DE2639349A1 - Gemischte staerkeester und ihre verwendung - Google Patents
Gemischte staerkeester und ihre verwendungInfo
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Description
Die Erfindung "betrifft gemischte Ester von Stärke, das Verfahren
zu ihrer Stellung sowie verschiedene Verwendungen der Stärkeester» insbesondere in Üb erzugsmittein. Im besonderen
"betrifft die Erfindung gemischte Ester von Stärke mit Durchschnitt
smolekulargewichten bis zu etwa 100 000, welche speziell anionische Stärkeester mit einem Substitutionsgrad von
etwa 0,5 bis 3,0 darstellen. Die gemischten Stärkeester leiten sich von
(a) hydrolysierter Stärke, welche mehrere jAnhydroglucoseeinheiten
und einen Dextrose-Äquivalentwert (Dextrose-Einheiten; D.E.) bis zu 40 aufweist, sowie
(b) einem aus
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ORIGINAL INSPECTED
(1) den Anhydriden von Polycarbonsäuren und
(2) den Anhydriden von Monocarbonsäuren und/oder den Säurehalogeniden von Monocarbonsäuren
bestehenden Aeylierungsmittel ab.
Ein Ansporn zur Entwicklung von insbesondere in Überzugsmitteln einsetzbaren Stärkeestern besteht in der ständigen
Unsicherheit hinsichtlich der Rohstoffversorgung aus der Petrochemie. Erschwert wird das Problem dadurch, daß die
Überzugsmittel erzeugende Industrie u.a. kein ausreichendes Absatzgebiet für irgendwelche G-rund-Petroehemikalien bietet,
um ein beständiges, langzeitiges Angebot zu befriedigen. Zahlreiche Ausgangsmaterialien für die petrochemische Industrie,
beispielsweise Gas, Öl oder Kohle, können ferner - insbesondere in Zeiten hoher Nachfrage - der Energieversorgung
zugeführt werden. Ein Versuch zur Lösung dieses Problems besteht in der Verlagerung der Rohstoffquellen
auf landwirtschaftliche Produkte, welche jährlich neugewonnen werden und deren Menge nach Bedarf gesteigert werden
kann, indem die Anbaufläche für die betreffenden Hutzpflanzen
(z.B. von Mais oder Kartoffeln) im Verhältnis zur Nachfrage erhöht wird.
Stärke wird derzeit beispielsweise in einer Menge von mehr als 4,5 Millionen Sonnen pro Jahr erzeugt und für zahlreiche
industrielle Zwecke verwendet. Aufgrund der chemischen Verwandtschaft zwischen Stärke und Cellulose, welche bereits
für Überzüge eingesetzt wurde, überrascht es, daß der Stärke
und ihren Derivaten bislang nicht mehr Aufmerksamkeit als potentiellem Rohstoff, insbesondere für die Überzugsmittel
erzeugende Industrie, geschenkt wurde. Es ist bekannt, daß Stärke in ihren verschiedenen natürlichen Formen sowohl
wasserempfindlich als auch spröde ist und daher chemisch mo-
-Z-
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difiziert werden muß, damit sie die für Überzüge notwendigen Eigenschaften erhält. Die hochmodifizierten Stärkearten,
beispielsweise die für Überzüge erforderlichen Typen, sind
im Handel nicht erhältlich. Eine Anzahl von chemisch modifizierten Stärkearten mit hohem Molekulargewicht und niedrigem
Substitutionsgrad, wie die Stärkeester, Stärkeäther, Stärke-Harnstoff-3Fo !^aldehydharze oder Stärkecopolymeren,
"besitzen allerdings eine potentielle Eignung.
Die Standardqualitäten der hochmolekularen Stärkearten enthalten
etwa 80 $ Amylopektin mit Durchschnittsmolekulargewichten von 1 bis 30 Millionen und etwa 20 $£ Amylose mit
Durchschnittsmolekulargewichten von etwa 40 000 bis 300 000. Die Struktur von Amylopektin bzw. Amylose können durch die
nachstehenden Formeln I bzw. II, in welchen η die Anzahl der wiederkehrenden linearen und verzweigten Anhydroglucoseeinheiten
anzeigt, wiedergegeben werden.
Formel I
AMYLOSE
AMYLOSE
CH2OH
OH
OH
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Formel II
AMILOPEKiEIIf
AMILOPEKiEIIf
OH
Im Gegensatz zu den hochmolekularen Stärkearten, d.h. den Stärkearten mit hochmolekularen polymeren Ketten von Amylose
xmd Amylopektin, besitzen die erfindungsgemäß geeigneten hydrolysierten Stärken (d.h* die ein niederes Molekulargewicht
aufweisenden oder depolymerisierten Ketten von Amylose und Amylopektin)lediglich Durchschnittsmolekulargewichte "bis zu
etwa 100 000. Viele der erfindungsgemäß verwendbaren Stärkearten stellen handelsübliche Produkte dar, während andere nach
herkömmlichen Hydrolysemethoden hergestellt werden können. Die nachstehende Tabelle zeigt Beispiele für typische Materialien.
Die Durchschnittsmolekulargewichte dieser Stärkearten
wurden durch G-elpermeationschromatographie mit PoIydextranstandards
und filtriertem entionisiertem V/asser als
4 -
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Irägerlösungsniittel "bestimmt. Außer den aus der Tabelle ersichtlichen
Materialien existieren zahlreiche weitere ähnliche Stärkearten und -derivate, welche unter die Erfindung
fallen.
0 9 8 0 9/1084 0RK31NAL 1NSPEGTeo
ι σ\ ι |
Bezeichnung | Art | !DABEIlE | lieferant | ungefähres Durchschnitts- molekulargewicht |
-fa ro L |
|
Fro-Dex 42 | getrockneter Maissirup |
D.E. Wert |
American Maize-Products Co. |
600 | -P* —Λ, |
||
Fro-Dex 15 Amaizo 1736 |
Maltodextrin Dextrin |
42 | Il It |
16 000 16 000 |
|||
70980 | Mor-Rex 1918 | Getreidefeststoffe | 18 4 |
CPC International | 18 000 | ||
CD | Versuchsprobe | Hydrolysat mit niedrigem D.E. Wert |
10 | American Maize-Products Co. |
35 000 | ||
108 4 | 5 | ||||||
El 5540
Enzymhydrolysat
SW laboratories
86 000
74-2141 Ύ
Aufgrund ihrer niedrigen Durchschnittsmolekulargewichte können diese hydrolysierten Stärkearten so charakterisiert werden,
daß sie verzweigte und lineare Anhydroglucoseeinheiten aufweisen, jedoch vorzugsweise im wesentlichen aus den linearen
bzw. geraden polymeren Ketten bestehen, da zahlreiche Verzweigungsstellen beim Hydrolyseprozeß aufgespalten werden.
Eine Verwendung der niedermolekularen Stärkearten (d.h. der hydrolysierten Stärken) für die Veresterung erweist sich in
mannigfaltiger Hinsicht als vorteilhaft, beispielsweise im Hinblick auf die mögliche Regelung der Löslichkeitsparameter,
wodurch ein Mittel zur Herstellung hochkonzentrierter Lösungen mit einer für die Verarbeitung zu Überzügen geeigneten
Viskosität geschaffen wird.
Während den hochmolekularen Stärkearten und verschiedenen Derivaten davon große Aufmerksamkeit geschenkt wurde, wurden
die niedermolekularen Stärkearten, insbesondere jene mit einem hohen Substitutionsgrad, nur relativ wenig beachtet.
Ferner wurden weder die hoch- noch die niedermolekularen modifizierten Stärkearten für den Einsatz in Schutzüberzügen
in Betracht gezogen. Dies ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß aus den hochmolekularen Stärkeestern erhaltene
3?ilme aufgrund der verzweigten Anteile des Polymeren (d.h. des Amylopektins) spröde bzw. brüchig sind. Im Ealle
der niedermolekularen hydrolysierten Stärkearten tritt dieses Problem weitgehend in den Hintergrund, weshalb aus diesen
Materialien Überzüge hergestellt werden können.
Erfindungsgemäß wurde somit festgestellt, daß niedermolekulare Stärkearten nach chemischer Modifizierung, d.h. einer
die Stärke weniger empfindlich gegenüber Wasser und weniger spröde machenden Veresterung, als polymere Bindemittel (insbesondere
für Überzüge) verwendet werden können. Diese Stärkearten können durch Veresterung derart modifiziert werden, daß
man polymere Derivate erhält, welche in wäßrigen Überzugsmitteln und insbesondere für hitzehärtbare Überzüge eingesetzt
— 7 —
7 0 9 8 0 9 / 1 0 /^
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werden können. Die Endeigenschaften der hydrolysierten Stärke
können durch das Ausmaß und die Art der Veresterung weitgehend geregelt werden. Stärke ist im wesentlichen ein Polymeres
von Glucose mit drei Hydroxylgruppen pro wiederkehrender Einheit (vgl. die Struktur von Amylose und Amylopektin).
Wenn nun z.B. alle Hydroxylgruppen pro Einheit in Esterbindungen
übergeführt werden, wird die erhaltene veresterte Stärke dadurch charakterisiert, daß sie einen Substitutionsgrad von 3»0 aufweist. Dieser Substitutionsgrad stellt den
höchstmöglichen Wert dar; es können jedoch auch andere Esterderivate mit unterschiedlichen Substitutionsgraden, beispielsweise
im Bereich von 0,0001 bis 3>0, hergestellt werden. 3Für die erfindungsgemäßen Zwecke ist der Wert des Substitutionsgrades
jedoch ausschlaggebend und muß im Bereich von 0,5 bis 3>0 liegen. Durch diesen Wert wird die Anzahl
der Estergruppen pro Anhydroglucoseeinheit angegeben.
Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, gemischte Stärkeester mit relativ niedrigem Molekulargewicht zur Verfügung
zu stellen, welche sich von hydrolysierten Stärkearten
mit niedrigem Molekulargewicht und Acylierungsmitteln ableiten, wobei die Acylierungsmittel aus Anhydriden von
Polycarbonsäuren sowie Anhydriden von Monocarbonsäuren und den Säurehalogeniden von Monocarbonsäuren bestehen. !Ferner
ist es die Aufgabe der Erfindung, einen hohen Substitutionsgrad aufweisende veresterte Stärke, welche sich insbesondere
zur Herstellung von Überzugsmitteln eignet, zu schaffen. Ausserdem
sollen durch die Erfindung ein relativ niedriges Molekulargewicht aufweisende anionische gemischte Stärkeester mit
hohem Substitutionsgrad und einem Gehalt an Carboxylgruppen zur Verfugung gestellt werden. Schließlich besteht die Aufgabe
der Erfindung darin, anionische gemischte Stärkeester zur Verfügung zu stellen, welche sich für verschiedene Zwecke
(z.B. für Überzüge, Dispergiermittel oder lilme mit geregelter
Permeabilität bzw. Durchlässigkeit) eignen und sich von
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einem Acylierungsmittel ableiten, welches aus den Anhydriden von Monocarbonsäuren und Polycarbonsäuren besteht. Die
nachstehende Erfindungsbeschreibung erlaubt eine Präzisierung dieser Aufgabe.
Im besonderen betrifft die Erfindung die Herstellung neuer Stärkeester, insbesondere anionischer gemischter Stärkeester»
welche gekennzeichnet sind durch Durchschnittsmolekulargewichte bis zu etwa 100 000 und einen durchschnittlichen Substitutionsgrad
von etwa 0,5 bis 3,0, wobei mindestens etwa 0,1 des G-esamt-Substitutionsgrads auf Halbestergruppen, d.h.
