DE2312956C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C275/00—Derivatives of urea, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
- C07C275/46—Derivatives of urea, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups containing any of the groups, X being a hetero atom, Y being any atom, e.g. acylureas
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Description
Die Erfindung betrifft eine Klasse von Verbindungen, die
sich zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten eignen. Fungi
und andere Krankheitserreger verursachen jährlich erhebliche
Verluste an Nutzpflanzenerträgen. Es stehen zwar bereits
Mittel zur Vorbeugung gegen viele Pflanzenkrankheiten zur
Verfügung; jedoch besteht ein Bedürfnis nach weiteren Verbesserungen
auf diesem Gebiet, wenn Nahrungsmittel- und
Fasererzeugnismöglichkeiten voll ausgenutzt werden sollen.
Aus US-PS 36 25 987 sind fungicide Pflanzenschutzmittel
bekannt, die beispielsweise Carbaminsäurederivate der Formel
R₂R₃N-CO-C(CN)=N-O-CO-NR′R′′
enthalten, wobei R₂ und R₃ Wasserstoff, Alkyl- oder Arylgruppen,
R′ Wasserstoff oder niedere Alkylgruppen und R′′ niedere
Alkyl- oder Halogenalkylgruppen oder gegebenenfalls substituierte
Phenylgruppen bedeuten.
Demgegenüber wurde gefunden, daß insbesondere der Ersatz
der Carbamoylgruppe -CONR′R′′ durch Wasserstoff, bestimmte
Alkyl-, Alkenyl- oder Aralkylgruppen oder bestimmte Metalle
zu noch wirksameren Mitteln führt. Gegenstand der
Erfindung sind daher die in den Patentansprüchen gekennzeichneten
Mittel. Diese Mittel sind besonders wirksam für
die Bekämpfung von Funguserkrankungen bei Pflanzen, wie
Kartoffelkrautfäule und Blattfallkrankheiten. Ferner weisen
die Verbindungen systemische und heilende Eigenschaften
auf. Schon geringe Mengen der Stoffe genügen, um durch
Fungi verursachte, bereits vorhandene Pflanzenkrankheiten
zu beseitigen oder zu heilen. Dies steht im Gegensatz zu
den meisten herkömmlichen Schutzmitteln, die vor dem Befall
angewandt werden müssen.
Durch die Behandlung der gegen die Krankheit zu schützenden
Stelle mit diesen Mitteln wird der Befall in wirksamer
Weise vermieden. Da sie heilend wirken, können die Verbindungen
angewandt werden, bevor oder nachdem die Pflanzen
von Fungi befallen worden sind. Infolge der heilenden Wirkung
sind diese Verbindungen besonders wertvoll bei der
Anwendung in Kombination mit herkömmlichen Fungiciden. Da
die Verbindungen in Pflanzen systemisch wirken, können sie
außer zur unmittelbaren Behandlung der befallenen Pflanzenteile
auch zur Behandlung von nicht befallenen Teilen der
Pflanze, von Saatgut oder von Erdboden verwendet werden.
Alle diese Anwendungsorte sind in dem Begriff "zu schützende
Stelle" inbegriffen.
Von den erfindungsgemäß enthaltenen Verbindungen werden
insbesondere die Verbindungen 2-Cyan-2-hydroxyiminoacetamid,
2-Cyan-2-methoxyiminoacetamid und N-Carbomoyl-2-cyan-2-methoxyiminoacetamid bevorzugt.
Wirksame Mittel auf der Basis der erfindungsgemäßen Wirkstoffe
bestehen im wesentlichen aus einem dieser Wirkstoffe
und einem inerten Verdünnungsmittel. Tenside sowie
andere Bestandteile, die die Wirksamkeit der Wirkstoffe nicht
beeinträchtigen, können ebenfalls zugesetzt werden.
Die erfindungsgemäß enthaltenen Verbindungen sind teilweise
bekannt und können nach im Schrifttum beschriebenen Verfahren
hergestellt werden.
2-Cyan-2-hydroxyiminoacetamid
kann durch Nitrosieren
von Cyanacetamid mit Natriumnitrit und Essigsäure hergestellt
werden, wie es von M. Conrad und A. Schulze in
"Berichte", 42, 738 (1909) beschrieben ist.
2-Cyan-2-hydroxyimino-N-carbamoylacetamid
wird gemäß Conrad und Schulze (vgl. oben, Seite 740, 741)
aus Cyanacetylharnstoff und Natriumnitrit mit nachfolgendem
Ansäuern hergestellt.
Salze dieser Oxime können hergestellt werden, indem man das
freie Oxim in Wasser aufschlämmt, eine wäßrige Lösung einer
äquivalenten Menge der betreffenden Base, wie Natrium- oder
Kaliumhydroxid, zusetzt, das Gemisch erwärmt, bis der feste
Stoff in Lösung gegangen ist, und die Lösung im Vakuum einengt.
