DE1767749B2 - Ausflockungsverfahren unter Ver wendung modifizierter anionischer Poly mensate - Google Patents
Ausflockungsverfahren unter Ver wendung modifizierter anionischer Poly mensateInfo
- Publication number
- DE1767749B2 DE1767749B2 DE1767749A DE1767749A DE1767749B2 DE 1767749 B2 DE1767749 B2 DE 1767749B2 DE 1767749 A DE1767749 A DE 1767749A DE 1767749 A DE1767749 A DE 1767749A DE 1767749 B2 DE1767749 B2 DE 1767749B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- flocculant
- anionic
- modified
- weight
- polymer
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/52—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
- C02F1/54—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities using organic material
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Hydrology & Water Resources (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Water Supply & Treatment (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Separation Of Suspended Particles By Flocculating Agents (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Koagulieren von in wäßrigen Systemen und
insbesondere in Systemen, die mittels anionischer Ausflockung mittel koagulierbar sind, verteilten Feststoffen.
Es ist bekannt, daß Verfahren zur Ausflockung von
in wäßrigen Systemen verteilten Feststoffen durch die Verwendung von Polyelektrolyten begünstigt werden,
welche Ladungen besitzen, die entgegengesetzt den
Ladungen sind, welche geladene Stellen auf den verteilten Feststoffen aufweisen, so daß sie von diesen
anaezosen werden. Man nimmt ganz allgemein an, daß die~Ausflockung oder Koagulierung der verteilten
Feststoffe nach wenigstens zwei Methoden gefordert «erden kann. Die Ladungen auf den \erteilten
Teilchen werden durch das Ausflockungsmittel neutralisiert, so daß eine Koagulierun? infolge Vander-Waalscher
Kräfte ermöglicht wird. Zusätzlich nimmt man an, daß Polyelektrolytmoleküle mit ausreichend
hohem Molekulargewicht verschiedene Teilchen durch
eine Brückenbildung miteinander verbinden und auf diese Weise zur Bildung großer Flocken beitragen.
Wenn auch die vorstehend diskutierten theoretischen
Mechanismen für einige Zwecke von Hilfe sind, so
treten dennoch bei der Durchführung einer Ausflockung in der Praxis einige Parameter auf, die man
noch nicht beherrscht und in einigen Fällen überhaupt noch nicht erkannt hat. Folglich basieren die Entwicklungsarbeiten
auf diesem Gebiet oft auf reiner Empirie. Bei jedem Ausflockungsverfahren bestehen
zwei der wichtigsten Kriterien in der Ausflockungsgeschwindigkeit und in der letztlich erhaltenen Klarheit
der Flüssigkeit nach der Feststoffabtrennung. Die Ausflockungsgeschwindigkeit bestimmt, wie schnell
eine Suspension verarbeitet werden kann, d. h. wie groß eine Anlage für eine gegebene Fließgeschwindigkeit
sein muß. Die Klarheit ist natürlich ein Maßstab für den Erfolg. Insbesondere im Hinblick auf die Ausflockung
und Klärung wäßriger Abfallösungen eröffnet sich noch ein breites Feld, auf welchem Verbesserungen
erzielt werden können.
Es ist bekannt, daß wasserlösliche Polymerisate mit entgegengesetzten Ladungen auf ionischem Wege in
einer wäßrigen Lösung unter Bildung eines Niederschlags oder manchmal unter Bildung eines Gels
oder eines breiartigen Koazervats reagieren (vgl. beispielsweise F u ο s s und S a d e c k, Science, 110,
S. 552 [1949], und Michaels Industrial and Engineering
Chemistry, 57, S. 32 [1965]). Ferner wurde vermutet, daß doppelte Systeme aus kationischen und anionischen-Ausflockungsmitteln
eine verbesserte Ausflockung zur Folge haben (vgl. Wands worth und C u 11 e r,
Minimi Engineering, Transactions A.I.M.E., 205,
S. 83O" [1956]).
Es wurde nun gefunden, daß anionische Polymerisat-Ausflockungsmittel
(Ausflockungsgrad, d. h. hohes Molekulargewicht) durch bestimmte kationische wasserlösliche Aminopolymerisate modifiziert werden
können, wobei in überrascric.^er Weise verbesserte
^usflockungsergebnisse erzielt wenden. Wesentlich
für die Herstellung derart müdiiizierter anionischer
polymerisate ist die Verwendung kanonischer Polymerisate,
welche sich dadurch auszeichnen, daß sie im :. wesentlichen frei von quaternären Ammoniumgruppen
sind und eine Vielzahl von funktioneilen S'.ickstofferuppen
in Form sekundärer und oder tertiärer Amineruppen aufweisen. Die Aminpolymerisate sind
vorzugsweise wasserlöslich und besitzen ein durchschnittliches Molekulargewicht von wenigstens 1000.
Die \orliegende Erfindung betrifft daher ein modifiziertes anionisches Ausflockungsmittel sowie ein
verbessertes Verfahren zum Ausflocken \on festen Materialien, die in einer wäßrigen Lösung suspendiert
sind, wobei sowohl anionische als auch kaiionische Ausflockungsriitel eingesetzt werden. Ein wesentliches
Merkmal der Erfindung besteht darin, daß ein anionisches Ausflockungsmittel mit hohem Molekulargewicht
in einer wäßrigen Lösung mit einem kationisehen Ausflockungsmittel modifiziert wird, das im
wesentlichen frei von quaternären Ammoniumgruppen ist und eine Vielzahl von sekundären und oder tertiären
Amingruppen enthält. Das auf diese Weise in einer \erdünnten Lösung modifizierte Ausflockungsmittel
wird anschließend zum Ausflocken von feinverteilten Feststoffen verwendet. Gute Ergebnisse werden dann
erzielt, wenn das anionische Ausflockungsmittel in Gegenwart einer solchen Wa..sermenge modifiziert
wird, daß eine Lösung erhalten wird. Me wenigstens
0.1 Gewichtsprozent und vorzugsw .ise wenigstens 1 Gewichtsprozent
des modifizierten Ausflockungsmittels enthält. Gewöhnlich wird diese Lösung vor ihrer Verwendung
als Ausflockungsmittel weiter mit Wasser \c\liinnt.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Ausflockungsmittel ist es gewöhnlich zweckmäßig. 3 bis
50 und vorzugsweise 5 bis 15 Gewichtsteile Jes anionischen Ausflockungsmittels mit jeweils 1 Gewichtsteil
des kationischen Ausflockungsmittels zu vermischen. Das anionische Ausflockungsmittel kann
dadurch modifiziert werden, daß es in Form eines im wesentlichen trockenen Pulvers in eine wäßrige Lösung
des kationischen Polymerisats unter kräftigem Rühren eingemengt wird. Besonders geeignete erfindungscemäße
anionische Ausflockungsmittel sind die hochmolekularen wasserlöslichen Vinyladditionspolymerisate,
die eine Vielzahl von SuIfonat- und oder Carboxylgruppen
enthalten. Vorzugsweise besitzt das anionische Polymerisat ein Molekulargewicht, welches dazu
ausreicht, daß eine Lösungsviskosität von wenigstens 5 cP erzielt wird, wenn die Viskosität bei einer Temperatur
von 25" C unter Verwendung einer wäßrigen Lösung bestimmt wird, die 0,5 Gewichtsprozent des
anionischen Ausflockungsmittels und 4 Gewichtsprozent
Natriumchlorid enthält.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das verwendete kationische
Ausflockungsmittel ein wasserlösliches Polyalkylenpolyamin- oder Vinyladditionspolymerisat, das eine
Vielzahl von sekundären und/oder tertiären Amingruppen aufweist und ein durchschnittliches Molekulargewicht
von wenigstens 1000 besitzt. Das anionische Ausflockungsmittel ist das Polymerisat eines
Alkali- oder Ammoniumstyrolsulfonats.
