DE1769167A1

DE1769167A1 - Verfahren zur Stabilisierung von Vinylchlorid-Polymerisaten und -Mischpolymerisaten

Info

Publication number: DE1769167A1
Application number: DE19681769167
Authority: DE
Inventors: Lisa Dr Roessig; Hans Dr Stroh
Original assignee: Bayer AG
Current assignee: Bayer AG
Priority date: 1968-04-16
Filing date: 1968-04-16
Publication date: 1971-10-21

Description

Verfahren zur Stabilisierung von Vinylchlorid-Polymerisaten und -Mischpolymerisaten Bei der Verarbeitung von Vinylcblorid-Polymerisaten und -Mischpolymerisaten werden in der Regel zur Stabilisierung Verbindungen zugesetzt, die eine durch Licht oder die Verarbeitungstemperaturen verursachte Zersetzung verhindern bzw. entstandene Zersetzungsprodukte unschädlich machen sollen. So werden unter anderem vielfach Epoxyverbindungen, wie z. B. epoxydierte ungesättigte Oele und ähnliche verwendet.
Es wurde nun gefunden, daß man mit den Estern der Oxidobernsteinsäure eine vorzügliche Stabilisierung von Vinylchlorid-Polymerisaten und -Mischpolymerisaten erzielt. Die genannten Ester sind in Jedem Verhältnis mit den Vinylchlorid-Polymerisaten bzw. -Mischpolymerisaten mischbar und besitzen gute weichmachende Eigenschaften. Ihre stabilisierende Wirkung ist der von anderen epoxydhaltigen Stabilisatoren zumindest vergleichbar, zum Teil überlegen. Die damit hergestellten Folien zeichnen sich durch hervorragende Kältebruchfestigkeiten aus. Ein weiterer Vorteil der Ester besteht in ihrer Wirtschaftlichkeit, da sie aus Maleinsäureanhydrid leicht herstellbar sind.
Die Herstellung der epoxydierten Ester erfolgt nach bekannten Verfahren. Man kann z. B. aus Maleinsäureanhydrid oder deren Estern zunächst das Chlorhydrin und aus diesem durch HCl-Abspaltung die Oxidoverbindung herstellen oder letztere durch Anlagerung von Sauerstoff mittels Perverbindungen erhalten. In den so entstandenen Verbindungen vom Typ bedeuten R1 und R2 gleiche oder verschiedenartige Reste von geradkettigen oder verzweigten aliphatischen oder/und araliphatischen Kohlenwasserstoffen, wobei hauptsächlich solche mit 4 oder mehr C-Atomen, insbesondere C3' bis C12-Kohlenwasserstoffreste, infrage kommen.
Beispiele derartiger Verbindungen sind: Oxidobernsteinsäuredibutylester, Oxidobernsteinsäure-butyl-2-äthylhexylester, Oxidobernsteinsäure-diheptylester, Oxidobernsteinsäure-diisooctylester, Oxidobernsteinsäure-dinonylester.
Die erfindungsgemäß zur Stabilisierung von Vinylchlorid-Polymerisaten und -Mischpolymerisaten verwendeten Verbindungen können in üblicher Weise zur Stabilisierung zugesetzt werden.
Die Anwendung der erfindungsgemäßen Stabilisatoren erfolgt in der üblichen Weise durch Zumischen zu den Polymerisaten und anschließendes Mischen auf Walzen etc.
Die erfindungsgemäß verwendeten Stabilisatoren werden den Vinylchlorid-Polymerisaten und -Mischpolymerisaten in Mengen von 1 bis 10 Gewichtsteilen, vorzugsweise von 3 bis 5 Gewichtsteilen, bezogen auf Vinylchlorid-Polymerisate und -Mischpolymerisate, zugesetzt.
Die Vinylchlorid-Polymerisate und -Mischpolymerisate können als weitere Komponenten die üblichen Verbindungen enthalten, wie z. B. Weichmacher, Extender, weitere Stabilisatoren, Pigmente, Füllstoffe, Gleitmittel.
3Beispiel 1 a) 50 Gewichtsteile Polyvinylchlorid, 22 Gewichtsteile Alkyl sulfosäurephenylkresylester als Weichmacher, 3 Gewichtsteile Oxidobernsteinsäurediisononylester, 2 Gewichtsteile eines Gemisches Ba-Cd-laurat und 0,5 Gewichtsteile Triphenylphosphit werden gemischt und auf einem Kalander bei 170°C zu einer Folie verarbeitet. b) Entsprechend dem Verfahren des Beispiels 1 a) wird analog eine Folie hergestellt, die jedoch statt der 3 Gewichtsteile Oxidobernsteinsäurediisononylester 3 Gewichtsteile epoxydiertes Sojaoel enthält. c) Die nach Beispiel 1 a) und Beispiel 1 b) erhaltenen Folien wurden 6 Stunden auf 1700C erhitzt. Die nach Beispiel 1 a) erhaltene Folie wies danach lediglich eine schwache Verfärbung nach hellbraun auf, während die nach Beispiel 1 b) erhaltene Folie dunkelbraun verfärbt war.
Beispiel 2 a) Entsprechend der Verfahrensweise des Beispiels 1 b) wurde eine Folie hergestellt, bei der jedoch anstelle der 22 Gewichtsteile des Alkylsulfosäurephenylkresylesters 22 Gewichtsteile Diisooctylphthalat als Weichmacher verwendet wurden. b) 60 Gewichtsteile Polyvinylchlorid, 40 Gewichtsteile Di-2-äthylhexylphthalat, 5 Gewichtsteile Oxidobernsteinsäuredinonylester, 1,2 Gewichtsteile Ba-Cd-laurat, 0,6 Gewichtsteile Triphenylphosphit werden auf einem Mischwalzwerk bei 170°C zu einer Folie verarbeitet.
A@s dieser Folie werden Streifen von 100 mm Länge und @ mm Breite geschnitten und nach dem von Schulz und Mehnert, Kunststoffe 1949, Seiten 157 bis 159 beschriebenen Verfahren geprüft.
Die ermittelte Kältebruchtemperatur betrug -40°C.

Claims

Patentansprüch e 1) Verfahren zur Stabilisierung von Vinylchlorid-Polymerisaten und -Mischpolymerisaten, dadurch gekennzeichnet, daß man Ester der Oxidobernsteinsäure als Stabilisator zusetzt.
2). Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Esterkomponente der Oxidobernsteinsäure 4 bis 12 Kohlenwasserstoffreste mit 4 bis 12 C-Atomen enthalten.
3) Vinylchlorid-Polymerisate und -Mischpolymerisate, stabilisiert mit den Estern der Oxidobernsteinsäure.