DE3840610A1 - Vorrichtung zum beidseitigen beschichten von materialbahnen, insbesondere von papierbahnen - Google Patents
Vorrichtung zum beidseitigen beschichten von materialbahnen, insbesondere von papierbahnenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum beidseitigen
Beschichten von Materialbahnen, insbesondere von Papierbahnen,
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es sind Beschichtungsvorrichtungen bekannt, die zum Veredeln von
Papierbahnen wahlweise als Leimpresse oder als Streichvorrichtung
betrieben werden können. Beim Leimpressen-Betrieb wird die
Papierbahn von oben durch den Preßspalt zwischen zwei
nebeneinander angeordneten Preßwalzen geführt, wobei der Leim von
oben dem Zwickel zwischen den beiden Walzen zugeführt wird. Beim
Betrieb als Streichvorrichtung dient zumindest eine der Preßwalzen
als Gegenwalze, um die die Papierbahn geführt wird, während ein
anschwenkbares Auftrag- und Dosiersystem die Bahn direkt
beschichtet.
Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist in der DE-PS 34 40 634
beschrieben. Dort ist zum beidseitigen Streichen der Papierbahn
jede Preßwalze mit einem Auftragwerk und einer Rakelvorrichtung
versehen, wobei die Rakelvorrichtung jeweils auf der der anderen
Preßwalze abgewandten Seite einer Preßwalze angeordnet ist. Für
den Streichauftrag wird die Bahn mit einer unterhalb der beiden
Preßwalzen angeordneten Umlenkrolle von unten der ersten
Streichvorrichtung zugeführt.
Es ist ein Nachteil dieser bekannten Vorrichtung, daß beim Einsatz
als Streichvorrichtung zumindest beim Streichen einer Seite auf
einer sehr harten Gegenwalze dosiert wird. Dies hat seine Ursache
darin, daß zumindest eine der beiden Preßwalzen für eine
zufriedenstellende Funktion als Leimpresse eine sehr harte
Oberfläche aufweisen muß. Diese harte Oberfläche führt jedoch beim
Einsatz als Gegenwalze beim Streichen, insbesondere bei dünnen
Papieren, zu einem ungleichmäßigen Strichbild.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Vorrichtung zu schaffen, die beidseitig qualitativ hochwertige
Beschichtungen beim Streichen aufträgt, ohne daß die Funktion als
Leimpresse beeinträchtigt wird.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Es hat sich gezeigt, daß es für eine befriedigende Funktion als
Leimpresse ausreicht, nur eine Preßwalze mit einer sehr harten
Oberfläche einzusetzen. Die zweite Preßwalze weist eine für die
Funktion als Gegenwalze beim Streichen optimale weiche Oberfläche
auf und ist mit einem Auftrag- und Dosiersystem versehen. Zum
Streichen der zweiten Seite dient eine weitere von den Preßwalzen
unabhängige Streicheinrichtung, bestehend aus einer Gegenwalze und
einem Auftrag- und Dosiersystem.
Die Anordnung einer zweiten, von den Preßwalzen der Leimpresse
unabhängigen Streichvorrichtung hat den weiteren Vorteil, daß
Papier bei einem Durchlauf doppelseitig beleimt und zusätzlich
einseitig gestrichen werden kann; z.B. zur Herstellung von
Etikettenpapier.
Die Unteransprüche enthalten bevorzugte, da besonders vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung.
Die Anordnung der zweiten Streicheinrichtung oberhalb der
Preßwalzen nach Anspruch 2 benötigt keine zusätzliche Stellfläche.
Dies ermöglicht die nachträgliche Umrüstung bestehender
Leimpressen. Gleichfalls ist durch diese Anordnung für beide
Streicheinrichtungen ausreichend Bauraum zum Einsatz von
Walzenauftragwerken für ein qualitativ hochwertiges Streichen
vorhanden, und die Auftrag- und Dosiersysteme sind - z.B. zum
Reinigen - gut zugänglich.
Die Patentansprüche 3 bis 5 enthalten platzsparende und zugleich
gut zugänglich angeordnete Einzelaggregate. Gleichfalls erfolgt
bei diesen Ausführungsformen kein Umlenken um eine gestrichene
Seite der Materialbahn, bevor diese getrocknet ist.
Die Zeichnungen dienen zur Erläuterung der Erfindung anhand eines
vereinfacht dargestellten Ausführungsbeispiels.
Fig. 1 zeigt grob schematisch einen Längsschnitt durch eine
Beschichtungsvorrichtung während des Betriebs als Leimpresse.