2-Cyan-2-methoxyiminoacetamid
kann durch Methylieren
von 2-Cyan-2-hydroxyiminoacetamid (siehe oben) mit Dimethylsulfat
in wäßriger Kalilauge hergestellt werden, wie
es von O. Diels und E. Borgwardt, "Berichte", 54, 1342 (1921)
beschrieben ist. Die höheren Alkoxyiminohomologen lassen sich
leicht durch Alkylieren des Natriumsalzes von 2-Cyan-2-hydroxyiminoacetamid
mit dem betreffenden Alkylhalogenid in
Dimethylformamid herstellen. Zum Beispiel kann man 2-Cyan-2-n-dodecyloxyiminoacetamid
F. 84-86°C, herstellen,
indem man das Natriumsalz von 2-Cyan-2-hydroxyiminoacetamid
in Dimethylformamid löst, unter Rühren 1-Joddodecan
zusetzt und die Lösung 6 Stunden auf dem Dampfbad erhitzt.
Nach dem Kühlen auf Raumtemperatur wird die Lösung in Wasser
gegossen und der Niederschlag abfiltriert, mit Wasser gewaschen
und getrocknet.
Das entsprechende n-Octylderivat, nämlich 2-Cyan-2-n-octyloxyiminoacetamid
(F. 84-86°C), wird auf die gleiche Weise aus
dem oben genannten Natriumsalz und 1-Bromoctan hergestellt.
Ähnlich kann das entsprechende n-Decyloxyderivat, nämlich
2-Cyan-2-n-decyloxyiminoacetamid (F. 86-87°C), aus dem oben
genannten Natriumsalz und 1-Joddecan hergestellt werden. Das
Tridecylderivat schmilzt bei 86-87°C.
Substituierte Alkyl- und Alkenylderivate werden in der gleichen
Weise hergestellt. In der nachstehenden Tabelle sind
einige Verbindungen der allgemeinen Formel
aufgeführt:
N-Carbamoyl-2-cyan-2-methoxyiminoacetamid, F. 161-163°C,
wird auf ähnliche Weise aus dem Natriumsalz von 2-Cyan-2-hydroxyimino-N-carbamoylacetamid
und Methyljodid in Dimethylformamid
hergestellt.
Weitere Verbindungen gemäß der Erfindung, die nach herkömmlichen
Alkylierungs-, Aralkylierungs-, Acylierungs-,
Alkoxycarbonylierungs- und Carbamoylierungsreaktionen hergestellt
werden, sind:
N-Carbamoyl-2-cyan-2-n-octyloxyiminoacetamid, F. 75-77°C,
N-Carbamoyl-2-cyan-2-n-dodecyloxyiminoacetamid, F. 81-84°C,
N-Carbamoyl-2-cyan-2-(3-phenylpropyl)-oxyiminoacetamid, F. 108-109°C,
N-Dimethylcarbamoyl-2-cyan-2-methoxyiminoacetamid.
N-Carbamoyl-2-cyan-2-n-octyloxyiminoacetamid, F. 75-77°C,
N-Carbamoyl-2-cyan-2-n-dodecyloxyiminoacetamid, F. 81-84°C,
N-Carbamoyl-2-cyan-2-(3-phenylpropyl)-oxyiminoacetamid, F. 108-109°C,
N-Dimethylcarbamoyl-2-cyan-2-methoxyiminoacetamid.
N-(Methylcarbamoyl)-2-cyan-2-methoxyiminoacetamid.
wird durch Nitrosieren des entsprechenden
N-(Methylcarbamoly)-2-cyanacetamids in Essigsäure hergestellt,
wie es in der deutschen Patentschrift 2 27 390 (Frdl. 10, 177)
beschrieben ist.
2-Cyan-2-hydroxyiminothioacetamid
F. 145°C
(zers.), kann aus 2-Cyanthioacetamid, Natriumnitrit und Salzsäure nach dem Verfahren von G. Shaw und D. N. Butler, J. Chem. Soc. 1959, 4042, hergestellt werden. Der entsprechende Methylester, nämlich 2-Cyan-2-methoxyiminothioacetamid
(zers.), kann aus 2-Cyanthioacetamid, Natriumnitrit und Salzsäure nach dem Verfahren von G. Shaw und D. N. Butler, J. Chem. Soc. 1959, 4042, hergestellt werden. Der entsprechende Methylester, nämlich 2-Cyan-2-methoxyiminothioacetamid
F. 163-165°C, ist durch Methylieren des
Oxims mit Dimethylsulfat in wäßriger Kalilauge oder durch
Umsetzung von 2-Cyan-2-methoxyiminoacetamid in bekannter Weise
mit P₂S₅ erhältlich.
Die erfindungsgemäß enthaltenen Verbindungen sind wirksame
Pflanzenkrankheitsbekämpfungsmittel. Sie weisen systemische
und heilende Aktivität auf, wenn sie zum Behandeln des Erdbodens,
des Saatgutes, der Fortpflanzungsorgane oder des Laubes
der Pflanzen verwendet werden. Durch Kombination mit anderen
Pflanzenschutzmitteln, besonders mit Fungiciden, erzielt man
eine außergewöhnlich gute Krankheitsbekämpfung. In Anbetracht
der systemischen und heilenden Eigenschaften der Pflanzenkrankheitsbekämpfungsmittel
gemäß der Erfindung ergibt sich
aus ihrer Kombination mit Fungiciden gewöhnlich mehr als eine
bloße Summenwirkung. Deshalb werden Mittel, die eine Verbindung
gemäß der Erfindung in Kombination mit einem Fungicid
enthalten, bevorzugt. Die systemische Wirksamkeit der Verbindungen
ergibt sich in überraschender Weise aus der Unterdrückung
der Kartoffelkrautfäule der unbehandelten Blätter durch
bloße Behandlung des Wurzelsystems mit den Verbindungen gemäß
der Erfindung. Ein weiterer Beweis dieser Wirkung ist
der Schutz unbehandelter Schößlinge von Pflanzen, die zuvor
mit den Verbindungen gespritzt worden sind. Ein weiteres Merkmal
ist die heilende Wirkung gegen bereits vorhandene Infektionen
durch den Erreger der Blattfäule. Die Krankheit kann
sogar dann noch zum Stillstand gebracht werden, wenn die Behandlung
erst Stunden nach der künstlichen Beimpfung der
Pflanzen erfolgt.
Von den Fungi, die bei landwirtschaftlichen Nutzpflanzen
Krankheiten verursachen, gehören die Phycomyceten zu den bösartigsten.
Die von dieser Gruppe von Fungi verursachten Krankheiten
umfassen die Blattfäule bei Tomaten und Kartoffeln, die
Blattfallkrankheit bei Weintrauben und Kürbissen und die
Pythium-Würzelfäule. Von Phycomyceten verursachte Krankheiten
lassen sich besonders gut durch die erfindungsgemäß verwendeten
Verbindungen bekämpfen. Viele andere Pflanzenkrankheiten
von erstrangiger Bedeutung für die Landwirtschaft werden ebenfalls
unterdrückt.
Beispiele für die vielen Krankheiten (und ihre Erreger), gegen
die die Verbindungen und Mittel gemäß der Erfindung
wirksam sind, sind: Phytophthora infestans, die die Blattfäule
bei Kartoffeln und Tomaten erregt, Phytophthora cinnamomi, die
die Wurzelfäule bei perennierenden Pflanzen und die Herzfäule
bei Ananas erregt, Alternaria solani, die Pflanzen der Familien
der Kreuzblütler, Kürbispflanzen, Doldenblütler und
Nachtschattengewächse angreift, und Venturia inaequalis, die
den Apfelschorf verursacht.
Die Verbindungen gemäß der Erfindung schützen die Pflanzen
gegen Schädigung durch gewisse Fungi, wenn sie nach den nachstehend
beschriebenen Methoden in ausreichenden Mengen zur
Behandlung der richtigen Stellen verwendet werden. Sie eignen
sich besonders zum Schutz von lebenden Pflanzen durch Behandlung
des Bodens, in dem die Pflanzen wachsen, oder in den sie
anschließend gesät oder eingepflanzt werden, sowie zur Behandlung
von Samen, Knollen, Zwiebeln oder anderen Pflanzenfortpflanzungsorganen
vor dem Einpflanzen und zur Behandlung
der Blätter, Stämme und/oder Früchte. Die Bodenbehandlung erfolgt
mit Hilfe von Stäuben, Körnern, Pillen, Lösungen oder
Aufschlämmungen.
Bevorzugte Behandlungsdichten für Erdboden, in dem die Pflanzen
bereits gedeihen oder gedeihen sollen, reichen von 1 bis
500 Teilen je Million Gewichtsteile Boden, in dem die Wurzeln
wachsen oder wachsen sollen. Stärker bevorzugt werden Behandlungsdichten
von 5 bis 200 Teilen je Million; besonders bevorzugt
werden Behandlungsdichten von 10 bis 100 Teilen je
Million. Bevorzugte Wirkstoffmengen zur Behandlung von Saatgut,
Knollen, Zwiebeln und anderen Fortpflanzungsorganen der
Pflanzen liegen im Bereich von 0,5 bis 100 g Wirkstoff je kg
Pflanzgut. Stärker bevorzugt werden Wirkstoffmengen im Bereich
von 1 bis 75 g Wirkstoff je kg; besonders bevorzugt werden
Mengen im Bereich von 2 bis 50 g/kg. In diesen Fällen erfolgt
die Behandlung mit Stäuben, Aufschlämmungen oder Lösungen.
Bevorzugte Mengen für die Behandlung von Blättern, Stämmen
und/oder Früchten von lebenden Pflanzen mit den Verbindungen
gemäß der Erfindung liegen im Bereich von 0,1 bis 20 kg
Wirkstoff je ha. Stärker bevorzugte Behandlungsdichten betragen
0,2 bis 10 kg/ha; besonders bevorzugt werden Behandlungsdichten
von 0,5 bis 5 kg/ha. Die günstigste Menge innerhalb
dieser Bereiche hängt von einer Anzahl von Variablen ab, die
dem auf dem Gebiete des Pflanzenschutzes erfahrenen Fachmann
geläufig sind. Zu diesen Variablen gehören z. B. die zu behandelnde
Krankheit, die zu erwartenden Wetterbedingungen, die
Art der Nutzpflanzen, das Entwicklungsstadium der Nutzpflanzen
und die Zeitspanne zwischen den einzelnen Behandlungen.
Es kann vorkommen, daß Behandlungen mit den oben angegebenen
Mengen einmal oder mehrmals in Zwischenräume von 1 bis 60
Tagen wiederholt werden müssen. Die Behandlung erfolgt mit
Stäuben, Aufschlämmungen oder Lösungen.
Die Mittel gemäß der Erfindung können außer dem Wirkstoff
noch herkömmliche Insecticide, Milbenvertilgungsmittel,
Bactericide, Wurmvertilgungsmittel, Fungicide oder andere
landwirtschaftliche Chemikalien, wie Fruchtansatzmittel,
Fruchtverdünnungsmittel, Düngemittel und dergleichen, enthalten.
Die zusätzlichen landwirtschaftlichen Chemikalien werden
in Gemischen oder Kombinationen in Mengen von 1/20 bis zum
Zwanzigfachen der Verbindung bzw. Verbindungen gemäß der Erfindung
angewandt. Die richtige Wahl der Mengen bleibt dem
Fachmann auf dem Gebiete der Schädlingsbekämpfung überlassen.
Nachstehend sind Beispiele für landwirtschaftliche Chemikalien
angegeben, die zusammen mit den Wirkstoffen gemäß der Erfindung
verwendet werden können:
Bis-(dimethylthiocarbamoyl)-disulfid oder Tetramethylthiuramdisulfid (Thiram),
Metallsalze, z. B. Mangan-, Zink-, Eisen- und Natriumsalze, von Äthylen-bis-dithiocarbaminsäure oder Propylen-bis-dithiocarbaminsäure (Maneb oder Zineb),
n-Dodecylguanidinacetat (Dodine),
N-(Trichlormethylthio)-phthalimid (Folpet),
N-[(Trichlormethyl)-thio]-4-cyclohexen-1,2-dicarboximid (Captan),
cis-N-[(1,1,2,2,-Tetrachloräthyl)-thio]-4-cyclohexen-1,2-dicarboximi-d (Captofol),
2,4-Dichlor-6-(o-chloranilino)-s-triazin ("Dyrene"),
3,3′-Äthylen-bis-(tetrahydro-4,6-dimethyl-2 H-1,3,5-thiadiazin-2-thion) (Milneb),
Triphenylzinnhydroxid (Fentin hydroxide),
Triphenylzinnacetat (Fentin acetate),
N′-Dichlorfluormethylthio-N,N-dimethyl-N′-phenylsulfamid (Dichlorfluanid),
Tetrachlorisophthalsäurenitril (Chlorothalonil),
dreibasisches Kupfersulfat,
gebundenes Kupfer,
Schwefel,
1-(Butylcarbamoyl)-2-benzimidazolcarbaminsäuremethylester (Benomyl),
2-Benzimidazolcarbaminsäuremethylester,
1,2-Bis-(3-Methoxycarbonyl-2-thioureido)-benzol (Methylthiophanate).
Bis-(dimethylthiocarbamoyl)-disulfid oder Tetramethylthiuramdisulfid (Thiram),
Metallsalze, z. B. Mangan-, Zink-, Eisen- und Natriumsalze, von Äthylen-bis-dithiocarbaminsäure oder Propylen-bis-dithiocarbaminsäure (Maneb oder Zineb),
n-Dodecylguanidinacetat (Dodine),
N-(Trichlormethylthio)-phthalimid (Folpet),
N-[(Trichlormethyl)-thio]-4-cyclohexen-1,2-dicarboximid (Captan),
cis-N-[(1,1,2,2,-Tetrachloräthyl)-thio]-4-cyclohexen-1,2-dicarboximi-d (Captofol),
2,4-Dichlor-6-(o-chloranilino)-s-triazin ("Dyrene"),
3,3′-Äthylen-bis-(tetrahydro-4,6-dimethyl-2 H-1,3,5-thiadiazin-2-thion) (Milneb),
Triphenylzinnhydroxid (Fentin hydroxide),
Triphenylzinnacetat (Fentin acetate),
N′-Dichlorfluormethylthio-N,N-dimethyl-N′-phenylsulfamid (Dichlorfluanid),
Tetrachlorisophthalsäurenitril (Chlorothalonil),
dreibasisches Kupfersulfat,
gebundenes Kupfer,
Schwefel,
1-(Butylcarbamoyl)-2-benzimidazolcarbaminsäuremethylester (Benomyl),
2-Benzimidazolcarbaminsäuremethylester,
1,2-Bis-(3-Methoxycarbonyl-2-thioureido)-benzol (Methylthiophanate).
Die oben angegebenen landwirtschaftlichen Chemikalien sind
nur einige Beispiele für Verbindungen, die mit den Wirkstoffen
gemäß der Erfindung gemischt werden können.
Mitunter scheint durch die Verwendung von Schädlingsbekämpfungsmitteln
zusammen mit den Wirkstoffen gemäß der Erfindung
eine beträchtliche Erhöhung der Wirksamkeit der Wirkstoffe gemäß
der Erfindung erzielt zu werden. Eine unerwartete hohe
Wirksamkeit ergibt sich mitunter, wenn man zusammen mit den
Mitteln gemäß der Erfindung andere Schädlingsbekämpfungsmittel
anwendet.
Die Verbindungen können in den verschiedensten Formulierungen,
z. B. in Form von benetzbaren Pulvern, wasserlöslichen Pulvern,
Suspensionen, emulgierbaren Konzentraten, Stäuben, Lösungen,
Körnern, Pillen usw., angewandt werden. Man kann auch Konzentrate
verwenden, die erst von dem Benutzer an Ort und Stelle
formuliert werden.
Diese Formulierungen enthalten eine oder mehrere Verbindungen
gemäß der Erfindung und können außerdem Tenside, feste oder
flüssige Verdünnungsmittel und andere Stoffe je nach Bedarf
enthalten.
Die Tenside wirken als Netz-, Dispergier- und Emulgiermittel,
unterstützen die Verteilung des Wirkstoffs in dem Spritzmittel
und verbessern die Benetzung von wachsigen Blättern und
dergleichen durch den Sprühstrahl. Sie verbessern also die
Einfachheit, Genauigkeit und Wirksamkeit in der Anwendung. Als
Tenside können anionische, nicht-ionogene und kationische Tenside
verwendet werden, wie sie auch bisher schon als Bestandteile
von Schädlingsbekämpfungsmitteln ähnlicher Art verwendet
wurden. Eine Liste solcher Mittel findet sich in dem Werk
"Detergents and Emulsifiers Annual" (Verlag John W. McCutcheon,
Inc.). Durch den Zusatz von Tensiden wird auch das Ausfallen
von großen Wirkstoffkristallen auf den Oberflächen der Pflanzen
verhindert und das Eindringen der Wirkstoffe verbessert
und mithin die Wirksamkeit erhöht. Anionische und nichtionogene
Tenside werden bevorzugt. Zu diesen bevorzugten Tensiden
gehören Alkali- und Erdalkalisalze von Alkylarylsulfonsäuren,
wie Dodecylbenzolsulfonate und Alkylnaphthalinsulfonate,
Natriumdialkylsulfosuccinatester, Natriumlaurylsulfat,
Natrium-N-Methyl-N-oleoyltaurat, Natriumdodecyldiphenylätherdisulfonat
und Oleinsäureester von Natriumisäthionat. Andere
bevorzugte Tenside sind Alkyl- und Alkylphenyl-polyäthylenglykoläther
sowie deren Phosphatderivate, Polyoxyäthylenderivate
von Sorbitanalkylestern und langkettigen Alkoholen und
Mercaptanen sowie Polyoxyäthylenester von Fettsäuren. Anstelle
von Tensiden kann man zur Verbesserung der Aktivität auch filmbildende,
wasserlösliche Polymerisate verwenden. Anfeuchter
und Öle von möglichst geringer Phytotoxizität tragen ebenfalls
zur Erhöhung der Wirksamkeit der Verbindungen gemäß der Erfindung
bei. Weißöle mit Viscositäten von etwa 150 Saybolt-Universal-Sekunden
oder mehr werden bevorzugt.
Weitere Information über die Formulierung von Fungiciden findet
sich in den USA-Patentschriften 35 76 834 und 35 60 616
sowie in dem Kapitel "Formulation" von E. Somers, Kapitel 6 in
Torgeson, "Fungicides", Band I, Verlag Academic Press, New
York, 1967.
In den folgenden Beispielen beziehen sich Teile und Prozentangaben
auf das Gewicht.
Ein benetzbares Pulver wird aus den folgenden Bestandteilen
hergestellt:
%
2-Cyan-2-hydroxyiminoacetamid50
Natriumalkylnaphthalinsulfonat 2
Methylcellulose von niedriger Viscosität 2
Diatomeenerde46
Die Bestandteile werden gemischt, in der Hammermühle grob gemahlen
und dann in der Luftstrahlmühle zu Wirkstoffteilchen
mit durch Durchmessern unter 20 µ vermahlen. Das Produkt wird vor
dem Verpacken nochmals gemischt.
In ähnlicher Weise können sämtliche Verbindungen gemäß der
Erfindung formuliert werden.
Diese Mittel wird in Wasser in solcher Menge dispergiert,
daß die Wirkstoffkonzentration 400 ppm beträgt. Ein Teil davon
wird auf eine Konzentration von 80 ppm verdünnt. Die Dispersionen
werden auf in Töpfe eingepflanzte Tomatenpflanzen
bis zum Ablaufen aufgespritzt, worauf man die Pflanzen trocknen
läßt. Behandelte und unbehandelte Pflanzen werden mit
einer Sporensuspension von Phytophthora infestans beimpft und
einen Tag in einer mit Feuchtigkeit gesättigten Kammer inkubiert.
Nach weiterem, fünf Tage langem Inkubieren im Gewächshaus
sind alle unbehandelten Tomaten an Blattfäule abgestorben.
Die mit der Wirkstoffkonzentration von 80 ppm behandelten
Pflanzen zeigen gelegentliche, begrenzte Verletzungen, während
die mit der Wirkstoffkonzentration von 400 ppm behandelten
Pflanzen völlig gesund geblieben sind und kein Zeichen von
Krankheit aufweisen. Anstelle des 2-Cyan-2-hydroxyiminoacetamids
können mit gleichen Ergebnissen die anderen Verbindungen
gemäß der Erfindung verwendet werden. Zum Beispiel ist
N-Carbamoyl-2-cyan-2-methoxyiminoacetamid
besonders wirksam.
Das in Beispiel 1 beschriebene Mittel kann in einem Spritzbehälter
mit dem Fungicid Benomyl gemischt werden. Diese Formulierung
wird auf eine Wirkstoffkonzentration von 500 ppm verdünnt.
Dabei beträgt die Konzentration des Benomyls in den
Gemisch 100 ppm. In der Jahreszeit des Wachstums wird eine
von den Fungi Pseudoperonospora cubensis, Erysiphe chichoracearum
und Mycosphaerella citrullina befallene Gurkenpflanzung
jede Woche bis zum Ablaufen mit dem Mittel gespritzt.
Die mit dem Mittel gespritzten Pflanzen bleiben gesund und
liefern einen normalen Ertrag.
Im Gewächshaus in Töpfen gezüchtete Tomatenpflanzen werden
durch Spritzen mit einer Sporensuspension von P. infestans
beimpft und dann 8 Stunden in einer mit Feuchtigkeit gesättigten
Kammer inkubiert. Die infizierten Tomatenpflanzen werden
aus der Inkubationskammer nur so lange herausgenommen, wie erforderlich
ist, um sie mit verschiedenen Krankheitsbekämpfungsmitteln
und Kombinationen von solchen Mitteln zu spritzen.
Das Mittel gemäß Beispiel 1 wird in Dispersion in einer
Wirkstoffkonzentration von 400 ppm angewandt. Ähnliche Dispersionen
werden von den handelsüblichen Fungiciden Maneb,
Captafol, Metiram und Chlorothalonil hergestellt. Weitere Behandlungen
werden mit Gemischen durchgeführt, die durch Vermischen
jeweils einer der Dispersionen der handelsüblichen Fungicide
mit einer gleichen Menge der Wirkstofformulierung gemäß
diesem Beispiel hergestellt worden sind. Diese Mittel
enthalten jeden der beiden Wirkstoffe in einer Konzentration
von 200 ppm. Sechs infizierten Pflanzen werden bis zum Ablaufen
der Dispersion von den trockenen Pflanzen gespritzt. Nach der
Behandlung werden die Pflanzen wieder in die Feuchtigkeitskammer
eingesetzt, wo sie insgesamt 24 Stunden verbleiben.
Nach weiterer 5tägiger Inkubation im Gewächshaus sind die unbehandelten
Pflanzen an Blattfäule abgestorben, während die
nur mit den handelsüblichen Fungiciden behandelten Pflanzen
ihre Blätter vollständig verloren haben. Die mit dem Mittel
gemäß der Erfindung behandelten Pflanzen zeigen nur einige
begrenzte Verletzungen. Der größte Teil der Blätter ist gesund.
Dies beruht auf der den Verbindungen gemäß der Erfindung
eigenen heilenden Wirkung. Die beste Wirkung wird mit
Gemischen aus handelsüblichen Fungiciden mit 2-Cyan-2-hydroxyiminoacetamid erzielt.
Gesunde, ungeimpfte Tomatenpflanzen werden mit den in Beispiel
3 beschriebenen Suspensionen bzw. Gemischen gespritzt.
Die behandelten Pflanzen werden dann 5 Tage im Gewächshaus
wachsen gelassen, bevor sie mit einer Sporensuspension von
P. infestans geimpft werden. In dem seit der Behandlung verstrichenen
Zeitraum sind die Pflanzen so weit gewachsen, daß
sie unbehandelte Blätter entwickelt haben. Nach dem Inkubieren
sind die unbehandelten Pflanzen an Blattfäule abgestorben.
Die handelsüblichen Fungicide schützen den größten Teil der
Blätter gut gegen den Befall; aber die neu entwickelten Blätter
bleiben ungeschützt und werden stark von der Blattfäule
befallen. Die mit der Formulierung gemäß der Erfindung gespritzten
Pflanzen zeigen nur wenige Verletzungen durch
Blattfäule. Das auffallenste Merkmal ist die Verminderung
des Befalls der neu entwickelten Blätter. Dies beruht auf der
systemischen Eigenschaft des Schutzes unbehandelter Pflanzenteile
durch die Verbindungen gemäß der Erfindung. Diejenigen
Pflanzen, die mit Gemischen aus 2-Cyan-2-hydroxyiminoacetamid
und handelsüblichen Fungiciden mit je der halben Wirkstoffkonzentration
behandelt worden sind, bleiben am gesündesten.
Ein benetzbares Pulver wird aus den folgenden Bestandteilen
hergestellt:
%
N-Carbamoyl-2-cyan-2-methoxyiminoacetamid80
Natriumalkylnaphthalinsulfonat 2
Natriumligninsulfonat 2
synthetische amorphe Kieselsäure 3
Kaolinit13
Die Bestandteile werden gründlich vermischt, in einer Hammermühle
auf eine mittlere Teilchengröße von weniger als 40 µ
vermahlen und vor dem Verpacken wieder gemischt und durch ein
Sieb mit 0,3 mm Maschenweite geschüttet.
Dieses Mittel kann folgendermaßen angewandt werden: Man
wählt eine Kartoffelpflanzung aus, die gleichmäßig, aber
schwach mit Blattfäule infiziert ist. Die älteren Blätter
einer jeden Pflanze tragen eine oder zwei sporenbildende Verletzungen
von Phytophthora infestans. Zu diesem Zeitpunkt ist
die Pflanzenschädigung nur gering, die Ausbreitungsgefahr der
Krankheit ist jedoch groß. Es werden Parzellen von fünf
Pflanzreihen Breite und 20 m Länge ausgewählt. Die Behandlung
der verschiedenen Parzellen erfolgt regellos über das Feld
hinweg derart, daß ein großer Teil des Feldes als Puffer
zwischen den behandelten Parzellen unbehandelt bleibt. Eine
Reihe von Behandlungen erfolgt unmittelbar im Anschluß an
Wetterbedingungen, die die Ausbreitung der Krankheit begünstigen.
Zu diesen Behandlungen gehört auch die Behandlung mit
der Formulierung des vorliegenden Beispiels, dispergiert in
Wasser in einer Wirkstoffkonzentration von 1000 ppm. Andere
Behandlungen werden mit handelsüblichen Fungiciden, wie
Maneb, Captofol und Chlorothalonil, in der jeweils empfohlenen
Spritzdichte durchgeführt. Außer den Behandlungen mit
diesen einzelnen Verbindungen werden auch noch Behandlungen
mit Gemischen aus der Formulierung gemäß dem vorliegenden
Beispiel mit jeweils einem der handelsüblichen Fungicide
durchgeführt, wobei jeder Wirkstoff in der Hälfte derjenigen
Menge vorliegt, in der er für sich allein angewandt wird. Die
Parzellen werden immer unmittelbar nach einem übernacht andauernden
Regen gespritzt, der die Ausbreitung der Krankheit
besonders begünstigt. Nach einer Woche sind die unbehandelten
Blätter in diesem Feld vollständig an Blattfäule abgestorben.
Die mit den handelsüblichen Fungiciden behandelten Parzellen
sind stark von der Krankheit befallen, und die Pflanzen haben
mehr als 80% ihrer Blätter verloren. Die mit der Formulierung
des vorliegenden Beispiels behandelten Pflanzen sind
nicht von der Blattfäule befallen worden und haben nur wenige
Blätter verloren. Die Pflanzen auf den mit dem Kombinationen
aus der Formulierung gemäß der Erfindung und jeweils einem
handelsüblichen Fungicid behandelten Parzellen sind gesund
und grün und sind nicht von der Krankheit befallen worden.
Andere handelsübliche Fungicide, wie Metiram, "Daconil 2787"
und Zineb, können mit den gleichen Ergebnissen verwendet werden.
Anstelle des 2-Cyan-2-hydroxyiminoacetamids kann man mit
gleichen Ergebnissen die übrigen Verbindungen gemäß der Erfindung
verwenden.
Eine wäßrige Suspension wird folgendermaßen hergestellt:
%
2-Cyan-2-dodecyloxyiminoacetamid25
hydratisierter Attapulgit 3
rohes Calciumligninsulfonat10
Dinatriumphosphat 0,5
Wasser61,5
Die Bestandteile werden in einer Kugel- oder Walzenmühle auf
Teilchengrößen mit Durchmessern unter 10 µ vermahlen.
Die Suspension wird in Wasser in einer Menge, entsprechend
einer Wirkstoffkonzentration von 400 ppm, dispergiert. Ein
Teil dieser Dispersion wird auf eine Wirkstoffkonzentration
von 80 ppm verdünnt. Mit den Dispersionen werden in Töpfe
eingepflanzte Apfelpflanzen bis zum Ablaufen gespritzt und
trocknen gelassen. Sowohl behandelte als auch unbehandelte
Pflanzen werden mit einer Sporensuspension von Venturia
inaequalis geimpft und einen Tag in einer mit Feuchtigkeit
gesättigten Kammer inkubiert. Nach 10 Tagen weiterer Inkubierung
im Gewächshaus sind die jungen, für die Krankheit
empfänglichen Blätter der unbehandelten Äpfel vollständig von
sporenbildenden Apfelschorfverletzungen bedeckt. Die mit
einer Wirkstoffkonzentration von 80 ppm behandelten Pflanzen
zeigen nur gelegentliche, begrenzte Verletzungen, während die
mit einer Wirkstoffkonzentration von 400 ppm behandelten
Pflanzen vollständig gesund geblieben sind und kein Zeichen
der Krankheit aufweisen.
Eine Ölsuspension wird folgendermaßen hergestellt:
%
2-Cyan-2-hydroxyiminoacetamid25
Polyoxyäthylen-sorbithexaoleat 5
hochgradig aliphatisches Kohlenwasserstofföl70
Die Bestandteile werden in einer Sandmühle auf
Teilchengrößen unter 5 µ vermahlen. Die so erhaltene, ziemlich dickflüssige
Suspension kann unmittelbar angewandt, mit Ölen gestreckt
oder in Wasser emulgiert werden.
Diese Formulierung kann in der gleichen Weise mit den gleichen
Ergebnissen wie das benetzbare Pulver gemäß Beispiel 5 angewandt
werden.
Ein emulgierbares Konzentrat wird folgendermaßen hergestellt:
%
2-Cyan-2-dodecyloxyiminoacetamid30
Isophoren65
Gemisch aus öllöslichen Sulfonaten und Polyoxyäthylenäthern 5
Die Bestandteile werden gemischt und unter gelindem Erwärmen
gerührt, um die Bildung einer Lösung zu beschleunigen. In der
Leitung, durch die das Konzentrat abgefüllt wird, befindet
sich ein feinmaschiges Filter, um ungelöste Stoffe aus dem
Endprodukt abzufiltrieren.
Das obige Mittel wird in Wasser zu einer Wirkstoffkonzentration
von 800 ppm dispergiert. Acht gleichmäßige Weinstöcke
der gleichen Sorte werden während der Jahreszeit des Wachstums
in Abständen von je einer Woche bis zum Ablaufen mit der
obigen Formulierung gespritzt. Die unbehandelten Weinstöcke,
die in der Nähe wachsen, sind stark von dem Blattfallfungus
Plasmopora viticola befallen. Die acht behandelten Weinstöcke
bleiben gesund und liefern eine normale Ernte von gesunden
Trauben.
Konzentriertes Pulver.
%
2-Cyan-2-hydroxyiminoacetamid90,0
feinteiliges Siliciumdioxid 9,5
Dinatriumsalz der Diacetylsulfobernsteinsäure 0,5
Dieses Pulver wird durch Mischen und anschließendes Vermahlen
in der Hammermühle hergestellt. Wenn das Gemisch in Wasser
dispergiert wird, geht der Wirkstoff in Lösung. Das Mittel
kann dann in ähnlicher Weise wie im Beispiel 5 verwendet werden.
Verbindungen der Erfindung werden in bezug auf ihre Wirkung
gegen Blattfäule bei Tomaten mit einer Reihe von Verbindungen
der US-PS 36 25 987 und der DE-OS 21 18 317 verglichen.
Im Gewächshaus in Töpfen gezogene Tomatenpflanzen werden
bis zum Ablaufen mit einer wäßrigen Dispersion der zu untersuchenden
Verbindung gespritzt. Anschließend läßt man die
Pflanzen trocknen. Am nächsten Tag werden die auf diese
Weise behandelten Pflanzen mit einer Sporensuspension von
Phytophthora infestans inokuliert. Anschließend werden sie
1 Tag in einer mit Feuchtigkeit gesättigten Kammer bei 20°C inkubiert.
Nach einer weiteren Inkubationszeit von 5 Tagen
im Gewächshaus wird der prozentuale Anteil der Unterdrückung
der Krankheit im Vergleich zu unbehandelten Kontrollpflanzen
ermittelt.
Im Gewächshaus in Töpfen gezogene Tomatenpflanzen werden
durch Bespritzen mit einer Sporensuspension von Phytophthora
infestans inokuliert. Anschließend werden sie bei 20°C 8
Stunden in einer mit Feuchtigkeit gesättigten Kammer inkubiert.
Sodann werden die Pflanzen zum Bespritzen mit der zu untersuchenden
Verbindung aus der Inkubationskammer entfernt.
Nach der Behandlung werden die Pflanzen für wieder insgesamt
24 Stunden in die Feuchtigkeitskammer gebracht. Nach weiterer
5tägiger Inkubation im Gewächshaus wird bei den behandelten
Pflanzen der Prozentsatz der gesunden Blätter (% Krankheitsbekämpfung)
ermittelt.
Es ergibt sich, daß die Verbindungen der Erfindung gegenüber
Phytophthora infestans wesentlich aktiver sind.
Ferner werden die nachstehend aufgeführten Verbindungen der
DE-OS 21 18 317 gemäß dem vorstehend unter "Schutzwirkung"
beschriebenen Verfahren getestet. Die jeweilige prozentuale
Bekämpfung der Erkrankung bei 80 bzw. 100 ppm ist ebenfalls
nachstehend angegeben.
Somit sind auch die Verbindungen der DE-OS 21 18 317 wesentlich
weniger aktiv als die Verbindungen der Erfindung.
In den nachstehenden Tabellen sind weitere Verbindungen der
Erfindung zusammen mit physikalischen Daten und dem gemäß
dem vorstehend unter "Schutzwirkung" beschriebenen Verfahren
ermittelten Werten für die fungizide Wirksamkeit angegeben.
Claims (2)
1. Fungicide Pflanzenschutzmittel mit einem Gehalt an
2-Cyano-2-oximino-essigsäureamid-Derivaten der Formel
dadurch gekennzeichnet, daß in dieser Formel
R ein Wasserstoffatom, Natrium, Kalium, Calcium, Zink, Mangan, Kupfer oder Eisen, einen Alkylrest mit 1 bis 13 Kohlenstoffatomen, einen Alkenylrest, einen durch Alkoxycarbonyl mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, Acyl mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, Acyloxy mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Cyan substituierten Alkylrest mit 1 bis 13 Kohlenstoffatomen oder einen Aralkylrest mit 7 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeutet,
R₂ ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Rest bedeutet,
R₃ ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet, mit der Maßgabe, daß R₃ ein Wasserstoffatom ist, wenn R₂ den Rest -CONR₄R₅ bedeutet,
R₄ ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet,
R₅ ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet und
X ein Sauerstoff- oder Schwefelatom bedeutet.
R ein Wasserstoffatom, Natrium, Kalium, Calcium, Zink, Mangan, Kupfer oder Eisen, einen Alkylrest mit 1 bis 13 Kohlenstoffatomen, einen Alkenylrest, einen durch Alkoxycarbonyl mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, Acyl mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, Acyloxy mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Cyan substituierten Alkylrest mit 1 bis 13 Kohlenstoffatomen oder einen Aralkylrest mit 7 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeutet,
R₂ ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Rest bedeutet,
R₃ ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet, mit der Maßgabe, daß R₃ ein Wasserstoffatom ist, wenn R₂ den Rest -CONR₄R₅ bedeutet,
R₄ ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet,
R₅ ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet und
X ein Sauerstoff- oder Schwefelatom bedeutet.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
2-Cyan-2-hydroxyiminoacetamid,
2-Cyan-2-methoxyiminoacetamid,
2-Cyan-2-n-dodecyloxyiminoacetamid oder
N-(Methylcarbamoyl)-2-cyan-2-methoxyiminoacetamid
enthält.
2-Cyan-2-hydroxyiminoacetamid,
2-Cyan-2-methoxyiminoacetamid,
2-Cyan-2-n-dodecyloxyiminoacetamid oder
N-(Methylcarbamoyl)-2-cyan-2-methoxyiminoacetamid
enthält.
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