Eine fluide Lösung des modifizierten anionischen Polymerisats kann dadurch hergestellt werden, daß
eine wäßrige Lösung eines Aminopolymerisats einer wäßrigen Dispersion oder Lösung des anionischen
Polymerisats zugesetzt wird. Man kann auch derart verfahren, daß man ein pulverisiertes, in Wasser
dispergieren oder in Wasser solubilisiertes anionisches Polymerisat einer wäßrigen Lösung des Aminopolymerisats
zusetzt. Vorzugsweise wird während der Zugabe des einen Polymerisats zu dem anderen
schnell gerührt, wobei das Rühren noch eine kurze Zeitspanne fortgesetzt wird.
Die besten Ergebnisse werden dann erzielt, wenn das modifizierte anionische Polymerisat in Lösungen
hergestellt wird, die eine Gesamtpolymerisat-Feststoffkonzentration
von mehr als 0.! Gewichtsprozent und vorzugsweise von mehr als 0.5 Gewichtsprozent aufweisen.
Normalerweise liegen die Polymeiisatfesistoffe
nicht in einer Menge von über 5 Gewichtsprozent \or. Das Verhältnis von anionischem zu kationischem
Polymerisat sollte größer als 3:1, jedoch niedriger als ungefähr 50: 1 sein. Gegebenenfalls wird das
anionische Ausflockungsmittel in einer Menge verwendet, die dazu ausreicht, ein Verhältnis von ungefähr
5 : 1 bis 15 : 1 des anionischen Ausflockungsmittels zu dem kationischen Aminopolymeiisat. bezogen auf
Gewichtsbasis, zu schaffen.
Gegebenenfalls kann dem Konzentrat der gemischten Polymerisate zur Herstellung verdünnterer Einsatzlösungen
eine weitere Menge an Wasser zugesetzt werden. Gute Ergebnisse werden dann mit den
modifizierten anionischen Polymerisaten erzielt, wenn sie in Form wäßriger Lösungen eingesetzt werden, die
0,05 bis 2 Gewichtsprozent gelöster Polymerisatfeststoffe enthalten.
Es ist darauf hinzuweisen, daß, da ein Polymerisat mit hohem Molekulargewicht verwendet wird und
eine Beibehaltung des Moleku'irgewichts des anionischen Polymerisatausflockungsmittels zur Aufrechterhaltung
der Ausflockungswirksamkeit erwünscht ist, die Art und das Ausmaß des Rührens zur Herstellung
des modifizierten Polymerisats nur derart sein sollen, daß ein gleichmäßiges und schnelles Vermischen
erzielt wird, ohne daß dabei das Polymerisat übermäßigen Scherbedingungen ausgesetzt wird. Beispielsweise
können zu diesem Zweck Schaufelrührer. die sich mit 100 UpM drehen, verwendet werden, wobei
die Rührzeit zwischen 15 Minuten und einigen Stunden schwanken kann. Gelegentlich kann es
erforderlich sein, kräftiger zu rühren, um die Bildung von Klumpen zu vermeiden. Zur Herstellung der
gewünschten Polymerisatlösungen können an Stelle der Schaufel- oder Turbinenmischer andere Bewegungseinrichtungen
verwendet werden, beispielsweise Schütteleinrichtungen, Kaskadierungseinrichtungen, Sprüheinrichtungen
oder hydraulische Strahlvorrichtungen.
Nach der Herstellung des modifizierten anionischen Ausflockungsmittels wird dieses der zu reinigenden
Suspension unter Ausflockungsbedingungen zugesetzt, d. h.. das Polymerisat wird gewöhnlich in Form der
vorstehend angegebenen verdünnten Lösung unter Rühren zugesetzt, um eine Verteilung des Polymerisats
in dem System zu ermöglichen. Nachdem die Verteilung erfolgt ist kann die Ausflockung durch leichtes
Rühren weitergefördert werden. Abschließend wird sich die behandelte Suspension absetzen gelassen oder
einer anderen Methode zur Abtrennung von Feststoffen von Flüssigkeiten, beispielsweise einem Zentrifugieren,
Filtrieren oder Flotieren, unterzogen.
Wäßrige Dispersionen, auf welche die vorliegende Erfindung anwendbar ist, können Suspensionen aus
entweder anorganischen oder organischen Feststoffen oder aus beiden Gruppen derartiger Feststoffe. d-,c
gegenüber einer Ausflockung unter Verwendung anionischer Polymerisate empfänglich sind. <e;n.
Beispielsweise kann erfindungsgemäB ein Koagulieren.
oder Absitzen oder gegebenenfalls eine Koagulierung.
eine Flotation oder eine Filtration unter Verwendung einer Vielzahl wäßriger Suspensionen aus Fettstoffen
durchgeführt werden, beispielsweise unter Verwendung
von wäßrigen Dispersionen von Tonen. Metalloxydniederschlagen. Kohlewäscher-Abwässern. Bohrflüs;igkeiten.
