DE1771559A1 - Verfahren zum Herstellen einer elektrischen Kontaktschicht - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer elektrischen KontaktschichtInfo
- Publication number
- DE1771559A1 DE1771559A1 DE19681771559 DE1771559A DE1771559A1 DE 1771559 A1 DE1771559 A1 DE 1771559A1 DE 19681771559 DE19681771559 DE 19681771559 DE 1771559 A DE1771559 A DE 1771559A DE 1771559 A1 DE1771559 A1 DE 1771559A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- amalgam
- layer
- indium
- mercury
- contact
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H1/00—Contacts
- H01H1/06—Contacts characterised by the shape or structure of the contact-making surface, e.g. grooved
- H01H1/08—Contacts characterised by the shape or structure of the contact-making surface, e.g. grooved wetted with mercury
Landscapes
- Manufacture Of Switches (AREA)
- Conductive Materials (AREA)
- Contacts (AREA)
Description
Schaltbau Gesellschaft mbH SB 95
München 7. Juni I968
Verfahren zum Herstellen einer elektrischen Kontaktschicht
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, auf bekanntem
Kontaktmaterial wie Silber oder Kupfer mit Hilfe von Quecksilber Schichten zu erzeugen, die der so behandelten Ober»
fläche die bevorzugten Eigenschaften elektrischer Kontaktflächen geben.
Es ist bekannt, für Kontakte besondere Legierungen oder intermetallische
Verbindungen zu verwenden, jedoch sind die so hergestellten Kontaktmaterialien entweder teuer oder nur für bestimmte
Zwecke brauchbar oder von ungenügender Lebensdauer. In keinem Fall erreichen sie die elektrischen Qualitäten, die Quecksilber als Kontaktmaterial
auszeichnen. Quecksilber hat jedoch den Nachteil, daß es bei den Betriebstemperaturen elektrischer Geräte flüssig ist und
deswegen nur in geschlossenen Gefäßen als Kontaktmaterial verwendet werden kann und in seiner Funktionsfähigkeit lageabhängig ist.
Die vorliegende Erfindung erlaubt es, eine elektrische Kontaktschicht
herzustellen, die die guten Eigenschaften der festen Kontaktmaterialien mit denen des Quecksilbers kombiniert.
Sie bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen einer elektrischen
Kontaktschicht auf Kupfer oder vorzugsweise Silber als Trägermetall und unterscheidet sich von den bisher bekannten dadurch, daß die
zuvor gereinigte, zu beschichtende Oberfläche des Trägermetalles über einen längeren Zeitraum von bis zu 100 Stunden bei erhöhter
Temperatur von etwa 60 bis 100°C, vorzugsweise 70°C, mit gereinigtem,
vorzugsweise destilliertem Quecksilber in öerührung gebracht wird
und sodann - gegebenenfalls nach einer längeren Lagerzeit - auf die so behandelte und nochmals gereinigte Oberfläche ein Amalgam eines
der Metalle Indium, Thallium oder Blei, vorzugsweise Indium, aufgebracht wird.
109852/1538
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht somit im wesentlichen aus
zwei Schritten. Im ersten Schritt wird auf einer Oberfläche aus Kupfer oder besser noch aus Silber eine Amalgamschicht erzeugt;
deren Stärke und Gleichmäßigkeit von der Dauer und Temperatur der Behandlung abhängt. Versuche haben gezeigt, daß sich auf Kupfer
bei einer Behandlungsdauer von 400 Stunden bei l8°C eine Schichtdickevon 0,1 mm einstellt. Die gleiche Schichtstärke kann auch
bei einer Reaktion während 100 Stunden und bei einer temperatur von 70 C erhalten werden, jedoch sind die bei höheren Temperaturen
gebildeten Schichten gleichmäßiger und deshalb besser. Für Silber ergeben sich bei 400 Stunden und l8°C Schichtstärken zwischen 0,02
fe und 0,03 mm und für 100 Stunden und 70°C wiederum gleichmäßigere
Schichten von weniger als 0,01 mm Dicke. Lagerzeiten von etwa 2 Stunden führen in allen Fällen zur Aushärtung der Amalgamschicht.
Die Silberamalgamschicht ist aber etwa um den Faktor 10 weniger rauh als die Kupferamalgamschicht. Im zweiten Schritt wird dann auf
die Oberfläche ein weiteres Amalgam der Metalle Indium, Thallium oder Blei aufgebrant.
Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin
zu sehen, daß bei der nach diesem Verfahren hergestellten Kontaktschicht die sehr guten elektrischen Eigenschaften über große Zeiträume
erhalten bleiben. Eine einfache Amalgarnierung der Oberfläche
ergibt zwar zunächst auch gute elektrische Eigenschaften, die je-"
doch mit der Zeit zurückgehen, da eine fortschreitende Lösung des Quecksilbers im Trägermetall schließlich zum Verbrauch des gesamten
Quecksilbers führen muß. Gegenüber dem später aufgebrachten Amalgam bildet die stets vorhandene Silber- bzw. Kupferamalgamschicht eine
Art Sperrschicht, die die Reaktion des Quecksilbers aus den Amalgam
mit dem Trägermetall verhindert oder mindestens stark verzögert. Diese Sperrwirkung kann gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
noch dadurch verstärkt werden, daß die mit dem Quecksilber behandelte Oberfläche des Trägermetallee vor dem Aufbringen des zweiten
Amalgams einer Wärmebehandlung unterzogen wird.
109852/1538
Die Konzentration des Quecksilbers in dem zweiten Amalgam wird in Abhängigkeit von der vorgesehenen Arbeitstemperatur des Kontaktes
in dem Sinne eingestellt, daß für höhere Arbeitstemperaturen ein Amalgam mit niedrigerem Quecksilbergehalt verwendet wird.
Die noch unbeschichtete Oberfläche des Trägermetalles wird zunächst
geschliffen und/oder poliert und sodann mit einem Alkoholgemisch, z.B. Azeton und n-Pentan nachbehandelt. Die letztgenannten Agenzien
können auch zur Reinigung der bereits mit Quecksilber vorbehandelten Oberfläche verwendet werden, ebenso wie andere organische Lösungsmittel.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird die zweite Amalgamschicht
mit zunächst höherem Quecksilbergehalt als vorgesehen aufgebracht und mit einem Stück aus der festen metallischen Komponente
des Amalgams in die Oberfläche eingerieben. Dabei reichert sich die feste metallische Komponente in der Amalgamschicht bis auf den vorgesehenen
Wert an. Die aufgebrachte Amalgamschicht kann noch bis auf eine geringe, eben noch geschlossene Schichtstärke abgetragen werden.
Ein Keinstsilberkörper wird an der für die Beschichtung vorgestenen
Oberfläche geschliffen und poliert und sodann mit einem Alkoholgemisch gereinigt, in Kontakt mit durch Destillation gereinigtem Quecksilber
gebracht und für 100 Stunden auf 70 C erwärmt. Sodann wird die dabei gebildete Silberamalgamschicht 500 Std. der Einwirkung der
Luft ausgesetzt. Die Silberamalgamschicht wird vor dem Aufbringen des Indiumamalgams mit organischen Lösungsmitteln sorgfältig gereinigt.
Das Indiumamalgam mit einem Indiumgehalt von etwa G0% wird mit metallischem
Indium in die Oberfläche der Silberamalgamschicht eingerieben. Dabei erhöht sich der Indiumgehalt auf 75 %· Die Schicht weist
zunächst eine pastenförmige Konsistenz auf. Danach wurde mit einer
geschliffenen Glaskante die Oberfläche poliert, sodaß sich das Indiumamalgaa
nunmehr in den Vertiefungen der SilberanalgaascUcht be-
—2 findet. Der Kontaktwiderstand wird bis zu Drücken unter 0,02 Kp
—2 druckunabhängig und beträgt llt76 milmm . Diese Werte wurden 10 Std.
nach der Herstellung bei 20°C gemessen. Nachdem die fertige Kontaktfläche 1 000 Std. der Einwirkung der Luft ausgesetzt war, stieg der
kritische Kontaktdruck auf 0,0*1 kp mm*" und der Kontaktwiderstand
109852/1538
-2
auf 12,5 milmm . Eine weitere Herabsetzung des kritischen Kontaktdruckes
und des Kontaktwiderstandes konnte durch Aufbringen einer zusätzlichen 0,05 bis 0,1 mm dicken Schicht aus flüssigem Indiumamalgam
erreicht werden. Der kritische Kontaktdruck sank auf weniger als 0,01 kp nun" der Widerstandswert auf 11,6 mil ι
Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein elektrischer Kontakt, der aus einem Trägermetall aus Kupfer oder vorzugsweise aus Silber
besteht, dessen der Kontaktfläche zugewandte Oberfläche aus Kupferamalgam bzw. Silberamalgam besteht und auf dem sich ein oder mehrere
Lagen aus Amalgamen des Indium,und/oder Thallium und/oder Blei, vorzugsweise
aus Indiumamalgam, befinden.
109852/1638
Claims (8)
1. Verfahren zum Herstellen einer elektrischen Kontaktschicht auf Kupfer oder vorzugsweise Silber als Trägermetall, dadurch
gekennzeichnet, daß die zuvor gereinigte, zu beschichtende Oberfläche des Trägermetalles über einen längeren Zeitraum von
bis zu 100 Std. bei erhöhter Temperatur von etwa 60 bis 100 C, vorzugsweise 70 C, mit gereinigtem, vorzugsweise destilliertem
Quecksilber in Berührung gebracht wird und sodann - gegebenenfalls nach einer längeren Lagerzeit - auf die so behandelte und
nochmals gereinigte Oberfläche ein Amalgam eines der Metalle Indium, Thallium oder Blei, vorzugsweise Indium, aufgebracht
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Quecksilber behandelte Oberfläche des Trägermetalles vor dem
Aufbringen des Amalgams einer Wärmebehandlung bei etwa 60 bis 100 C unterzogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Amalgamschicht eine weitere dicke Schicht aus flüssigem
Indiumamalgam aufgebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder einer der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reinigung der zu beschichtenden Oberfläche dec Trägermetalles durch Schleifen oder Polieren und
durch Präparation mit Alkoholgemischen wie Azeton und n-Pentan vorgenommen wird.
109852/1538
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigung der bereits mit Quecksilber
behandelten Oberfläche mit organischen Lösungsmitteln wie Azeton oder n-Pentan vorgenommen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Konzentration des Amalgams hinsichtlich seines Quecksilbergehaltes in Abhängigkeit von der für
den Kontakt vorgesehenen Arbeitstemperatur derart eingestellt wird, daß für höhere Arbeitstemperaturen ein Amalgam mit niedrigerem
Quecksilbergehalt verwendet wird.
7« Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Amalgamschicht zunächst mit einem höheren Quecksilbergehalt als vorgesehen aufgebracht und mit
einem Stück aus der festen metallischen Komponente des Amalgams in die Oberfläche eingerieben wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die aufgebrachte» Amalgamschicht bis auf eine
geringe, eben noch geschlossene Schichtstärke abgetragen wird.
9· Elektrisher Kontakt, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem
Trägermetall aus Kupfer oder vorzugsweise aus Silber besteht, ψ dessen der Kontaktfläche zugewandte Oberfläche aus Kupferamalgam
bzw. Silberamalgam besteht und auf dem sich ein oder mehrere Lagen aus Amalgamen des Indium und/oder Thallium und/oder Blei,
vorzugsweise Indiumamalgam, befinden.
109852/1538
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681771559 DE1771559A1 (de) | 1968-06-08 | 1968-06-08 | Verfahren zum Herstellen einer elektrischen Kontaktschicht |
GB2627069A GB1195678A (en) | 1968-06-08 | 1969-05-22 | Method of Producing an Electric Contact Coating |
FR6918751A FR2010438A1 (en) | 1968-06-08 | 1969-06-06 | Mercury used in electric contact |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681771559 DE1771559A1 (de) | 1968-06-08 | 1968-06-08 | Verfahren zum Herstellen einer elektrischen Kontaktschicht |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1771559A1 true DE1771559A1 (de) | 1971-12-23 |
Family
ID=5700902
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19681771559 Pending DE1771559A1 (de) | 1968-06-08 | 1968-06-08 | Verfahren zum Herstellen einer elektrischen Kontaktschicht |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1771559A1 (de) |
FR (1) | FR2010438A1 (de) |
GB (1) | GB1195678A (de) |
-
1968
- 1968-06-08 DE DE19681771559 patent/DE1771559A1/de active Pending
-
1969
- 1969-05-22 GB GB2627069A patent/GB1195678A/en not_active Expired
- 1969-06-06 FR FR6918751A patent/FR2010438A1/fr not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2010438A1 (en) | 1970-02-13 |
GB1195678A (en) | 1970-06-17 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1446161C3 (de) | Supraleitendes Bauelement und Verfahren zu seiner Herstellung | |
EP0128383A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Verschleissschutzschichten auf Oberflächen von Bauteilen aus Titan oder Titanbasislegierungen | |
DE2912834A1 (de) | Verfahren zur herstellung von silber/silberchlorid-bezugselektroden hoher genauigkeit und stabilitaet | |
DE1546966A1 (de) | Mehrschichtige Metallgegenstaende und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE898479C (de) | Elektrischer Kondensator mit einem Dielektrikum aus auf einem Belegungsmetall aufgewachsenen Umsetzungsprodukten | |
DE1533431A1 (de) | Plattierungsbad zum UEberziehen von Gegenstaenden aus Eisen und Stahl | |
DE2254857B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von abnutzungsfesten Nickeldispersionsüberzügen | |
DE1771559A1 (de) | Verfahren zum Herstellen einer elektrischen Kontaktschicht | |
CH660883A5 (de) | Thallium enthaltendes mittel zum abloesen von palladium. | |
DE1947963C3 (de) | Verfahren zur Herstellung korrosionsbeständiger Sinterkörper aus rostfreiem Stahl | |
DE1144076B (de) | Verfahren zum Herstellung von metallischen UEberzuegen | |
DE2129992C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Schweißdrähten | |
EP1632588B1 (de) | Verfahren zum Herstellen eines Aufbewahrungsmittels | |
DE730221C (de) | Verfahren zur Herstellung starker, festhaftender silberhaltiger Schichten auf keramischen Koerpern | |
DE1079744B (de) | Verfahren zur Herstellung von Selen-Trockengleichrichtern | |
DE932812C (de) | Verfahren zur Herstellung von Trockengleichrichtern, insbesondere Selengleichrichtern | |
DE719039C (de) | Verfahren zur Herstellung von Lagerbuchsen oder Lagerschalen | |
DE2540999B2 (de) | Elektrischer Steckkontakt mit einer Kontaktschicht aus einer Silber-Palladium-Legierung | |
DE377798C (de) | Verfahren zur Verbesserung des Gefueges sowie der Haftsicherheit zerstaeubten, gespritzten oder vergasten, auf Unterlagen beliebiger Art aufgetragenen Metalls | |
DE977513C (de) | Verfahren zur Beseitigung eines Sperreffektes von flaechenhaften Kontaktelektroden an Halbleiterkoerpern aus Germanium oder Silizium | |
DE971697C (de) | Verfahren zur Herstellung von Selengleichrichtern | |
AT318047B (de) | Elektrischer Kontakt und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE1100815B (de) | Verfahren zum Herstellen von Kondensatoren mit wenigstens einer auf einen Traeger aus Papier od. dgl. aufgedampften Zinkschicht | |
DE829338C (de) | Verfahren zur Herstellung von Selengleichrichtern | |
DE1169901B (de) | Oxydationsmittel mit verzoegerter Wirkung und Verfahren zur Herstellung desselben |