Esterbindungen mit Carboxylgruppen bzw. -substituenten, oder,
von Anhydriden von Polycarbonsäuren abgeleitetete. Säurereste entfällt. Diese gemischten Stärkeestern werden aus
(a) hydrolysierter Stärke mit niedrigem Molekulargewicht und deren verschiedenen Derivaten, z.B· Stärkeäthern oder
Estern mit Substitutionsgraden von lediglich bis etwa 0,1, welche sich durch eine Mehrzahl von Anhydroglucoseeinheiten
und Durchschnittsmolekulargewichte bis zu etwa 100 000 kennzeichnen,sowie
(b) mindestens etwa 0,5 Mol Acylierungsmittel pro Anhydroglucoseeinheit
der hydrolysierten Stärke und/oder eines Derivats davon,
hergestellt.
Das erfindungsgemäß verwendete Acylierungsmittel besteht aus
(1) etwa 0,1 bis 2,9 Mol mindestens eines Anhydrids einer Polycarbonsäure, vorzugsweise eines Anhydrids einer Dicarbonsäure
mit mindestens 3 Kohlenstoffatomen pro Molekül und
(2) etwa 0,1 bis 2,9 Mol mindestens eines Anhydrids einer Monocarbonsäure und/oder eines Säurehalogenids einer Monocarbonsäure,
z.B. von Acetyl- oder BenzoylChlorid.
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Die erfindungsgemäßen anionischen gemischten Stärkeester
weisen vorzugsweise Durchschnittsmolekulargewichte von weniger als 100 000 (z.B. von bis zu etwa 80 000) sowie einen
durchschnittlichen Substitutionsgrad von mindestens etwa 0,5 (vorzugsweise von mehr als 1,0, d.h. von etwa 1,0 bis
5jO) auf, wobei mindestens etwa 0,1 (d.h. etwa 0,1 bis 2,9)
des Gesamt-Substitutionsgrades auf Carboxylgruppen aufweisende
Estergruppen, welche sich von mindestens einem Anhydrid einer Dicarbonsäure ableiten, entfallen. Die hydrolysierten
Stärken (depolymerisierten Stärken) werden mit mindestens etwa 0,5 Mol und bis zu etwa 3 Mol Acylierungsmittel
pro Anhydroglucoseeinheit umgesetzt. Das Acylierungsmittel besteht vorzugsweise aus
(1) etwa 0,3 bis 2,3 Mol mindestens eines Anhydrids einer
Polycarbonsäure, wie des Anhydrids einer Dicarbonsäure, und
(2) etwa 0,7 bis 2,7 Mol mindestens eines Anhydrids einer Monocarbonsäure (wie von Essigsäureanhydrid) und/oder
des Säurehalogenids einer Monocarbonsäure.
Die erfindungsgemäßen anionischen gemischten Stärkeester werden dadurch hergestellt, daß man die niedermolekulare
hydrolysierte Stärke mit dem Acylierungsmittel in einem wasserfreien flüssigen Medium, welches mindestens ein organisches
Lösungsmittel (z.B. Pyridin) enthält, bei Temperaturen bis etwa 1500G (z.B. bei etwa Raumtemperatur bis 1150C oder
bei etwa 25 bis 850C) zur Umsetzung bringt.
Fach einem erfindungsgemäßen Aspekt dient die Veresterung der hydrolysierten Stärke der Verbesserung der filmbildenden
Merkmale und Löslichkeitseigenschaften des Stärkepolymeren für Überzugszwecke. Besonders wichtig ist die Itfasserlöslichkeit,
da unmodifizierte Stärkearten stark hydrophil und daher zu wasserempfindlich sind, um in überzügen eingesetzt
zu werden. Die Hydroxylgruppen (drei Hydroxylgruppen
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pro inhydrogluco se einheit) können somit in Abhängigkeit
vom Veresterungsgrad zur Erhöhung des hydrophoben Charakters der Stärke durch organische Reste ersetzt werden. Eür
die erfindungsgemäßen Zwecke existiert jedoch ein kritischer Substitutionsgrad (welcher als die Anzahl der ersetzten
Hydroxylgruppen pro wiederkehrender Anhydroglucoseeinheit definiert werden kann) von mindestens 0,5 und höchstens 3>0.
Im Vergleich zu den bekannten veresterten Stärken weisen die erfindungsgemäßen niedermolekularen Stärkearten in stärketechnologischer
Hinsicht einen hohen Substitutionsgrad auf. Materialien mit niedrigem Substitutionsgrad (z.Be mit Substitutionsgraden
von 0,002.bis Oi05) sind im allgemeinen gebräuchlicher»
unterscheiden sich jedoch - insbesondere was Überzugszwecke betrifft - nicht wesentlich von den unmodifizierten
Stärkearten.
Der Substitutionsgrad stellt somit eine kritische Größe bei der Bestimmung der Eigenschaften und des Verhaltens (insbesondere
bei Überzügen) der Stärkeester dar. Im allgemeinen erhöht sich der hydrophobe Charakter des Stärkepolymeren mit
ansteigendem Substitutionsgrad spürbar. Diese Erscheinung kann anhand der löslichkeitseigenschaften des Stärkepolymeren
erläutert werden; das Löslichkeitsverhalten ändert sich von "wasserlöslich, in organischen Substanzen unlöslich"
bei niedrigen Substitutionsgraden bis zu "wasserunlöslich, in organischen Substanzen löslich" bei hohen Substitutionsgraden.
Der Substitutionsgrad eines speziellen Stärkeesters wird somit bestimmt, indem man das Material
als Bindemittel in einem wäßrigen hitzehärtbaren Überzugsmittel testet. Stärkeester, welchen der richtige Substitutionsgrad
verliehen wurde, sind somit in typischen wäßrigen Überzugsmitteln, die beispielsweise auf lösungsmittelmischungen
aus etwa 80 % Wasser und 20 $> eines Cosolvens
(wie eines Alkohols oder von Äthylenglykolmonoäthyläther
bzw. Cellosolve) basieren, löslich.
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709809/108 4 ORK31NAL INSPECTED
Die zur Herstellung der gemischten Stärkeester verwendete Grundsubstanz (d.h. Stärke) kann "beliebigen pflanzlichen
Quellen, wie Mais, Weizen, anderen Getreidearten, Tapioka, Reis oder Kartoffeln, entstammen. Diese Stärkearten können
überwiegend oder ausschließlich aus Amylose oder Amylopektin
bestehen oder Gemische dieser beiden Substanzen in einem beliebigen Mengenverhältnis darstellen. Die Überführung dieser
Stärkearten in eine für die erfindungsgemäßen Zwecke geeignete Form kann nach verschiedenen Methoden erfolgen, welche
das Durchschnittsmolekulargewicht der betreffenden Stärke herabsetzen. Diese Verfahren beruhen beispielsweise auf der
Einwirkung von Säuren, Enzymen oder Hitze bei unterschiedlichen Bedingungen bezüglich der Konzentration, des Lösungsmittels,
der Temperatur, des Drucks u.a. Ebenfalls für die erfindungsgemäßen Zwecke geeignet sind Stärkearten, welche
- vor oder nach der Hydrolyse - nach herkömmlichen Methoden in Derivate, wie die Äther, Carbamate, Ester oder oxidierte
Stärken, umgewandelt wurden. Diese Stärkederivate sind natürlich nur dann verwendbar, wenn sie nur so weit durch die
verschiedenen Reste substituiert wurden, daß sich der erfindungsgemäß erforderliche Substitutionsgrad, d.h. ein
Mindest-Acylierungsgrad von 0,51 erzielen läßt. Bevorzugt
werden die hydrolysierten Stärkearten und deren geringfügig
substituierte Derivate, z.B. Stärkederivate mit verschiedenen Substituenten (wie Äther oder Ester) mit Substitutionsgraden von weniger als 0,1, welche Dextrose-Einheiten (bestimmt
nach der Luc-Schoorl-Methode) bis zu etwa 40 oder im Bereich von 0 bis 30 aufweisen.
Die vorgenannten Hydrolysate können entweder aus linearen oder aus verzweigten Ketten bestehen. Wahlweise können die
Stärkematerialien aus einer Palette verschiedener Stärkearten bestehen, welche von Typen mit linearen oder vorwiegend
linearen Ketten bis zu solchen mit stark umgelagerten oder verzweigten Ketten reicht. Beispiele für derartige Materialien
sind die enzymmodifizierten Stärkearten, Säurehydrolysa-
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te> Hydrolysate mit geringem D.E., Dextrine» Derivate von Hydrolysaten oder modifizierte Hydrolysate und andere niedermolekulare
Stärkearten, wie die als Getreidefeststoffe,
Maltodextrine, getrocknete Sirups, lösliche Stärkearten
Amylosefraktionen u.a. im Handel erhältlichen Produkte. Beliebige
oder sämtliche der vorgenannten niedermolekularen Stärkearten unter Einschluß ihrer verschiedenen Derivate
(z.B. der Ätherderivate) eignen sich für die erfindungsgemäßen Zwecke. Alle diese Stärkearten und/oder deren Derivate
fallen im vorliegenden Rahmen unter die Bezeichnung "niedermolekulare hydrolysierte Stärke" "bzw. "hydrolysierte
Stärke mit niedrigem Molekulargewicht".
Die erfindungsgemäßen anionischen gemischten Stärkeester weisen als Substituenten sowohl einfache Alkyl- und/oder
Arylestergruppen als auch Alkyl- und/oder Arylhalbestergruppen
auf, wie es "bei den gemischten Stärkeestern der nachstehenden Formeln der Fall ist:
0 CH9-O-C-CH,
Il
CH2-O-C-CH3
η 0 0 j
0-C-CH2-CH2-C-OH :
III) Stärkeacetat-succinat, Substitutionsgrad = 1,0/0,5 j
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CH2-O-C-CH
CH2-O-C-CH2-CH2-C-OH
. o Jn o
0-C-CH2-CH2-C-OH
IIIA) Stärkeaeetat-succinat, Substitutionsgrad = 0,5/1,5
CH2-O-C-CH2-CH2-CH3
CH2-O-C-CH2-C2H5
IHB)' Stärkebutyrat-phthalat, Substitutionsgrad = 1,5/0,5
Diese carboxylhaltigen, aliphatischen, cyclischen, heterocyclischen
und/oder aromatischen gemischten Ester (d.h. anionischen gemischten Stärkeester) weisen zum Unterschied von
den verschiedenen anderen Stärkeestern Merkmale auf, aufgrund
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welcher sie - insbesondere gegenüber den einfachen Estern, beispielsweise den von Anhydriden von Monocarbonsäuren abgeleiteten
Estern - eine einzigartige Stellung einnehmen. Genauer gesagt, stellen die Carboxylgruppen bzw. -substituenten
der Stärkeester reaktive Ansatzpunkte für eine darauffolgende Vernetzung mit verschiedenen Vernetzungsmitteln
dar. Beispiele für Vernetzungsmittel sind die Amine, welche typischerweise zur Herstellung von hitzehärtbaren
Überzügen verwendet werden. Die Carboxyl- bzw. Säuregruppen stehen ferner nach Bedarf für die Bildung weiterer
Derivate, wie von anorganischen oder organischen Salzen, Amiden, Estern oder Urethanen, zur Verfügung. Die Carboxylgruppen
können beispielsweise nach herkömmlichen Methoden ganz oder teilweise mit anorganischen Metallverbindungen,
wie Alkalimetall- oder Erdalkalimetallverbindungen (z.B. Natriumhydroxid), Ammoniumhydroxid oder verschiedenen Aminen,
umgesetzt oder neutralisiert werden.
Obwohl Verfahren zur Veresterung von Stärke bereits untersucht und mehrere Reaktionsmöglichkeiten beschrieben wurden,
sind die meisten dieser Methoden für die vorliegende Erfindung deshalb nicht zufriedenstellend, weil sie auf
einer direkten Veresterung in Gegenwart von Wasser oder Säuren beruhen. Eür die erfindungsgemäßen Zwecke existieren
einige praktische Zwänge, welche die Zahl der zur Veresterung geeigneten Methoden begrenzen. Die Stärkeester der Erfindung
stellen beispielsweise Materialien mit einem hohen Substitutionsgrad dar, welcher es erforderlich macht, daß
die Umsetzung in stöchiometrischer Hinsicht nahezu vollständig abläuft. Somit sind jene Veresterungsmethoden nicht geeignet,
welche generell zur Herstellung von Produkten mit niedrigem Substitutionsgrad durch Bildung einer geringen
Gleichgewichtskonzentration der Ester angewendet werden.
Genauer gesagt, können zahlreiche mit wäßrigen Medien arbei-
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tende Methoden nicht angewendet werden» da die Gegenwart von Wasser oder wasserbildenden Reaktionskomponenten dazu
führt» daß sich das Reaktionsgleichgewicht vorwiegend in Richtung der Ausgangsmaterialien verlagert. Ferner "bewirkt
die geringe Hitzebeständigkeit von Stärke, daß deren Zersetzung bei relativ niedrigen Temperaturen beginnt. Aus diesem
Grunde sollen generell relativ milde thermische Bedingungen angewendet werden, weshalb Reaktionskomponenten
mit geringer Reaktivität, welche erhöhte Temperaturen erfordern, nicht eingesetzt werden sollen. Die Löslichkeit und
sonstigen Eigenschaften der Stärke sind ferner so beschaffen,
daß sie die freie Wahl der Veresterungsmethode einschränken. Stärke ist beispielsweise in Wasser, Pyridin
und Formamid löslich, in den meisten organischen lösungsmitteln» wie den Ketonen oder Kohlenwasserstoffen» jedoch
praktisch unlöslich. Da ein homogener Verfahrensablauf sehr zweckmäßig ist, damit eine befriedigende Regelung der Reaktion
möglich ist und weil ein Produkt mit reproduzierbarem Substitutionsgrad gefordert wird» ist es wichtig» daß das
Reaktionsmedium ein relativ gutes Lösungsmittel für die Stärke oder zumindest ein Lösungsmittel für die Veresterung
s pro dukt e enthält.
Die Veresterung der hydrolysierten Stärke wird vorzugsweise
in einem Reaktionsmedium durchgeführt, welches wasserfrei oder zumindest praktisch wasserfrei ist und mindestens ein
Lösungsmittel, wie Pyridin, Formamid, ein Alkylformamid (z.B. Dimethylformamid oder Diäthylformamid) oder ein
SuIfoxid (z.B. Dimethylsulfoxid) enthält. Eine Besonderheit
bei der Verwendung von Pyridin besteht gegenüber den anderen Lösungsmitteln darin, daß Pyridin - vermutlich aufgrund der
Bildung eines Zwischenprodukts, welches anschließend der nukleophilen Substitution durch die Stärke-Hydroxylgruppen
unterliegt - als Promotor für die Acylierung fungiert.
Die Veresterung der vergleichsweise niedermolekularen Stärke-
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arten erfolgt rasen und bis zu einem hohen Umwandlungsgrad.
In einigen Fällen wirkt sich jedoch die Gegenwart einer geringen Feuchtigkeitsmenge (z.B. von etwa 2 bis 3 $ Wasser)
in der hydrolysierten Stärke als Störfaktor aus. Das Wasser reagiert mit dem Anhydrid bzw. hydrolysiert dieses zur entsprechenden
Säure» welche unter den gegebenen Bedingungen mit der Stärke nur sehr langsam oder überhaupt nicht reagiert.
Aus diesem Grunde setzt man im allgemeinen einen genügenden Anhydridüberschuß (z.B. 10 bis 20 fo mehr als die
stöchiometrisch erforderliche Menge oder einen noch höheren Anteil) zu, damit die gegebenenfalls in der Stärke enthaltene
geringe Wassermenge verbraucht wird.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen gemischten Stärkeester und insbesondere bei Verwendung aliphatischer Acylierungsmittel
ist es von Vorteil, das längerkettige Anhydrid zuerst zuzusetzen, da dieses weniger reaktionsfähig ist und
eine längere Umsetzungsdauer benötigt, und das weniger reaktionsfähige Anhydrid mit den reaktionsfähigeren Hydroxylgruppen
der Stärke reagieren zu lassen. Man kann jedoch einen !Teil des kürzerkettigen Anhydrids (z.B. von Essigsäureanhydrid)
entweder vor oder gemeinsam mit dem langkettigen Anhydrid zusetzen, wodurch der Verbrauch der geringen
Menge an Eestwasser in der Stärke gefördert wird. Die carboxylhaltigen gemischten aliphatischen Stärkeester mit
einem hohen Substitutionsgrad sind von besonderem Interesse und können aus aliphatischen und cyclischen Anhydriden (beispielsweise
Essig- oder Bernsteinsäureanhydrid) hergestellt werden, wobei man vorzugsweise in einem Pyridin enthaltenden
Reaktionsmedium arbeitet (vgl. Beispiel A).
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Reaktionskomponenten | Gewichtsteile | Mol |
hydrolysierte G-etreidefest- stoffe |
insgesamt 200, da von 194,8 Stärke und 5,2 Wasser |
1,20 0,29 |
Essigsäureanhydrid | 262,2 | 2,57 |
Bernsteinsäureanhydrid | 77,7 | 0,78 |
Pyridin | 200,0 |
Stärkeacetat-succinat, Substitutionsgrad = 1,9/0,6
In Beispiel A wird die hydrolysierte Stärke dem Pyridin
enthaltenden Reaktionsmedium einverleibt und die erhaltene Suspension unter Rühren auf Temperaturen bis zu etv/a 82 C
erhitzt, bis - nach etwa 50 Minuten - eine klare Lösung
entsteht. Das Essigsäureanhydrid wird während eines Zeitraums von etwa 1 Std. zugesetzt, wobei die Temperatur bei
etwa 820C gehalten wird. Anschließend hält man das Reaktionsgemisch 1 Std. bei etwa 820C, um einen vollständigen Ablauf
der Umsetzung zu gewährleisten. Danach fügt man das Bernsteinsäureanhydrid in 3?orm kleiner Teilmengen während
etwa 30 Min. hinzu. Das Reaktionsgemisch wird hierauf neuerlich etwa 4 Std. bei etwa 820C gehalten, damit ein
vollständiger Reaktionsablauf sichergestellt wird. Dieses Verfahren ergibt eine homogene Lösung von Stärkeestern in
Pyridin, aus welcher die Ester durch Eingießen der Pyridinlösungen in ein Hieht-Lösungsmittel (beispielsweise ein
Butanol und einen Kohlenwasserstoff, wie Hexan, enthaltendes Fällmittel) abgeschieden werden können. Die Umwandlung
der hydrolysiert en Stärke in die entsprechenden Stärkeester verläuft im wesentlichen quantitativ, da keine ins Gewicht
fallenden Hebenreaktionen erfolgen und lediglich gewisse Ein-
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büßen aufgrund von Verunreinigungen und Produktverlusten
■während der Isolierung, !Filtration, Trocknung, Handhabung
u.a. eintreten. Tabelle I zeigt typische Ausbeuten der Stärkeester.
TABELIiE I
Stärkeester berechneter Substi- Ausbeute»
tutionsgrad %
Acetat-succinat 1»0/0,5 81
Acetat-succinat 2,0/0,5 82
Die erfindungsgemäßen gemischten Stärkeester enthalten sowohl nicht-funktionelle aliphatische und/oder aromatische
Seitengruppen als auch carboxylhaltige aliphatische und/
oder aromatische Seitengruppen, wie es z.B. bei Stärkeacetat-succinat
oder Stärkepropionat-succinat der Fall ist (vgl. die üormel IY, worin der Substitutionsgrad jedes
Acylierungsmittels 1,0 bei einem Gesamt-Substitutionsgrad von 2,0 beträgt).
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EOEMEL IY
O CH2-O-C-CH3
O | 2 |
I | 0 |
C. | |
,H | |
C=O | |
t | |
CH | |
CH | |
I | |
co | |
Me Gegenwart von Carboxylgruppen in diesen gemischten Estern führt zu einer erhöhten Funktionalität, veränderten
löslichkeit und zur Möglichkeit, die Ester durch neutralisation in wäßrigen Systemen aufzulösen. Es wurde gefunden,
daß sich diese speziellen Stärkeester sehr gut für die Herstellung von Überzügen (beispielsweise hitzehärtbaren
Überzügen) eignen. Die betreffenden Überzugsmittel benötigen kein Cosolvens und werden durch Umsetzung der Carboxylgruppen
der Stärkeester mit verschiedenen löslichkeitsförderern, wie NH^, organischen Aminen und/oder anorganischen
Metallverbindungen» solubilisiert. Da die löslichkeit auf Ionenwirkungen beruht, besitzen die Ester an sich einen
hydrophoben Charakter, können jedoch in wäßrigen Medien als Überzugsbildner eingesetzt werden, vorausgesetzt, daß
genügend funktionelle Carboxylgruppen zur Erzielung der gewünschten
löslichkeit vorhanden sind. Die durch die Acylierung in das Stärkepolymere eingeführten Carboxylgruppen
können als Vernetzungs-Ansatzpunkte fungieren, wae im Falle der Hydroxylgruppen im allgemeinen nicht möglich ist. Man
- 20 -
9 809/1084
kann "beispielsweise ein difunktionelles Epoxid als Vernetzungsmittel
für einen Stärkeester einsetzen, welcher eine ausreichende Zahl von funktioneilen Carboxylgruppen aufweist.
Diese cärboxylhaltigen gemischten Stärkeester unterscheiden sich von den einfachen Estern deutlich z.Btt hinsichtlich der
löslichkeit. Das Vorhandensein der Carboxylgruppen führt ferner zu einer besseren löslichkeit in den verschiedensten
organischen lösungsmitteln. Wie erwähnt, sind diese carboxyl haltigen Stärkeester selbst bei einem geringen Carboxylgruppengehalt
im allgemeinen wasserlöslich oder können zumindest durch Neutralisation wasserlöslich gemacht werden.
Somit kann ein cosolvensfreies wäßriges Überzugsmittel aus gemischten Stärkeestern hergestellt werden, welche einen
minimalen inte.il an freien Carboxylgruppen oder davon abgeleiteten Gruppen, die durch Umsetzung mit z.Be Aminen,
.Ammoniak oder Metallen erhalten werden, aufweisen. !Tabelle
ii veranschaulicht eine Palette von erfindungsgemäß herstellbaren carboxylhaltigen Stärkeestern.
- 21 -
709809/1084
74-2141 ΩΟ
Carboxylhaltige aliphatisch^ Stärkeester
Ister berechneter Substitutionsgrad
Acetat-succinat 0,5/1t5
Acetat-succinat 0,5/2,0
Acetat-succinat 0,5/2,5
Acetat-succinat 1»0/1»5
Ac etat-succinat 1,0/2,0
Acetat-succinat 1,3/0,52
Acetat-succinat 1,5/0,25
Acetat-succinat 1»5/0,50
Ac etat-suc cinat 1»5/1»00
Acetat-succinat 1,5/1»50
Acetat-succinat 1,57/0,56
Acetat-suceinat 1»7/0,4
Acetat-succinat 1,0/0,65
Acetat-succinat 2,0/0,25
Acetat-succinat 2,0/0,50
Acetat-succinat 2,0/1,00
Acetat-succinat 2,32/0,51
Propionat-succinat 2,32/0,51
Butyrat-succinat 2,32/0,51
Die in Tabelle II zusammengestellten Werte erläutern die Herstellung einer breiten Palette carboxylhaltiger aliphatischer
Stärkeester, welche von Materialien mit niedrigem aliphatischem und hohem Carboxylgehalt bis solchen mit hohem
aliphatischem und niedrigem Carboxylgehalt reicht.
Wie erwähnt, enthalten die gemischten Stärkeester geringe,
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709809/1084
jedoch -wirksame Anteile von Carboxylgruppen, z.B. freien
Carbonsäuregruppen oder davon abgeleiteten Gruppen. Wenn beispielsweise lediglich 0,5 der 3,0 in jeder wiederkehrenden
Inhydroglucoseeinheit der Stärke enthaltenen Hydroxylgruppen durch einen Acylrest (d.h. den von einem Carbonsäureanhydrid
abgeleiteten Best) substituiert sind» ist es wichtig, daß sich ein Anteil von mindestens etwa 0,1 (vorzugsweise
0,3) des vorgenannten Substitutionsgrades (d.h. mindestens 0,1 von 0,5) von einem Polycarbonsäureanhydrid
ableitet. Das Kennzeichen der gemischten Stärkeester ist somit ein Substitutionsgrad von mindestens 0,5 (vorzugsweise
1,0), wobei sich mindestens etwa 0,1 des Gesamt-Substitutionsgrades
von Polycarbonsäureanhydriden (z.B. Dicarbonsäureanhydriden)
ableitet.
Die Modifizierung oder Veresterung der wiederkehrenden GIucoseeinheiten
erfolgt in zufälliger bzw. statistischer Weise, wobei jede Glucoseeinheit für die Umsetzung mit dem Acylierungsmittel
zur Verfügung steht. Der Substitutionsgräd kann leicht anhand der Kernresonanzspektren ($IMR-Spektren) der
Stärkeester bestimmt werden. Mit Hilfe der Kernresonanz läßt sich somit nicht nur die Struktur aufklären, sondern
auch der Substitutionsgrad feststellen. Bei einem Essigsäureester erscheint die der Carbonylgruppe benachbarte
Methylgruppe im Spektrum beispielsweise als gut definiertes Singulett. Man kann den Substitutionsgrad der Stärkeester
auch durch Hydrolyse bzw. Verseifung der Estergruppen quantitativ bestimmen. Andere Methoden zur Aufklärung der
Struktur der Stärkeester beruhen auf der Bestimmung des Hydroxylgehalts, der Säurezahlen und der IR-Spektroskopie.
Die hier beschriebenen hydrolysieren Stärkearten (depolymerisierten
Stärkearten) weisen ein relativ niedriges Molekulargewicht auf und bilden klare wäßrige Lösungen mit einem
Peststoffgehalt von bis etwa 50 Gew.-$. Auf der Veresterung
der Stärkemoleküle beruht die besondere Brauchbarkeit des
- 23 "709809/1084
74-2141 ou
Polymeren als Bindemittel für Überzüge. Durch selektive Veresterung kann das Löslichkeitsverhalten der Stärkemoleküle
-völlig verändert werden. Die Herstellung eines Essigsäureesters you G-etreidefeststoffen mit einem Substitutionsgrad
von 2,8 führt das wasserlösliche Ausgangsmaterial in ein Produkt über, welches völlig wasserunlöslich, in organischen
Lösungsmitteln (wie Chloroform oder Aceton) jedoch löslich ist. Bei einem bestimmten mittleren Substitutionsgrad (Veresterungsgrad) kann somit eine genaue Regelung der
Stärkelöslichkeit in Wasser und/oder Cosolventien erzielt werden. Mit ansteigendem Gehalt an Estergruppen nimmt die
Wasserlöslichkeit ab; somit verringert sich der hydrophile Charakter der Ester mit ansteigendem Veresterungsgrad der
Stärkemoleküle. Mit ansteigender Kettenlänge der Estergruppen
(z.B. vom Acetat zum Butyrat) erhöht sich ferner der hydrophobe Charakter des Moleküls, und der für die
löslichkeit in einem bestimmten Lösungsmittel erforderliche Substitutionsgrad nimmt ab. Im besonderen weist ein Essigsäureester
mit einem Substitutionsgrad von 1,8 eine ähnliche Löslichkeit wie das Butyrat mit einem Substitutionsgrad von
0,5 auf. Die erfindungsgemäßen veresterten Stärkemoleküle können somit speziell auf den Einsatz in wäßrigen und/oder
lösungsmittelhaltigen Überzugsmitteln "zugeschnitten" werden. Die Überzugsmittel entsprechen insoweit den herkömmlichen
Mitteln, als sie nach den bekannten Methoden appliziert werden können und keine speziellen Auftragsvorrichtungen erfordern.
Die Applikation kann vielmehr z„B. durch Aufsprühen, nach der Tauchmethode, durch Aufbürsten bzw. -streichen,
durch Aufwalzen oder durch Pulverbeschichtung erfolgen.
Obwohl ein bestimmter gemischter Stärkeester gegebenenfalls praktisch wasserunlöslich ist, kann man ihn wasserlöslich
machen, indem man beispielsweise die Carboxylgruppen durch Einführung von an sich wasserlöslichen ionischen G-ruppen in
das Molekül neutralisiert. Die erzielte einfache Solubilisierung wird durch die Formel V veranschaulicht:
- 24 -
709809/1084
74-2141
2639343
FORMEL V
It
CH9-O-C-CH,
0-C-CH0-CH0-C-O
H d <£ n
O O
BASE
Wenn man aus gemischten Stärkeestern (z.B. Stärkeacetatsuccinat oder anderen carboxylhaltigen Stärkeestern) erzeugte
Überzugsmittel (z.B. wäßrige Anstrichmittel) auf ein Substrat aufsprüht, kann danach ein gehärteter PiIm bzw.
Überzug mit hohem Glanz und einer guten Oberflächenbeschaffenheit
erzielt werden. Die Überzugsmittel werden unter Verwendung verschiedener Vernetzungsmittel (insbesondere von
Epoxiden oder Aminen, welche gegenüber den funktionellen
Hydroxyl- und/oder Carboxylgruppen der Stärkeester reaktiv sind) thermisch gehärtet.
Tabelle III zeigt die Eigenschaften einiger Überzüge, welche
mit Hilfe von Überzugsmitteln erhalten wurden, die carboxylhaltige Stärkeester mit unterschiedlichen Substitutionsgraden
enthielten.
70980 9/1084
I Ν> |
Acetat | TABELLE III | H2O/Butyl- cellosolve |
Bleistift härte |
Stärkeacetat-succinat-Überzügen | Aussehen der Oberfläche |
Eintauchen in Wasser |
|
I | 1,0 | Eigenschaften von pigmentierten | 80/20 | 7H | MEK 100 Reibungen |
Blasen | nach 24 Std. Blasenbildung |
|
2,0 | Succinat | 65/35 | 8H | hervor ragend |
Blasen | nach 24 Std. geringfügige Blasenbildung |
||
1,6 | 0,25 | 80/20 | 8H | hervor ragend |
gut | nach 72 Std. geringfügige Blasenbildung |
||
ο CD |
1,9 | 0,25 | 80/20 | 5H | hervor ragend |
hervorragend | nach 24 Std. Blasenbildung |
|
809/1 | 1,5 | 0,59 | 80/20 | 8H | hervor ragend |
gut | nach 24 Std. schlecht |
|
ο CO JC?- |
0,65 | hervor ragend |
||||||
1,00 | ||||||||
Bindemittel: 70 % Stärkeacetat-succinat
30 f> Besimene 730
20 % PVC (Pigmentvolumenkonzentration) 30 Min. eingebrannt bei 148,90O (3000P)
cn co CD
CD
Die in Tabelle III "Wiedergegebenen ¥erte zeigen» daß bei
den betreffenden Substitutionsgraden (d.h. oberhalb etwa 1*0) der Grad der Substitution mit verschiedenen Anhydriden
für die Erzielung eines zufriedenstellenden Resultats nicht ausschlaggebend ist. Es wurde jedoch festgestellt, daß ein
Mindest-Succinatgehalt von mehr als 0,25 (Substitutionsgrad) zur Schaumverhinderung in den wäßrigen Systemen beiträgt.
Andererseits beeinträchtigt ein sehr hoher Succinatgehalt in gewissem Maße die Wasserbeständigkeit. Schließlich wird
die Löslichkeit in einem 80:20-Lösungsmittelgemisch mit einer ziemlich breiten Palette carboxylhaltiger Stärkeester
erzielt.
Tabelle IV veranschaulicht Rezepturen für Überzugsmittel mit einem Gehalt an gemischten Estern, welche sich von
niedermolekularer hydrolysierter Stärke (depolymerisierter
Stärke) sowie Essigsäure- und Bernsteinsäureanhydrid ableiten. Diese Zusammensetzungen können mit Hilfe von Aminen
(z.B. Dirnethyläthanolamin ) als Neutralisationsmittel.bei
pH-Werten von 695 bis 8,0 vollständig in Wasser dispergiert
werden. Bei der Dispergierung der Propionat- und Butyratsuccinat-Mischester
wird ein Cosolvens, wie Butylcellosolve (Äthylenglykolmonobutyläther) verwendet, was auf den verstärkten
hydrophoben Charakter der höhermolekularen Mischester hindeutet.
- 27
7 0 9809/108k ORKäNAt inspected
74-2141
-P
CD co
ω Pi •Η CD
P ■Η
H (D
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•Η Η
H Φ
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O H PS
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O O
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vo vo
CM | co | to | I | co | O | I | vo | O |
ti | to | CQ | O | O | ||||
-P | •H | to | ti | CM | LTV | |||
CO | O | O | ||||||
-(O | O | •H | Il | |||||
ω | PS | -P | ||||||
O | CO | j3 | ||||||
P | CS | Pi | ||||||
■H | H | -H | ||||||
-P | ω | CD | H | |||||
CQ | t> | O | ||||||
tQ | H | |||||||
pj | O | ca | ||||||
CO | CQ | O | ||||||
£-1 | O | -P | ||||||
CD | H | :cö | ir- | |||||
-P | H | H | ||||||
CQ | ω | (D | ||||||
(D | O | Cj | ||||||
CD | H | H | -P | ω | ||||
ω | ω | a | ||||||
£_j | CQ | P | a | •H | ||||
:cd | CQ | PS | -H | CQ | ||||
-P | cö | pq | R | (D | ||||
co | Pi | |||||||
O O
- 28 -
09809/1084 ORfGlNAt. INSPECTED
I ro |
TABEILE V | Acetat-succinat | Propionat-succinat | Butyrat-succinat | |
verfärbt | klar, glänzend | klar, Teilchen | |||
Prüfung von mit den# in Tabelle IV beschriebenen Überzugs mitteln erhaltenen Überzügen |
gut | hervorragend | hervorragend | ||
Verhaltenstests | 7 H | 7 H | 7 H | ||
Aussehen | Risse | unversehrt | unversehrt | ||
Haftvermögen | |||||
Bleistifthärte | nicht bestanden | nicht bestanden | nicht bestanden | ||
co 00 |
Biegetest - 90° | bestanden | bestanden | bestanden | |
O co |
Schlagtest | ||||
M08 | 11,53 cm.kg (10 in-lbs)/ rückwärts |
||||
23,06 cm.kg (20 in-lbs)/ vorne |
|||||
7 Tage Eintauchen in Wasser
Feuchtigkeitskammer
SaI ζ sprühte st» 5 $>
Blasen, Risse
nach 24 Std. Versagen
nach 24 Std. völliges Versagen
wenige Blasen an
den Rändern
den Rändern
keine Auswirkung
nach 250 Std.
nach 250 Std.
nach 24 Std. unversehrt
nach 48 Std. Blasen, Korrosion
* Bonderite 1000-Substrat, 30 Min. eingebrannt bei 148,90C (30O0P)
keine Auswirkung
keine Auswirkung nach 250 Std.
nach 24 Std. unversehrt
nach 48 Std. ι wenige Blasen
74-2141 ^
Tabelle V zeigt, daß die aus den in Tabelle IY angegebenen
überzugsiaitteln erhaltenen klaren Filme hart sind.
Tabelle YI veranschaulicht eine Rezeptur für ein typisches pigmentiertes Überzugsmittel. Es wird festgestellt, daß
der gemischte Ester hydrophoben Charakter aufweist und eine verbesserte Wasserbeständigkeit beim Salzsprüh- und 3?euchtigkeitstest
ergibt.
Pigmentiertes Stärkeester-Überzugsmittel
Eomponent e G-ew. ■
Stärkepropionat-succinat* 21,0
Cymel 303 9,O
TiO2 22,6
Wasser 42,9
Dimethyläthanolamin 1,5
Butylcellosolve 3,0
Bindemittel = 70 ^ Stärkeester
30 £ Cymel 303
(Methoxymethylmelamin)
lösungsmittel = 93,5 ί> Wasser
6,5 $ Cellosolve
(Äthylenglykolmonoäthyläther)
20,15 $> Pigmentvolumenkonzentration
52,55 f> nicht-flüchtiges Material
36,54 /£ nicht-flüchtiger Bindemittelanteil
* Substitutionsgrad = 2,3/0,5
- 30 -
709809/1084
Das erfindungsgemäß verwendete Acylierungsmittel besteht
- wie erwähnt - aus mindestens einem Polycarbonsäureanhydrid sowie mindestens einem Monocarbonsäureanhydrid
(z.B. Essigsäureanhydrid) und/oder mindestens einem Säurehalogenid (z.B. dem Säurechlorid einer Monocarbonsäure).
Das Verhältnis der einzelnen acylierenden Substanzen zueinander» d.h. der Polycarbonsäureanhydride zu den Monocarbonsäureanhydriden
und/oder den Säurehalogeniden, liegt
im Bereich von 0,1 bis 2,9 Mol (vorzugsweise 0,3 bis 2,3 Mol) Polycarbonsäureanhydride zu 0,1 bis 2,9 Mol (vorzugsweise
0,7 bis 2,7 Mol) Monocarbonsäureanhydride und/oder Säurehalogenide der Monocarbonsäuren. Zur Herstellung der
gemischten Stärkeester .können die einzelnen acylierenden Substanzen (d.h. die .Anhydride) entweder unabhängig voneinander
nach und nach oder in Form einer Kombination mit einem oder mehreren anderen Anhydrid(en) eingesetzt werden.
Die Umsetzung der .anhydride mit der hydrolysieren Stärke
erfolgt im wesentlichen nach den stöchiometrisehen Hegeln.
Zur Erzielung des erforderlichen Substitutionsgrades kann man jedoch einen Anhydridüberschuß, beispielsweise von bis
zu etwa 20 </o (oder eher 10 $£), unter Berücksichtigung der
erforderlichen relativen Anteile einsetzen. Die Umsetzung des Acylierungsmittels mit" der hydrolysierten Stärke erfolgt
in einem Medium, welches im wesentlichen wasserfrei ist und vorzugsweise mindestens eine organische Flüssigkeit
enthält, die für die Monomeren und/oder das Umsetzungsprodukt als lösungsmittel fungiert. Beispiele für bevorzugte
!lösungsmittel sind Pyridin, die Sulfoxide und die Dialkylformamide,
wie Dimethylformamid oder Diäthylformamid.
Die hydrolysierten Stärken werden - wie erwähnt - mit dem
Acylierungsmittel bei Mengenverhältnissen von etwa 0,5 bis 3,0 Mol der Anhydride pro wiederkehrende Anhydroglucöseeinheit
der hydrolysierten Stärke zur Umsetzung gebracht. Das
erfindungsgemäß verwendete Acylierungsmittel beinhaltet, wie
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709809/1084
erwähnt,
(1) die Anhydride mindestens einer Polycarbonsäure und
(2) die Anhydride mindestens einer Monocarbonsäure und/oder
das Säurehalogenid.
Diese Anhydride können "bis zu 36 Kohlenstoff atome aufweisen
und umfassen die gesättigten und ungesättigten aliphatischen, cycloaliphatische^ heterocyclischen (z.B. Isatosäureanhydrid)
und/oder aromatischen Mono- und Dianhydride. Das
Acylierungsmittel muß mindestens eine Gruppe 0 0
H Il
-C-O-C- oder lediglich eine von einer Monocarbonsäure abge-
0 ir
leitete Säurehalogenidgruppe -C-X, wobei X ein Halogenatom
(z.B. ein Chlor- oder Bromatom) darstellt, enthalten. Genauer ausgedrückt, können die Anhydride der Monocarbonsäuren durch
die nachstehende allgemeine Formel wiedergegeben werden:
!I
R —
Xt — ν ti
worin R einen gegebenenfalls substituierten, gesättigten oder ungesättigten einwertigen organischen Rest, d.h. einen
Alkyl-, Aryl-, Alkaryl-, Aralkyl-, Cyclalkyl- oder heterocyclischen Rest, z.B. einen Rest mit bis zu 18 Kohlenstoffatomen,
darstellt. Beispiele für solche Monocarbonsäureanhydride sind die Anhydride niederer aliphatischer Monocarbonsäuren
mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen. Die -vorgenannten organischen Reste können einen oder mehrere Substituenten in
Form von Nitro- oder Aminogruppen, Carboalkoxyresten (z.B. Carbomethoxygruppen), Nieder-alkoxyresten (z.B. Methoxygrup-
- 32 -
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74-2141
pen), Phenoxygruppen und verschiedenen anderen Substituenten
aufweisen, welche(r) die Acylierungs- oder Veresterungsreaktion nicht stört (stören).
Spezielle Beispiele für Monocarbonsäureanhydride sind die gesättigten Anhydride, wie Essigsäureanhydrid, Propionsäureanhydrid
oder Buttersäureanhydrid, die ungesättigten Anhydride, wie Acrylsäureanhydrid, die substituierten Acrylsäureanhydride,
Crotonsäureanhydrid oder Ölsäureanhydrid, die aromatischen Monocarbonsäureanhydride, wie Phenylessigsäureanhydride
und verschiedene andere Monocarbonsäureanhydride,z.B. Capronsäureanhydrid, Caproylsäureanhydrid,
Palmitinsäureanhydrid, Phenoxyessigsäureanhydrid, Laurinsäureanhydrid,
HeptylSäureanhydrid, Stearinsäureanhydrid, Myristinsäureanhydrid, Benzοesäureanhydrid, die Anhydride
substituierter Benzoesäuren, wie Sulfobenzoesäureanhydrid, VaIeriansäureanhydrid oder Benzoylessigsäureanhydrid. Wie
erwähnt, können auch die Säurehalogenide (z.B„ die Chloride)
der Carbonsäuren verwendet werden. Diese beschränken sich jedoch auf die Monohalogenide, wie Benzoylchlorid, Benzoylbromid
oder verschiedene substituierte Benzoylhalogenide, z.B. Nitrobenzoylchlorid, sowie Acetylhalogenide, z.B.
Acetylchlorid, Acetylbromid oder Acetyljodid. Weitere spezielle
Beispiele für Säurehalogenide sind Myristylchlorid, Phenylacetylchlorid, Propionylchlorid, Butyrylchlorid,
Caprylchlorid, Naphthylchlorid, Oleoylchlorid und linoleoylchlorid.
Die Polycarbonsäureanhydride umfassen die aliphatischen, aromatischen, cycloaliphatischen und heterocyclischen Anhydride,
speziell die Anhydride äthylenisch ungesättigter Polycarbonsäuren, wie Maleinsäureanhydrid, IPumarsäureanhydrid,
Citraconsäureanhydrid oder Itaconsäureanhydrid. Weitere geeignete Anhydride sind jene von Dicarbonsäuren, wie
Bernsteinsäureanhydrid, die Anhydride substituierter Bern-
— 3*5 —
709809/1084
steinsäuren, wie Octenylbernsteinsäureanhydrid oder Dodecylbernsteinsäureanhydrid,
Adipinsäureanhydrid, Korksäureanhydrid, Glutarsäureanhydrid, sowie die Anhydride verschiedener
aromatischer Carbonsäuren, wie Phthalsäureanhydrid, Isophthalsäureanhydrid, Terephthalsäureanhydrid, Tetrahydrophthalsäureanhydrid
oder Naphthensäureanhydrid. Mit einbezogen sind auch die cycloaliphatischen Anhydride, wie
3-Cyclohexen-1,2-dicarbonsäureanhydrid, und insbesondere die cyclischen Carbonsäureanhydride, bei welchen die Anhydridgruppe
einen Teil des Eings bildet (d.h., bei denen die beiden Carboxylgruppen im Molekül einander benachbart
oder genügend nahe sind, daß eine innere Umlagerung der beiden Carboxylgruppen unter Bildung der Anhydridgruppe ermöglicht
wird). Weitere Beispiele für Polycarbonsäureanhydride sind Mellithsäureanhydrid, die Trimellithsäureanhydride
und Mischungen davon.
Spezielle Beispiele für die Dianhydride von Tetracarbonsäuren sind Pyromellithsäuredianhydrid, Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid,
Diphenyltetracarbonsäuredianhydrid, 2,2-Bis-(3»4-dicarboxyphenyl)-propandianhydrid,
Bis-(3»4-dicarboxyphenyl)-ätherdianhydrid,
Bis-(3»4-dicarboxyphenyl)-sulfondianhydrid,
Bis-(2,3-Dicarboxyphenyl)-methandianhydrid,
Naphthalintetracarbonsäuredianhydrid und Benzol-1,2,3»4-tetracarbonsäuredianhydrid.
Die Carbonsäureanhydride können durch Dehydratisierung der entsprechenden Säure erhalten werden. Zu diesem Zweck erhitzt
man die Säure - vorzugsweise in Gegenwart eines Dehydrati— sierungsmittels, wie von Essigsäureanhydrid - auf Tempera türen
von mehr als 700C. Die cyclischen Anhydride (wie Bernsteinsäureanhydrid)
werden im allgemeinen aus Polycarbonsäuren erhalten, welche durch höchstens 3 Kohlenstoffatome
voneinander getrennte (vorzugsweise von benachbarten Kohlenstoffatomen getragene) Carboxylgruppen aufweisen, wogegen die
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linearen Anhydride aus Polycarbonsäuren mit durch vier oder
mehr Kohlenstoffatome voneinander getrennten Carboxylgruppen
erhalten werden. Die Säurehalogenide der Monocarbonsäuren werden durch Umsetzung der betreffenden Säure mit
einem Halogenierungsmittel, wie Phosphortribromid oder —pentachlorid, erzeugt.
Die Umsetzung des Acylierungsmittels mit der Stärke erfolgt in einem organischen Medium, das im wesentlichen
wasserfrei ist und vorzugsweise mindestens eine organische Flüssigkeit enthält» welche als Lösungsmittel für die
Reaktionsteilnehmer oder die Umsetzungsprodukte fungieren kann. Bevorzugte Lösungsmittel sind z.B. Amine» wie die
aliphatischen, aromatischen oder cyclischen Amine mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen sowie verschiedene substituierte
aliphatisch^, aromatische oder cyclische Amine, insbesondere die tertiären Amine. Die bevorzugten tertiären Amine
sind die Pyridine und Chinoline, wie Benzylpyridin, Butylpyridin, Phenylpyridin, Propylpyridin, Methoxypyridin,
die Trialkylchinoline, wie Trimethylchinolin, Phenylchinolin,
Benzylchinolin oder Methoxychinolin. Außer Pyridin selbst können auch dessen Homologe, wie Äthylpyridin
oder die Picoline, z.B. Dimethylpyridin, Äthylpyridin,
Trimethylpyridin oder Diäthyldimethylpyridin,
verwendet werden. Weitere bevorzugte organische Flüssigkeiten oder Lösungsmittel (außer den Aminen) sind die
Formamide, wie Dimethylformamid oder Diäthylformamid, die Acetamide, wie Diäthylacetamid,oder Dimethoxyacetamid,
und die Sulfoxide, wie Dimethylsulfoxid. Weitere Beispiele für organische Lösungsmittel oder Flüssigkeiten sind die
Dioxane, die Nitrile, wie Benzonitril, sowie verschiedene aromatische und cycloaliphatische Lösungsmittel, wie Benzol,
Xylol, Toluol oder Cyclohexan, die Ketone, wie Methyläthylketon oder Aceton, die Essigsäureester, wie Methylacetat,
die Giykoläther, wie Diäthoxyäthan, die aliphatischen Lösungsmittel,
wie Hexan» Octan oder Pentan, und verschiedene
- 35 709809/1084
Kombinationen dieser organischen Flüssigkeiten und Lösungsmittel
in beliebigen Mengenverhältnissen.
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Herstellung von erfindungsgemäßen niedermolekularen hydrolysierten gemischten
Stärkeestern.
Hydrolysiertes Stärkebutyrat-phthalat (Substitutionsgrad =
1,8/0,5)
G-esamt-Substitutionsgrad = 2,3
Etwa 166 Gew.-Teile einer hydrolysierten Stärke mit niedrigem Molekulargewicht, einem D.E.-Wert von 10 und einem Feuchtigkeitsgehalt
von etwa 2,6 Gew.-^ werden in 175 Gew.-Seilen Pyridin suspendiert und anschließend durch Bewegen bei
Temperaturen bis zu etwa 65»6°C (etwa 1500S1) in Lösung gebracht.
Danach fügt man etwa 323 Gew.-Teile Buttersäureanhydrid
mit einer solchen Geschwindigkeit hinzu, daß die Reaktionstemperatur unterhalb atwa 87,80C (etwa 1900E) gehalten
wird. Nach der Buttersäureanhydridzugabe hält man das fieaktionsgemisch einige Stunden bei etwa 87»80C. Hierauf
fügt man während etwa 1 Std. etwa 74 Gew.-Teile festes Phthalsäureanhydrid hinzu und hält das Reaktionsgemiseh
genügend lange bei einer Temperatur unterhalb etwa 93»30C
(etwa 2000I1), daß die Reaktion des Anhydrids vollständig
ablaufen kann. Nach der Abkühlung isoliert man das Produkt aus der Pyridinlösung, indem man diese unter raschem Rühren
in einen Überschuß von Wasser eingießt. Der erhaltene Feststoff wird ausgewaschen und getrocknet. Man erhält den
gemischten Stärkeester mit hoher Ausbeute in Form eines reinen, weißen Pulvers.
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709809/1084
74-2141 τ V 2639343
Hydrolysiertes Stärkeaccetat-maleinat (Substitutionsgrad = 1»0/1,0)
Gesamt-Substitutionsgrad =2,0
Etwa 166 Gew.-Teile hydrolysierte Stärke mit einem D.E.-¥ert
von 9 "bis 11 und einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 2,6 Gew.
werden in 180 Gew.-Teilen Dimethylformamid aufgeschlämmt und
unter Bewegen und Erhitzen auf etwa 65»6°C (etwa 1500F) in
lösung gebracht. Anschließend fügt man etwa 127 Gew.-Heile Essigsäureanhydrid hinzu, wobei man die Temperatur unterhalb
87»80C (1900F) hält. Wenn die Anhydridzugabe beendet ist,
hält man das Reaktionsgemisch einige Stunden bei einer maximalen Temperatur von etwa 93»30C (etwa 2000F). Hierauf fügt
man innerhalb von etwa 1 Std. etwa 90 Gew.-Teile festes Maleinsäureanhydrid hinzu, wobei man die Reaktionstemperatur
unterhalb etwa 93,30G (etwa 2000F) hält. Danach hält
man das Reaktionsgemisch einige v/eitere Stunden bei der erwähnten Temperatur und kühlt es anschließend ab. Das Produkt
wird durch Eingießen des Reaktionsgemisches in einen Überschuß eines Hicht-lösungsmittels, nämlich Isobutanol,
isoliert.-
Hydrolysiertes Stärkepropionat~succinat (Substitutionsgrad =
2,3/0,5)
Etwa 250 Gew.-Teile einer handelsüblichen hydrolysierten,
wachsartigen Maisstärke mit einem D.E.-Wert (Dextrose-Einheiten) von 5 bis 6 und einem geringen Ester-Substitutionsgrad
(< 0,1) werden in etwa 4OO Gew.-Teilen Pyridin suspendiert und anschließend gemäß Beispiel B in Lösung gebracht.■
Danach fügt man Propionsäureanhydrid in zur Erzielung des ge-
- 37 709809/1084
74-2141
wünschten Substitutionsgrades und zum Verbrauch jeglichen Restwassers im Ausgangsmaterial ausreichenden Mengen hinzu.
Etwa 500 Gew.-Teile Propionsäureanhydrid werden während 2 Std. zugesetzt, wobei man die Temperatur bei etwa 82,20C
(etwa 18O0P) hält. Nach etwa 2 Std. langem Durchmischen bei
82,20C (1800E) setzt man während 30 Min. etwa 77 Gew.-Teile
festes Bernsteinsäureanhydrid zu. !fach etwa 2 Std. langem Durchmischen bei 82,20C (1800F) kühlt man das Reaktionsgemisch
ab und isoliert das Produkt durch Eingießen in einen hohen Wasserüberschuß. Das Produkt wird ausgewaschen und im
Vakuumofen getrocknet.
Dextrinacetat-hexahydrophthalat mit niedrigem Molekulargewicht
(Substitutionsgrad = 0,5/1>0)
Etwa 162 Gew.-Teile (trockene Basis) eines handelsüblichen, stark umgewandelten gelben Dextrins mit einem D.E.-Wert von
etwa 5 werden gemäß Beispiel B in etwa 175 Gew.-Teilen Pyridin suspendiert und anschließend in Lösung gebracht.
Danach versetzt man das Gemisch zum Verbrauch des im System enthaltenen Eestwassers mit Essigsäureanhydrid. Inschließend
fügt man innerhalb von 2 Std. bei einer Temperatur von etwa 82,20C (etwa 1800F) etwa 51 Gew.-Teile Essigsäureanhydrid
hinzu. Man hält den Ansatz 2 Std. bei 82,20C (1800F) und
versetzt ihn danach während einiger Stunden unter Aufrechterhai tung derselben Temperatur mit etwa 152 Gew.-Teilen Hexahydrophthalsäureanhydrid.
Dann rührt man das Reaktionsgemiseh weitere 2 Std. bei einer Temperatur von weniger als 93,30C
(2000F) und kühlt es anschließend ab. Man isoliert das Produkt
in fester Form, indem man den Ansatz in einen Überschuß
von auf einen pH-Wert von 2 bis 3 eingestelltem Wasser eingießt. Die festen Anteile werden isoliert, ausgewaschen und
getrocknet, wobei man einen festen, gemischten Stärkeester erhält.
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7 09809/1084
Hydrolysiertes Stärkebutyrat-anthranilat (Substitutionsgrad = 0,8/2,0
Etwa 50 Gew.-Teile einer hydrolysierten Stärke mit einem
D.E.-Wert von 10 und einem !Feuchtigkeitsgehalt von etwa
2,6 Gew.-^ werden in etwa 200 G-ew.-Teilen Dimethylformamid
suspendiert und anschließend unter Rühren und Erwärmen auf etwa 71»10C (etwa 1600F) in Lösung gebracht. Danach fügt man
innerhalb von 30 Min. etwa 50 Gew.-Teile Buttersäureanhydrid hinzu, wobei man die Temperatur bei 82,20C (1800P) hält.
Hierauf hält man das Reaktionsgemisch etwa 2,5 Std. bei der genannten Temperatur und versetzt es anschließend innerhalb
von 90 Min. bei 82,20C (18O0I) tropfenweise mit einer Lösung
von etwa 90 Teilen mit einem Gehalt von 98 Gew.-Teilen Isatosäureanhydrid und 400 Gew.-Teilen Dimethylformamid.
Hierauf hält man das Reaktionsgemisch einige Stunden bei 82,20C und kühlt es danach ab. Durch Eingießen in einen
Wasserüberschuß wird ein gemischtes Stärkeesterprodukt isoliert. Das Produkt wird ausgewaschen und anschließend getrocknet
.
Enzymhydrolysiertes Stärkebutyrat-phthalat (Substitutionsgrad = 1,3/0,5)
Man suspendiert 50 g ganze Maisstärke in 500 g Wasser und stellt den pH-Wert mit Uatriumcarbonatlösung auf 6,5 bis
7»5 ein. Dann fügt man 0,15 g bakterielle α-Amylose hinzu
(.AMYLIQ Concentrate, Wallerstein Co.). Die Stärke wird bei 1750C gelatinisiert. Man hält den Ansatz 1 Std. bei 79,40C
(1750E) und erhitzt ihn dann innerhalb von 45 Min. auf 96,10C
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709809/1084
26393^9
F)» wobei 80 g Wasser überdestilliert werden. Danach kühlt man das Gemisch auf Raumtemperatur ab, schützt es mit
einem Bakterizid und gießt es zur Isolierung des gebildeten Hydrolysate in überschüssiges Äthanol ein.
Etwa 25 Gew.-Teile der Torgenannten enzymhydrolysierten
Stärke (D.E. = 0), welche etwa 3 # Feuchtigkeit enthält, werden in 200 Teilen Pyridin suspendiert und gemäß Beispiel
B in Lösung gebracht. Danach fügt man innerhalb von 40 Min. bei 82,20C (1800I1) etwa 37 Gew.-Teile Buttersäureanhydrid
hinzu. Man hält das Reaktionsgemisch sodann etwa 3 Std. bei 82,20C (1800F) und versetzt es anschließend mit
11 Gew.-Teilen festem Phthalsäureanhydrid. Dann hält man ..as Gemisch weite.* 3 Std. bei 82,20C (1800F), kühlt es
ab und isoliert das P: rdukt durch Eingießen des Gemisches in kaltes Wasser.
Hydrolvsiertes Stärkeacetat-octenylsuccinat (Substitutionsgrad = 0,2/0,5)
Gesamt-Substitutionsgrad =0,7
Etwa 166 Gew.-Teile einer hydrolysierten Stärke mit niedrigem
Molekulargewicht, einem D.E.-Wert von 10 und einem Feuchtigkeitsgehalt
von etwa 2,6 Gew.-^ werden in 175 Gew.-Teilen Pyridin suspendiert und anschließend durch Bewegen bei
Temperaturen bis zu 65,60C (1500F) in Lösung gebracht. Danach
fügt man während einer Stunde etwa 45 Gew.-Teile Essigsäureanhydrid hinzu, wobei man die Reaktionstemperatur unterhalb
93,30C (2000F) hält. Nach 30-minütigem Stehenlassen
fügt man während 1 Std. bei Temperaturen von weniger als 93,30C (2000F) etwa 105 Gew.-Teile n-Octenylbernsteinsäureanhydrid
hinzu. Dann rührt man das Gemisch eine weitere Stun-
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709809/1084
74-2H1 νμ 2639343
de "bei derselben Temperatur und kühlt es hierauf ab. Das
Produkt wird durch. Eingießen des Reaktionsgemisches in kaltes,
angesäuertes Wasser (pH-Wert etwa 2 bis 3) isoliert.
Ein spezielles Beispiel für die verschiedenen Materialien, welche Stärke mit einem Durchschnittsmolekulargewicht bis etwa
100 000 liefern, ist eine unter der Bezeichnung "Getreidefeststoffe" im Handel erhältliche hydrolysierte Stärke, welche
etwa 20 fo hydrolysierte Stärkeketten mit weniger als sieben wiederkehrenden Anhydroglucoseeinheiten und etwa 80 $
hydrolysierte Stärkeketten mit sieben oder mehr wiederkehrenden Anhydroglucoseeinheiten enthält. Das Durchschnittsmolekulargewicht
dieser hydrolysierten Stärke ist so bemessen, daß eine zum Gießen geeignete Viskosität aufweisende Lösungen
in Wasser oder bestimmten organischen Lösungsmitteln mit einem Peststoffgehalt von 50 "fo oder mehr hergestellt werden
können.
Im Vergleich zu den hochmolekularen, geringfügig substituierten Stärkeestern weisen die erfindungsgemäßen hochsubstituierten
gemischten Stärkeester zahlreiche Vorteile auf, insbesondere hinsichtlich der Löslichkeitsmerkmale. Bei einem
vorgegebenen Substitutionsgrad (z.B. im Bereich von 0,5 bis 3,0) sind die niedermolekularen gemischten Stärkeester z.B.
in einer größeren Zahl von Lösungsmitteln löslich. Die breite Variationsmöglichkeit hinsichtlich des Substitutionsgrades
und der Art der Estergruppen ermöglicht es ferner, Stärkeester mit geregelten Eigenschaften herzustellen, so daß diese
für die Verwendung in einem speziellen Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch (geeignete Lösungsmittel sind Wasser,
organische Flüssigkeiten und verschiedene Kombinationen von organischen Lösungsmitteln und Wasser) "zugeschnitten" werden
können.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Stärkeester können Lösungen
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709809/108/;
mit einer zum G-ießen geeigneten Viskosität bei einem leststoffgehalt
von 50 bis 60 fo (oder darüber) hergestellt werden,
wogegen die höhermolekularen Ester mit geringeren Substitutionsgraden bei einem niedrigeren Eeststoffgehalt Lösungen
mit wesentlich höherer Viskosität ergeben. Die mit Hilfe der erfindungsgemäßen Stärkeester ermöglichte Kombination
eines hohen leststoffgehalts und einer niedrigen Viskosität ist von besonderem Wert für die Überzugstechnik, bei
der eine hohe Polymerkonzentration pro Einheitsvolumen des Lösungsmittels angestrebt wird.
Stärkeester mit niedrigem Substitutionsgrad (z.B. von weniger als 0,1) besitzen Eigenschaften, welche sich von jenen
der hydrolysierten Stärke vor der Veresterung nur wenig unterscheiden.
Demgegenüber weisen die hier beschriebenen hochsubstituierten gemischten Ester zahlreiche unterschiedliche
Eigenschaften aufgrund der Variierung der Art der Estergruppen und des Substitutionsgrades auf. Somit können erfindungsgemäß
gemischte Stärkeester erzeugt werden, welche eine bestimmte Löslichkeit, Reaktivität, Kristallinität,
Permeabilität, einen bestimmten Schmelzpunkt, spezielle filmbildende Eigenschaften u.a. aufweisen. Die vorgenannten
Eigenschaften und Parameter werden hauptsächlich durch Änderung des Substitutionsgrades sowie der Beziehung und/oder
Mengenverhältnisse der verschiedenen Anhydride, aus welchen die Ester hergestellt werden, variiert.
Obwohl sich die erfindungsgemäßen gemischten Stärkeester insbesondere für Überzugszwecke, beispielsweise zur Herstellung
von Filmen aus wäßrigen und/oder organischen Medien, Pulverbeschichtungen u.a. zum Zwecke des Schutzes verschiedener
Oberflächen, eignen, bestehen auch andere Anwendungsmöglichkeiten für diese Ester. Sie können beispielsweise für
Arzneistoffe, Textilien, Klebstoffe und insbesondere als Zusätze in der Papierindustrie, als Dispergiermittel, bei-
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709809/1084
spielsweise für Pigmentdispersionen in wäßrigen Medien, und für verschiedene andere, dem Fachmann ersichtliche
Zwecke verwendet werden.
Die gemischten Ester können mit wasserlöslichen oder in Wasser dispergierbaren Yernetzungsmitteln, beispielsweise
Epoxy- oder Amin-Vernetzungsmitteln, wie Hexamethoxymethylmelamin
oder Harnst off-Formaldehyd, in Wasser und/ oder organischen Medien (z.B. einem Gemisch aus 80 Gew.-$
Wasser sowie 20 Gew.-% Butylcellοsolve) kombiniert werden.
Die wäßrigen Überzugsmittel können verschiedene Pigmente, wie Titandioxid, enthalten. Man kann die Überzugsmittel
auf ein Substrat (wie Stahl) aufbringen und thermisch zu einem dauerhaften Schutzüberzug mit unterschiedlichem
Glanz härten. Die in den Überzügen als Bindemittel fungierenden Stärkederivate sind in neutralem oder saurem Wasser
praktisch unlöslich. Sie können jedoch durch Umsetzung mit einer Base, wie Natriumhydroxid, Ammoniumhydroxid oder einem
Amin, z.B. Triäthanolamin oder Dimethyläthanolamin, solubilisiert
werden, wobei undurchsichtige oder klare Lösungen erhalten werden. Nach Zugabe eines Vernetzungsmittels
kann das Überzugsmittel mit Hilfe herkömmlicher Vorrichtungen, z.B. einer Luftspritzpistole, appliziert und thermisch zu
einem einen hohen Glanz aufweisenden, wasserbeständigen
Schutzüberzug mit außergewöhnlicher Härte und Lösungsmit-· telbeständigkeit gehärtet werden.
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Verwendung erfindungsgemäßer
anionischer carboxylhaltiger gemischter Stärkeester in Überzugsmitteln.
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709809/108A
Aliphatisclie Carbonsäureester von hydrolysierter
Stärke» "welche durch Zugabe einer Base wasserlöslich gemacht werden können
Aeetat-succinat 1»7/0,4
Propionat-succinat 2,3/0,5
Butyrat-succinat 2,3/0,5
Beispiel 1
Rezeptur für ein cosolvensfreies Starkepropionatsuccinat-Überzugsmittel
Komponente | Gew.-Teile |
Hydrolysiertes Stärkepropionat- succinat (Substitutionsgr>ad = 2,3/0,5) |
210 |
Wasser | 484 |
Dimethyläthanolamin | 15 |
Methyloliertes Melamin* | 90 |
Titandioxid | 225 |
Butvlcellosolve | 26 |
* z.B. Resimene 730 oder Gymel 303
Diese gemischten Stärkeester eignen sich für die Herstellung von "Überzugsmittel·!! mit hohem !Feststoffgehalt", von welchem mindestens
80 Gew.-^ (bezogen auf die gesamte Zusammensetsung) im
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erzeugten PiIm verbleiben und höchstens etwa 20 Gew.-?£ als
flüchtige Substanzen in die Umgebung freigesetzt werden. Die mit einem geeigneten Yernetzungsmittel kombinierten gemischten
Stärkeester eignen sich somit für die Herstellung von Überzugsmitteln mit hohem !Feststoffgehalt. Biese Überzugsmittel
können entweder klar oder pigmentiert sein, wie die nachfolgenden Beispiele erläutern.
Komponente Gew.-Teile
Stärkeacetat-succinat,
gemischter Ester mit einem Substitutionsgrad von 1,0/1,0 60
gemischter Ester mit einem Substitutionsgrad von 1,0/1,0 60
Butylcellosolve 20
1,4-Butandioldiglycidyläther 20
Man stellt aus den vorgenannten Komponenten eine Lösung her, welche ein klares, homogenes Gemisch von geringer
Viskosität bildet, das sich leicht gießen und handhaben bzw. verarbeiten läßt. Wenn man das Gemisch als Überzugsmittel
einsetzt und auf die Härtungstemperatur erhitzt,
verflüchtigt sich lediglich der Äthylenglykolmonobutyläther, während die übrigen Komponenten durch Wechselwirkung
einen klaren, dauerhaften Film mit Schutzqualität ergeben. Mach Bedarf kann eine Lösung der vorgenannten Bestandteile
zur Verringerung der Viskosität für die spezielle Applikationsmethode,beispielsweise
das Spritzverfahren, mit Wasser verdünnt werden. Wenn ein pigmentierter Überzug gewünscht
wird, kann man das Überzugsmittel durch Einverleibung der erforderlichen Mengen an TiO2 oder anderer Pigmente modifizieren,
wobei der hohe leststoffgehalt des Systems aufrechterhalten
wird. Als Vernetzungsmittel können beispielsweise verschiedene bekannte Verbindungen mit funktioneilen
.- 45 -
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Isocyanat-» methylolierten Amino-, alkylierten imino-
oder Epoxygruppen verwendet werden. !Ferner können "bei der
Herstellung der Überzugsmittel verschiedene andere bekannte
Vernetzungsmittel mit reaktiven funktionellen Gruppen mit den
carboxylhaltigen Stärkeestern eingesetzt werden.
Die nachstellenden Beispiele veranschaulichen pigmentierte wäßrige überzugsmittel.
Hydrolysiertes Stärkeacetat-succinat
(Substitutionsgrad = 1,7/0,5) 75
Araldite ED-2
(1,4-Butandioldiglycidyläther) 25
Wasser 136
Butylcellosolve 34
70
Das obige überzugsmittel wird nach herkömmlichen Methoden
auf ein Metallsubstrat aufgebracht und etwa 15 Min. bei
162,8°C (3250I1) gehärtet.
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709809/1084
74-2H1 M>
2633349
Komponente | Gew.-Teile |
Hydrolysierter Stärkepropionat- | |
succinatester | 21,0 |
Cymel 303 (Vernetzungsmittel) | 9,0 |
Dimethyläthanolamin | 1,5 |
IiO2 | 22,6 |
Wasser | 42,9 |
Butylcellosolve | 3,0 |
In diesem Falle "besteht das gesamte Bindemittel aus 70 $ des
Stärkeesters und 30 $ des Melamin-Vernetzungsmittels. Has Lösungsmittel
"besteht insgesamt aus 93,5 $ Wasser und 6s 5 i°
Butylcellosolve. Das Überzugsmittel wird nach herkömmlichen
Spritzmethoden appliziert und 15 Min. "bei 162,80O (3250F) gehärtet. ►
Die die erfindungsgemäßen gemischten Stärkeester enthaltenden
"Überzugsmittel können wirksame Anteile (z.B. "bis zu etwa
60 Gew.-^, vorzugsweise bis zu etwa 30 Gew.-^, "bezogen auf
den Überzug) mindestens eines Pigments enthalten. Ils Pigmente dienen insbesondere anorganische Pigmente, wie Titandioxid
oder Zinkoxid, verschiedene organische Pigmente, wie Phthalocyaninblau oder -grün, die Chromate, wie Bleichromat, Molybdatorange,
Zinksulfid, die Erdalkalisulfate, wie Bariumsulfat, Ton, Glimmer, die Carbonate, wie Calciumcarbonat, Kieselsäure,
Cadmiumgelb, Chromoxide, Ruß, .Antimonoxid» Chromgrün und verschiedene
Kombinationen von anorganischen und organischen Pigmenten.
Außerdem können den Überzugsmitteln zur Verbesserung der Pigmentdispersion
verschiedene Pigmentdispergiermittel, wie Polyäther, SuIfolignine, Pyrophosphate, Gummiarabikum, Silikate,
Sulfonate oder verschiedene andere wasserlösliche Dis-
- 47 709809/1084 .
pergiermittel, einverleibt werden. Weitere einverleibbare
Bestandteile sind Schutzkolloide oder Verdickungsmittel, wie Carboxymethylcellulose, Polyacrylate, Alginate, Methylcellulose»
Hydroxyäthylcellulose und verschiedene Gefrierschutzmittel, wie Äthylenglykol oder Propylenglykol. Außerdem
kann man den überzugsmitteln zur Inhibierung ihres Abbaus Bakteriozide und Fungizide, wie halogenierte Acetylenalkohole,
Phenole oder Salze von Phenolen (einschließlich der halogenierten Phenole, wie von Trichlorphenol), einverleiben.
Die Erfindung wurde im Hinblick auf mehrere spezielle Ausführungsformen
erläutert; es existieren jedoch weitere Ausführungsformen und Abwandlungen, welche ebenfalls innerhalb
des erfindungsgemäßen Rahmens liegen.
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709809/1084
Claims (49)
1. J Gemischte Stärkeester» gekennzeichnet durch ein durchschnittliches
Molekulargewicht bis zu etwa 100 000 und einen durchschnittlichen Substitutionsgrad von etwa 0»5
bis 3,0, wobei mindestens etwa 0,1 des Gesamt-Substitutionsgrades
auf Carboxylsubstituenten aufweisende Estergruppen entfallen, und wobei sich die Stärkeester von
(a) hydrolysierter Stärke mit niedrigem Molekulargewicht und deren Derivaten mit mehreren Anhydroglucoseeinheiten
und
(b) mindestens etwa 0,5 Mol eines Acylierungsmittels für jede Anhydroglucoseeinheit der hydrolysierten
Stärke oder ihrer Derivate
ableiten,
wobei das Acylierungsmittel aus
(1) etwa 0,1 bis 2,9 Mol mindestens eines Anhydrids einer Polycarbonsäure und
(2) etwa 0,1 bis 2,9 Mol mindestens eines Anhydrids einer Monocarbonsäure und/oder mindestens eines
Säurehalogenids einer Monocarbonsäure
besteht.
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709809/1084 ORKaINAt INSPECTED
SX)
2. Stärkeester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet» daß das Anhydrid der Polyearbonsäure ein Monoanhydrid einer
Dicarbonsäure ist.
Dicarbonsäure ist.
3. Stärkeester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Anhydrid der Polycarbonsäure ein Monoanhydrid
einer Tricarbonsäure ist.
daß das Anhydrid der Polycarbonsäure ein Monoanhydrid
einer Tricarbonsäure ist.
4. Stärkeester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Anhydrid der Polycarbonsäure ein Dianhydrid einer
Tetracarbonsäure ist.
Tetracarbonsäure ist.
5. Stärkeester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Carbonsäureanhydride ein heterocyclisches
Anhydrid ist.
6. Stärkeester nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das heterocyclische Anhydrid Isatosäureanhydrid ist.
7. Stärkeester nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Diearbonsäuremonoanhydrid ein aromatisches Diearbonsäuremonoanhydrid
ist.
8. Stärkeester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polycarbonsäureanhydrid ein cyclisches Dicarbonsäureanhydrid
mit mindestens 3 Kohlenstoffatomen pro Molekül
ist.
ist.
9. Stärkeester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Monocarbonsäureanhydrid ein aliphatisches Monocarbonsäureanhydrid
ist.
10. Stärkeester nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet, daß
das aliphatische Monocarbonsäureanhydrid ein niederes
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709809/1084
aliphatisches Monocarbonsäureanhydrid mit 2 Ms 8 Kohlenstoffatomen
pro Molekül ist.
11. Stärkeester nach Anspruch 1» dadurch gekennzeichnet» daß
das Monocarbonsäureanhydrid ein aromatisches Monocarbonsäureanhydrid ist.
12. Stärkeester nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet» daß
das aromatische Monocarbonsäureanhydrid Phthalsäureanhydrid ist.
13. Stärkeester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eines der Säurehalogenide der Monocarbonsäuren ein Säurechlorid einer aliphatischen Monocarbonsäure ist.
14. Stärkeester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet» daß
mindestens eines der Säurehalogenide der Monocarbonsäuren ein Säurechlorid einer aromatischen Monocarbonsäure ist.
15. Stärkeester nach Anspruch 14» dadurch gekennzeichnet, daß
das Säurechlorid der aromatischen Monocarbonsäure Benzoylchlorid ist.
16. Stärkeester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet» daß
sich die Ester von
(1) mindestens einem Anhydrid einer Dicarbonsäure und
(2) mindestens einem Anhydrid einer aliphatischen Monocarbonsäure
ableiten.
17. Stärkeester nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet» daß
das Anhydrid der Dicarbonsäure ein Anhydrid einer aromatischen Dicarbonsäure ist.
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74-2141 ^k 2639343
18. Stärkeester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie sich von
(1) mindestens einem cyclischen Dicarbonsäureanhydrid und
(2) mindestens einem aliphatischen Monocarbonsäureanhydrid
ableiten.
19. Stärkeester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie sich von
(1) mindestens einem aliphatischen Polycarbonsäureanhydrid und
(2) Isatosäureanhydrid ableiten.
20. Stärkeester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie sich von
(1) mindestens einem aliphatischen Dicarbonsäureanhydrid und
(2) mindestens einem Säurehaiοgenid einer Monocarbonsäure
ableiten.
21. Stärkeester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die hydrolysierte Stärke verzweigte und lineare Anhydroglucoseeinheiten
aufweist und einen Dextrose-Äquivalentwert
(D.E.) bis zu 40 besitzt.
22. Stärkeester nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die hydrolysierte Stärke im wesentlichen aus linearen Anhydroglucoseeinheiten
besteht.
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709809/1084
23. Stärkeester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie sich von etwa 0,5 his 3,0 Mol des Acylierungsmittels
pro Anhydroglucoseeinheit der Stärke ableiten.
24. Stärkeester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie Durchschnit.taniolekulargewichte bis etwa 80 000 und einen durchschnittlichen
Substitutionsgrad von mindestens 1,0 .aufweisen, wobei mindestens etwa 0,1 des Substitutionsgrades
auf Carboxylsubstituenten aufweisende Estergruppen entfällt, welche sich von Anhydriden von Dicarbonsäuren .
ableiten.
25. Gemischte Stärkeester, gekennzeichnet durch ein durchschnittliches
Molekulargewicht bis zu etwa 100 000 und einen durchschnittlichen Substitutionsgrad von etwa 0,5
bis 3»0, wobei mindestens etwa 0,1 des Gesamt-Substitutionsgrades
auf Carboxylsubstituenten aufweisende Estergruppen entfällt , und wobei sich die Stärkeester von
(a.) hydrolysierter Stärke mit niedrigem Molekulargewicht
und deren Derivaten mit einem Dextrose-Äquivalentwert (D.E.) bis etwa 40 und mehreren Anhydroglucoseeinheiten
und
(b) mindestens etwa 1,0 Mol eines Acylierungsmittels pro Anhydroglucoseeinheit der hydrolysierten Stärke oder
ihrer Derivate
ableiten,
wobei das Acylierungsmittel aus
(1) etwa 0,3 bis 2,3 Mol mindestens eines Anhydrids einer Polycarbonsäure und
(2) etwa 0,7 bis 2,7 mindestens eines Anhydrids einer Monocarbonsäure und/oder mindestens eines Säurehalogenids
einer Monocarbonsäure
besteht.
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7 0 9 8 0 9/1084 °HfGINAL'
26. Verfahren zur Herstellung von gemischten Stärkeestern,
welche ein Ihirchschnittsinolekulargewicht "bis zu etwa
100 000 und einen durchschnittlichen Substitutionsgrad von etwa 0,5 his 3»0 aufweisen» wobei mindestens etwa
0,1 des Gesamt-Substitutionsgrades auf Carboxylsubstituenten aufweisende Estergruppen entfällt, dadurch gekennzeichnet,
daß man in einem organischen Medium hei Temperaturen bis etwa 150#C
(a) hydrolysierte Stärke mit niedrigem Molekulargewicht und deren Derivate mit mehreren Anhydroglucoseeinheiten
und
(b) mindestens etwa 0,5 Mol eines Acylierungsmittels pro Anhydroglucaseeinheit der hydrolysierten Stärke und
ihrer Derivate
zur Umsetzung bringt, wobei das Acylierungsmittel aus
(1) etwa 0,1 bis 2,9 Mol mindestens eines Anhydrids einer Polyearbonsäure und
(2) etwa 0,1 bis 2,9 Mol mindestens eines Anhydrids einer
Monocarbonsäure und/oder mindestens eines Säurehalogenids einer Monocarbonsäure
besteht.
27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Anhydrid ein heterocyclisches Anhydrid ist.
28. Verfahren nach Anspruch 27» dadurch gekennzeichnet, daß
das heterocyclische Anhydrid Isatosäureanhydrid ist.
29. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß
das Polycarbonsäureanhydrid ein aromatisches Dicarbonsäureanhydrid ist.
30. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß
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09809/1084
OHfQJNA INSPECTED
das Monocarbonsäureanhydrid ein aliphatiseiles Monocarfocnsäureanhydrid
ist.
31. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet» daß
das Säurehalogenid der Monocarbonsäure ein Säureehloriu einer aliphatischen Monocarbonsäure ist.
32. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet» daß sich die gemischten Stärkeester von
(1) mindestens einem Anhydrid einer Dicarbonsäure und
(2) mindestens einem Anhydrid einer Monocarbonsäure
ableiten.
ableiten.
33. Verfahren nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, da§
das Anhydrid der Monocarbonsäure ein Anhydrid einer aliphatischen Monocarbonsäure ist.
34. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß sich die gemischten Stärkeester von
(1) mindestens einem Anhydrid einer aromatischen Polycarbonsäure und
(2) mindestens einem Anhydrid einer aliphatischen Monocarbonsäure
ableiten.
35. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß
das organische Medium wasserfrei ist und mindestens ein organisches lösungsmittel beinhaltet.
36. Verfahren nach Anspruch 35» dadurch gekennzeichnet, daß das organische lösungsmittel Pyridin enthält.
37. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionstemperatur bis zu etwa 850C beträgt.
- 55 709809/1084 .
74-2141
38. Verwendung eines gemischten Stärkeesters, welcher ein Durchschnittsmolekulargewicht bis zu etwa 100 000 und
einen durchschnittlichen Substitutionsgrad von 0,5 Ms 3,0 aufweist, wobei mindestens etwa 0,1 des G-esamt-Substitutionsgrades
auf Carboxylgruppen enthaltende Estergruppen entfällt, welcher Stärkeester sich von
(a) hydrolysierter Stärke mit niedrigem Molekulargewicht und deren Derivaten mit mehreren Anhydroglucoseeinheiten
und
(b) mindestens etwa 0,5 Mol eines Acylierungsmittels pro Anhydroglucoseeinheit der hydrolysieren Stärke
und ihrer Derivate
ableitet, wobei das Acylierungsmittel aus
(1) etwa 0,1 bis 2,9 Mol mindestens eines Anhydrids einer Polycarbonsäure und
(2) 0,1 bis 2,9 Mol mindestens eines Anhydrids einer Monocarbonsäure und/oder mindestens eines Säurehalogenids
einer Monocarbonsäure
besteht,
mit bis zu etwa 50 G-ew.-jS (bezogen auf den Stärkeester)
eines Yernetzungsmittels und 0 bis etwa 60 Gew.-^ (bezogen
auf den Stärkeester) eines Pigments, zur Herstellung von Überzügen.
39. Verwendung nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet, daß man Wasser, ein Amin als Vernetzungsmittel und Titandioxid
als Pigment einsetzt.
40«, Verwendung nach Anspruch 39, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Amin ein Alkoxymethylmelamin einsetzt.
41. Stärkeester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das hydrolysierte Stärkederivat mit niedrigem Molekular-
- 56 709809/1 084
74-2141
gewicht einen SuTdstitutionsgraa von weniger als 0,1 aufweist.
42. Stärkeester nach Anspruch 41» dadurch gekennzeichnet» daß
das hydrolysierte Stärkederivat mit niedrigem Molekulargewicht ein Esterderivat ist.
43. Stärkeester nach Anspruch 41» dadurch gekennzeichnet, daß
das hydrolysierte Stärkederivat mit niedrigem Molekulargewicht ein Itherderivat ist.
44· Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß
das hydrolysierte Stärkederivat mit niedrigem Molekulargewicht einen Substitutionsgrad von weniger als 0,1 aufweist.
das hydrolysierte Stärkederivat mit niedrigem Molekulargewicht einen Substitutionsgrad von weniger als 0,1 aufweist.
45. Verwendung nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet, daß das hydrolysierte Stärkederivat mit niedrigem Molekulargewicht
einen Substitutionsgrad von weniger als 0,1 aufweist.
46. Stärkeester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Carboxylsubstituenten der Estergruppen mit einer anorganischen
Metallverbindung umgesetzt wurden.
47. Stärkeester nach Anspruch 46, dadurch gekennzeichnet, daß die anorganische Metallverbindung eine Alkalimetall- oder
Erdalkalimetallverbindung ist.
48. Stärkeester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Carboxylsubstituenten der Estergruppen mit einem
Amin umgesetzt wurden.
Amin umgesetzt wurden.
49. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Carboxylsubstituenten der Estergruppen mit einer anorganischen Metallverbindung umsetzt.
man die Carboxylsubstituenten der Estergruppen mit einer anorganischen Metallverbindung umsetzt.
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sr
50β Verwendung nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet, daß
die Carboxylsubstituenten der Estergruppen mit einer
anorganischen Metallverbindung umgesetzt wurden.
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