DE1770975A1 - Bakteriostatisch wirksame Chinoxalin-1,4-dioxyde - Google Patents
Bakteriostatisch wirksame Chinoxalin-1,4-dioxydeInfo
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- C07D241/50—Heterocyclic compounds containing 1,4-diazine or hydrogenated 1,4-diazine rings condensed with carbocyclic rings or ring systems with hetero atoms directly attached to ring nitrogen atoms
- C07D241/52—Oxygen atoms
Description
FARBWERKE HOECHST AG.
Frankfurt (M) - Hoechst 24. Juli 1968
Anlage I
zur Patentanmeldung Fw
Dr. Tg/Kö Fw 5816
Bakteriostatisch wirksame Chinoxalin~l,4-dioxyde
Bakteriostatisch wirksame Chinoxalin~l,4-dioxyde
Gegenstand der Erfindung sind neue, antibakteriell wirksame
Carbonsäurehydrazide der allgemeinen Formel I
I„-^^^^^^Ä^^CCaOiNH«
3 O d
3 O d
in der R einen niederen Alkylrest, vorzugsweise tfethyl, und
R^ und E3 Jeweils Wasserstoff, eine Alkyl- oder Alkoxygruppe
mit niedriger Kohleestoffatomzahl bedeuten.
10388 3/19C5
SADORiQiNAL
Fw 9816
Gegenstand der Erfindung 1st ferner ein Verfahren zur Herstellung der genannten Verbindungen, das dadurch gekennzeichnet 1st, daß
■an eine Verbindung der Formel II
II R
worin R einen Alkyl- oder Arylrest bedeutet, alt Hydrazinhydrat
unter milden Reaktionsbedingungen umsetzt.
Die bisherigen Bemühungen, 2-Eydrazinocarbonyl-3-alkyl-chinoxalin-1,4-dioxyde
herzustellen, waren vergeblich, da die von zwei benachbarten
Subetltuenten flankierte Istergruppe eines Chinoxalin-1,4-dioxyds
nur langsam reagiert und überschüssiges Hydrazin zur teilweisen oder Tölligen Reduktion der H-oxyd-Gruppen führt. 8o
wurde von J.K. Landqulst und J.A. Silk (J. ohem. 8oc. 1956, 8. 2o52)
bei der Umsetzung von Xthoxy-carbonyl-d-methyl-chlnoxalin-l^-
dioxyd mit 7o-proz. Hydrazinhydrat ausschließlich 2-Hydrazinocarbonyl-a-aethyl-chinoxalln-^Hnonoxyd
isoliert, das antibakteriell unwirksam ist.
Gemäß der IrIbdung kann man bei einer solchen Reaktion die
Reduktion der M-oxyd-Qruppen vermelden, wenn man die Umsetzung
unter milden Bedingungen bei Temperaturen von O - 6o°, vorzugsweise
Raumtemperaturen in einem Lösungsmittel ausfuhrt, aus dem sieh das Carbonstturehydrasld des Chlnoxalin-l,4~dioxyds rasch
abscheidet. Als Lösungsmittel eignen sich polare Lösungsmittel, vorzugsweise Methanol oder Xthanol.
Die Reaktion wird vorzugsweise so ausgeführt, daft man einen leter
der Formel II in mögliehst wenig Alkohol bei Raumtemperatur oder
leicht erhöhter Temperatur löst und mit eines Überschuss an Hydrazinbydrat rührt. Da· Bydrasld beginnt naoh kurzer Zeit in
feinen Radeln auszufallen und wird vorteilhafterweise rasch vom
Reaktionsgemisch abgetrennt. Di· Abscheidung kann durch Kühlen
und Zusatz unpolarer Lösungsmittel, wie s.B. Xther, vervollständigt
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Fw S816
werden. Dae Rohprodukt enthält.als Verunreinigung geringe Mengen
Auegangsmaterial, welches durch Auswaschen mit Issigeeter oder
durch !!»kristallisation mit einem polaren Lösungsmittel, vorzugsweise
Wasser, Methanol öder Xthanol entfernt wird.
Die als Ausgangsmaterlal verwendeten Ester des Chinoxalin-1,4-dioxyds
erhält man beispielsweise durch Oxydation der entsprechenden substituierten Chinoxaline nach Landquist und Silk (a.a.O.) oder
durch Umsetzung von Benzofuroxanen mit ft~£namincarbonsäureeetern
nach M.J. Haddadln und CH. Issidorides /Tetrahedron Letters No.
36, 3258 (1965)/ und L* Marchetti und G. Tosi /Ann. Chim. 57, 1414
(1967)/.
Die erfindungsgemäft herstellbaren Verbindungen sind wertvolle
Chemotheapeutica, die besonders zur Bekämpfung bakterieller
Infektionen geeignet sind. Sie zeichnen sich durch eine hohe Wirksamkeit
gegen gramnegative Keime aus. Nach peroraler oder parenteraler
Application in subtoxischen Dosierungen Heften sich beispielsweise Pasteurellen-, Salmonellen- und S. coli-Modellinfektion
der Maus hellen. Sie besitzen außerdem die wertvolle
Eigenschaft, lang anhaltende Harnspiegel zu erzeugen und eignen sich daher als Therapeutica für Infektionen der ableitenden
Harnwege. Beispielsweise gelingt es, einen Heilerfolg an der
Colipyelonephritis, die selbst durch Breitbandantibiotika, wie
z.B. Chloramphenicol und Ampicillin, schwer beeinflüftbar 1st,
nachzuweisen.
Die überlegenen Eigenschaften der beanspruchten Präparate wurden
durch Vergleich von 2-Hydraxlnocarbonyl~3-methyl«ohimoxalln-l,4-dloxyd
mit dem aus der niederländischen Patentanmeldung 6 5o4 563 bekannten 2-Hydrazinocarbonyl-chinoxalln-l,4-dloxyd nachgewiesen.
2-Hydraziaocarbonyl-3HBethyl~chinoxalln~l,4-dloxyd (Präparat 1)
löste sich gut In Wasser (>8o g/l bei 24°C ) und lieft sich
peroral und parenten* anwenden, während das Vergleichspräparat
wegen seiner schlechten Wasserlöslichkeit (<5 g/l bei 24°C) nur
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Fv 581β
peroral verabfolgt «erden konnte.
gegen Z. coil la Relhenverdünnnungstest zu Je 7,B/-/el eralttelt.
den Harn an Hunde peroral verabreicht und die Höhe der anItbakterieller
dlesea Zweck wurden die Tiere ror Versuchsbeglnn, sowie 3o MIn.,
1 8td., 2 Std., 4 Std., und β 8td. nach Verabreichung katheterlsiert.
käflgen. Für den 24-Std.-Wert wurde die Blase nochaale aittels
Der so gewönne Urin wurde sterilfiltriert und la ReihenVerdünnung·
test ( Faktor 2 ) auf seine bakteriostatIsche Aktivität
gegenüber dea Teststaaa Z coil o55 untersucht. Die gefundenen Heaawerte wurden auf verabreichte Substanz bezogen; es kann
Jedoch nicht ausgeschlossen werden, dafl auch bakteriostatlsch
wirk**»· Metabollten la Harn vorliegen.
In den folgenden Tabellen 1 und 2 sind die Slnzelwerte aehrerer
Versuche aufgeführt. ZIn Harnsplegelwert<18,β/-/al bedeutet, daO
unter den Versuehsbedlngungen keine bakterlostatlsehe Aktivität
la Harn^naehweisbar 1st.
erflndungsgeaäa hergestellten Verbindungen, die in O-Stellung
Bur Hydrazldgruppe einen niedrigen Alkylrest tragen, elnan hohen,
langanhaltenden Harnsplegel, der für die therapeutische Beeinflussung
einer HarnwegsInfektlon notwendig ist.
+ mehr
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It Harasplegel naeh einsallger oraler Gab· von 8 ag
Substans / kg Körpergewicht (Angaben in /«!Harn)
Γ | tparat | Huad | So* | ln | 2 | h | 4n | 6 | h | 24* |
1 1 |
1 2 |
124,8 249,6 |
124,8 124,8 |
249 499 |
.2 | 124,8 998,2 |
124 998 |
,8 .4 |
31,2 62,4 |
|
2 2 |
3 4 |
<18,β <15,6 |
<is,e 62,4 |
31 | ,β ,2 |
<18,6 <18,6 |
as | ,β | <15,6 <15,6 |
Tab. 2: Barnapiegel naeh einaallaer oraler Gab· von 2o ag der
jeweiligen Substans/kg Körpergewicht (Angabe· la /al
Bar· )
Hand
So*
24*
1 S
β 199·,8 1996,8 3993,6 3993,6 1996,8 31,2
• 124,8 249,6 124,8 <15,6 <1S,6
<1Β,β
Me Yerbiadvagea gemftS 4er Krf ladung eollen Mir Herateilung von
oral «μΙ parenteral verabreioabareo Präparate· «ir Behaadlung
ve« bakterielle« Infektionen dienen.
al« »edlBinleehe Präparate konaen beiaplelaweiae Tablettea, «Vagee·,
Kapeeln, Le u«w. la Betracht, die nebe· den Verfahrenaerae«galaeea
gegebeaeafalla auch die üblich·· Hilfe- «tad Trageratoffe
enthalten können. Ka iat aueh «öglieh, die Terfahreoaeraeugaiaae alt
anderen CkeaotherapevtIc* su ko«biBierea. Die Wirkatoffdoaie iat
dnbel a%w al« Wirkstoff eingesetzten Verbindung und de« gewilnaehten
Iffekt ananpassen.
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SAD ORIGINAL
Fw 581β
2~BydraslBoearbonyl-3-»«tbyl-«hlBOxallii-l,4-dloxyd
a) 94,8 κ (ο,1 UoI) g-Xttioxyearboayl-S-aotnylehlBosmliB-l^-dioxyd
und loo eon βο-proB. Bydraalnhydrat verdea la Boo oea Xthanol swel
StUBdOB bol Bauateaperatur fforOhrt. Das 2-Bydrasiaoearboayl~3-aethyl
ehlnoxalln-l,4-dloxyd fällt rasch in felaea, leiblichen Vadelehen
ana. Kan saugt don Niederschlag ab, wäscht grCatdllch alt Xthanol und
Xthör nach und trocknet la Vakuua über kons. Setnrefelsaure. DIo Auabotito
beträft 10,0 f <-ββ,· % d. Th.), Z#reot«uBfepunkt 219-214° C.
DIo Itottojlaugo onthttlt oln Qoalach von a-llydraainocarboeyl-3-aothylehlBOxallB>l,4-diO3S)rd,
■vaozya ui | USBB | ugm | IBJl. | a | 4, | So | V | 93 | d | • •3 |
clo »to | °3 | (9: | B | 4, | 3 | M | 94 | |||
Berechnet | C | 9β | lsmtsi | 1.4- | dioxj | |||||
Gefunden | C | |||||||||
Beispiel | boa* | 1-3- | yl-ch | |||||||
9-HdraslM | ||||||||||
λα a | 14,2) | |||||||||
»4 | 81, | |||||||||
8o, | ||||||||||
«eth | ||||||||||
Il | ||||||||||
war |
94,S f 2-Xthoxy«arbmyl-4.HMthyl^ftliMxallB-l,4-diosyd «ad 83
So pros. Bydraaiahydrat «ordo» la Soo oea Xtaaaol bot lauetoaporater
fforOhrt. Dov Toreueh wird aa«b 1, 2, 3 uad 8 Stuadoa UBtorbroohon
uad dor krlstalliB« Miodoraoblaff abfotreeat, alt Xtaanol oad Xtbor
frttndlieh aHSffvwaMhoa und la Yakinia «bor kon«. Seavtf·!··**· f·-
troekeot. Bs tHurdoa Usffosaat 17,4 ff (-74,3 % d.Th.) S^rydraalao-
«arbonyl.3-aothyl^hiBoxallB.lf4-4loxy<l vosiloraotaiaiffsniBbt 312* C
lsoliort.
Clo 1Io *4 °3 <a84'a)
C 8o,t B 4,9, H 93,·
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2-Hydrazlnocarbony1-3-methyl -5(6)-aethoxy-chlnoxalin-1,4-dioxyd
27,8 g (o,l Hol) 2-Xthoxycarbonyl-3-aethy 1-5(6)-aethoxy-chinoxalIn-1,4-dioxyd
und loo oca 8o pros. Hydrasinhydrat werden in 1,2 1 Xthanol sechs Stunden bei Rauateaperatur gerührt. Der Niederschlag (19 g)
wird abgesaugt und sur Entfernung von beigealsehtea Ausgangsaaterial
swelaal alt ca. 4oo eca Issigester durchgerührt. Man erhält 8 g Ausgaagsaaterlal
zurück. Ό·χ Rückstand (9 g «47,7 % d.Th.) besteht aus
relnea 2-8ya>aslaoearboayl-3-acthy1-ß (8)-aethoxy-chinoxalin-1,4-dioxyd
voa Zersetsungsputtkt 18o°C. i
Cll H12 | *4 | °4 | (204,28) | So, oo | R | 4,58 | M | 21 | ,3o |
Berechnet | C | 49,7 | H | 4,7 | M | 2o | ,9 | ||
Gefunden | C | ||||||||
Beispiel | 4t |
2-Hydrasiaocarbonyl"3«aetb.yl»5 (6) -äthoxy-chlnoxalln-l, 4-dioxyd
14,6 g (ο,οβ Mol) 2-Xthoxyoarboeyl-3-withyl-5(6) -äthoxy-chinoxalinl^-dloxyd
und 44 cea 8o pros. Bydraxiahydrat werden la 44o ooa Xthanol bei 38-4o°C ca. 8 Stunden gerührt. Der Miederschlag wird
abgesaugt und die Mutterlauge bis sur beginnenden Trübung alt Xther
versetzt und gekühlt. Die vereinigten Niederschläge rührt man alt wenig Xthanol aus, saugt und trocknet, über kone. Schwefelsaure.
Man erhält 4,7 g (34 % d.Th.) 2~ttydraKinocarbonyl-3~aethyl-8(e)~
äthoxy-chinoxalin-1,4-dioxyd voa Zersetsungspunkt 927°C.
C12 H14 | *4 | °4 | (278 | ,3) | R | 8 | ,©7 | N | «ο, | 14 |
Berechnet | C | 51, βο | R | 8 | »ο | M | 1«, | 9 | ||
Oefunden | C | 81,β | ||||||||
109883/1905
8AD ORIGINAL
Fv 5816
2-Hydras1nocarbonyI-S,8(β)-diaethy1-chtnoxa1iη-1,4-d1oxyd
13,1 g (o,o5 Mol) 2-Xthoxycarboayl~3,5(r>)~diaethyl~chlaoxalin-l,4~
dloxyd und 5o cca 8o pros. Hydraslahydrat werden in 36o «ca Xthanol
bei Rauateaperatur ca. 6 Stunden gerttnrt. Der Niederschlag wird abgesaugt und gründlich alt Xthanol «und Xther gewaschen. Man erhalt
3,9 g (31,5 % d.Th.) 2-Hydraslnocarbony1-3,5(G)-dl»ethy1-1,4-dloxyd
voa Zersetxungspvnkt 198°C.
C11 H12 N4 O3 (248,2)
Berechnet C 83,21 H 4,88 N 22,87 Gefunden C 53,2 H 4,9 N 22,8
2-HydraBlnoearbonyl-3,8,e-tris«tliyl-ehlnoxalln-l,4~dloxyd
27,6 c (o,l Mol) 2~Xttioxyoarboayl-3,&,e-trlMetliyl-chlaojcalin-l,4-dloxyd
lost oan in 5oo eoa Xthanol bei ca. 58°C, setzt loo oca βο
pres. Hydrasinhydrat «u und IaAt die Losung unter Rühren langsna
wieder abkühlen. Nach etwa 1 Stunde beginnt Abscheidung eines Niederschlages, 4er nach «eiteren 3 Stunde» abgesaugt und alt
Alkohol und Xther ausgewaschen wird. Man erhlIt 16 g (61 Hd.Th.)
2-Hydraslnocarbonyl-3,8,6-trlaethyl-chlnox»lin-l,4-dtoxyd
ZersetBnagspunkt 23o°C.
C12 H14 *' | I °3 | (2< | 12,3) | 95 | H | 5. | 38 | N | M. | 3« |
Berechnet | C | 84, | 2 | ■ | 8. | β | N | 21, | 0 | |
Gefunden | C | 88, | ||||||||
109883/1905 ßAD
Claims (4)
1) Chinoxalin-l,4-dioxyde der allgemeinen Formel I
COMHJfH2
in der R1 einen niederen Alkylrest, vorzugsweise Methyl, und R2
und R3 jeweils Wasserstoff, eine Alkyl- oder Alkoxygruppe mit
niedriger Kohlenstoffatomzahl bedeuten,
2) Verfahren zur Herstellung von Chinoxalln-l,4-dioxyden der Formel I,
dadurch gekennzeichnet, dal man Verbindungen der Formel II
worin R einen niedermolekularen Alkylrest bedeutet, mit Überschüssigen
Rydrazinhydrat unter milden Reaktionsbedingungen umsetzt.
3) Verfahren sur Herstellung von bakteriostatlseh wirksamen Präparaten
dadurah gekennzeichnet, dmJ man eine Verbindung gemte Anspruch 1
in eine sur therapeutischen Anwendung geeignete Form bringt.
4) Bakterlostatisch wirkam Prftparate, gekennzeichnet durch einen
Gehalt am einer Verbindung gemJUI Anspruch 1.
1Q9813/19QS
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