DE1768835C3 - N-Pheny l-K-methy l-NT-alkenoxyharnstoffe und diese enthaltende Herbizide - Google Patents
N-Pheny l-K-methy l-NT-alkenoxyharnstoffe und diese enthaltende HerbizideInfo
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Description
in der R1 den Phenyl-, 4-Chlorphenyl-, 2,4-Dichlorphenyl-
und den 3,4-Dichlorphenylrest bedeutet
und jedes R einen Methylrest darstellen kann, wenn die beiden anderen R Wasserstoff sind.
2. Herbizid, enthaltend als Wirkstoff mindestens ein Harnstoff derivat nach Anspruch 1.
Es ist bekannt, tri- und tetrasubstiuticrte Harnstoffe
als Totalherbizide und/oder als Seleklivherbizide zu verwenden. Für diese Zwecke werden seit vielen
Jahren unter anderem Harnstoffderivate verwendet, die an einem Stickstoffatom einen gegebenenfalls substituierten
Plu'nylrest und an dem anderen Stickstoffatom ein oder zwei Alkyl- oder Alkenylrcste aufweisen.
Neuerdings sind Harnstoffe bckanntgewor- A-cr., bei Jenen ein aliphatischen Resi durch eine Oxyalkylgruppe
ersetzt r-l. Insbesondere ist der N-3,4-Diehlorplienyl
- N' - methyl - N' -methoxy- harnstoff bekannt.
Diese Produkte sind insgesamt gewiß gute Herhi/idc.
Diejenigen, die für die selektive Unkrautvernichtung angewandt worden, sind infolge ihrer relativen
Giftigkeit gegenüber den Kulturpflanze·, jedoch nicht immer voll befriedigend.
Es wurde nun eine neue Reihe trisubstituierter
Harnstoffe gefunden, deren Selektivität bei der Unkrautbekämpfung besonders bemerkenswert ist. Die
substituierten Harnstoffe nach der vorliegenden Erlindung. die neue Produkte darstellen, entsprechen
der folgenden allgemeinen Formel·
..._ NH C N
O
O
CH,
O CH C CH R
R R
R R
in der R1 den Phenyl-, 4-Chlorphenyl-, 2,4-Dichlorphcnyl-
und den 3,4-Dichlorphenylrcst bedeutet und
jedes R einen Methylrest darstellen kann, wenn die beiden anderen R Wasserstoff sind.
Unter den dieser Definition entsprechenden Verbindungen seien genannt:
N-Phenyl-N'-nicthyl-N'-allyloxy-harnstorf:
N^-Chlorphenyl-N'-mcthyl-N-allyloxy-harnstolT;
N-2.4-Dichlorphcnyl-N'-rncthyl-N'-allyloxv-
hn.nstoff:
NO^-Dichlorphcnyl-N'-methyl-N'-alKloxy-
NO^-Dichlorphcnyl-N'-methyl-N'-alKloxy-
harnstoff; C
N-Flicnyl-N'-methyl-N'-mcthyllyloxy-harnstoff;
N-4-Chlor-phcnyl-N -methyl-N'-methallyloxy-
N-4-Chlor-phcnyl-N -methyl-N'-methallyloxy-
harnstoff:
N-S^Dichlorphenyl-N'-methyi-N'-methallyloxy-
hainstoff;
N-Phenyl-N-methyl-N'-crotyloxyharmtoff;
N^-Chlorphenyl-N'-methyl-N'-erotyloxy-
harnstoff;
N^-Dichlorphenyl-N'-methyl-N'-cnHyloxy-
N^-Dichlorphenyl-N'-methyl-N'-cnHyloxy-
harnstoff;
N^AS-Trichlorphenyl-N'-rnethyl-N'-cronloxy-
N^AS-Trichlorphenyl-N'-rnethyl-N'-cronloxy-
harnstoff;
N-4-ChlorphenyI-N '-methyl- N '-(1-methyl-
N-4-ChlorphenyI-N '-methyl- N '-(1-methyl-
2-propenoxy)-harnstoff:
N-SADichlorphenyl-N'-methyl-N'-O-methyl-2-propenoxy)-harnstoff.
N-SADichlorphenyl-N'-methyl-N'-O-methyl-2-propenoxy)-harnstoff.
Die substituierten Harnstoffe gemäß der vorliegenden Erfindung können nach bekannten Methoden
hergestellt werden, z. B. durch Umsetzung eines Alkenylhalogenids mit einem entsprechend substituierten
N-Hydroxyharnstoff. Die Umsetzung wird im allgemeinen bei 20 bis 100 C in einem inerten organischen
Lösungsmittel, z. B. einem aliphatischen Alkohol, wie Methanol, und in Gegenwart von
Natriumhydroxid vorgenommen.
Der so gebildete Harnstoff wird dann vom Reaktionsmedium abgetrennt und anschließend aus einem
Lösungsmittel, z. B. einem aliphatischen Kohlenwasserstoff wie ücxan oder einem aromatischen
Kohlenwasserstoff wie Benzol umkristallisiert. Die bei diesem Verfahren eingesetzten intermediären
Hydroxyharnstoffc werden ihrerseits nach bekannten Methoden erhalten. z. B. durch Umsetzung von
N-Mcthyl-hydroxjlamin mit einem Isocyanal.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die nach dem oben beschriebenen Verfahren erhaltenen
Verbindungen der Formel (I) beschränkt, sondern erstreckt sich auf alle dieser Formel entsprechenden
Harnstoffe, unabhängig von ucr Art ihrer Herstellung
Bei den neuen erfindungsgemäßen trisubstituierlc'-i
Harnstoffen handelt es sich in den meisten Fällen um i'aiblosc kristalline Feststoffe, die in den ü' liehen
organischen Lösungsmitteln löslich sind. Einige hegen
auch in lorm son mehr nder weniger viskosen Ölen
vor.
Wie bereits erwähnt, stellen die neuen Harnstoffe ausgezeichnete Selektiv herbizide dar. Sie sind befähigt,
das Wachstum der Unkräuter zu hemmen oder sie vollkommen zi· vernichten, ohne die Keimung
oder Entwicklung der Kulturen zu beeinträchtigen. Ihr unschädlicher Charakter gegenüber Nutzpflanzen
findet sich selbst bei der Anwendung von hohen Mengen, z. B. von 8 bis 10 kg/ha, bestätigt Auf
Kulturflüchen vermögen sie zahlreiche Unkräuter zu vermochten, z. B. Kamillenarten (Matricaris p.),
Gänsefußarten (Chenopodium sp.), Ackersenf (Sinapis arvensis), Goldlack (Raphanus raphanistrum), Ι-Ί0Ι1-knöterich,
Vogelknöterich. Windenknöterich (Po!} goiuim pcrsicaria, P. aviculare. P. convolvulus), Kornblume
(Ccntaureu cyanus). Mohnarten (Papaver sp.),
Ehrenpreis (Veronica hedereafolia). Vogelmiere (Stcllaria media), Windgras (Agrestis), Tollgcrste oder Raigrus
(Loliiim).
Die spczilischc Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen erfolgt im übrigen in unerwarteter
Weise, da die neuen Harnstoffe befähigt sind, das Wachstum \on wild wachsenden Pflanzen einer bestimmten
Pilanzengaiuing zu vernichten oder zu verhindern
und gleichzeitig die derselben Gattung angehörenden Kulturpflanzen zu schonen. Versuche
haben ζ. ti. gezeigt, daß sie das Wachstum von Gräsern,
wie Ackerfuchsschwanz (Alopecurus agrestis) und Flughafer (Avena fatua) in Weizen- und Gerstenfeldern
hemmen, ohne dabei die Entwicklung dieser Kulturpflanzen, die selbst Gräser sind, zu beeinträchtigen.
Aus diesem Grunde sind die Harnstoffe mach der Erfindung besonders interessant als selektive
Unkrautvernichtungsmiltel in Getreide-, insbesondere in Weizenfeldern.
Die genannten Stoffe zeigen außerdem eine nachhaltige Wirkung insofern, als sie jedes Wachstum von
unerwünschten Pflanzen über eine Dauer von mehreren Monaten (6 bis 8) verhindern. Die Kulturen sind
daher während ihrer ganzen Entwicklung und bis zur Ernte nicht der schädigenden Gegenwart von
Parasitgräsern ausgesetzt.
Folgende Verbindungen weisen die stärkste herbizide Wirkung und Selektivität auf:
N-Phenyl-N'-methyl-N'-allyloxy-harnstoff;
NM-Chlorphenyl-N'-methyl-N'-alkyloxy-
NM-Chlorphenyl-N'-methyl-N'-alkyloxy-
harnstoff;
N^-Chlorphenyl-N'-rneihyl-N'-rnethallyloxy-
N^-Chlorphenyl-N'-rneihyl-N'-rnethallyloxy-
harnstoff;
N-3,4-Dichlorphcnyl-N'-methyl-N'-allyloxy-
harnstoff;
N-3,4-Dichlorphenyl-N'-melh> l-N'-( 1 -methyl-
N-3,4-Dichlorphenyl-N'-melh> l-N'-( 1 -methyl-
2-propenoxy)-harnstoff und
N-S^-Dichlorpiienyl-N'-methyl-N-crotyloxv-
N-S^-Dichlorpiienyl-N'-methyl-N-crotyloxv-
harnstoff.
Die ertindungsgemäßen Harnstoffe werden bcvor-Higt
im Vorauflaufverfahren (nach der Aussat der Kulturen und vor dem Aufgehen der Pflanzen) verwendet,
obwohl eine Nachauflaufbehandlung (nach dem Aufgellen der Pflanzen) auch möglich ist. Sie
•können in den üblichen Anwendungsformen, d. h. in Form \on Släubcpulvern. ncl'baren Pulvern. Granulaten.
Lösungen. Suspensionen oder Emulsionen verwendet werden. Sie werden dabei mit Füllstoffen,
Lösungsmitteln, Emulgatoren und den üblichen dem Fachmann wohlbekannten Zusätzen versetzt.
Die zu verwendenden Mengen an Wirkstoff können je nach dem Zeitpunkt und d°r \nwendungsart, der
Art der /u vernichtenden Pflanzen und ihrem Entwicklungsstadium, den klimatischen Bedingungen
usw. variieren. Man kann da\on ausgehen, daß Mengen zwischen I und 10 kg pro Hektar im allgemeinen
in allen Fäl'cn zuträglich sind. Wie oben erwähnt, ist in Anbetracht der hohen Spezilität der herbiziden
Wirkung der crfindungsgemäßen Harnstoffe die Verwendung relativ hoher Mengen — z. B. bei der selektiveti
Unkrautbekämpfung im Getreide — jegliches Risiko einer Schädigung der Kulturpflanzen ausgeschlossen.
Die nachstehenden Beispiele und die Vergleichsversuche erläutern die Erfindung.
N-S^-Dichlorphenyl-N'-methyl-N'-allyloxy-harnstoff
wurde durch Umsetzung zwischen 40 und 45" C von 240 Teilen N-S^Dichiorphenyl-N'-methyl-N'-hydroxyharnstoff
mit 100 Teilen Allylchlorid in methanolischem Medium und in Gegenwart einer wäßrigen
Natriumhydroxidlösung hergestellt, wobei nach Verdünnen mit Wasser und Filtrieren der erhaltene
Niederschlag (250 Teile) in einem Benzol-Hexan-Gemisch umkristallisiert wurde. Das durch Elementaranalyse
als der obengenannte Allyloxyharnstoff identifizierte Produkt lag in Form eines farblosen bei
81CC schmelzenden Kristallisats vor.
Unter analogen Arbeitsbedingungen wurden folgende Produkte erhalten:
N-Phenyl-N'-methyl-N'-allyloxyharnstoff (Öl),
N-Phenyl- N '-meihyl-N '-methallyloxyharnstoff
(F. = 58 C),
N-Phenyl- N '-meihyl-N '-methallyloxyharnstoff
(F. = 58 C),
N^-Chlorphenyl-N'-methyl-N'-ellyloxy-
harnstoff (F. 76C),
N-3,4-Dichlorphenyl-N'-methyl-N'-crotyloxy-
N-3,4-Dichlorphenyl-N'-methyl-N'-crotyloxy-
harnstoff (F. 70 Λ),
N-3,4-Dichlorphenyl-N'-niethy]-N'-(l-methyl-
2-propenoxy)-harnstoff (F. 40"C).
Vergleichsversuch
Um die Überlegenheit der selektiven Wirkung der erfindungsgemälkn Produkte gegenüher den Unkrautvernichtungsmitteln
bekannten Typs zu veranschaulichen, wurden Frdparzellen, die eine Woche zuvor
mit Weizen eingesät worden waren, mit folgenden Verbindungen behandelt:
N-3,4-r)ichlorphenyl-N'-methyl-N'-methoxy-
harnstoff,
N-S^-Dichlorphenyl-N'-methyl-harnstoff.
N-S^-Dichlorphenyl-N'-methyl-harnstoff.
Die angewandte Wirkstoffmenge entsprach 8 kg pro Hektar Boden.
In der nachfolgenden Tabelle sind die mit den genannten
Verbindungen erhaltenen Ergebnisse im Vergleich mit den entsprechenden Zahlen für N-3,4-Dichlorphenyl-N'-methyl-N'-allyloxy-harnstoff
bei gleicher Wirkstoffmenge wiedergegeben.
Dauer der Beobachtung lin Monaten) Getestete Produkte |
Weizen | S vvildw. Gräser |
6 Vernichti Weizen |
ng in "'„ wildw. Gräser |
7 Weizen |
wildw. Gräser |
M-S^-Ditiilorphenyl-N'-rnethyl-N'-melhoxy- harnstoff |
60 50 0 |
90 70 90 |
50 0 |
100 80 90 |
65 50 0 |
HX) |
N-S^-Dichlornhenyl-N'-methyl-harnstoff N-S^-Dichlorphenyl-N'-methyl-N'-allyloxy-harnstoff |
''O 98 |
Diese Ergebnisse zeigen, daß die neuen erfindungsgemäßcn
Verbindungen bei einer mindestens ebenso befriedigenden herbiziden Wirkung den Vorteil haben,
sehr viel unschädlicher gegenüber den Nutzpflanzen zu sein als die untersuchten Unkrautvernichtungsmittel
bekannten Typs.
Claims (1)
1. N-Phenyl-N'-methyl-N'-alkenoxyharnstoffe
der allgemeinen Formel
R1 — NH- C— N
CH3
O — CH-C- CH-R
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |