DE1768890A1 - Verfahren zur Herstellung von 4-Fluoro-3-nitroanilin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 4-Fluoro-3-nitroanilinInfo
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Description
Clairol Incorporated, New York, N.Y. / UBA
Verfahren zur Herstellung von 4-Fluoro-5-nitroanilin
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
von 4-FIuOro-jj-oitroanilin und insbesondere auf ein Verfahren
zur Herstellung dieser Verbindung durch Nitrierung von p-Fluoroanilin.
Zahlreiche Versuche wurden in der Literatur beschrieben, um 4«iFluoro-3-nitroanilin durch die Nitrierung von p-fluoroanilin
herzustellen. Diese Versuche blieben aber lAboriumsbe- -
Sonderheiten, und zwar wegen der niedrigen Ausbeuten an Produkten,
die erhalten wurden« Infolgedessen war kein wirklich kommerzielles Verfahren für die Herstellung dieses Produktes
verfügbar.
Es wurde nunmehr gefunden, daß p-Fluoroanilin wirksamer
in 4-Fluoro-3-Mtroanilin nitriert werden kann, wenn die Ni-
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trierung unter wasserfreien Bedingungen ausgeführt wird.
Hierdurch ergibt sich ein kommerziell brauchbares Verfahren, durch welches ein Produkt hoher Reinheit in hohen Aus·
beuten erhalten werden kann, ohne daß zu aufwendigen Gewinnungsverfanren Zuflucht genommen werden muß. Ea wurde
weiterhin gefunden, daß die Ausbeute an 4~Fluoro-3-Aitroanilin noch weiter gesteigert werden kann, wenn man kalte
verdünnte Salzsäure verwendet, um es von den anderen Kom-% ponenten des Reaktionsproduktes abzutrennen.
Demgemäß ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein kommerziell brauchbares Verfahren zur Herstellung von
4~Fluoro-3-aitroanilin durch Nitrierung von p-Fluoroanilin
zu schaffen.
Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung,
ein Verfahren der obigen Art zu schaffen, bei welchem das gewünschte Produkt in hohen Ausbeuten und in einem hochreinem Zustand erhalten wird, wobei nur geringe Aufwendungen zur Gewinnung oder Reinigung des Produktes erforderlich sind.
Weitere Ziele gehen aus der folgenden Beschreibung und den Patentansprüchen hervor.
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Holleman et al (RecTrav.Chem., 1904, 2jJ 237) be~
schreiben ein Verfahren zur Nitrierung von p-Pluoroanilin,
bei welchem das p-Fluoroanilin in einen großen Überschuß
"cone. H^sq^", d,h. im 10-fachen Gewichtstiberschuß, bezogen
auf das p-Fluoroanilin, aufgelöst wird. Hierzu wird
ein NitrierungB^emisch aus Salpetersäure (Sichte 1,5)» die
ebenfalls in einer großen Menge von "cone. H^Q" aufgelöst
ist, zugegebenο Die "cone. H2SO^", die von Holleman
et. al verwendet wurde ρ war handelsübliche konzentrierte Schwefelsäure„ die ungefähr 6 # Wasser enthielt. Die Autoren
gewannen ein Produkt mit einem Schmelzpunkt von 98°C,
Jedoch ist die Ausbeute nicht angegeben. Wie aus der genannten Veröffentlichung weiter unten hervorgeht, iet die
Ausbeute, die von Hollemann et al erhalten wird, niedrig.
Swarts (RecTrav.Chem., 1916, 25, 131) beschreiben
ein Verfahren, bei welchem p-Fluoroanilin in einem
Medium, welches ebenfalls Wasser enthält, nitriert wird. ^
Zur Gewinnung des Produktes in einer vernünftigen Ausbeute und vernünftigen Reinheit mußte zu aufwendigen Gewinnungssystemen
Zuflucht genommen werden. Hierzu wurde zunächst sorgfältig und vollständig das alkalische Reaktionsgemisch
mit Äther extrahiert» Das aus der Ätherlö-
wurde
sung erhaltene Rohprodukt/dann in siedendem Wasser auf
sung erhaltene Rohprodukt/dann in siedendem Wasser auf
109883/171 5
BAD
17^8890
gelöst und das "Harz" wurde abgetrennt. Bas "Harz" wurde
dann dreimal mit siedendem Wasser extrahiert· Nur nach dieser aufwendigen Gewinnungsprozedur konnte Swarts eine
Ausbeute von ungefähr 60 # erzielen. Durch Aufarbeitung der Mutterflüssigkeit konnte Swarts die Ausbeute um weitere
2 c/'o erhöhen.
Van Hove beschreibt in Bl» Acad. Belgique 5, 1927»
Λ29 811, ebenfalls ein Verfahren zur Nitrierung von p-Fluoroanilin
in Gegenwart eines großen Überschusses von H2S(V In gleicher Weise wird bei diesem Verfahren kein
wasserfreies Nitrierungssystem verwendet, was sich aus der
niedrigen erhaltenen Ausbeute, nämlich 32 #, ergibt; außerdem
berichtet er von der Bildung von großen Mengen "Harz".
Neunhoeffer et al, Ann«, 1957» 610. 1^3 berichten
über ein Verfahren, bei welchem p-Fluoroanilin unter Verwendung
des oben diskutierten Verfahrens von Holleman et al nitriert wird* In Übereinstimmung mit den Autoren erhielten
sie eine Ausbeute von nur 10,7 %» Auch bei diesem Verfahren
wird kein wasserfreies Nitrierungssjstem verwendet.
Die Schwierigkeit bei der Nietrierung von p-Fluoroanilin
ohne spezielle Schutzioaflnahmen ist gegenwärtig :'
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ebenfalls allgemein anerkannt. So bemerkt Olin Matheson
in seiner Broschüre "New Product - Organic Chemicals Olin^,, No. SC-3-1Q63, o-Pluoimniline und ,p-Fluoroaniline":
"Die Nitrierung von p-Fluoroanilin ohne Schutz
der Amingruppe ergibt übermäßige Oxydationsreaktionen mit niedrigen Ausbeuten an Nitroderivaten"
^
Die in den älteren Verfahren erhaltenen niedrigen Ausbeuten hatten ihren Grund in der großen Menge "Harz",
welches als Nebenprodukt der Reaktion gebildet wurde. Hierauf wird in der oben genannten Veröffentlichung von
Swarts hingewiesen, gemäß welcher das rohe 4-Fluro-3-nitroanilin
in siedendem Wasser wieder aufgelöst wurde, um es von einer sehr beträchtlichen Menge "Harz", daß sich
gebildet hatte, abzutrennen. Dieses Problem wird in der ebenfalls oben genannten Veröffentlichung von Van Hove |
stärker hervorgehoben, worin der Autor feststellt, daß die
Ausbeute der Nitrierung von p-Pluoroanilin ziemlich schlecht
ist und daß große Mengen "Harz" immer gebildet werden.
Anmeldungsgemäß wurde gefunden, daß die Bildung dieses"Harzes"
durch die Anwesenheit von Wasser im Nitrierungsgemisch
gefördert wird« Durch Verwendung eines wasser-
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freien Systems wird die "Harz^-Bildung drastisch herabgesetzt. Bs wurde auch festgestellt, daß das bei den älteren
Nitrierungsverfahren gebildete "Harz" im wesentlichen 4-Fluoro^'-aitro-V-Äminodiphenylamin ist. Diese Verbindung besteht in reiner Fora aus violettbraunen Kristallen
OVp, 120-1220C, F gefunden - 6,54- #; Theorie - 6,5-1 50.
Dies ergibt sich aus der Umsetzung zwischen dem Reaktionsprodukt und dem Ausgangsmaterial, welche durch die folgende Gleichung beschrieben werden kann:
K)2
Diese Reaktion findet überraschenderweise ohne Säurebindemittel und sogar in dem Medium hoch konzentrierte Schwefel«
säure statt. Die "Harz"-Bildung steigt proportional mit der Erhöhung des Wassers im Nitrierungsgemisch» Dies er-.gibt: eine entsprechende Herabsetzung des gewünschten End-W produkte.
Die Tatsache, daß die Menge an 4~Fluoro-5-aitroanilin
das bei der Nitrierung von p-Fluoroanilin nit einem Gemisch
aus Schwefelsäure und Salpetersäure gebildet wird, eine Funktion der Wassermenge im Nitrierungsgemisch ist, kann
wie folgt demonstriert werden. Zwei Nitrierungsreaktionen
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von p-Fluoroanilin mit einem Nitrierungsmittel, welches
eine Wischung aus Schwefelsäure und Salpetersäure enthält,
wurden durchgeführt, wobei die Arbeitsweise für jede Reaktion die gleiche war, mit dem Unterschied, daß
sich der Wassergehalt des Nitrierungsgemiscb.es unterschied.
Die gleiche Arbeitsweise zur Gewinnung des gewünschten Produktes wurde ebenfalls in jedem Falle angewendet. Die
gesamte Arbeitsweise war wie folgt: ™
In jedem Falle wurde p-Fluoroanilin in Schwefelsäure aufgelöst,
und dann wurde während eines Zeitraumes von einer Stunde tropfenweise eine Mischung aus Salpetersäure und
Schwefelsäure zugegeben. Die Mischung wurde dann 1 Stunde zur Beendigung der Reaktion reagieren gelassen. Die
Temperatur des Nitrierungsreaktionsgenisches wurde auf
ungefähr O bis 2°c gehalten» Das Rohprodukt wurde/jedem
Falle mit der gleichen relativen Menge siedendes Wasser, | d.h. 100 ml Wasser für jeweils 5,4· g Rohprodukt, gereinigt.
Vor der endgültigen Filtration wurden die Kristallbreie über Nacht in einen Kühlschrank stehen gelassen, um eine
möglichst weitgehende Abtrennung der Kristalle sicherzustellen.
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In der folgenden Tabelle ist für jeden Fall die Zusammensetzung des Nitrierungsgemieohes und die Auebeute
des Bndproduktes angegeben
Versuche | 1 | Nitrierungsreaktions^emiach | HNO. JiH2O | Ausbeute % der |
Nr ο | 2 |
81,3g —
(10OJi) |
Theorie | |
p-Fluoro- HpSO.
anilin * ^ |
(100{4 in Form von 91»6 g 88,8 HNO^er |
anilin | ||
139 g 2200 g
(100 #) |
61,5 | |||
139 g 2200 g
(95,5*) |
46,0 | |||
Hieraus ist klar, daß der erfindungsgemäße Versuch 1 dem Versuch 2 überlegen ist, der Wasser im Reaktionsgemisch enthält.
Bei der Bestimmung der relativen Leistungsfähigkeit der Reaktion zur Herstellung von 4-Fluoro~3-aitroanilin
durch Nitrierung von p-Fluoroanilin unter verschiedenen
Heaktionsbedingungen ist es nötig, die gleichen Gewinnungsprozeduren zu verwenden, so daß ein richtiger Vergleich
der Ausbeuten aa Produkt gemacht werden kann0 So kann
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beispielsweise eine weniger leistungsfällige Reaktion genauso leistungsfähig als ein leistungsfähigeres Verfahren erscheinen, in/dem eine aufwendigere Gewinnungsprozedur, die
sich aus ökonomischen Gründen verbietet, verwendet wird. Andererseits kann eine leistungsfähigere Reaktion nicht
leistungsfähiger als ein weniger leistungsfähiges Verfahren erscheinen, in/dem ein vereinfachtes Gewinnungsverfahren
verwendet wird, bei dem nicht das gesamte gewünschte Fro- Jj
dukt aus demHohprodukt entfernt wird. Letzteres kann jedoch aus Gründen der Wirtschaftlichkeit gerechtfertigt
sein5 doho die Herabsetzung der Kosten aufgrund eines vereinfachten
Gewinnungsverfahrens kann den Vorteil der Ge- -, winnung des gesamten gewünschten Produktes aus dem rohen
Reaktionsprodukt aufwiegen. Aber trotzdem erzeugt die leistungsfähigere Reaktion mehr von dem gewünschten Produkt
im rohen Reaktionsgemischo Pies erlaubt die Auswahl
einer vereinfachten Gewinnungsprozedur, wobei trotzdem bei der endgültigen Aufarbeitung genug rohes Produkt erzeugt
wird, um das Verfahren wirtschaftlich brauchbar zu machen.
Dies kann durch Bezugnahme auf das oben beschriebene Verfahren von Swarts erläutert werden, wenn dieses mit
dem unten stehenden Beispiel 1 der vorliegenden Anmeldung
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- 1ο -
verglichen wii'd. Das Swarts-üewinnungsverfahren erfordert
eine komplizierte Ätherextraktion des rohen Reaktionsgemisclies, welches dann zum Abtreiben des Äthers erhitzt
wird» Das rohe Produkt wird dann in Wasser aufgelöst, und das Harz wird abgetrennt. Das Harz wird dann dreimal
mit siedendem Wasser extrahiert. Die Gesamtheit dieser Maßnahmen ergibt eine Ausbeute von 60 #. Diese wird durch
weitere Aufarbeitung der Mutterfltissigkeit um 2 $ erhöht. Im Gegensatz hierzu wird im unten stehenden Beispiel 1
eine Ausbeute von 72 # der Theorie durch bloße einmalige Umkristallisation des rohen Reaktionsgemisches aus Wasser
erhalten» Diese kann noch weiter auf 77 # durch die einfache Maßnahme des Beispiels 4· erhöht, d„h, durch Verwendung von verdünnter Salzsäure zur Abtrennung des rohen
Produkts aus dem begleitenden "Harz"»
Die weiter verbesserten Ausbeuten, die mit der Verwendung von Salzsäure bei der Abtrennungeprozedur im Vergleich mit der Prozedur der UmMstallisation aus siedendem
Wasser erhalten wird, wird am besten anhand der Löslichkeiteeigenschaften von 4~Fluoro-3-4iitroanilin erläutert.
100 ml Wasser lösten 0,7 bis 0,9 g dieser reinen Verbindung bei Raumtemperatur und 3*4 g bei 100°C. Doh, bei
einer Umkristallisation des Produktes aus siedendem Was-
ser verbleiben 20 - 25 % nach der Filtration in der Mutter»
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ORlGiNAL INSPECTED
und
flüssigkeit/gehen verloren. Weiterhin ist wegen der niedrigen
Löslichkeit von 4~Pluoro-5-iiitroanilin in siedende« Vae-
- ser ein verhältnismäßig großes Wasservolumen nötig, ua das rohe Produkt vom "Harz" abzutrennen„ Infolgedessen treten
beim Versuch, das reine Produkt aus diesen großen Volumina· lösungen abzutrennen, beträchtliche Verluste an reinem
Produkt auf. Im Gegensatz hierzu, wie es weiter unten näher beschrieben wird, ist 4~Fluoi-o-5-üitroanilin in Salzsäure g
viel stärker löslich, so daß verhältnismäßig kleine VoluminalLüssigkeit zur Abtrennung des Produkte vom "Hara"
nötig sindο Bas gewünschte Produkt wird dann leicht aus
der Lösung abgetrennt, in dem diese alkalisch gemacht wird.
Ein weiteres Merkmal der vorliegenden Erfindung let ■
die Entdeckung, daß es möglich ist, p-Fluoroanilin unter
Verwendung von Schwefelsäuremengen im Nitrierungsgemisch zu nitrieren, die im Vergleich zu den älteren Verfahren
klein sind. Dies stellt ebenfalls eine beträchtliche Sin- I sparung dar. Im allgemeinen wird das Holverhältnie von
p-Fluoroanilin : Schwefelsäure bei der Nitrierung im Bereich
von ungefähr 1 : 12 bis 1 : 5 liegen; vorzugsweise ist dieses Verhältnis 1 : 6,8,
In ähnlicher Weise macht es die vorliegende Erfindung •möglich, nur einen minimalen Überschuß an Salpetersäure
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über das p-Fluoroanilin Im Nitrierungereaktionsgeaiseh zu
verwenden, was ebenfalle die Wirtschaftlichkeit dee Verfahrens hebt. Gewöhnlich wird ein Nolverhältnie im Bereich
von Pluoranilin : Salpetersäure von 1,0 : 1,10 bis unge- '
fähr 1,0 : 1,03 und vorzugsweise einem Bereich von 1,0 : 1,03 verwendet. Das bevorzugte Nitrierungemittel,: dae gemäß der Erfindung verwendet wird, ist Salpetersäure* Jedoch können auch andere Nitrierungsmittel verwendet werden. Diese sind z.B. Salze von Salpetersäure und insbesondere die Alkalimetallsalze, beispielsweise Kaliumoder Natriumnitrat,
Das erfindungsgemäße Verfahren wird äusserst vorteilhaft bei einer verhältnismäßig niedrigen Temperatur auegeführt. Temperaturbereiche von 0 bie 15°C sind im allgemeinen für diese Zwecke geeignet. Jedoch wird ee bevorzugt,
eine Temperatur im Bereich von ungefähr 3 bis 100C zu verwenden. Diese niedrigen Reaktionstemperaturen und der niedrige Salpetersäuregehalt des Nitrierungsgemisches dient
weiter dazu, die Ausbeute zu heben, indem eine Beschädigung des Produktes durch Oxydation klein gehalten wird,
Ein weiteres Merkmal der vorliegenden Erfindung ist, wie oben bemerkt, die Entdeckung, daß die Auebeute dee gewünschten Produktes, d.fcu 4~Fluoro-3-nitroanilin, weiter
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durch ein einfacher: und direktes ^ewinnungsverfahren verbessert
werden kann* Hierzu muß lediglich das rohe Reaktionsprodukt in kalter verdünnter Salzsäure aufgelöst und
das Gemisch filtriert werden. Des "Harz", welches unlöalich
ist, bleibt zurück, und wenn man das Filtrat alkalisch macht, dann scheidet sich das gewünschte Produkt ab»
Die Löslichkeit von reinem 4~Fluoro~3-aitroanilin in
Salzsäure bei Rauraytemperatur wurde wie folgt gefunden:
Konzentration g 4-:Fluoro~3-Äitroanilin, ge-
an HCl (Gew„%) löst in 100 ml Säure
0 0,7 - 0,9
4,15 19,5
12 ?1 49
15,9 71
19?5 12
Der plötzliche Abfall der Löslichkeit von 4-Fluoro-3-aitroanilin
in Salzsäure mit einer Konzentration über ungefähr 16 % war unerwartet und ergibt einen oberen Grenzwert
für die Konzentration der Säure, der beim vorliegenden
Verfahren brauchbar istn Säurekonzentrationen zwischen
ungefähr 3 bis 15 # können in Abhängigkeit vom Reinheitsgrad,
mit welchem das Produkt gewonnen werden soll, verwendet werden. Jedoch steigt die Löslichkeit des "Harzes11
in Salzsäure merklich mit der Konzentration der verwendeten 10 9 8 8 3/1715
bäure. Aufgrund praktischer Erwägungen wurde festgestellt,
daß es am besten ist, das rohe Produkt in 4 bis 7 Jy-iger
Salzsäure zu reinigen, da in diesen Bereich das "Harz" noch praktisch unlöslich ist. Oberhalb dieser Konzentration beginnt das "Harz" etwas in Lösung zu gehen, und erscheint im gewonnenen Produkt, wodurch diesen eine dunklere Farbe (braunorange bis braun) und ein niedriger Schmelzpunkt verliehen wirdo
Sie Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert« Es wird Jedoch darauf hingewiesen, daß
die Beispiele nicht in einschränkenden Sinne zu verstehen sind.
Ö"02
HHo
*2
Zu einer Lösung von 139 S p-Fluoroanilin in 1390 g 1000-iger
H2SO^ wird bei 3 bis 5°c eine Mischung aus 81,3 g 100j6-iger
HNO3 in 810 g 100#-iger H2SO4. zugegeben« Eine Stunde nach
der Zugabe wird das Gemisch auf Eis gegossen, nit konzentriertem Ammoniak neutralisiert und abgekühlt. Der erhaltene Feststoff wird abfiltriert, getrocknet und aus 5,1 1
siedendem Wasser umkristallisiert« Das sirupöse öl (Harz)
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wird aus der wässrigen Schicht abgetrennt» Nach Abkühlung
der letzteren auf 1O°C werden gelbbraune Kristalle abfiltriert und getrocknetο Die Ausbeute beträgt 120 g. ( - 62%
der Theorie) Fp, 9^ bis 960Q0 (uncorr),
Beispiel 2
Herstellung von 4-Fluoro-3-nitroanilin;
Zur einer Lösung von 139 g p-Fluoroanilin in 834 g .. M
100^-iger H2SO4 wird langsam bei 8 bis 100C eine Mischung
aus 81,3 g 100ii-iger HNO5 in 489 g 1CX#-iger H3^O4 zugegeben „ Eine Stunde nach dieser Zugabe wird das Gemisch
auf 100 g Eis gegossen, und die resultierende Lösung wird mit 2300 ml konzentriertem wässrigen Ammoniak alkalisch gemacht. Nach einem Abkühlen auf ungefähr 5°C wird das orangefarbene Rohprodukt abfiltriert, scharf abgesaugt und mit
600 ml Wasser und 120 ml konzentrierter HCl bei Raumtemperatur gerührt. Der unlösliche dunkelbraune Feststoff (Harz)
wird abfiltriert, das Filtrat wird mit 82 g feste» Natrium- " carbonat alkalisch gemacht, und der Feststoff wird abfiltriert und im Vakuum bei 60 bis 700C oder in Luft getrocknet.
Ausbeute 143 g, hellbraune Kristalle (- 73 # der Theorie)
F.p, 95-96°C,
«Herstellung von 4-Fluoro-3-nitroanilin
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176^890
- 10 -
Bas Verfahren von Beispiel 2 wurde wiederholt, wobei
darauf geachtet wurde, mechanische Verluste des Produktes kleinzuhalten. Das rohe Produkt betrug nach einem Trocknen
Ί7* β ( ■ 89 lp der Theorie, Fop„88 bis 89°c). Das Produkt
wurde mit 270 ml Salzsäure, 15 T^in einem Porzellanmörser
gemahlen ο Das unlösliche Harz (nach den Trocknen war es schwarz, 6,0 g) wurde abfiltriert, das Filtrat wurde mit
konzentriertem wässrigen Ammoniak alkalisch gemacht, die ausgefallenen Kristalle wurden abfiltriert und an der Luft
getrocknet.
Ausbeute 152,5 g rotbrauner Kristalle (- 78,2 % der Theorie,
P.P. 94 - 950C).
