DE1768330C - - Google Patents

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DE1768330C
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glyoxal
water
monomeric
silicone liquid
liquid
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur dem die Ausbeute an monomerem Glyoxal gegenüber
Herstellung von wasserfreien monomerem Glyoxal den bekannten Verfahren erhöht ist,
durch Depolymerisation von Polyglyoxal. Das Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem
Man hat wasserfreies monomeres Glyoxal bisher monomerem Glyoxal durch Depolymerisation von
durch Erwärmung von wasserhaltigem Glyoxal in 5 polyglyoxal gemäß der Erfindung ist dadurch gekenn-
Gegenwart von einem Entwässerungsmittel oder durch zeichnet, daß eine Suspension von wasserhaltigem
Erwärmung einer Suspension oder Lösung des wasser- Glyoxal in tiner Siliconflüssigkeit auf eine Temperatur
haltigen Glyoxals in einer Flüssigkeit hergestellt, wobei von 120 bis 1850C erwärmt und aus der dabei gebilde-
das monomere Glyoxal abgedampft wurde. Bei diesen ten dampfförmigen Mischung aus Glyoxal und Wasser
bekannten Verfahren erfolgte eine übermäßige Ver- io das Wasser in an sich bekannter Weise entferm wird,
kohlung und Reaktion des wasserhaltigen Glyoxals, Durch dieses Verfahren erhält man eine hohe Aus-
so daß die Ausbeuten, an monomerem Glyoxal gering beute an monomerem Glyoxal bei relativ niedrigen
waren. Reaktionstemperaturen ohne Verkohlung von wasser-
Ferner ist Siliconöl als Wärmeübertragungsmittel haltigem Glyoxal und ohne die Bildung nennenswerter
für Heizbäder in der Laboriumstechnik bekannt. Durch »5 Agglomerate aus den suspendierten Glyoxalteilchen.
die äußere Verwendung von Siliconöl als Wärmeüber- Das Wasser kann aus dem Dampf dadurch entfernt
tragungsmittel läßt sich jedoch kein wasserfreies mono- werden, daß es z.B. in einer Dean- und Stark-Ein-
meres Glyoxal in erwünschten Ausbeuten herstellen. richtung kondensiert wird, und der Dampf kann weiter
Ferner ist die Depolymerisation von Formaldehyd- getrocknet werden, und zwar mit Trocknungsmitteln, polymeren in einem flüssigen Träger bekannt. Dabei ao wie z. B. einem Molekularsieb, wovon das ® Lindekommen als flüssige Träger insbesondere Dioctyl- Molekularsieb Nr. 5Λ ein zweckmäßiges Beispiel ist, phthalate, wie Di-2-äthylhexylphthalat und gegebenen- und/oder mit Entwässerungsmitteln, wie z. B. Phosfalls auch organische Polysiloxane in Betracht. Bei phorpentoxyd. Das kondensierte Wasser enthält etwas diesem bekannten Verfahren besteht die Gefahr der gelöstes Glyoxal, das dadurch gewonnen werden kann, Bildung von festen Ausflockungen des Trägers in der as daß die Lösung eingedickt und dann im Verfahren Suspension, so daß zum flüssigen Träger eine Säure wieder verwendet wird.
hinzugegeben werden muß, um derartige Ausflockun- Die Erwärmung wird vorzugsweise unter vermin-
gen zu verhindern. dertem Druck durchgeführt, wodurch nicht zu viel
Weiterhin ist die Depolymerisation von festem Glyoxal mit dem Wasser kondensiert wird, wenn das
Paraformaldehyd unter Erzeugung von gasförmigem 30 Wasser durch Kondensation entfernt wird. Ein Druck
Formaldehyd unter Anwendung von fluidisierenden von 10 bis 30 mm Hg-Säule wird bevorzugt. Die
Flüssigkeiten, unter anderem Polysilicon, bekannt. Erwärmungstemperatur liegt vorzugsweise im Bereich
Durch diese bekannten Verfahren läßt sich jedoch 140 bis 1600C. Vorzugsweise wird eine Siliconflüssig-
nicht das Problem der Herstellung von wasserfreiem keit mit einem Siedepunkt über 200" C bei einem Druck
monomerem Glyoxal lösen. Die Herstellung von 35 von 200 mm Hg-Säule und vorzugsweise mit einer
monomerem Glyoxal ist nämlich keineswegs mit der Viskosität von nicht weniger als lOcSt bei 120" C
Depolymerisation von Formaldehydpolymeren analog. verwendei. Als Beispiele für geeignete Siliconflüssi«-
Paraformaldehyd ist ein relativ reines Material mit ketten kann man Dimethylpolysiloxane und Methyi-
linearer Struktur, das sich beim Erhitzen leicht zu phenylpolysiloxane erwähnen,
monomerem Formaldehyd zersetzt. Demgegenüber 40 Das wasserhaltige Glyoxal kann die Form von einer
enthält Glyoxal immer einen beträchtlichen Anteil an wäßerigen Lösung oder vorzugsweise von er··, τ ?e>p,-
organischen Verunreinigungen, wie Ameisensäure und verteilten Feststoff mit einem mittleren Teilchcuduuh
Monohydroxyessigsäure, und es ist von komplexer messer von z. B. 1 bis lUü/< haben.
Struktur sowohl mit linearen als auch mit cyclischen Das wasserfreie monomere Glyoxal ist bei normalen
Einheiten. Aus diesem Grunde besteht beim Glyoxal 45 Temperaturen eine grüngelbe Flüssigkeit. Es hat einen
eine viel größere Tendenz zur Erzeugung unerwünsch- Schmelzpunkt von IS0C und einen Siedepunkt von
ter dunkelfarbiger, unflüchtiger Produkte beim Erhit- 50,4° C unter Atmosphärendruck. Der erfindungsgemäß
zen als im Falle des Paraformaldehyds. Beim Ubüchen hergestellte monomere Dampf kann gegebenenfalls
Erhitzen von Glyoxal zur Herstellung von Glyoxal- unverändert in einer weiteren Reaktion verwendet
monomerem war daher die Monomerenausbeute gering. 50 werden. Wenn das Glyoxal aber aufbewahrt werden
Bei einem weiteren bekannten Verfahren wird soll, so kann es durch Abkühlen kondensiert werden,
Wasser aus der wäßrigen Lösung von polymeren wobei als Kühlmittel festes Kohlendioxyd mit —78°C
Glyoxalhydraten durch Zugabe von p-Dioxano(b)- geeignet ist. Das flüssige Monomer kann unverändert
p-dioxan zu der Lösung, Abdestillation von Wasser gesammelt und aufbewahrt werden, oder aber es kann
aus der Lösung und Wiedergewinnung einer Lösung 55 in einem Lösungsmittel, wie z. B. Diäthyläther, Petrol-
von polymeren Glyoxalhydraten in p-Dioxano(b)- äther, Benzol, Tetrachlorkohlenstoff oder Chloroform,
p-dioxan entfernt. Dieses Verfahren hat den Nachteil, aufgelöst werden.
daß es nur auf wäßrige Lösungen von polymeren Das Verfahren kann zweckmäßig kontinuierlich Glyoxalhydraten anwendbar ist und nur bei weiterer durchgeführt werden, indem das wasserhaltige Glyoxal Zugabe eines niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffs zu 60 kontinuierlich eingespeist wird, denn die Siliconvertretbaren Ausbeuten bei relativ hohen Tempera- flüssigkeit wird durch das Verfahren nicht beeinflußt, türen führt. Ferner ist das p-Dioxano(b)-p-dioxan ein Die Erfindung wird im folgenden an Hand von relativ schwer zugängliches Lösungsmittel, so daß AusfUhrungsbeispielen näher erläutert, wobei die Mendessen besondere Herstellung das Verfahren weiterhin genangaben auf das Gewicht bezogen sind,
unwirtschaftlich macht. 65 , .
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein wirtschaft- Beispiel 1
liches Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Als Apparat wurde ein 1-1-Rundkolben, der mit
monomerem Glyoxal zur Verfügung zu stellen, bei Rührwerk und Thermometer ausgerüstet war, ver-
wendet, Dem Kolben war ein Kondensator mit doppelter Oberfläche angeschlossen, und unmittelbar darunter befand sich ein 100-ml-Kolben in der Weise einer Dean- und Stark-Einrichtung. An dem Kondensator mit doppelter Oberfläche war eine Kolonne mit ©Linde-Molekularsieb Nr. 5 A als Packung angeschlossen, und dieser war ein Kolben mit Phosphorpentoxyd nachgeschaltet. Ein von diesem Kolben ausgehendes Seitenrohr führte über eine Reihe von auf -780C gekühlten Ausfriertaschen zu einer Vakuumpumpe.
In den Rundkolben wurden 50 Teile Glyoxal-Monohydrat in Form von einem feinverteilten Pulver mit Teilchengrößen von 1 bis 100 μ singebracht, und es wurden 250 Teile einer Methylphenyl-Siliconflüssigkeit, die im Handel von der Imperial Chemical Industries Limited unter dem Namen Silicone Fluid F190 erhältlich ist, und die eine Viskosität von 1000 cSt bei 2O0C und 3IcSt bei 12O0C hat, hinzugegeben.' Die Mischung wurde unter kräftigem Rühren bei einem Druck von 20 mm Hg-Säule erhitzt.
Bei 12O0C erschienen die grüngelben Dämpfe vom monomeren Glyoxal, das dann als ein Feststoff in den Ausfriertaschen mit —78°C gewonnen wurde. Die Temperatur der Flüssigkeit im Kolben wurde 2 Stunden auf 145 bis 16O0C gehalten.
Das so erhaltene Monomer wurde gewogen. Die Menge vom wasserhaltigen Glyoxal im wäßrigen Destillat und die im Kolben verbleibende Glyoxalmenge wurden durch Fällung des Glyoxals als die Schiff-Base mit einer bekannten Menge von Cyclohexylamin und Bestimmung des unveränderten Cyclohexylamine mit Normalsäure festgestellt.
Diese Erzeugnisse zeigten, daß 76°/0 des wasserhaltigen Glyoxals in das Monomer umgewandelt wurden, und daß eine Ausbeute von 92% monomeren Glyoxals erreicht wurde.
Beispiel 2
Unter Anwendung des Apparats gemäß Beispiel 1 wurden 50 Teile von Glyoxal-Mooohydrat in Form von einem weißen fciir-^rfeik''-:<■ V,,iλ*-» sui iulchen- ^r-üiiii voii i bii I1Ju^ und 250 Teile einer Dhnethyl-Siliconflüssigkeit mit einer Viskosität von 300 cSt bei 250C und 85 cSt bei 1200C, die von der Firma Imperial Chemical Industries Limited unter dem Namen Silicone Fluid F111/300 erhältlich ist, in den Reaktionskolben eingebracht. Die Mischung wurde unter kräftigem Rühren bei einem Druck von 200 mm Hg-Säule erwärmt, wobei sie 2 Stunden auf einer im Bereich 140 bis 160°C licgendsn Temperatur gehalten wurde. In dieser Zeit wurde das monomere Glyoxal als Feststoff bei -780C gesammelt.
Ein Massenausgleichsversuch wurde wie bei Bei-S spiel 1 durchgeführt, Die Ergebnisse zeigten, daß eine Umsetzung von 75°/0 und eine Ausbeute von 96°/0 monomeren Glyoxals erzieh wurden.
Beispiel 3
ίο Unter Anwendung des Apparats gemäß Beispiel 1 wurden 250 Teile derDimethyl-Siliconflüssigkeitgemäß Beispiel 2 in den Reaktionskolben eingebracht. Eine Lösung von 50 Teilen Glyoxal-Monohydrat in 75 Teilen destillierten Wassers wurde unter kräftigem Rühren hinzugegeben. Die Mischung wurde unter kräftigem Rühren bei einem Druck von 20 mm Hg-Säule erhitzt. Die Flüssigkeit im Kolben wurde auf 80° C gehalten, bis das überschüssige Wasser im wesentlichen abdestilliert war, worauf die Temperatur
ao auf 1500C erhöht und 2 Stunden dort gehalten wurde. Das monomere Glyoxal wurde als Feststoff bei —78° C gesammelt und dann gewogen.
Ein Massenausgleichsversuch wurde wie bei Beispiel 1 durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, daß eine
»5 Umsetzung von 65°/0 und eine Ausbeute von 85°/0 monomeren Glyoxals erzielt wurden.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem monomerem Glyoxal durch Depolymerisation von Polyglyoxal, dadurch gekennzeichnet, daß eine Suspension von wasserhaltigem Glyoxal in einer Siliconflüssigkeit auf eine Temperatur von 120 bis 185° C erwärmt und aus der dabei gebildeten dampfförmigen Mischung aus Glyoxal und Wasser das Wasser in an sich bekannter Weise «•n+ternt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Silieonflüssigkcit mit einem Siedepunkt über 2000C hf-.t einem Druck von 200 mm Hg-Säule verwendet wird.
3. Verfahren nach einem der vorheizen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Silicon- flüssigkeit mit einer Viskosität von nicht weniger als lOcSt bei 1200C verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Siliconflüssigkeit eine Dimethylpolysiloxan oder ein
Methylphenylpolysiloxan verwendet wird.

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