Rohwasstrzufuhren für Haushalts- und Industriezwecke
sowie ganz allgemein von natürlich vorkommenden verschlammten Wässern sowie von Industrie- oder Stadtabwässern. Die modifizierten
erfindungsgemäßen anionischen Polymerisate sind besonders wirksam im Hinblick auf Suspensionen
von organischen Feststoffen, wL beispielsweise Industrie- und Stadtabwässern sowie zur Behandlung
verschiedener Verfahrensströme, die suspendierte organische Feststoffe enthalten. Die Menge des eingesetzten
modifizierten anionischen Polymerisats hängt von dem zu behandelnden System ab. Im allgemeinen
werden jedoch gute Ergebnisse erzielt, wenn 0.05 bis 2 ppm des modifizierten anionischen Polymerisats,
bezogen auf das Gewicht des behandelten Systems, verwendet werden. Größere Mengen können in
speziellen Fällen eingesetzt werden, wobei jedoch das Polymerisat selten in einer Menge von mehr ais 20 ppm.
bezogen auf das Gewicht des behandelten wäßrigen Systems, eingesetzt wird. Ausgezeichnete Ergebnisse
werden bei der Reinigung von Stadtabwässern erzielt, wenn 0,1 bis 1 ppm. bezogen auf das Gewicht des
modifizierten anionischen Polymerisats, verwendet weiden.
Als geeignete anionische Polymerisat-Ausflockungsmittel
kann jedes synthetische hochmolekulare wasserlösliche Polymerisat verwendet werden, welches die
Fähigkeit besitzt, verteilte Feststoffe in wäßrigen Systemen zu koagulieren. Viele derartiger Polymerisate
sind bekannt. Von besonderem Interesse sind diejenigen Materialien, welche aus Polymerisationsprodukte
monoäthylenisch ungesättigter Monomeren mit einer Viebahl von Carboxylat- und oder Sulfonatgruppen
längs der Polymerisatkette erhalten werden.
Beispiele fü' hochmolekulare anionische PoIymerisat-Ausflockungsmittel,
die zur Durchführung der vorliegenden Erfindung verwendet werden können,
sind die Homopolymerisate und Copolymerisate von Alkalistyrolsulfonaten, -acrylaten und -methacrylaten.
Geeignete Comonomeren sind wasserlösliche oder wasserunlösliche monoäthylenisch ungesättigte Monomeren,
die mit einem der vorstehend genannten Monomeren unter Gewinnung von wasserlöslichen
Polymerisaten copolymerisiert werden können. Werden wasserunlösliche Monomeren eingesetzt, so geschieht
dies in Mengen, die nicht dazu ausreichen, die Wasserlöslichkeit des erhaltenen Copolymerisats zu beeinträchtigen.
Übliche Comonomeren sind beispielsweise Acrylamid, Methacrylamid, Acrylnitril, Methacrylnitril,
Styrol, Vinylacetat, Vinyltoluol, Methylacrylat, Oxazolidinon und Pyrrolidinon. Andere anionisciie
Polymerisate sind beispielsweise die Alkali- und Ammoniumsalze von hochmolekularen Copolymerisaten
von Styrol und substituierten Styrolcn mit Maleinsäure. Weniger häufig für diese Verwendung vorgeschlagen,
jedoch ebenfalls wirksame Materialien sind die Homopolymerisate und Copolymerisate der
Sulfoalkyiacrylate und Carboxyalkylacrylate. wie beispielsweise
Natriumsulfoäthylacrylat und Xatriumcarboxyäthylacrvlat.
Andere wasserlösliche synthetische Polymerisate, die als anionische Ausflockungsmittel
"eeiünet sind, sind beispielsweise die Car^oxyalkylcelluloseäther.
wie beispielsweise Carboxymethylcellulose. Carboxymethylmethylcellulose. CarboxyinethUhydrc-xyäthy
!cellulose sowie ähnliche Derivate von "anderen" Polysacchariden, wie beispielsweise
Stärke.
Das erfindungsgemäß verwendete wasserlösliche Aminopolvmerisat kann aus jedem wasserlöslichen
Pokmerisät bestehen, das Amino- und Iminogruppen mit'sekundärem und od;r tertiärem Stickstoff enthält.
Erwähnt seien PoKmerisate. die durch Polymerisation von monoäthylenisch ungesättigten Monomeren erhalten
werden. Konde ,ationsreaktionsprodukte von
Polyaminen mit verschiedenen Reaktanten. wie beispielsweise
Formaldehyd. Dihalogenalkanen. Epichlorhydrin oder Alkyenoxyden, sowie Derivate von natürlichen
Polymerisaten, wie beispielsweise die -\minoalkylderivate von Polysacchariden. Das Molekularaew'icht
sollte wenigstens 1000 betragen. Es ist wesentlich, daß in gewissem Ausmaße ein funktionaler Stick
stoff in Form eines sekundären oder tertiären Siiekstoffs
\0rlie2t und das Polymerisat im wesentlichen frei von quaternären Ammoniumgruppen ist, d. h.. daß
quaternäre Ammoniumgruppen weniger als 15 Molprozent der vorhandenen funktionelleti Stickstoffgruppen
ausmachen sollten.
Spezifische Beispiele für geeignete Polymerisate sind die Homopolymerisate und wasserlöslichen
Copolymerisate von N-Vinylpyridin, Aminoalkylacrylaten, -methacrylaten und -ma'.saten, Aminoalkylacrylamiden
und -methacrylamiden. Derartige Monomeren können mit verträglichen monoäthylenisch
ungesättigten Comonomeren, wie beispielsweise Acrylamid,
Methacrylamid, Acrylnitril, N-Vinyloxazolidinon, N-Vinylpyrrolidinon, Vinylacetat. Vinylmethyläther,
Vinylformiat, Styrol, Propylen, Isobutylen, Vinylchlorid od. dgl. homo- oder copolymerisiert
sein. Kondensationspolymerisate, die sich dadurch auszeichnen, daß die Polymerisatkette eine Vielzahl
von intralinearen Iminogruppen aufweist, sind beispielsweise die Polyalkylpolyamine sowie Alkyleniminpolymerisate.
Beispiele für Polyalkylenpolyamine sind die Kondensationsprodukte von Dihalogenalkanen
mit Ammoniak, Epichlorhydrin mit Ammoniak, niederen Polyaminen mit Dihalogenalkanen
sowie Polyaminen mit Formaldehyd. Polyimine werden durch die Polymerisation von Monomeren über die
Iminogruppe erhalten. Beispiele sind Polyäthylenimin",
Poly-l,2-propylenimin und Poiy-l,2-butylenimin. Methoden zur Herstellung dieser Polymerisate
sowie viele ihrer Derivate, beispielsweise von Epichlorhydrin- und Äthylenoxydreakiionsprodukten diesel
Verbindungen, sind bekannt.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne
sie zu beschränken.
