragenen Rollrakel begrenzt wird. Diese Rollrakel ist bis zu den genannten Auftragsgewichten im Bereich von 10 g/m2 mit glatter zylindrischer Oberfläche versehen, und es wird empfohlen, für noch höhere Auftragsgewichte eine mit Umfangsrillen versehene Rollrakel zu verwenden. Der Erfinder dieser Einrichtung hat in der US-PS 30 84 663 die von ihm entwickelte Rollrakel mit Umfangsrillen dahingehend beschrieben, daß auch gegenüber allen anderen 35 bekannten Einrichtungen es allein diese Einrichtung ermöglicht, sehr hohe Auftragsgewichte aufzutragen.

Ferner ist auch in einem Aufsatz über das Streichen von Karton ("Wochenblatt für Papierfabrikation" 1973, Seiten 164,168) auf Seite 165 ausgeführt, daß die drahtumwickelte - also mit Umfangsrillen versehene Rollrakel - für Auftragsgewichte von mehr als 10, insbesondere 12 bis 15, g/m2 in Frage kommt. Die Drahtstärken werden mit 0,15 bis 0,2 mm angegeben. 40 Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung anzugeben, die es gestattet, die Leimsuspension sehr gleichmäßig sowohl über die Zeitdauer als auch über die Papierbahnbreite auf das Papier aufzutragen, wobei · wie üblich - die Auftragsgewichte, auf trockene Substanz bezogen, höchstens etwa 5 g/m2 betragen sollen. Diese Einrichtung soll insbesondere auch geeignet sein, bei den heutigen, sehr hohen Bahngeschwindigkeiten, die in der Papiermaschine auftreten, von etwa 1200 m/min., einwandfrei zu arbeiten. 45 Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Einrichtung der eingangs angegebenen Art durch die Merkmale des keimzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst

Gemäß der Erfindung wird auf dem von der Papierbahn freien Teil des Umfanges ein» der Walzen oder beider Walzen ein genau dosierbarer Flüssigkeitsfilm gebildet, der dann im Preßspalt in die Papierbahn hineingepreßt wird. Dabei ist es wichtig, daß die Dosierung mittels einer mit Umfangsrillen versehenen Rollrakel «folgt, deren 50 elastischer Halter eine Düsenkammer, die zur Zuführung der Auftragsmasse dient, an ihrer auf der ablaufenden Seite der Preßwalze befindlichen Wand begrenzt Zahlreiche Vorteile werden hiedurch gewonnen:

1. Da der auf der Walze bzw. auf den Walzen erzeugte Flüssigkeitsfilm außerordentlich gleichmäßig quer zur Bahnlaufrichtung gebildet werden kann, ist auch die auf der Papierbahn aufgetragene Flüssigkeitsmenge sehr 55 gleichmäßig. Dabei ist wesentlich, daß diese Gleichmäßigkeit auch dann erhalten bleibt, wenn die Papierbahn (unbeabsichtigt) mit einem ungleichmäßigen Feuchte-Querprofil der Leimpresse zugeführt wird. Auch eine möglicherweise ungleichmäßige Verteilung der Anpreßkraft quer zur Bahnlaufrichtung hat keine negativen Auswirkungen mehr auf die Gleichmäßigkeit des Flüssigkeitsauftrages. All dies erklärt sich dadurch, daß die Papierbahn im wesentlichen den von der Walze (bzw. von den beiden Walzen) herangeführten Flüssigkeitsfilm 60 aufnimmL -2-

Claims (2)

1. AT 392 426 B
2. 2. Die Menge des Flüssigkeitsauftrages kann sehr genau durch die Tiefe der Rakelrillen, unabhängig von der Geschwindigkeit und dem Flächengewicht der Bahn, bestimmt werden. Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigen Fig. 1 eine Zwei-Walzen-Leimpresse, bei der die Ftössigkeitszuführung seitlich im aufsteigenden Bereich des Walzenmantels-Umfanges angeordnet ist und Fig. 2 einen Teil ein» Rakelstange in einem gegenüber Fig. 1 vergrößerten Maßstab. In der Fig. 1 erkennt man zwei rotierende Preßwalzen (10, 20), die horizontal nebeneinander angeordnet sind. Die Warenbahn (9) durchläuft den von den beiden Walzen gebildeten Preßspalt von oben nach unten. Hs wird grundsätzlich eine Rakelstange mit Umfangsrillen benutzt; siehe Fig. 2. Die Umfangsrillen können ringförmig oder gewindeartig sein. Die Fig. zeigt gewindeartige Umfangsrillen. Diese entstehen dadurch, daß ein Rundstab (8a) mit einem Draht (8b) umwickelt wird. Der Durchmesser des verwendeten Drahtes (8b) bestimmt die Querschnittsfläche der Umfangsrillen und somit die zwischen der Rakelstange (8) und der Walze (10) bzw. (20) hindurchtretende Flüssigkeitsmenge. Jede Rakelstange (8) hat in bekannt» Weise eine Antriebsvorrichtung (in d» Zeichnung nicht dargestellt). Genauso hat jede Preßwalze (10,20) eine (in der Zeichnung ebenfalls weggelassene) Antriebsvorrichtung. Die Drehrichtung der Preßwalzen ist durch Pfeile gekennzeichnet Jede Rakelstange (8) wird vorzugsweise mit d» gleichen Drehrichtung wie die dazugehörende Preßwalze (10) bzw. (20) angetrieben, so daß an der Berührungslinie der Umfang der Rakelstange dem Umfang der Preßwalze entgegenläuft Die Flüssigkeitszuführeinrichtungen (31, 41) sind in dem von unten nach oben laufenden Teil des Walzenumfanges angeordnet und die Rakeltragbalken (32, 42) sind als Düsenkammem ausgebildet Der elastische Halter (13,23) für die Rakelstange ist jeweils an der äußeren, ablaufseitigen Begrenzungswand der Düsenkammer (32, 42) befestigt. Jeder der Düsenkammem hat einen gegen den Walzenmantel gerichteten Flüssigkeits-Austrittsspalt. Überschüssige Flüssigkeit strömt entgegen der Walzendrehrichtung in eine Auffangrinne (39, 49). Abweichend von Fig. 1 können die Preßwalzen-Achsen bei Bedarf in d» Höhe etwas versetzt zueinander liegen, so daß die Bahn (9) nicht genau vertikal, sondern schräg von oben in den Preßspalt einläuft. Die Rakeltragbalken liegen in diesem Fall ebenfalls in der Höhe zueinand» versetzt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel läuft die Bahn stets von oben her in den Preßspalt ein. Bei Bedarf kann auch die umgekehrte Laufrichtung (bei umgekehrter Drehrichtung der Preßwalzen) gewählt werden. In diesem Falle sind die Flüssigkeits-Zuführeinrichtungen entsprechend der geänderten Walzendrehrichtung anzuordnen. PATENTANSPRUCH Leimpresse mit zwei zueinander parallelen Preßwalzen, die einen Preßspalt zum Hindurchführen ein» Päpi»bahn miteinander bilden, und deren jeder eine Zufuhreinrichtung zum Zuführen einer Imprägnierflüssigkeit zugeordnet ist, wobei die einzelne Zuführeinrichtung im aufsteigenden Bereich der Mantelfläch»i der Walzen angeordnet ist und die Zufuhreinrichtungen jeweils eine Düsenkammer umfassen, dadurch gekennzeichnet, daß am Auslauf einer jeden Düsenkamm» sich eine Rollrakel mit einer in Umfangsrichtung gerillten Mantelfläche und mit einem elastischen Halter (13,23) befindet, der jeweils von der in Drehrichtung der Walze gesehen hinteren Wand d» Düsenkammer (32, 42) gehalten ist. Hiezu 1 Blatt Zeichnung -3-