Da verhältnismäßig starke verdünnte HCl verwendet wurde, ging eine kleine »"»enge "Harz" in Lösung und verursachte
somit eine dunklere Farbe und einen niedrigeren Fep« des
Endproduktes,
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde in Jeder Hinsicht nachgearbeitet, mit dem Unterschied, daß das getrocknete
rohe Produkt aus einer 3 #-igen Salzsäure (1400 ml Wasser
und 110 ml HCl, ca. 35 %) gereinigt wurde. Das "Harz" wurde abfiltriert (5,7 g im Trockenzustand) und das Filtrat
wurde mit konzentrierter NH4OH alkalisch gemacht. Ausbeute
149 g (- 77fO # der Theorie), orangebraune Kristalle,
95 - 960C,
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1768&90
- 17 Beispiel 5
Zu einer Lösung von 6995 g p-Fluoroanilin in 1100 g
100 iJ-iger H2so^ wurden 65 9 3 S pulverisiertes Kaliumnitrat
bei δ bis 10°C während eines Zeitraumes von 40 Minuten zugegeben.
Nachdem diese Temperatur eine Stunde eingehalten worden war, wurde das Gemisch auf Eis gegossen und iu einer
ähnlichen Weise wie in Beispiel 2 aufgearbeitet·
Ausbeute 73,8 g hellgelbe Kristalle (- 75»5 #» F.P°
Das gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellte ^-Fluoro-3-nitroanilin ist bei der Herstellung von Nitrop-phenylendiamin
brauchbar„ Letzteres findet ausgedehnte Verwendung als Haarfarbe. Es wird durch Umsetzung von
4-Fluoro-3-nitroanilin mit Ammoniak hergestellt» In ähnlicher
Weise kann 4-Fluoro-3-aitroanilin mit einer großen Reihe von Aminen umgesetzt werden, um substituierte Nitro-P-phenylendiamine
herzustellen, die ebenfalls als Haarfar- f ben brauchbar sind»
Zwar wurde die Erfindung unter Bezugnahme auf spezielle Formen beschrieben, aber es wird darauf hingewiesen,
daß viele Veränderungen und Abwandlungen gemacht werden können, ohne daß vom Bereich der Erfindung abgewichen
wird ο
-18-
109883/17 15
BAD 0P5/GINAL
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von 4~Fluoro-3-aitroanilin,
dadurch gekennzeichnet, daß man p-Fluoroanilin mit einem Nitrierungsmittel unter wasserfreien Bedingungen umsetztο
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennze i chn e t, daß als Nitrierungsmittel eine Mischung aus Salpetersäure und Schwefelsäure verwendet wird,
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis von p-Fluoroanilin :
Schwefelsäure im Bereich von ungefähr 1 : 5 bis ungefähr
1 : 12 liegte
M-. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzei chn e t, daß das Molverhältnis von p-Fluoroanilin
> Schwefelsäure 1,0 : 6,8 beträgt. ,
5. Verfahren nach Anspruch 3> dadurch gekennzei chn e t, daß das Holverhältnis von p-Fluoroanilin : Salpetersäure im Bereich von ungefähr 1,0 : 1,03 bis ungefähr 1,0 ι
1,10 liegt,,
6. Verfahren nach Anspruch 3» dadurch gekennzei ch«
net, daß das Molverhältnis von p-Fluoroanilin : Salpetersäure 1,0 : 1,03 ist.
-19-
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umsetzung bei einer Temperatur
im Bereich von 0 bis 15°C ausgeführt wird,
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8. Verfahren nach Anspricht- 71 dadurch g e k n η r. a e i o-h«
net, daß die Reaktion bei einer Temperatur im Bereich von
3 bis 1O°C ausgeführt wird.
9» Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennze ichn
e t, daß man das rohe Reaktionsprodukt nach Anspruch 1 in kalter verdünnter Salzsäure mischt, um das 4—Fluoro-3-nitroanilin
aufzulösen und davon abzutrennen, worauf man das 4~Fluoro~3~4iitroanilin aus der genannten Säureylösung
abtrennt, indem man diese alkalisch macht.
10. Verfahren nach Anspruch 9t dadurch gekennzei chn
β t, daß man verdünnte Salzsäure mit einer Konzentration
im Bereich von ungefähr 4- - 7 tJew.-fli verwendet.
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