Fig. 2 zeigt die Bahnführung im Streichbetrieb.
Die erfindungsgemäße Beschichtungsvorrichtung nach dem
Ausführungsbeispiel ist in eine Papiermaschine integriert. In
einem zweistöckigen Gestell 1 sind zwei angetriebene Preßwalzen 2,
3 angeordnet, wobei die Preßwalze 2 eine weiche Oberfläche
aufweist und fest gelagert ist. Die Preßwalze 3 ist mit einer
harten Oberfläche versehen und gegen die Preßwalze 2 anschwenkbar
gelagert. Leitwalzen 4-7 dienen zur Führung der Papierbahn 8
von vorgeschalteten Trockenzylindern 9 zu den Preßwalzen 2, 3.
In Fig. 1, die die Bahnführung bei Leimpressen-Betrieb zeigt,
wird die Papierbahn 8 von der etwa in Höhe der Preßwalzen 2, 3
angeordneten Leitwalze 4 und der oberhalb der Preßwalze 2
angeordneten Leitwalze 5 zwischen die Preßwalzen 2, 3 umgelenkt.
Die Preßwalze 3 ist bei dieser Betriebsweise gegen die Preßwalze 2
geschwenkt, wobei ein bestimmter Preßdruck aufgebracht wird. Im
Anschluß an die Preßwalzen 2, 3 leitet eine Leitwalze 10 die Bahn
8 zu Trockenzylindern 11, die im Anschluß an die erfindungsgemäße
Beschichtungsvorrichtung angeordnet sind. Die Zuführeinrichtungen
für den Leim sind in Fig. 1 nicht dargestellt. Leim wird in die
beiden Zwickel, die von der Papierbahn 8 und jeder der Preßwalzen
2, 3 gebildet wird, zugeführt. Dies erfolgt entweder mittels
Leimrohren, die den Leim direkt in einer Menge zuführen, daß in
jedem Zwickel ein Sumpf entsteht - wie z.B. in der DE-PS 34 40 634
beschrieben - oder mittels einer Auftrageinrichtung, die die
gewünschte Leimmenge zunächst auf die Oberflächen der beiden
Preßwalzen 2, 3 dosiert.
Für den Einsatz als Streichvorrichtung weist die Preßwalze 2 ein
an ihrer Unterseite anschwenkbares Auftrag- und Dosiersystem 12
auf. Als Auftragssystem kann ein Walzen- oder Düsenauftragwerk
eingesetzt werden. Das Dosiersystem enthält die bekannten
Dosierelemente, z.B. ein Streichmesser oder ein Rollrakel mit
glatter, gerillter oder strukturierter Oberfläche. Die Bahnführung
erfolgt bei dieser Anwendung mittels der Leitwalzen 4, 6, 7 an die
Unterseite der Preßwalze 2, die als Gegenwalze dient. Von der
Preßwalze 2 wird die Bahn 8 zu der Unterseite der Preßwalze 3
umgelenkt. Eine zweite Streicheinrichtung zum Streichen der
anderen Bahnseite ist im Gestell 1 oberhalb der Preßwalze 2
befestigt. Dieses Streichsystem enthält eine Gegenwalze 13 und ein
an deren Unterseite anschwenkbares Auftrag- und Dosiersystem 14
mit den Elementen, die bei der Beschreibung des Auftrag- und
Dosiersystems 12 aufgeführt sind. Zum Führen der Papierbahn 8 an
die Gegenwalze 13 dienen sowohl die Gegenwalze 3, die bei dem
Streichbetrieb die Bahn 8 in zurückgeschwenkter Position senkrecht
nach oben ablenkt, als auch weitere Leitwalzen 15, 17, wobei die
Leitwalze 15 die Bahn aus der senkrechten Führung in Richtung der
Gegenwalze 13 umlenkt. Weitere Leitwalzen 18-21 führen die von
der Gegenwalze 13 nach oben und zurück gelenkte Bahn 8 zunächst
waagerecht und dann nach unten zu den Trockenzylindern 11, die die
Bahn 8 anschließend weiterführen.
Sowohl an der senkrecht verlaufenden Bahnstrecke zwischen der
Preßwalze 3 und der Leitwalze 15 als auch an der waagerechten
Bahnstrecke zwischen den Leitwalzen 18 und 19 sind
Trocknungseinrichtungen 22 bzw. 23, z. B. Infrarotstrahler,
angeordnet, die jeweils die frisch gestrichene Bahnseite trocknen.
Mit dieser Anordnung wird vermieden, daß die Bahn mit einer Seite,
bei der die aufgetragene Streichfarbe noch feucht ist, von
Leitwalzen umgelenkt wird.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum beidseitigen Beschichten von Materialbahnen,
insbesondere von Papierbahnen, zum alternativen Betrieb als
Leimpresse oder als Streichvorrichtung
mit zwei nebeneinander angeordneten Preßwalzen, von denen eine gegen die andere anschwenkbar ist,
mit Leitwalzen, die die Materialbahn im Leimpressen-Betrieb durch den Preßspalt zwischen den beiden Preßwalzen führen, mit einem Auftrag- und Dosiersystem, das an eine Preßwalze außerhalb des Bereichs des Preßspalts anschwenkbar ist, und mit Leitwalzen, die die Bahn in den Bereich zwischen dieser Preßwalze und dem Auftrag- und Dosiersystem leiten, wobei die Bahn von der Preßwalze umgelenkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Preßwalze (3) eine sehr harte Oberfläche, die andere Preßwalze (2) eine weiche Oberfläche aufweist, daß nur der Preßwalze (2) mit weicher Oberfläche ein Auftrag- und Dosiersystem (12) zugeordnet ist, und dadurch, daß eine zweite Streicheinrichtung mit einer Gegenwalze (13) und einem Auftrag- und Dosiersystem (14) zum Beschichten der zweiten Bahnseite bahnauslaufseitig auf die Preßwalzen (2, 3) folgt.
mit zwei nebeneinander angeordneten Preßwalzen, von denen eine gegen die andere anschwenkbar ist,
mit Leitwalzen, die die Materialbahn im Leimpressen-Betrieb durch den Preßspalt zwischen den beiden Preßwalzen führen, mit einem Auftrag- und Dosiersystem, das an eine Preßwalze außerhalb des Bereichs des Preßspalts anschwenkbar ist, und mit Leitwalzen, die die Bahn in den Bereich zwischen dieser Preßwalze und dem Auftrag- und Dosiersystem leiten, wobei die Bahn von der Preßwalze umgelenkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Preßwalze (3) eine sehr harte Oberfläche, die andere Preßwalze (2) eine weiche Oberfläche aufweist, daß nur der Preßwalze (2) mit weicher Oberfläche ein Auftrag- und Dosiersystem (12) zugeordnet ist, und dadurch, daß eine zweite Streicheinrichtung mit einer Gegenwalze (13) und einem Auftrag- und Dosiersystem (14) zum Beschichten der zweiten Bahnseite bahnauslaufseitig auf die Preßwalzen (2, 3) folgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die zweite Streicheinrichtung (13, 14) oberhalb der
Preßwalzen (2, 3) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Preßwalze (3) mit harter Oberfläche bei
Streichbetrieb in zurückgeschwenkter Position die Materialbahn (8)
senkrecht nach oben in Richtung der zweiten Streicheinrichtung
(13, 14) umlenkt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet
durch eine Trocknungseinrichtung (22) entlang der senkrecht
verlaufenden Bahnstrecke im Anschluß an die Preßwalze (3), zum
Trocknen der von der ersten Streicheinrichtung (2, 12)
beschichteten Bahnseite.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bahn (8) im Anschluß an die
senkrechte Strecke von einer Leitwalze (15) in Richtung der
Einlaufseite der Vorrichtung zu der zweiten
Beschichtungsvorrichtung (13, 14) umgelenkt wird, daß die
Gegenwalze (13) die Bahn (8) nach oben und in Richtung der
Auslaufseite zu Leitwalzen (18, 19) zurücklenkt, die die Bahn auf
einer Strecke in etwa waagerecht führen, wobei an der waagerechten
Strecke Trocknungseinrichtungen (23) zum Trocknen der von der
zweiten Streicheinrichtung (13, 14) beschichteten Bahnseite
angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883840610 DE3840610A1 (de) | 1988-12-02 | 1988-12-02 | Vorrichtung zum beidseitigen beschichten von materialbahnen, insbesondere von papierbahnen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883840610 DE3840610A1 (de) | 1988-12-02 | 1988-12-02 | Vorrichtung zum beidseitigen beschichten von materialbahnen, insbesondere von papierbahnen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3840610A1 true DE3840610A1 (de) | 1990-06-07 |
Family
ID=6368306
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883840610 Withdrawn DE3840610A1 (de) | 1988-12-02 | 1988-12-02 | Vorrichtung zum beidseitigen beschichten von materialbahnen, insbesondere von papierbahnen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3840610A1 (de) |
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- 1988-12-02 DE DE19883840610 patent/DE3840610A1/de not_active Withdrawn
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