DE1768328A1 - Verfahren zum Hydrolysieren von Cellulosetriestern - Google Patents
Verfahren zum Hydrolysieren von CellulosetriesternInfo
- Publication number
- DE1768328A1 DE1768328A1 DE19681768328 DE1768328A DE1768328A1 DE 1768328 A1 DE1768328 A1 DE 1768328A1 DE 19681768328 DE19681768328 DE 19681768328 DE 1768328 A DE1768328 A DE 1768328A DE 1768328 A1 DE1768328 A1 DE 1768328A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- cellulose
- weight
- hydrolysis
- group content
- groups
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09D—COATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
- C09D101/00—Coating compositions based on cellulose, modified cellulose, or cellulose derivatives
- C09D101/08—Cellulose derivatives
- C09D101/10—Esters of organic acids
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08B—POLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
- C08B3/00—Preparation of cellulose esters of organic acids
- C08B3/08—Preparation of cellulose esters of organic acids of monobasic organic acids with three or more carbon atoms, e.g. propionate or butyrate
- C08B3/10—Preparation of cellulose esters of organic acids of monobasic organic acids with three or more carbon atoms, e.g. propionate or butyrate with five or more carbon-atoms, e.g. valerate
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08B—POLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
- C08B3/00—Preparation of cellulose esters of organic acids
- C08B3/22—Post-esterification treatments, including purification
- C08B3/24—Hydrolysis or ripening
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09D—COATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
- C09D101/00—Coating compositions based on cellulose, modified cellulose, or cellulose derivatives
- C09D101/08—Cellulose derivatives
- C09D101/10—Esters of organic acids
- C09D101/14—Mixed esters, e.g. cellulose acetate-butyrate
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)
- Paints Or Removers (AREA)
- Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
Description
EASTMM KODAK "COMPANY, 343 State Street, Rochester,
Staat New York, Vereinigte Staaten von Amerika
Staat New York, Vereinigte Staaten von Amerika
Verfahren zum Hydrolysieren von Cellulosetriestern
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Hydrolysieren von
Cellulosetriestern praktisch ohne Viskositätsverlust.
Es wurde gefunden, daß man zu technisch außerordentlich vorteilhaften
Celluloseestern rait insbesondere vorteilhaften Löslichkeitseigenschaften z.B. in Toluol und infolgedessen
besonderer Eignung zur Herstellung qualitativ hochwertiger .Lacke dann gelangt, wenn man Cellulosetriester bestimmter
Eigenschaften in bestimmter Weise hydrolysiert.
Eigenschaften in bestimmter Weise hydrolysiert.
Das Verfahren der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
man eine Mischung, bestehend aus:
(a) einem Cellulosetriester mit einem Hydroxylgruppengehalt
von weniger als 0,25 % und einem Schwefelgehalt von höch-
209832/0650
stens etwa 0,006 Gew.-I in Form von (gebundenen) Sulfatgruppen
und
(b) einem praktisch keine Schwefelsäure enthaltenden, aus mindestens
einer kurzkettigen Fettsäure und etwa 0,5 bis etwa 30 Gew.-% Wasser, bezogen auf das Gewicht der Flüssigkeiten,
bestehenden Lösungsmittelsystem
auf eine Temperatur von etwa 24 bis 149°C erhitzt.
Die Erhitzung erfolgt so lange, bis der Hydroxylgruppengehalt des Cellulosetriesters deutlich zugenommen hat, etwa auf 1
bis 3,2 I.
Die Säuregruppen der Cellulosetriester können beispielsweise
aus Acetat-, Isobutyrat-, Butyrat-, Propionat-, Phthalat- und/oder Valeratgruppen bestehen, d.h. aus Säuregruppen der
üblichen und bekannten Cellulosetriester.
Geeignete kurzkettige Fettsäuren zur Bereitung des Hydrolysebades sind beispielsweise Essig-, Propion-, Butter-, Isobutter-
und Valeriansäure. Vorzugsweise wird Buttersäure verwendet.
Das Verfahren der Erfindung eignet sich ferner in besonders vorteilhafter Weise zur Herstellung neuer, in Toluol löslicher
209832/0850
Cellulosebutyrate, die sich ganz besonders vorteilhaft zur
Herstellung qualitativ hochwertiger Lacke eignen.
So lassen sich nach dem Verfahren der Erfindung beispielsweise
in Toluol lösliche Cellulosebutyrate herstellen, die gekennzeichnet sind durch eine Intrinsic-Viskosität von etwa 0,05
bis etwa 1,8, einen Butyrylgruppengehalt von mindestens 51,5%
(gegebenenfalls geringe Mengen an sonstigen Säuregruppen) und M
einen Hydroxylgruppengehalt von etwa 1 bis 3,2 % bei einem Verhältnis
von primären zu sekundären Hydroxylgruppen von höchstens
etwa 1,5:1*
Ein besonders vorteilhaftes, nach dem Verfahren der Erfindung
herstellbares Cellulosebutyrat ist ein solches, welches durch
eine Intrinsic-Viskosität von etwa 0t\ bis etwa 1,2, einen
Butyrylgruppengehalt von etwa 51,5 bis etwa 55,5 $, einen
Schwefelgehalt von höchstens 0,006 % in Form von gebundenen
Sulfatgruppen, einen Gehalt an Fettsäuregruppen mit 2 oder 3 \
Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise an Acetyl- und/oder
Propionylgruppen von 0 bis etwa 1,5, vorzugsweise von unter
1 I, und einen Ilydroxylgruppengehalt von etwa 1,5 bis etwa 3 %
bei einem Verhältnis von primären zu sekundären Hydroxylgruppen zwischen etwa 1,3 bis 1,0 und 0,5 bis 1,0 gekennzeichnet
ist.
Das Verfahren der Erfindung soll am Beispiel der Hydrolyse von
Oelluiosebutyraten..näher erläutert werden.
Die nach dem Verfahren der Erfindung erhältlichen neuen
Cellulosebutyrate lassen sich beispielsweise dadurch herstellen,
daß man eine von Schwefelsäure (und Fettsäureanhydriden) freie oder praktisch freie Ilischung, bestehend aus
a) Cellulosebutyrat mit einem Butyrylgruppengehalt von mindestens
etwa 52 %, einem Acetyl- und/oder Propionylgruppengehalt
von 0 bis höchstens 1, 5 S, einem Hydroxylgruppengehalt von höchstens etwa 0,25 % und einem Schwefelgehalt
von höchstens 0,006 % in Form von gebundenen Sulfatgruppen und
b) einem vorzugsweise aus Buttersäure bestehenden Lösungsmittelsystem
mit, bezogen auf das Gewicht der Flüssigkeiten im Hydrolysebad, etwa 0,5 bis 30 % darin gelöstem Wasser
so lange auf eine Temperatur von etwa 24 bis etwa 1490C erhitzt,
bis der Ilydroxylgruppengehalt des Cellulosebutyrats
auf etwa 1 bis etwa 3,2 % gestiegen ist.
Zur Durchführung des Verfahrens wird somit als Ausgangsmaterial
beispielsweise ein Cellulosebutyrat verwendet, das einen Butyrylgruppengehalt von mindestens 52 % aufweist. Ferner soll
es so wenig wie praktisch möglich, jedoch höchstens 1,5 $,
Acetyl- und/oder Propionylgruppen und höchstens 0,25 % Hydroxyl·
209832/OS50
gruppen enthalten. Schließlich soll das als Ausgangsmaterial
verwendete Cellulosebutyrat praktisch keine gebundenen (kombinierten)
Sulfatgruppen enthalten. Dies bedeutet, daß ein solches Cellulosebutyrat höchstens etwa 0,006 %, vorzugsweise
höchstens etwa 0,003 ■ %', Schwefel in Form von gebundenen Sulfatgruppen enthalten soll. Die als Ausgangsmaterialien verwendeten
Cellulosebutyrate können nach dem in der USA-Patentschrift 3 047 561 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
Zur Hydrolyse xtferden die als Ausgangsmaterialien verwendeten
Cellulosebutyrate in einer kurzkettigen Fettsäure, vorzugsweise in Buttersäure, die praktisch keine Fettsäureanhydride
und ebenfalls praktisch keine gelösten Sulfationen enthält,
gelöst. Die Säure kann jedoch bis zu etwa 30 Gew.-% Wasser enthalten.
Der Wassergehalt des Hydrolysebades soll mindestens so hoch sein, daß sämtliche Anhydride in die entsprechenden
Säuren überführt werden und daß dabei mindestens der sogenannte "Eis- oder Gefrierpunkt" (glacial point) erreicht wird.
Zu Beginn der Hydrolyse sollten im Hydrolysebad über den "Eisoder
Gefrierpunkt" hinaus vorzugsweise etwa 0,5 bis etwa 15 Gew.-I Wasser anwesend sein. Das im Hydrolysebad anwesende
Wasser soll in der Buttersäure gelöst sein. Das Wasser kann dem Hydrolysebad heiß oder kalt oder auch als Dampf zu Beginn
und/oder während der Hydrolyse einverleibt werden.
Die Hydrolyse beginnt, wenn die Lösung des Cellulosebutyrats
einerseits und des Wassers andererseits in der Buttersäure
209832/0850
eine Temperatur von 23,90C oder darüber erreicht hat und kann
praktisch bei jeder, über der angegebenen Temperatur liegenden Temperatur durchgeführt werden. Da jedoch bei Temperaturen
über etwa 148,90C eine unerwünschte Verfärbung eintreten kann,
stellt diese Temperatur in der Regel die oberste Temperaturgrenze für die Hydrolyse dar. Vorzugsxfeise erfolgt die Hydrolyse
bei Temperaturen von etwa 37,8 bis etwa 121,10C. In der Regel läuft die Hydrolyse umso schneller ab, je höher die
Hydrolysetemperatur ist. Die Hydrolyse ist beendet, wenn der prozentuale Hydroxylgruppengehalt so weit gestiegen ist, daß
er in dem näher beschriebenen Bereich liegt.
Bei Durchführung des Verfahrens der Erfindung wird ein Produkt erhalten, in dem das Verhältnis von primären zu sekundären
Hydroxylgruppen beträchtlich niedriger ist als dies normalerweise zu erwarten gewesen wäre. So beträgt bei der Durchführung
üblicher bekannter Hydrolyseverfahren das Verhältnis von primären zu sekundären Hydroxylgruppen im Endprodukt etwa 2:1,
während bei Durchführung des Verfahrens der Erfindung CeIIulosebutyrate
mit einem in dem angegebenen Bereich liegenden Hydroxylgruppengehalt entstehen, bei denen das Verhältnis von
primären zu sekundären Hydroxylgruppen beträchtlich niedriger ist. So liegt das Verhältnis von primären zu sekundären Hydroxylgruppen
bei den nach dem Verfahren der Erfindung herstellbaren Cellulosebutyraten in der Regel zwischen 1,5:1 und
0,25:1,0 und vorzugsweise zwischen etwa 1,3:1 und etwa 0,5:1,0.
209832/0850
_ 7■■_, 1?68328
Das Verfahren der Erfindung besitzt weiterhin den überraschenden und ausgesprochen wertvollen Vorteil, daß hierbei ein beträchtlicher Hydrolysegrad dem üblichen und zu erwartenden Abbau,
der sich durch einen Verlust-'der Intrinsic-Viskosität
zu erkennen gibt, unterliegt»
Dieser Vorteil ergibt sich aus der Zeichnung, aus welcher der
Effekt eines bekannten üblichen Hydrolyseverfahrens einerseits und des Verfahrens der Erfindung andererseits auf die
Intrinsic-Viskosität des sich bildenden Cellulosebutyrats zu
entnehmen ist. In der Zeichnung ist jeweils die prozentual verbliebene Viskosität gegen den nach einer bestimmten Hydrolysezeit
erhaltenen prozentualen Ilydroxylgruppengehalt aufgetragen.
Bei beiden Verfahren wurde dasselbe Ausgangsmaterial
mit einer Intrinsic-Viskosität von 1,1, einem Butyrylgruppengehalt
von 55 % und einem Acetylgruppengehalt von 0,5 I verwendet.
In der Zeichnung veranschaulicht die Kurve AC ein übliches
Cellulosebutyrat-Hydrolyseverfahren in Anwesenheit von
etwa 2 % "freiem" Wasser, während durch die Kurve AB der Verlauf eines CeIlulosebutyrat-Hydrolyseverfahrens nach der Erfindung,
wie es in Beispiel 1 näher erläutert wird, wiedergegeben
wird.
Die erfindungsgemäß herstellbaren Ester lassen sich, wie bereits
dargelegt, gegebenenfalls gemeinsam mit Harzen und/oder
201832/0850
Plastifizierungsmitteln, in hervorragender Weise zur Herstellung von Lacken verwenden. Die erhaltenen Lacke können mit
ausgezeichneten Ergebnissen auf die verschiedensten Substrate, wie beispielsweise Sperrholzplatten, Möbel, Automobilkarosserien
oder Aluminium für Bauzwecke, nach den verschiedensten üblichen Verfahren, wie beispielsweise durch Aufbürsten oder Aufsprühen,
aufgetragen werden.
Die unter Verwendung von nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten
Lacke bestehen aus einem sog. filmbildenden Anteil und einem Lösungsmittelanteil. Der filmbildende Anteil besteht
in der Regel zu 60 bis 100 Gew.-* aus einem oder mehreren Filmbildnern
und zu 0 bis 40 Gexv.-?« aus einem Plastifizierungsmittel,
wobei mindestens etwa 30 Gew.-% des Filmbildners aus einem oder einer Mischung aus mehreren nach dem Verfahren der
Erfindung erhältlichen Estern bestehen. Der Rest des filmbildenden Anteils kann aus üblichen bekannten Harzen, welche sowohl
in Toluol (und dem "Lösungsmittelanteil") löslich als auch mit dem Ester verträglich sind.
Der "Lösungsmittelanteil" der Lacke besteht zu mindestens etwa
50 Gew.-I aus Toluol, vorzugsweise ganz oder mindestens zu 75 Gew.-I aus Toluol, Lösungsmittel, die gemeinsam mit dem
Toluol den Lösungsmittelanteil bilden können, sind beispielsweise nethylenchlorid, Styrol, Aceton, Isobutylacetat, übliche,
hauptsächlich aus Äthanol bestehende Lösungsmittel, Mischungen von Xylol mit Isopropanol, Butanol und dgl. sowi-e Mischungen
der genannten Lösungsmittel untereinander.
2 0 9832/0850
Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren der Erfindung
näher veranschaulichen. Soweit nicht anders angegeben, sind
unter "Teilen" "Gewichtsteile" zu verstehen.
a) Herstellung des Ausgangs-Cellulosebutyrats In eine übliche, ummantelte, mit einem Sigmablattrührer ausgerüstete und aus rostfreiem Stahl bestehende Mischvorrich- m
tung wurden 15 Gew.-Teile Baumwoll-Linters und 14 Gew.-Teile Buttersäure eingebracht. Unter Rühren der erhaltenen Mischung
wurden insgesamt 67 Gew.-Teile Buttersäureanhydrid zugegeben.
Die erhaltene Reaktionsmischung wurde hierauf auf 4,40C abgekühlt
und anschließend mit einer Mischung aus 0,3 Gew.-Teilen Schwefelsäure und 0,7 Gew.-Teilen Buttersäure versetzt.
Die Temperatur der erhaltenen Veresterungsmischung wurde
hierauf schrittweise innerhalb von 15 Stunden auf etwa 29,40C
erhöht. Anschließend wurde in die klare, viskose und ver- \ esterte Mischung eine Aufschlämmung von 0,5 Gew.-Teilen
Magnesiumcarbonat in 4 Gew.-Teilen Buttersäure eingemischt.
Die Temperatur der erhaltenen Mischung vrurde hierauf rasch
auf etwa 121,1°C erhöht, worauf der Ester 4 Stunden lang bei dieser Temperatur gehalten wurde. Zu diesem Zeitpunkt
besaß das Cellulosebutyrat einen Hydroxylgruppengehalt von lediglich 0,07 I, einen, als Sulfat berechneten--Schwefel-■
209832/085 0
gehalt von lediglich etwa 0,003 % und einen Butyrylgruppengehalt
von 55,5 I.
Im Anschluß an das 4-stündige Erhitzen wurde die Lösung auf
etwa 65,60C abgekühlt. 9 Gew.-Teile dieser Lösung wurden
hierauf mit 30 Gew.-Teilen Eisessig und anschließend mit weiteren 30 Gew.-Teilen einer 80-%igen i/ässrigen Essigsäure
verdünnt. Die erhaltene Mischung wurde filtriert und schließlieh unter Rühren in 150 Gew.-Teile einer 25-%igen wässrigen
Essigsäure eingemischt, wobei das Cellulosetributyrat aus der Lösung ausfiel.
Der Niederschlag wurde abtropfen gelassen und mehrmals mit destilliertem Wasser gewaschen. Das erhaltene Cellulosetributyrat
wurde hierauf 1 Stunde lang in destilliertem Wasser, in welchem pro Gew.-Teil Cellulosebutyrat 0,002
Gew.-Teile Oxalsäure enthalten waren, aufgekocht. Schließlich wurde das Cellulosetributyrat aus dem Wasser herausgenommen,
abtropfen gelassen und 5 mal mit Wasser gewaschen, bis praktisch keine freien, d.h. nicht gebundenen Säuren mehr i>
Waschwasser nachgewiesen werden konnten. Das erhaltene Rohmaterial für die Hydrolyse besaß einen Butyrylgruppengehalt
von 55 I1 einen Acetylgruppengehalt von 0,5 % und einen Hydroxylgruppengehalt
von 0,7 %.
209832/0850
b) Hydrolyse
Zum Rest der 65,60C warmen Lösung wurde innerhalb von 30
.Minuten eine Mischung aus 9,2 Gew.-Teilen destilliertem Wasser und 10,3 Gew.-Teilen Buttersäure zugegeben. Die erhaltene
Mischung wurde hierauf auf 104,40C C<*.h. Rückflußtemperatur)
erhitzt und etwa 60 Stunden lang auf Rückflußtemperatur gehalten» Dabei wurden nach 8, 16, 24, 48 und 60
Stunden Proben entnommen und in der beschriebenen Weise verdünnt, gefällt und weiterbehandelt.
In der folgenden Tabelle I sind die Löslichkeitseigenschaften
und die Viskositätswerte der einzelnen Proben angegeben. Nach
36-stündigem Erhitzen auf Rückflußtemperatur lag das Verhältnis
von primären zu sekundären Hydroxylgruppen in dem Cellulojsetributyrat bei 1:1,
- 12 ■-■
2OS832/0850
- 12 - V/68328
Tabelle 1
Hydrolyse- Intrinsic-+ prozentua- % Löslichkeit
zeit in Std. Viscosität ler Hydroxyl- Asche im Toluol ++
gruppengehalt
0 | 1.1 | 0,07 |
8 | 1,18 | 0,85 |
16 | 1,23 | 1.7 |
24 | 1,25 | 2,2 |
36 | 1,26 | 2,9 |
48 | 1,26 | 3,3 |
60 | 1,26 | 3,5 |
0,01 unlöslich 0,02 fast löslich 0,02 löslich 0,014 löslich 0,015 löslich
0,016 fast löslich 0,008 unlöslich
gemessen in einer Mischung aus 9 Teilen .'lethylenchlorid
und 1 Teil Methanol;"
bestimmt durch Zugabe von 20 Gew.-* Celluloseester zu 80
Gew.-t Toluol.
c) Herstellung eines Lackes
Aus dem nach 36-stündigem Erhitzen auf Jlückflußtemperatur abgezogenen
Cellulosetributyrat wurde in der im" folgenden beschriebenen Weise ein Lack hergestellt.
209832/0850
V/68328
9 Gew.-Teile des 36 Stunden lang hydrolysieren Cellulosebutyrats
mit einen Butyrylgruppengehalt von 52,4 $, einem Acetylgruppengehalt von 0 %, einem Ilydroxylgruppengehalt von
2,9 %t bei einem Verhältnis von primären zu sekundären Hydroxylgruppen
von 1:1 und einem Schwefelgehalt in Form von
gebundenen Sulfatgruppen von lediglich 0,003 I sowie einer Intrinsic-Viskosität von etwa 1,26 wurden mit 13 Gew.-Teilen
einer 60-%igen Lösung eines butylierten Harnstoff-Formaldehydharzes
in einer Mischung von Butanol und Xylol im Verhältnis 60 : 40, 80 Gew.-Teilen Toluol und 2 Gew.-Teilen
Dioctylphthalat-Plastifizierungsmittel so lange vermischt, bis eine klare Lösung erhalten wurde.
Die Tatsache, daß hierbei eine klare Lösung erhalten wurde, war überraschend, da bisher solche vollständig in Toluol löslichen
Cellulosebutyrate trotz des dringenden Bedarfes und langjähriger Versuche nicht für herstellbar gehalten wurden.
Der in der beschriebenen Weise hergestellte Lack wurde in 3 Schichten auf Birken- und Föhrensperrholz aufgetragen,
wobei die jeweils aufgetragene Schicht vor dem nächsten Auftragen 24 Stunden lang bei Raumtemperatur getrocknet wurde.
Die getrocknete Lackschicht klebte nicht mehr, war klar, glänzend und haftete gut auf dem Holz. Die Lackschicht war
sowohl bei Raumtemperatur als auch gegenüber siedendem Wasser, Whisky und Aceton widerstandsfähig.
209832/0850
IV 63 32 8
Zur Herstellung von Lacken kann ein einziger oder können mehrere verschiedene Ester verwendet werden. Gegebenenfalls
kann es vorteilhaft sein, die verschiedensten, mit dem Celluloseester
und dem Lösungsmittelsystem verträglichen Modifizierungsmittel mitzuverwenden. Besonders vorteilhafte Ergebnisse
werden erhalten, wenn Quervernetzer, z.B. alkylierte Harnstoffe oder Melaminformaldehydharze, deren Alkylreste
1-10 Kohlenstoffatome enthalten, Hexamethoxymethylmelamin,
Alkyltitanate, deren Alkylreste 1-18 Kohlenstoffatome enthalten, organische Isocyanate, wie beispielsweise Toluol-2,4-di-isocyanat
oder Polyisocyanate, zugesetzt werden. Zur Bereitung des "filmbildenden Anteiles" der Lacke nach der Erfindung können alle Harze mitverwendet werden, solange sie
nur mit den Celluloseestern verträglich sind. Solche Harze sind beispielsweise oxydierte Alkydharze, öllösliche Phenolharze,
Polyvinylacetate, Polyvinylacetat, Polyvinylbutale, Polyvinylchloride, Polyvinylchlorid-Acetate, Toluolsulfonamid-Foriaaldehydharze,
Acryl säureharze, flüssige Epoxydharze, chlorierte Diphenylharze, Kolophonium und seine Derivate sowie
Polydimethylsiloxane.
Der filmbildende Anteiljvon Lacken, die unter Verwendung eines oder mehrerer nach dem Verfahren der Erfindung hergestellter
Ester erhalten wurden, kann, bezogen auf die Gesamtmenge der filmbildenden Bestandteile, bis zu 40, vorzugsweise 5 - 25 %t
eines oder mehrerer geeigneter Plastifizierungsmittel enthalten.
209832/0850
Γ/68328
Selbstverständlich können in solchen Lacken noch übliche Modifizierungsmittel und Zusätze, wie beispielsweise Pigmente,
Farbstoffe, UV-Absorptionsmittel, Antioxydantien,
Fungizide und Katalysatoren, zum Vernetzen des Celluloseesters mit den gegebenenfalls im Lack vorhandenen Quervernetzern
enthalten sein.
Die günstigen Eigenschaften, die auf das spezielle Verhältnis von primären zu sekundären Hydroxylgruppen und auf die
Beibehaltung der Intrinsic-Viskosität zurückzuführen sind, sind, wie bereits dargelegt, nicht nur auf die Verwendung von
Butyraten beschränkt. Gleich gute Ergebnisse lassen sich vielmehr auch bei der Hydrolyse anderer Cellulosetriester mit
dem beschriebenen niedrigen Hydroxyl- und Sulfatgruppengehalt erzielen, wenn sich diese in den beschriebenen wässrigen,
aus kurzkettigen Fettsäuren bestehenden Hydrolysebädern bei den angegebenen Temperaturen lösen lassen. Die Säuregruppen
solcher Cellulosetriester können beispielsweise Acetat-, Isobutyrat-, Propionat-, Phthalat- und/oder Valeratgruppen
sein.
209832/0850
Claims (4)
1) Verfahren zum Hydrolysieren von Cellulosetriestern praktisch
ohne Viskositätsverlust, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mischung, bestehend aus:
a) einem Cellulosetriester mit einem Hydroxylgruppengehalt
von weniger als etwa 0,25 % und einem Schwefelgehalt von höchstens etwa 0,006 I in Form von Sulfatgruppen
und
b) einem praktisch keine Schwefelsäure enthaltenden, aus mindestens einer kurzkettigen Fettsäure und etwa 0,5
bis etwa 30 Gew.-I Wasser, bezogen auf das Gewicht der Flüssigkeiten, bestehenden Lösungsmittelsystem auf eine
Temperatur von etwa 24 bis etwa 1490C erhitzt.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Mischung auf eine Temperatur von etwa 37,8 bis etwa 121,1 0C erhitzt.
3) Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man von einem Cellulosetriester ausgeht, dessen Säuregruppen
aus Acetat-, Butyrat-, Isobutyrat-, Propionat-, Phthalat- und/oder Valeratgruppen bestehen.
209832/0850
4) Verfahren zur Hydrolyse eines Cellulosebutyrats nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine von
Schwefelsäure freie oder zumindest praktisch freie Mischung, bestehend aus
a) Cellulosebutyrat mit einem Butyrylgruppengehalt von mindestens etwa 52 I, einem AcetylgruppengehaIt von
0 bis 1,5 I, einem Hydroxylgruppengehalt von höchstens etwa 0,25 i und einem Schwefelgehalt von höchstens
0,006 I in Form von gebundenen SuIfatgruppen und
b) einem aus einer kurzkettigen Fettsäure, vorzugsweise aus Buttersäure, bestehenden Lösungsmittelsystem mit,
bezogen auf das Gewicht der Flüssigkeiten im Hydrolyseband, höchstens etwa 30 I darin *elöstem Wasser
so lange auf eine Temperatur von etwa 23,9 bis etwa 148,90C
erhitzt, bis der Hydroxylgruppengehalt des Cellulosebutyrats auf etwa 1 bis etwa 3,2 I gestiegen ist.
209832/0850
Leerseite
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US63522567A | 1967-05-01 | 1967-05-01 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1768328A1 true DE1768328A1 (de) | 1972-08-03 |
DE1768328B2 DE1768328B2 (de) | 1974-02-21 |
DE1768328C3 DE1768328C3 (de) | 1974-10-03 |
Family
ID=24546963
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1768327A Expired DE1768327C3 (de) | 1967-05-01 | 1968-04-30 | Cellulosebutyrate, Verfahren zur Herstellung derselben und Verwendung derselbe zur Herstellung von Lacken |
DE1768328A Expired DE1768328C3 (de) | 1967-05-01 | 1968-04-30 | Verfahren zum Hydrolysieren von Cellulosetriestern |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1768327A Expired DE1768327C3 (de) | 1967-05-01 | 1968-04-30 | Cellulosebutyrate, Verfahren zur Herstellung derselben und Verwendung derselbe zur Herstellung von Lacken |
Country Status (7)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3485816A (de) |
BE (1) | BE713807A (de) |
DE (2) | DE1768327C3 (de) |
FR (1) | FR1577969A (de) |
GB (1) | GB1223633A (de) |
IL (1) | IL29840A (de) |
NL (1) | NL6806176A (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
BE785656A (fr) * | 1971-06-30 | 1973-01-02 | Celanese Corp | Procede d'hydrolyse de la cellulose esterifiee a temperature elevee |
JPS54161688A (en) * | 1978-06-09 | 1979-12-21 | Daicel Chem Ind Ltd | Preparation of cellulose acetate having reduced devitrification with hot water |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2816106A (en) * | 1957-12-10 | Method of hydrolyzing butyric acid | ||
US2834776A (en) * | 1953-12-09 | 1958-05-13 | Eastman Kodak Co | Method of preparing hydrolyzed cellulose acetate butyrates |
US2843503A (en) * | 1954-01-08 | 1958-07-15 | Eastman Kodak Co | Corrosion resisting coatings |
US3370025A (en) * | 1967-03-24 | 1968-02-20 | Eastman Kodak Co | Ethanolic lacquers based on cellulose butyrate |
-
1967
- 1967-05-01 US US635225A patent/US3485816A/en not_active Expired - Lifetime
-
1968
- 1968-04-17 BE BE713807D patent/BE713807A/xx unknown
- 1968-04-17 FR FR1577969D patent/FR1577969A/fr not_active Expired
- 1968-04-17 IL IL29840A patent/IL29840A/xx unknown
- 1968-04-25 GB GB09657/68A patent/GB1223633A/en not_active Expired
- 1968-04-30 DE DE1768327A patent/DE1768327C3/de not_active Expired
- 1968-04-30 DE DE1768328A patent/DE1768328C3/de not_active Expired
- 1968-05-01 NL NL6806176A patent/NL6806176A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
IL29840A0 (en) | 1968-06-20 |
US3485816A (en) | 1969-12-23 |
IL29840A (en) | 1971-11-29 |
DE1768328C3 (de) | 1974-10-03 |
DE1768327B2 (de) | 1974-07-18 |
DE1768327A1 (de) | 1972-03-23 |
FR1577969A (de) | 1969-08-14 |
DE1768327C3 (de) | 1975-03-13 |
BE713807A (de) | 1968-09-16 |
GB1223633A (en) | 1971-03-03 |
DE1768328B2 (de) | 1974-02-21 |
NL6806176A (de) | 1968-11-04 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69902146T2 (de) | Carboxylierte celluloseester | |
DE2656462A1 (de) | Pigmente enthaltende beschichtungskomposition mit einem hohen feststoffgehalt | |
DE2639349A1 (de) | Gemischte staerkeester und ihre verwendung | |
DE2854780A1 (de) | Wasserverduennbare ueberzugsmittel, insbesondere lack | |
DE2212304A1 (de) | Verbesserte oelenthaltende Polyesterueberzuege und Verfahren zur Herstellung derselben | |
DE1768328A1 (de) | Verfahren zum Hydrolysieren von Cellulosetriestern | |
DE1076860B (de) | Verfahren zur Herstellung trocknender OEle | |
CH635611A5 (de) | Verfahren zur herstellung von waessrigen harzdispersionen. | |
CH393734A (de) | Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher Kunstharzmassen aus wasserlöslichen Äthern von Melamin-Formaldehyd-Kondensaten und Alkydharzen sowie Anwendung derselben | |
EP0056155A1 (de) | Wässrige Dispersionen auf Basis von Cellulosenitraten, Polyestern bzw. Alkydharzen und Aminoplastharzen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung zur Herstellung von Überzügen | |
DE1494405B2 (de) | Verfahren zur herstellung von ueberzuegen aus bindemitteln | |
AT113976B (de) | Verfahren zur Herstellung von Lösungen von Zellulose-Hydroazetaten. | |
DE556708C (de) | Verfahren zur Herstellung von Gegenstaenden aus bestaendigem hochacetyliertem Celluloseacetat | |
DE542868C (de) | Verfahren zur Herstellung von Celluloseacetobutyraten | |
DE909093C (de) | Verfahren zur Verbesserung der Stabilitaet von organischen Celluloseestern | |
DE615781C (de) | Verfahren zur Herstellung von Celluloseacetocrotonsaeureestern hoeheren Crotonylgehaltes | |
DE908398C (de) | Loesungs- und Weichmachungsmittel | |
DE3308620C2 (de) | ||
DE3026456A1 (de) | Verfahren zur herstellung von haertern fuer pulverlacksysteme | |
AT147801B (de) | Plastische Massen, Folien, Fäden, Schichten, Appreturen, Überzüge, Lacke, Anstrichstoffe und Klebmittel aller Art aus Celluloseestern. | |
AT236129B (de) | Verfahren zur Herstellung von Lacken, Imprägnierungen und Klebstoffen | |
DE592660C (de) | Verfahren zur Herstellung von Cellulosebuttersaeureestern | |
DE525089C (de) | Verfahren zur Herstellung von Anstrich-, Impraegnier-, Bindemitteln u. dgl. aus Stoffen pflanzlichen Ursprungs | |
DE635049C (de) | Verfahren zur Herstellung von Cellulosefettsaeuremischestern | |
AT119471B (de) | Lacke, Spachtelmassen u. dgl. |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |