DE3836919A1 - Streicheinrichtung, insbesondere leimpresse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Streicheinrichtung, insbesondere Leimpresse, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Die Leimpresse entsprechend Gattungsbegriff nach der DE-PS 10 86 540 hat den Vorteil, daß nur eine geringe Menge von Streichmasse auf die Preßwalzen aufgetragen wird, die vor dem zwischen den beiden zusammenarbeitenden Preßwalzen gebildeten Preßspalt kaum einen Sumpf aus Streichmasse bildet, zumindest ist dieser vernachläs­ sigbar klein, so daß er keine größeren Schwierigkeiten für den Betrieb der Leimpresse bildet.

Am günstigsten wäre es, eine genaue Dosierung derart herbeizu­ führen, daß praktisch das Volumen des vor dem Preßspalt gebilde­ ten Leimsumpfes gegen Null geht.

Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine solche Einrichtung zu schaffen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kenn­ zeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.

Durch die Rillen des Rollrakelstabes, der einen wesentlichen Bestandteil des Auftragswerkes ausmacht, wird eine so genaue Dosierung möglich, daß praktisch das Volumen des vor dem mit Preßluft gebildeten Leimsumpfes gleich Null ist. Gegenüber der offengelegten deutschen Patentanmeldung P 34 17 487 hat man den Vorteil, daß in dem im Auftragswerk gebildeten Leimsumpf, mit­ tels dem die Streichmasse (Leim) der jeweiligen Preßwalze zu­ nächst überhaupt zugeführt wird, nur ein geringes Strömungsvolu­ men an Streichmasse hat, da die hauptsächlich an den seitlichen Enden von Auftragswerk und Preßwalze - in axialer Richtung ge­ sehen - über die dort unvermeidlichen freien Spalte (Dichtspal­ te) austretende Streichmasse äußerst gering ist. Demgegenüber hatten die Auftragswerke nach der genannten Offenlegungsschrift mindestens ein vielfaches Strömungsvolumen als es für die Auf­ tragsschicht wirklich gebraucht wurde, im allgemeinen sogar das 120-fache.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand den Figuren in der Zeichnung näher beschrieben, wobei

Fig. 1 schematisch einen Querschnitt durch eine Streich­ anlage der erfindungsgemäßen Art und

Fig. 2 einen Ausschnitt im Querschnitt aus dem Auftrags­ werk
zeigen.

In Fig. 1 ist die Führung der Bahn W zwischen der letzten Trockenwalze 14 einer ersten Trockengruppe und der ersten Trockenwalze 15 einer zweiten Trockengruppe 15, 16 mittels Um­ lenkrollen 17, 18 und 19 dargestellt. Zwischen den Trockengrup­ pen befinden sich die Preßwalzen 1 und 2, jeweils mit ihren von den Tragbalken 3 bzw. 4 getragenen Auftragswerken 5 bzw. 6. Da­ bei ist die Verbindungsebene R zwischen den Längsmittelachsen A ₁ und A ₂ der Preßwalzen 1 und 2 gegen die Horizontale etwa um 65° geneigt. Dieser Winkel sollte keinesfalls kleiner als 55° und kann auch größer sein. Dabei ist die untere Preßwalze 2 noch in einer Stuhlung 8 an einer beweglichen, d.h. schwenk­ baren Haltevorrichtung 7 gelagert. Zur Lagerung einiger weiterer Rollen einschließlich der oberen Preßwalze 1 ist ein Traggestell 10 vorgesehen, das aus den seitlichen Säulen 11 und 12 und dem Horizontalträger 13 besteht. Ein weiterer Träger 9 ist Teil der Stuhlung der oberen Preßwalze 1.

In Fig. 2 ist als wesentlicher Bestandteil des Auftragswerks der an einem beweglichen, d.h. elastischen Halter 23 befestigter Rollrakelstab 21 mit der Form eines Gewindes aufgewickelten Drahtumwicklung 22 in vergrößertem Maßstab dargestellt. Zwischen den Windungen der Drahtumwicklung 22 entstehen zwickelartige Hohlräume, die bei Anlage des Rollrakelstabes an der jeweiligen Preßwalze (hier mit C strichpunktiert angedeutet) die Durch­ trittsquerschnitte für die auf der jeweiligen Preßwalze verblei­ bende Streichmasse (Leim) bilden.

Der elastische Halter 23 hat ein Halteteil 24, das an einem Fortsatz 25 des hier nicht dargestellten Tragbalkens mittels Klemmstück 26 gehalten ist.

Zwischen Preßwalze C und dem Fortsatz 25 des jeweiligen Tragbal­ kens ist ein Aufnahmeraum gebildet, in dem über ein mit Aus­ trittsbohrungen 28 versehenes Zuleitungsrohr 27 der Leim der jeweiligen Preßwalze zugeführt wird. Seitliche Stauscheiben 29 dichten an den axialen Enden des Auftragswerks den Auftragsraum ab. Diese Stauscheiben können z.B. aus weichelastischem Kunst­ stoff bestehen, der gegenüber der Preßwalze C ein noch weicheres Dichtungsmaterial an ihren Kanten trägt. Dadurch kann der Leck­ fluß stark verringert werden.

Als weiteren großen Vorteil hat man bei der in Fig. 1 darge­ stellten Anordnung eine sogenannte "weiche" Bahnführung, weil zwischen den beiden Trockengruppen nur eine geringe Gesamtumlen­ kung und auch Einzelumlenkung an den einzelnen Umlenkstellen (Umlenkrollen) der Warenbahn W erfolgt.

Claims (3)

1. Streicheinrichtung mit einer die Bahn zwischen sich in einem Preßspalt, der an ihrer Berührungsstelle gebildet ist, auf­ nehmenden Preßwalzenpaar (1, 2), deren Verbindungsebene (R) zwischen ihren Längsmittelachsen (A ₁, A ₂) gegen die Ho­ rizontale mindestens 55° geneigt ist, dadurch gekennzeich­ net, daß als Auftragswerk (5) ein von einem elastischen Hal­ ter (22, 24) getragener, mit Umfangsrillen (22) versehener Rollrakelstab (21) dient, der mit einem von einem Tragsystem für den Halter (24) gebildeten oder ein solches enthaltenden Tragbalken (4), der sich ebenso wie der Rollrakelstab (22) und der Halter (24) längs der wirksamen Mantelfläche der Preßwalzen erstreckt, einen Aufnahmeraum zur Bildung eines Sumpfes aus Streichmasse bildet.

2. Streicheinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Auftragswerk (5, 6) jeweils an der in der Hori­ zontalrichtung vom zwischen den Preßwalzen (1, 2) gebildeten Preßspalt am weitesten entfernten Mantelflächenbereich der Preßwalzen (1, 2) befindet.

3. Streicheinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Neigungswinkel der Verbindungsebene (R) zwischen den Längsmittelachsen (A ₁, A ₂) der Preßwalzen (1, 2) gegen die Horizontale mindestens 65° beträgt.