Eine wäßrige Dispersion, die 30 ppm, bezogen au das Gewicht, an suspendierten organischen unc
anorganischen Feststoffen enthält und ein simulierte: Stadtabwasser darstellt, wird erfindungsgemäß ausge
flockt und geklärt. Dabei werden insbesondere hoch molekulare anionische Polymerisatausflockungsmitte
sowie verschiedene wasserlösliche Aminopolymerisal z'ir Herstellung der erfindungsgemäßen modifizierte
anionischen Ausflockungsmittel verwendet.
Die Beispiele 1 bis 9 erläutern die allgemeine Verwendbarkeit einer Anzahl verschiedener Aminopolymerisate
zur Modifizierung von anionischen Polymerisat-Ausflockungsmitteln. Die Vergleichsversuche
A bis J zeigen die Wirksamkeit der anionischen Polymerisat-Ausflockungsmittel sowie der Aminopolymerisate,
wenn diese Materialien allein zur Ausflockung der gleichen Suspension verwendet werden.
Die Beispiele 10 bis 13 erläutern das wesentliche Merkmal, die modifizierten anionischen Verbindungen
bei einer hohen Gesamtpolymerisatfeststoffkonzentration herzustellen. Insbesondere zeigen sie die
Bedeutung der Herstellung der Mischung bei einer Konzentration von mehr als 0,1 Gewichtsprozent der
Polymerisatfeststoffe. Das Verhältnis des anionischen Polymerisat-Ausflockungsmittels zu dem Aminopolymerisat
ist ebenfalls von Bedeutung, wie aus den Beispielen 14 bis 16 hervorgeht. Das Molekulargewicht
des Aminopolymerisats ist ein weiterer Parameter der vorliegenden Erfindung, wie aus den
Beispielen 17 bis 20 hervorgeht. Diese Beispiele zeigen, daß das Molekulargewicht des Aminopolymerisats
zur Erzielung wirksamer Ergebnisse oberhalb 1000 liegen sollte.
Die experimentelle Methode zur Ermittlung der in der folgenden Tabelle zusammengefaßten Ergebnisse
besteht darin, die Ausflockungsfolge photometrisch zu messen. Zu diesem Zweck werden modifizierte
anionische Polymerisate dadurch hergestellt, daß eine Wasserlösung des kationischen Aminopolymerisats
zubereitet wird, worauf unter Rühren das anionische Polymerisat in Form eines trockenen Pulvers in einer
Menge zugesetzt wird, die dazu ausreicht, das gewünschte Polymerisatverhältnis zu ergeben. Bei den
meisten Versuchen enthält diese Konzentratlösung 1,1 Gewichtsprozent insgesamt vermischter Polymerisatfeststoffe.
Zur Einbringung in die auszuflockende Suspension wird das modifizierte anionische Polymerisatkonzentrat
auf einen Gesamtpolymerisatfeststoffgehalt von 0,05 Gewichtsprozent durch Zusatz von
entionisiertem Wasser verdünnt.
Das Ausflockungsverfahren besteht darin, die Suspension 15 Minuten lang nach der Einbringung des
Polymerisats zu rühren. Das Rühren wird dann weitere 15 Minuten lang fortgesetzt, um das Polymerisat
in der Suspension zu verteilen und eine Ausflockung der suspendierten Feststoffe zu erzielen.
Während des ganzen Verfahrens, und zwar beginnend mit der ersten Zugabe des Polymerisats, wird die
Menge des durch die Suspension durchgelassenen Lichtes auf photometrischem Wege gemessen.
Das jeweils verwendete Photometer nimmt weißes Licht aus einer Wolframlampe auf, welches durch
15cm der Suspension durchgeschickt worden ist. Unterschiede in der Durchlässigkeit (T) während der
Ausflockungsfolge werden als Funktion der Zeit (t) in Minuten aufgetragen. Das Rühren der wäßrigen
Dispersion erfolgt mittels eines vierblättrigen Schaufelrührers, der sich mit 55 UpM dreht.
Die bei jedem Versuch erhaltenen Ergebnisse werden zur Bestimmung der Anfangs-Ausflockungsgeschwindigkeit
(ry) nach der Zugabe des Polymerisats (/ = O)
sowie zur Bestimmung des Ausflockungsgrades (ep) nach einem 15 Minuten dauernden Ausflocken
(/ = 15 Minuten) verwendet. Die Werte von ep
weiden erhalten, indem zuerst die Extinktion (/I) der Suspension gemäß folgender Formel berechnet
wird:
A = — logl0r,
worin T für den photometrisch ermittelten Wert der Durchlässigkeit steht. Es wird angenommen, daß
A direkt der Konzentration der suspendierten Teilchen »5 proportional ist, d. h. A = Kc, worin c die Konzentration
der Teilchen darstellt. Die dimensionslose Menge ep wird gemäß der Formel
c-i· = (1-AlA9), -„ Minuten
definiert, worin A0 der Anfangsextinktionswert ist
und A die Extinktion ist, die während des Ausflockungsverfahrens gemessen wird, ep ist daher ein
Maß für die Zusammenballung des suspendierten Materials oder für dessen Verschwinden aus dem
Lichtstrahl. Dieser Wert wird als quantitativer Hinweis für den Ausflockungsgrad (ep) verwendet, wenn A die
Extinktion nach den ersten 15 Minuten ist, während welchen sich die Suspension in Kontakt mit dem
Polymerisat befunden hat. Der Gesamtbereich der Werte von eF schwankt zwischen 0 und 1, wobei C
keine Verbesserung darstellt und 1 ein 100°/„iges
Verschwinden des lichtabsorbierenden Materials bedeutet. Die Anfangsausflockungsgeschwindigkeit η
wird als die Anfangsneigung der Durchlässigkei gegen die Zeitkurve definiert:
und in reziproken Minuten angegeben.
Tabelle I | Beispiel | Anionisches |
ΛΙΓΜιΟ-
polymerisat |
opcziciie
Bedingungen |
Stickstoff- | eF (dimensionslos) | 0,3 j I | 0,878 + | rF (reziproke Minuten) | 0,3 | 1 | 0,038 |
Polymerisat- | Funktio- nalitätO) |
Polymerisatdosis(s) | 0,543 | PolymerisatdosisC1) | 0,185 | 0,455- | ||||||
1 |
Aus-
flockungs- |
2-MAEM(5) | 0,1 | 0,734 | 0,1 | 0,073 | 0,017 | |||||
2 | mittel | 2-MAMAm /βλ |
3 | 0,472 -H13) | 0,704 | 0,449 | 0,100+ | 0,061 | 0,058 | |||
3 | SPSS(3J | 2-MAEAmO | 3 | 0,499 | 0,733 | 0,848+ | 0,074 | 0O72 | 0,055 | |||
4 | SPSS | PAPA(S) | 3 | 0,768 | 0,489 | 0,172 0,500 | ||||||
5 | SPSS | PEI(9) | 1,2,3 | 0,554 | 0,638 | 0,089 | 0,065 | |||||
6 | SPSS | PAEM(10) | 1,2,3 | 0,438 | 0,771 | 0,174 | 0,098 | 0,061 | ||||
7 | SPSS | HEPEI(") | 2 | 0,535 | 0,244 | 0,600 | 0,077 | 0,017 | ||||
a | SPSS | AEMi12) | 3 | 0,669 | 0,049 | |||||||
9 | SPSS | PEI | 1 | 0,127 | 0,005 | |||||||
SPSS | 1, 2, 3 | 0,624 | 0,062 | |||||||||
HPAAm(4) | ||||||||||||
Tabelle I (Fortsetzung)
C | iel | Anionisches | Amino™ | C np 7 If1I It* | StickstofT- | cf (dimcnsionslos) | 0,214 | 0.3 I | 1 | >r (reziproke Minuten) | ■ | 0.025 | 0.3 | I | |
I | Polymcrisat- | polymerisat | Bedingungen | Funktio- nalitätC) |
Polymerisatdosis(2) | 0,176 | Polymensatdosis(-) | 0,032 | |||||||
Be+ |
3
r. |
A | Aus- flockungs- |
o,i I | 0,275 | 0.1 | 0,037 | ||||||||
'6
09 |
B | mittel | PAPA | I, 2, 3 | i | 0,295 | 0,355 | 0,039 | 0.056 | ||||||
C | υ | C | PEI | 1,2.3 | 0,201 | 0,032 | |||||||||
U C -3 U |
:icll | D | — | -MAEM | 3 | 0,260 | 0,022 | ||||||||
Ι·- | V O. |
E | — | HEPEI | 3 | 0,443 | 0,281 | 0,059 | 0,035 | ||||||
>— I— | y | F | — | 2-MAMAm | 3 | 0,471 | 0.113 | 0,045 | 0,005 | ||||||
it | Ή | G | 2-MAEAm | 2 | 0,256 | 0,041 | |||||||||
H | PAEM | *) | 0,538 | 0,550 | 0,066 | 0.056 | |||||||||
picl | 1 | — | AEM | Ϊ | 0,510 | 0,507 | 0,027 | 0.021 | |||||||
— | J | — | 0,554 | 0,089 | |||||||||||
QO C | CQ | SPSS | — | 0,560 | 0,095 | ||||||||||
> | HPAAm | Polymerisat | 0,495 | 0,083 | |||||||||||
konzen | 0,151 | 0,733 | 0,449 | 0,008 | 0,072 | 0,055 | |||||||||
10 | tration | 0,704 | 0,719- | 0,112 | 0.172- | ||||||||||
U | PAPA | 1,1 °/o | 1,2,3 | 0.742 | 0,749 -^ | 0.089 | 0.081 + | ||||||||
12 | SPSS | PAPA | 0,33 °/o | 1,2,3 | 0,226 | 0,304 | 0.019 | 0,034 | |||||||
13 | SPSS | PAPA | 0,11 °/o | 1,2,3 | 0,058 | (_)(!») | |||||||||
SPSS | PAPA | 0,033 °/0 | 1,2,3 | 0,554 | V ι V f 0.089 |
||||||||||
SPSS | verhältnis | 0,461 | 0,069 | ||||||||||||
Anion— | 0,110 | 0,222 | (_) | (~) | |||||||||||
14 | Kation | 0,733 | 0,449 | 0,072 | 0.055 | ||||||||||
15 | PAPA | 3:1 | 1,2,3 | 0,560 | 0,619 | 0,074 | 0.061 | ||||||||
16 | SPSS | PAPA | 10: 1 | 1,2,3 | |||||||||||
SPSS | PAPA | 30:1 | 1,2,3 | 0,438 | 0,098 | ||||||||||
SPSS | Kationisches | 0,389 | 0,088 | ||||||||||||
Polymerisat, | 0,360 | 0,083 | |||||||||||||
Molekular | 0,392 | 0,768 | 0,848 + | 0,069 | 0,172 | 0.500- | |||||||||
17 | gewicht | 0,774 | 0,870+ | 0,172 | 0.476- | ||||||||||
18 | PEI | 100 000 | 1,2,3 | 0,587 | 0,830+ | 0,094 | 0.U2 | ||||||||
19 | SPSS | PEI | 60 000 | 1,2,3 | 10,518 | 0,569 | 0,083 | 0,071 | |||||||
20 | SPSS | PEI | 1800 | 1,2,3 | |||||||||||
SPSS | PEI | 300 | 1,2,3 | ||||||||||||
SPSS | |||||||||||||||
C) Die Zahl unter » Stickstoff-Funktionalität« bezieht sich
auf die Form der Amingruppen in dem Aminopolymerisat, d. h. 1 = primäres Amin, 2 = sekundäres Amin und
3 = tertiäres Amin.
(l) Die Polymerisatdosis, welche den modifizierten anionischen
Polymerisaten zugesetzt wird, bezieht sich nur auf die Menge des verwendeten anionischen Polymerisats.
(l) SPSS = Natriumpolystyrolsulf onat mit einem Molekulargewicht
ν on wenigstens 6 000 000.
(*) HPAAm ist ein partiell hydrolysiertes Acrylamidpolymerisat,
wobei 25 Molprozent der Carboxamidgruppen zu Natriumcarboxylatgruppen hydrolysiert worden sind
und das Molekulargewicht wenigstens 2 000 000 beträgt.
(4) 2-MAEM ist ein Homopolymerisat von N,N-Dimethylaminoäthylmethacrylat,
dem man ein Molekulargewicht von ungefähr 1 000 000 zuschreibt.
O 2-MAMAm ist ein Copolymerisat aus Acrylamid und Dimethylaminomethyl-N-acrylamid mit einem Molekulargewicht
von ungefähr 1 000 000.
O 2-MAEAm ist ein Copolymerisat aus Acrylamid und Dhnethylaminoäthyl-N-acrylamid mit einem Molekulargewicht
von 1 000 000.
(') PAPA ist ein Polyalkylenpolyamin, das als Kondensationsreaktionsprodukt
aus Polyalkylenpolyamincn uno Dichloräthan erhalten wird und ein Molekulargewicni
von 30 000 besitzt. . .,
(·) PEl ist ein Polyäthylenimin mit einem Molekulaigewicm
von 100 000, sofern unter der Spaltenüberschrift »bpezielle
Bedingungen« nichts anderes angegeben ist.
