DE1768760C2 - Verfahren zur Herstellung von Sulfathalbestern höhermolekularer allphatischer sekundärer Alkohole - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Sulfathalbestern höhermolekularer allphatischer sekundärer AlkoholeInfo
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Description
Es ist bekannt, daß man sekundäre Alkoholsulfathalbester,
z. B. durch Umsetzen \on Chlorsulfonsäure mit sekundären Alkoholen herstellen kann.
Feiner ist bekannt.daß unerwünschte Nebenreaktionen, wie beispielsweise die Bildung von Neutralöl. wesentlieh
dadurch zurückgedrängt werden können. dai3 dem Reaktionsgemisch organische Stabilisierungsmittel,
wie z. B. Äther. Äthoxylaie oder tertiäre Amine, zugesetzt werden. Diese Mittel bringen jedoch Nachteile
mit sich, zu denen unter anderem die erforderliche Rückgewinnung gehören.
Gegenstand der \orliegenden Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von Sulfmhalbestern höhermolekularer
aliphatischer sekundärer Alkohole durch Umsetzung der entsprechenden sekundären Alkohole
mit etwa der stöchiomeirischen Menge Chlorsulfonsäure in einem Kohlenwasserstofflösungsmittel oder
Halogen kohlen wasserstofflösimgsmittel bei Temperaturen
von etwa --1S bis etwa 51 C. das dadurch gekennzeichnet ist. daß man dem Reaktionsgemisch
je MoI Alkohol etwa 0.05 his ICi MoI feinverteiltes Natrium-. Kalium-, Magnesium-. Ammoniumchlorid-.
-sulfat, -phosphat. -pvrophosphat oder -carbonat zusetzt,
wobei man so \iel Lösungsmittel anwendet, daß dir gelöste Alkohol etwa 1 bis 7O Volumprozent der
Lösung ausmacht.
ii> wird unter im wesentlichen wasserfreien Bedingungen
gearbeitet, d. h. daß während der Sulfalicrungsreaktion
weniger als 10 Molprozent Wasser, bezogen auf die für die Sulfatieiung verwendete
Chlorsulfonsäure, in das Reakiionsgemiseh entweder durch die Reaktionsteilnehmer oder auf andere Weise
eing:führt werden. Die Anwesenheit von Wasser in dem Reaktionssystem ist unerwünscht, weil es sich
mit der Chlorsulfonsäure unter Bildung von Schwefelsäure und Chlorwasserstoff umsetzt, welche die
Sulfdtierungsreaktion beeinträchtigen.
Unter »feinverteilten Teilchen' werden Teilchen verstanden, deren mittlerer Durchmesser zwischen
0,1 und 200 Mikron liegt. 4"
Unter Neutra'öl werden alle anderen Verbindungen als die Alkoholsulfathalbester und das zugesetzte
Lösungsmittel verstanden, welche in dem Reaktionsgem
sch zugegen sind. Im allgemeinen bestellt das Neutralöl aus Dialkylsulfatestern (RO)2SO2, olclinischen
Kohlenwasserstoffen und Polvmeren. die durch Abbau der höhermolekularen sekundären
Alkohole oder Sulfatester während der Sulfatienmgsreaktion
entstehen.
Bei einer he\orzugten Ausführungsform der Ertindimg
wird ein Gemisch von geradkettigen sekundären Alkoholen mit einem Molekulargewicht im
Bereich von C8 bis C18 in Isopentan zu einer 20- bis
25gewichtspro/cntigen Lösung gelöst. Für jedes Mol Alkohol in dieser Lösung werden etwa 0,5" 0 feinverteiltes
Natriumchlorid zugegeben. Die Teilchengröße des Salzes soll bei einem mittleren Durchmesser
von 1 bis 50 Mikron liegen. Während man das erhaltene Gemisch bei etwa - I bis 2 C hält, werden
1.05 Mol Chlorsulfonsäure je Mol Alkohol zugesetzt. Die besten F.rgcbnisse werden erhalten, wenn das
Reaktionsgemisch wirkungsvoll gerührt wird und lokale Säureüberschüsse vermieden werden. Die SuI-faticrungsreaktion
verläuft schnell und ist innerhalb etwa 10 Minuten nach erfolgter Säurezugabc weilgehend
abgeschlossen. Die Monoesterausbeute, bezogen auf den Alkohol, liegt im allgemeinen bei 85 bis
90 Molprozent.
Nachdem die Umsetzung abgeschlossen ist, wird das Reaktionsgemisch mit einer geeigneten Base,
beispielsweise Natriumhydroxyd, neutralisiert, und das Alkoholsulfatsalz wird nach Belieben weiterbehandelt.
Je kleiner die Teilchengröße des zugesetzten Salzes ibt. um so wirkungsvoller werden die Neutralöl
bildenden Nebenreaktionen \erhinderl. Vorzugsweise soll das Salz eine Teilchengröße von I bis 50 Mikron
haben. Sie können aber auch mittlere Durchmesser von bis zu 200 Mikron aufweisen und moch verhältnismäßig
wirkungsvoll sein.
Fine geringe Menge von nur 0.05",, des Salzes je
Mol des sekundären Alkohols führt bereiis zu einer spürbaren Verhinderung. Vorzugsweise sollen etwa
0.1 bis 0.5 je Mol verwendet werden. Bei einem sehr hohen (Zugabe-)Verhältnis. z. B. in der Größenordnung
\on 6 bis K) Mol Salz je Mol Alkohol, wird das Mischen schwieriger. Im allgemeinen sind relative
Mengen im Molverhältnis von 0.1 bis 5 bis 1 zufriedensteifend.
Natriumsalze sind bevorzugte Inhibitoren, insbesondere
Natriumchlorid und Natriumsulfat.
Wegen ihrer Flüchtigkeit und weil sie leicht aus dem Produkt zu entfernen sind, sind die niedermolekularen
Kohlenwasserstoffe und niedermolekularen halogenierten Kohlenwasserstoffe des C3- bis C,,-Bereiches
sowie deren Gemische bevorzugte Medien. Von den Halogenkohlenwasserstoffe!! werden die chlorierten
Methane bevorzugt.
Beispiele für brauchbare Lösungsmittel sind Isobutan, f'entan. Isopentan. Petroläther. Lösungsmittelfraktionen
aus Frdölraflinerieren. Benzol. Toluol. Xylol. Methylenchlorid. l.l.l-Trichloräthan. Pentachloräthan.
Tetrachloräthan. Methylchlorid. Chloroform.
Tetrachlorkohlenstoff. Chlorhenzol. fluorierte
Kohlenwasserstoffe, wie 7. B. Fluortrichlormethan. Peril uorpropan.
Zur Erzielung einer zufriedenstellenden Monosulfaticrung
und Verhinderung der Bildung von Neutralöl als Nebenprodukt durch Zugabe eines Salzes gemäß der vorstehenden Erfindung soll der
Alkohol erheblich mit einem dieser Lösungsmittel verdünnt werden. Im allgemeine:'! sollen wenigstens
30 Volumprozent der Lösung aus dem Lösungsmittel bestehen. Vorzugsweise macht das Lösungsmittel etwa
60 bis S5 Volumprozent aus. Im allgemeinen soll der Alkoholantcil daher 1 bis 70- Volumprozent der
Lösung ausmachen.
Im wesentlichen sollen bei dem Verfahren stöchiometrische
Mengen Chlorsulfonsäure je MoI Alkohol verwendet werden. Fin größerer Überschuß an Säure
in dem Reaktionsgemisch fördert die Bildung von Neutralöl.
Unter einer im wesentlichen stöchiometrischcn
Menge an Chlorsulfonsäure werden 0.8 bis 1,2 Mol
je Mol Alkohol verstanden. Vorzugsweise werden etwa 0Λ>5 bis 1,1 : 1 Mol Saure je MoI Alkohol verwendet.
Im allgemeinen liegen zufriedenstellende Reaktionstemperaturen für die Sulfatierung von höhermolekularen
aliphatischen sekundären Alkoholen mit Chlorsulfonsäure bei unter etwa 51 C. Andererseits soll
die Temperatur ausreichend hoch sein, um eine angemessene Alkoholkonzcntration von beispielsweise
mehr als etwa 1 Volumprozent in dem Lösungsmittel aufrechtzuerhalten. Der bevorzugte Temperaturbereich
liegt bei -7 bis · 1O'JC.
Sekundäre Alkohole der Formel RCH2CHOHCH2R'
mit 5 bis 25 Kohlenstoffatomen je Molekül, bei denen R und R' Wasserstoff oder inerte aliphatische Kohlenwasserstoffreste
bedeuten, sind im allgemeinen zufriedenstellende Einsatzmaterialien für das Verfahren.
Beispiele für sekundäre Alkohole, die als Einsat.imaterial
für das vorliegende Verfahren brauchbar sind, sind 2-Pcntanol, 3-Pentanol. 4-Eicosanal. 5-Pentaco>anol.
6-Tetracosanol. 7-Tricosanol. 8-Docosanol,
2-Dodecanol. 3-L'ndecanol. 2.3.4-TrimethyI-7-dodecanol.
2.2-Dimethvl-5-octanoI. 4-Äthyl-S-undecanol,
2-Meth>l-3-äth\l-6-pentadecanol, 2-Methyl-3-propvlti-hexadecanol.
2.2.8. S-Tetramethyl-5-teiradecanol,
2.1 l-Dimcthvl-5-dodecanol sowie Gemische derselben.
\'on den Alkanolen werden die geradkettigen sekundären Alkanole wegen ihr;r Detergenseingeschaften
und ihrer leichten Zugänglichkeit besondcis bevorzugt.
Als Detergentien sind die geradkettigen C12- his C20-Monoi'lkylsulfatester
besonders gewünscht.
Bei den nachstehend beschriebenen Beispielen \.\ iiti
der Anteil an N'eutralöl zweckmäßig dadurch bestimmt,
daß man eine ausreichende Menge einer kalten wäßrig äthanolischen (gleiche Volumina) Natriiimhydroxydlesung
(10 Gewichtsprozent) zu einer Probe des Sulfatierungsprodukts gibt, um eine neutrale
Lösung zu erhalten, und die erhaltene wäßrig äthanoiische Lösung mit Petroläther extrahiert. Für
die Extraktion werden 3 Volumina Petroläther je Volumen des erforderlichen wäßrig'äthanolischen.
alkalischen Mittels in fünf etwa gleiche Teilmengen geteilt, die für fünf gesonderte Extraktionen verwendet
werden. Die Extrakte werden dann vereinigt, und das Lösungsmittel wird abdestilliert, wobei der
Neutralöiextrakt zurückbleibt.
Beispiele 1 bis 5
(Vergleichsversuche)
(Vergleichsversuche)
ίο In einem Reaktor, der mit einem Rührer und einem
Auslaß versehen war, wurden 1 Gewichtsteil eines geradkettigen. gemischten sekundären Alkohols,
4.5 Gewichtsteile Methylenchlorid und 1 Gewichtsteil Isobutan (nur für Verfahren bei - 1 bis 0JC) oder
Isopentan (21 C-Verfahren) gegeben. Etwa die stöchiometrische Menge (0.97 bis 1.07:1) Chlorsulfonsäure
wurde dann während etwa 10 Sekunden zugegeben. Während der gesamten Zeitdauer wurde
das Gemisch gerührt, und ein Teil des Lösungsmittels wurde abgedampft, wodurch die gewünschte Temperatur
beibehalten wurde. Nach Abschluß des Versuchs wurde das Reaktionsgemisch durch Zugabe einer
ausreichenden Menge einer gekühlten ln-NatriumhydroxyJlösung zwecks Neutralisation abgeschreckt
(um die anschließende Bildung von Neutralöl zu verhindern). Das Produkt wurde dann nach herkömmlichen
Verfahren (Hyamin-Titration, kernmagnetisehe
Rpsonanzspektren) analysiert. Die Ergebnisse werden nachfolgend angegeben.
sek. ROH- | Molvt-rhältnis | Temperatur | Reaktionszeit | Ausbeute an DfKn 1-1 |
Neutralöl, Gewichtsprozent, |
liinvit/inaterial | HSO.CIzu ROH | bezogen auf das | |||
C | Minuten | Molprozent | Produkt | ||
c,,-c, τ | 0.97 | 1.1 bisO | 10 | 75 | 18 |
C, ,-C17 | 1.C7 | -1.1 NsO | 10 | 62 | 31 |
C11-C,.-, | 1,05 | 1.1 bisO | H) | 64 | 29 |
C,.-,-C17 | 1.00 | 12.2 | 6 | 49 | 42 |
i-VC, 7 | 1.01 | 21.1 | 3 | 54 | 39 |
Diese Daten zeigen, daß Verluste durch die Bildung von Ncutralöi als Nebenprodukt ein wesentlicher
Faktor bei der Sulfatierung von sekundären Alkoholen mit Chlorsulfonsäure sind.
Beispiele 6 bis
Auf ähnliche Weise wie vorstehend beschrieben Mol an geradkettigen sekundärem Clr,-C17-Alkohol
wurde sekundärer Alkohol mit der Abweichung sul- so wurden 1,05 bis 1.07 Mol Chlorsulfonsäure zugegeben,
fatiert. daß feinverteiltes Salz vor dem Sulfatieren Andere Einzelheiten und Ergebnisse werden in der
dem Reaktionsgemisch zugesetzt wurde. Für jedes nachfolgenden Tabelle II wiedergegeben.
Typ
Salz ·
Mol/Mol
RUH
RUH
Teilchengröße Reaktionszeit
Minuten
Minuten
RSO;,H-Ausbeute
Molprozent
Neutralöl,
Gewichtsprozent,
bezogen auf
das Produkt
Sulfatierung bei - 1,1 bis ü C in CH2CI2-Isobutan
6 | kein Zusatz | — | — | 3 | 78 | 17 |
7 | NaCI i | 0,5 | Kugelmühle | 10 | 91 | 7 |
8 | NaCl | 1,0 | < 0,074 mm | 6 | 88 | 9 |
9 | NaCI ! | 1,0 | I Kugelmühle | 10 | 89 | 8 |
10 | Na,SO, ! | 0,5 | Kugelmühle | 10 | 87 | — |
π | K2SO4 ! | 0,32 | i <0,043 mm | 6 | 88 | 9 |
* Fußnote am Schluß der Tabelle.
Tabelle 11 (Fortsetzung)
Typ
Salz *
Mol Mol
ROH
ROH
Ί eilchensriißc Reaktionszeit
Minuten
RSO1H-
Ausheute
Molprozenl
Ncuti'ülöl,
Gewichtsprozent,
bezogen auf
das Produkt
?.jlfatieruiiü bei 1.1 bis O C in CH.Cl.-Isobutan
12 | Na4PX)- | 0.25 | Kugelmühle | H) | 0,7 | 88 |
13 | KCl | 0,5 | Kugelmühle | 10 | 1.5 | £5 |
14 | NH4Cl | 0.5 | Kugelmühle | U) | 85 | |
15 | NH4Cl | 1.0 | Kugelmühle | 15 | 84 | |
1(1 | (N H1IoSO4 | 0.5 | Kugelmühle | 15 | 83 | |
17 | Na2CO3 | 0.5 ; | Kugelmühle | 10 | 85 | |
Sulfatierung bei | 21C in CUXL-hopentan | |||||
18 | kein Zusatz | — | — | 69 | ||
19 | Na1P2O7 | 0.25 | Kugelmühle | 75 |
11
23
18
18
* Alle verwendeten Salze waren frei fließende Pulver (Teilchengröße unter ItX) Mikron), die weniger als 1 Gewichtsprozent Wasser
enthielten.
Die vorstehenden Beispiele zeigen, daß die Zugabe von fcin\erteiltem Natrium-, Kalium- und Ammoniumchlorid,
-sulfat, -carbonat und -pyrophosphat weitgehend die Bildung von Neutralöl unterbindet.
Die entsprechenden Phosphate sind in die^er Hinsicht
ebenfalls brauchbar.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Sulfathalbestern höhermolekuiarer alipliatischer sekundärer
Alkohole durch Umsetzung der entsprechenden sekundären Alkohole mit etwa der stöchiometrischen
Menge Chlorsulfonsäure in einem Kohlenwasseistofflösungsmittel oder HalogenkohlcnwasserstofflösungsmiUel
bei Temperaturen \on etwa - 18 bis etwa 51 C, d a d u r c Ii g e k c η η ζ
e i c h η e t, daß man dem Reaktionsgemisch je Mol Alkohol etwa 0.05 bis 10 Mol feiinerteiltes
Natrium-. Kalium-, Magnesium-. Ammoniumchlorid-, -sulfat, -phosphat, -pyrophosphat
oder -carbonat zusetzt, wobei man so viel Lösungsmittel
anwendet, daß der gelöste Alkohol etwa I bis 7O Volumprozent der Lösung ausmacht.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß man pro Mol Alkohol etwa 0.1 bis
5 Mol Salz zusetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß man so viel Lösungsmittel verwendet, daß der Alkohol 15 bis 40 Volumprozent der Reaklionslösung ausmacht.
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- 1968-06-28 GB GB31136/68A patent/GB1187930A/en not_active Expired
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