(I0) PAEM ist ein Homopolymerisat von Phenylaminoatnyimethacrylat,
dem ein Molekulargewicht von 100 0OU zugeschrieben wird. _ .
(") HEPEI ist ein wasserlöslich hydroxyäthyliertes Holyäthylenimin.
.
(") AEM ist ein Homopolymerisat von Aminoäthylmetn· acrylat, dem ein Molekulargewicht von 100 000 züge
schrieben wird. . .
(13) Das Zeichen (+) bedeutet einen möglicherweise leicn
erhöhten Wert infolge eines Anklebens der ausgefiocKtei
Teilchen an die Wände des Behälters. .
(") Das Zeichen (-) gibt eine negative Anfangs-AustloK
kungsgeschwindigkeit (Dispersion) an.
Sofern in der vorstehenden Tabelle I nicht anders angegeben, beträgt unter der Spaltenüberschrift
»Spezielle Bedingungen« das Verhältnis des anionischen Polymerisat-Ausflockungsmittels zu dem Aminopolymerisat
10:1, wobei das modifizierte anionische Polymerisat bei einer Gesamtpolymerisat-FeitstoffkonzenUaüon
von 1,1 Gewichtsprozent hergestellt worden ist.
Die Werte für eF in der Tabelle I erg;ben eine merk
liehe Verbesserung der Ausflockungswirksamke'.t fu
die modifizierten anionischen Polymerisat-AusfioK kungsmittel. Dies geht in einfacher Weist aus einer
Vergleich der eF-Werte für das modifizierte Polymer
sat mit den entsprechenden Werten für die niet modifizierten Polymerisate hervor. Die ryWerl
geben die Ausflockungsgeschwindigkeit wieder, wob
in vielen Fällen ähnliche Verbesserungen bei diesem Parameter des Ausflockungsverfahrens festgestellt
werden.
Beispiele 21 bis 35
Ein natürliches Abwasser wird mittels einer Reihe anionischer und kationischer Ausflockungsmittel jeweils
für sich allein sowie mittels modifizierter anioni- »cher Ausflockungsmittel gemäß vorliegender Erfindung
ausgeflockt. Zu Vergleichszwecken werden Versuche durchgeführt, bei denen die kationischen
und anionischen Polymerisate aufeinanderfolgend dem Abwasser zugesetzt werden.
Die modifizierten anionischen Polymerisate werden dadurch hergestellt, daß ein pulverisiertes anionisches
Polymerisat-Ausflockungsmittel in eine wäßrige Lösung des kationischen Aminopolymerisats eingesiebt
wird. Während dieses Einsiebens wird mittels eines Laborrührers kontinuierlich gerührt, wobei das Rühren
noch 10 Minuten anschließend an die Zugabe des anionischen Polymerisats fortgeführt wird. Anschließend
an dieses schnelle Vermischen werden die modifizierten anionischen Polymerisate auf einer Laborschüttelvorrichtung
während einer Zeitspanne von ungefähr 2 Stunden geschüttelt. Die unter Verwendung
von SPSS [vgl. die Fußnote (3) unter der Tabelle I] modifizierten anionischen Polymerisate werden bei
einer Gcsarritpolyrnerisatkonzentration von 0.5 Gewichtsprozent
hergestellt. Die unter Verwendung von HPAAm [vgl. die Fußnote (4) unter der Tabelle I]
hergestellten Polymerisate werden bei einer Gesamtpolymerisation von 0,25 °/0 zubereitet, in allen Fällen
werden die modifizierten anionischen Polymerisate mit Wasser zur Einstellung einer Lösungskonzentration
von 0,05 Gewichtsprozent vor der Zugabe zu der auszuflockenden Suspension verdünnt.
Das experimentelle Verfahren besteht darin, daß ein 1-1-Aliquot eines natürlichen Abwassers in einen
1,5-1-Becher, der mit einem Phipps-and-Bird-Laborrührer
versehen ist, gegeben wird.
Der Rührer wird auf eine Drehzahl von ungefähr 100 UpM eingestellt, während die Suspension mit
0,4 ppm, bezogen auf das Gesamtgewicht, des gewünschten Polymerisatsystems versetzt .vird. Das
:5 schnelle Rühren wird ungefähr 1 Minute nach der
Zugabe des Polymerisats fortgesetzt. Anschließend wird die Rührgeschwindigkeit auf ungefähr 35 UpM
während einer Zeitspanne von ungefähr 5 Minuten zur Vervollständigung der Ausflockung reduziert.
Die ausgeflockte Suspension wird anschließend unter Rühren bei ungefähr 5 UpM während einer Zeitspanne
von 5 Minuten absitzen gelassen. Nach dem Absitzen wird ein Aliquot der überstehenden Flüssigkeit
aus einer Tiefe von 2,5 cm unterhalb der Flüssigkeitsoberfläche entnommen, worauf die Menge der
in einem derartigen Aliquot suspendierten Feststoffteilchen auf gravimetrischem Wege bestimmt wird.
Die bei Einhaltung der vorstehend beschriebenen Arbeitsweise erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle II zusammen mit Vergleichsergebnissen aufgeführt.
Rohes | Polymerisa [zusammensetzung | keines | Polymerisat- | Feststoffe, die in | |
Abwasser | Gcwichtsverhältnis | suspendiertem Zustand | |||
Beispiel | (Probe 2) | anionisch zu kationisch | in der überstehenden | ||
keines | Flüssigkeit | ||||
SPSSO) | _ | zurückbleiben (ppm) | |||
Rohes | PAPA(2) | 145 | |||
Abwasser | PEIO | ||||
(Probe 1) | CAO | — | |||
Abgesetzte | SPSS modifiziert mit PAPA | — | 92 | ||
Vergleichs | SPSS modifiziert mit PAPA | — | 61 | ||
probe | SPSS modifiziert mit PAPA | — | 74 | ||
Aufeinanderfolgende Zugabe von SPSS und | — | 81 | |||
PAPA | 5:1 | 80 | |||
21 | SPSS modifiziert mit PEI | 10:1 | |||
22 | SPSS modifiziert mit PEI | 15:1 | JO | ||
23 | SPSS modifiziert mit PEI | 10:1 | 50 | ||
Aufeinanderfolgende Zugabe von SPSS und | 79 | ||||
PEI | 5:1 | ||||
24 | SPSS modifiziert m:t CA | 10:1 | 90 | ||
25 | SPSS modifiziert mit CA | 15:1 | 59 | ||
26 | SPSS modifiziert mit CA | 10:1 | 56 | ||
Aufeinanderfolgende Zugabe von SPSS und | 81 | ||||
CA | 5:1 | ||||
27 | keines | 10:1 | 59 | ||
28 | 15:1 | 54 | |||
29 | 10:1 | 65 | |||
91 | |||||
— | |||||
174 | |||||
Tabelle II (Fortsetzung)
Polymerisatzusammensetzung | keines | Polymerisat- | Feststoffe, die in | |
Gewichtsverhältnis | suspendiertem Zustand | |||
Beispiel | anionisch zu kationisch | in eier überstehenden | ||
HPAAm | Flüssigkeit | |||
PAPA | _ | zurückbV.ben (ppm) | ||
Abgesetzte | PEI | 84 | ||
Vergleichs | HPAAm modifiziert mit PAPA | |||
probe | HPAAm modifiziert mit PAPA | —. | ||
HPAAm modifiziert mit PAPA | — | 5b | ||
Aufeinanderfolgende Zugabe von HPAAm | 84 | |||
und PAPA | 5:1 | 74 | ||
30 | HPAAm modifiziert mit PEI | 7: 1 | 34 | |
31 | HPAAm modifiziert mit PEI | 12:1 | 36 | |
32 | HPAAm modifiziert mit PEI | 5:1 | 38 | |
Aufeinanderfolgende Zugabe von HPAAm | 72 | |||
und PEI | 5: 1 | |||
33 | 7:1 | 36 | ||
34 | 12:1 | 40 | ||
35 | 5:1 | 42 | ||
58 | ||||
0) SPSS = Natriumpolystyrolsulfonat mit einem Molekulargewicht von wenigstens 6 000 000.
(2) PAPA = ein Polyalkylenpolyamin, das als Kondensationsreaktionsprodukt von Polyalkylcnpolyamincn mit Dichlorathar
erhalten wird und ein Molekulargewicht von 30 000 besitzt.
(') PEI = ein Polyäthylenimin mit einem Molekulargewicht von 100 000.
(') CA = ein im Handel erhältliches wasserlösliches kationisches Aminoausflockungsmittel.
(') PEI = ein Polyäthylenimin mit einem Molekulargewicht von 100 000.
(') CA = ein im Handel erhältliches wasserlösliches kationisches Aminoausflockungsmittel.
Die vorstehenden Ergebnisse zeigen die Überlegenheit der erfindungsgemäßen modifizierten anionischen
Ausflockungsmittel im Vergleich zu vergleichbaren
Dosen der einzelnen Ausflockungsmittel sowie zu dei Verwendung derartiger Ausflockungsmittel durch auf
einanderfolgende Zugabe zu der Suspension.
Claims (11)
1. Verfahren zum Ausflocken von Feststoffen, die ,n einem wäßrigen Medium suspendiert sind.
wobei anionische und kationische synthetische Polymerisat-Ausflockungsmittel der Dispersion zugesetzt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein hochmolekulares anionisches Ausflockungsmittel
durch Vermischen in einer wäßrigen Lösung mit einem kattonischen Ausflockungsmittel.
welches im wesentlichen frei von quaternären Ammoniumgruppen ist und eine Vielzahl von
sekundären und oder tertiären Amingruppen enthält, modifiziert wird und das auf diese Weise
modifizierte anionische Ausflockungsmittel in einer verdünnten wäßrigen Lösung als Ausflockungsmittel
für die verteilten Feststoffe verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das anionische Ausflockungsmittel in einer solchen Wassermenge modifiziert wird, daß
eine Lösung erhalten wird, die wenigstens 0,1 Gewichtsprozent des modifizierten Ausflockungsmittels
enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das anionische Ausflockungsmittel
in einer solchen Wassermenge modifiziert v.ird, daß eine Lösung erhalten wird, die wenigstens
1,0 Gewichtsprozent des modifizierten Ausflokkungsmittels enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3. dadurch gekennzeichnet, daß die modifizierte Ausflockungsmittellösung
unmittelbar vor ihrer Verwendung als Ausflockungsmittel verdünnt wird.
5 Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß 1 Gewichtsteil der
kationischen Ausflockungsmittel mit 3 bis 50 Gewichtsteilen des anionischen Ausflockungsmittels
vermischt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß 1 Gewichtsteil des
kationischen Ausflockungsmittels mit 5 bis 15 Gewichtsteilen des anionischen Ausflockungsmittels
vermischt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6. dadurch gekennzeichnet, daß das anionische Ausflockungsmittel
in Form eines im wesentlichen trockenen Pulvers in die gewünschte Menge einer wäßrigen Lösung des kationischen Ausflockungsmittels unter kräftigem Rühren eingemischt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete
anionische Ausflockungsmittel aus einem hochmolekularen wasserlöslichen Vinyladditionspolymerisat
besteht, das eine Vielzahl von Sulfonat- und oder Carboxylgruppen aufweist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das eingesetzte
anionische Ausflockungsmittel ein Molekulargewicht besitzt, welches dazu ausreicht, daß eine
Lösungsviskosität bei 25CC von wenigstens 5 cP (gemessen unter Verwendung einer wäßrigen
Lösung, die 0,5 Gewichtsprozent des Ausflockungsmittels und 4 Gewichtsprozent Natriumchlorid
enthält) erhalten wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete
kationische Ausflockungsmittel ein wasserlösliches Polyalkylenpolyamin oder ein Vinyladditionspolymerisat
mit einer Vielzahl von sekundären und oder
tertiären Amingruppen und einem durchschnittlichen Molekulargewicht von wenigstens 1000 ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10. dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete
anionische' Ausflockungsmittel das Polymerisat eines Alkali- oder Ammoniumstyrolsulfonats ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US64552967A | 1967-06-12 | 1967-06-12 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1767749A1 DE1767749A1 (de) | 1971-04-29 |
DE1767749B2 true DE1767749B2 (de) | 1973-09-13 |
DE1767749C3 DE1767749C3 (de) | 1974-04-11 |
Family
ID=24589376
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1767749A Expired DE1767749C3 (de) | 1967-06-12 | 1968-06-12 | Ausflockungsverfahren unter Verwendung modifizierter anionischer Polymerisate |
Country Status (7)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3539510A (de) |
JP (1) | JPS4933742B1 (de) |
BE (1) | BE716430A (de) |
DE (1) | DE1767749C3 (de) |
FR (1) | FR1580955A (de) |
GB (1) | GB1184003A (de) |
NL (1) | NL6807859A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0455077A2 (de) * | 1990-05-04 | 1991-11-06 | Bayer Ag | Kombinierte Flockmittel |
Families Citing this family (15)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS558208B2 (de) * | 1972-12-04 | 1980-03-03 | ||
US3966600A (en) * | 1975-03-28 | 1976-06-29 | Amchem Products, Inc. | Process for the treatment of waste water from a fiberglass manufacturing process |
JPS53147645U (de) * | 1977-04-27 | 1978-11-20 | ||
JPS5420642A (en) * | 1977-07-15 | 1979-02-16 | Mitsubishi Electric Corp | Chattering removement system |
US4420431A (en) * | 1979-02-13 | 1983-12-13 | Phillips Petroleum Company | Salts of 3-cyano-3-alkene-sulfinic acids and salts of 3-carbamoyl-3-alkene sulfonic acids and preparations thereof |
US4455408A (en) * | 1982-08-11 | 1984-06-19 | National Starch And Chemical Corporation | Process for reacting quaternary ammonium monomers in the presence of anionic polymers |
US4517351A (en) * | 1982-08-11 | 1985-05-14 | National Starch And Chemical Corporation | Process for reacting quaternary ammonium monomer in the presence of anionic polymers |
CA1210928A (en) * | 1982-09-20 | 1986-09-09 | Arnold M. Singer | Process for removing contaminates from a well fluid and well system |
GB9516254D0 (en) | 1995-08-08 | 1995-10-11 | Allied Colloids Ltd | Dewatering of aqueous suspensions |
GB9801524D0 (en) * | 1998-01-23 | 1998-03-25 | Allied Colloids Ltd | Thickening of aqueous mineral suspensions |
GB9807047D0 (en) * | 1998-04-01 | 1998-06-03 | Allied Colloids Ltd | Dewatering of organic suspensions |
US20040168980A1 (en) * | 2002-01-04 | 2004-09-02 | Musale Deepak A. | Combination polymer treatment for flux enhancement in MBR |
WO2011032253A1 (en) | 2009-09-15 | 2011-03-24 | Suncor Energy Inc. | Process for drying oil sand mature fine tailings |
CA2936031C (en) | 2009-09-15 | 2019-09-03 | Adrian Peter Revington | Techniques for flocculating and dewatering fine tailings |
AU2009354586A1 (en) | 2009-10-30 | 2012-05-24 | Suncor Energy Inc. | Depositing and farming methods for drying oil sand mature fine tailings |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CA637703A (en) * | 1962-03-06 | M. Wiley Ralph | Separation of suspended solids | |
US3445441A (en) * | 1965-03-25 | 1969-05-20 | Petrolite Corp | Amino-amido polymers |
US3408293A (en) * | 1966-04-11 | 1968-10-29 | Nalco Chemical Co | Coal slurry clarification |
US3409546A (en) * | 1966-06-01 | 1968-11-05 | Dow Chemical Co | Method for dewatering sewage sludge with a mixture of polymers |
-
1967
- 1967-06-12 US US645529A patent/US3539510A/en not_active Expired - Lifetime
-
1968
- 1968-06-05 NL NL6807859A patent/NL6807859A/xx unknown
- 1968-06-07 GB GB27177/68A patent/GB1184003A/en not_active Expired
- 1968-06-11 FR FR1580955D patent/FR1580955A/fr not_active Expired
- 1968-06-12 DE DE1767749A patent/DE1767749C3/de not_active Expired
- 1968-06-12 BE BE716430D patent/BE716430A/xx unknown
- 1968-06-12 JP JP43040180A patent/JPS4933742B1/ja active Pending
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0455077A2 (de) * | 1990-05-04 | 1991-11-06 | Bayer Ag | Kombinierte Flockmittel |
EP0455077A3 (en) * | 1990-05-04 | 1993-06-30 | Bayer Ag | Combined flocculent |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS4933742B1 (de) | 1974-09-09 |
FR1580955A (de) | 1969-09-12 |
DE1767749C3 (de) | 1974-04-11 |
NL6807859A (de) | 1968-12-13 |
DE1767749A1 (de) | 1971-04-29 |
GB1184003A (en) | 1970-03-11 |
BE716430A (de) | 1968-12-12 |
US3539510A (en) | 1970-11-10 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1767749B2 (de) | Ausflockungsverfahren unter Ver wendung modifizierter anionischer Poly mensate | |
DE69731512T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Polymeren | |
DE60010475T2 (de) | Verfahren zur aufflockung von suspensionen | |
DE2311222A1 (de) | Mittel und verfahren zum ausflocken von in wasser suspendierten feststoffen | |
DE2823640B2 (de) | Flüssige Polymerzusammensetzung | |
DE69935499T2 (de) | Verbesserte Polymergemische zur Entwässerung | |
DE2249602C2 (de) | Wasserlösliches Copolymeres mit hohem Molekulargewicht, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung als Flockungsmittel | |
DE3544909C2 (de) | ||
DE60028346T2 (de) | Nachweisbares kationisches flockungsmittel sowie verfahren zur verwendung desselben in industriellen lebensmittelprozessen | |
EP0273335A2 (de) | Neue Flockungs- und Filtrierhilfsmittel und ihre Anwendung | |
DE3439842A1 (de) | Ausflockung von kohlenteilchen und kohlenschlamm | |
DE1107605B (de) | Verfahren zur Klaerung trueber Wasser | |
DE2054523A1 (de) | Verfahren zur Klarung von Titan sulfatlosungen | |
EP3676406A1 (de) | Verfahren zur reduktion des zuckerverlustes bei der abtrennung eines koagulats aus vorkalkungssaft und zur eindickung des koagulats, verwendung einer dekanterzentrifuge, eiweisshaltige fraktion und zuckerrüben-vorkalkungssaft | |
WO2002086173A1 (de) | Entfernung nicht-wasserlöslicher substanzen aus lösungen wässriger metallaufschlüsse | |
US4826606A (en) | Manufacture and use of polymer modified aluminum hydroxide and basic aluminum sulfate | |
DE1137401B (de) | Verfahren zum Konzentrieren und Abtrennen feinverteilter Festkoerper aus ihren waessrigen Suspensionen | |
DE1254592B (de) | Verfahren zur Verbesserung der Filtrierbarkeit waessriger organischer Schlaemme | |
DE2700654C2 (de) | ||
DE2552014A1 (de) | Mischungen auf der basis von polyacrylamiden mit wasserloeslichen, harzartigen amino-kondensationsprodukten | |
US3830736A (en) | Water clarification | |
DE2547773A1 (de) | Verfahren zur polymerisation von wasserloeslichen monomeren | |
DE2746102A1 (de) | Verfahren zur klaerung von rohwasser | |
DE3130992A1 (de) | "polymeres flockungsmittel fuer die aufbereitung von industriewaessern, abwasser, trinkwasser und dergleichen" | |
DE1300507B (de) | Verfahren zur Erhoehung des Feststoffgehalts von Schlaemmen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |