-
Verf';=irren zur Nachrichten;iber:rittlunF im.Wechselsprechverkehr
zwischen einer an das Fernsprechnetz anschaltbaren Hauptstation
und
einer meist ortsbeweglichen Unterstation über eine Simplex-Funkstrecke Zur Nachrichtenübermittlung
mittels elektromagnetischer, vorzugsweise ultrakurzer Wellen auf einem einzigen
HF-Kanal zwischen einer an ein Fernsprechnetz anschaltbaren Hauptstation und meist
ortsbeweglichen Unterstationen sind Verfahren bekannt, die es ermöglichen, einen
Wechselsprechverkehr durchzuführen, auch wenn die an die Hauptstation angeschlossenen
Fernsprechapparate keine Sprechtaste zum Umschalten von Empfang auf Senden haben.
-
Ein solches Verfahren hat den Vorteil, daß gegenüber der normalerweise
bei Gegensprechverkehr erforderlichen Duplex-Funkstrecke nur ein einziger HF-Kanal
benötigt wird.
-
Bei Simplex-Funkgeräten muB zum Zweck des 'Nechselsprechens von Senden
auf Empfang geschaltet werden, was durch wechselseitiges Betätigen der Tasten an
den Handsprechhörern der Geräte bewirkt wird. Ist jedoch nur das Gerät der einen
Seite mit einer Sprechtaste ausgerüstet, dann sind besondere Maßnahmen nötig, um
einen Wechselsprechverkehr zu ermöglichen.
-
Ein solches Verfahren beschreibt beispielsweise die deutsche Patentschrift
1 006 025. Die Anschaltung des Empfängers und 2enders an die Antenne erfolgt in
den Unterstationen mit einem von der Sprechtaste gesteuerten Antennenumschalter;
in der iiauptstation besorgt diese Anschaltung ein sprachgesteuerter :ichalter.
Gleichzeitig mit der Sprache wird von der Unterstation aus, so lange deren Sprechtaote
gedrückt ist, ein Kontrollsignal ausgestrahlt, das ebenfalls auf den sprachgesteuerten
Schalter einwirkt und die Hauptotation so lange im Empfangszustand hält, wie die
Sprechtaste an der Unterstation gedrückt ist. In der Praxis ist es schwierig, einen
zuverlässig arbeitenden sprachgesteuerten Schalter zu bauen, denn einerseits soll
er auf verschieden hohe Sprachpegel sicher anoprechen; andererseits darf er von
Störgeräuschen, wie oie beispielsweise eine Wählvermittlung
und
die Raumgeräusche zwangsläufig mit sich bringen, nicht betätigt werden.
-
Ir dem Zusatzpatent 1 013 726 sind daher Maßnahmen, wie Dynamikregelung
und Schwellwertvorrichtung zur Beschneidung der Störkomponenten vorgesehen, um die
Ansprechsicherheit des sprachgesteuerten Schalters zu erhöhen.
-
Nach einem weiterhin bekannten Verfahren (DBP 1 010 594) wird von
der Unterstation aus mit der Sprachmodulation ebenfalls ein Kontrollsignal zur Hauptstation
gesendet. Es veranlaßt die Hauptstation ein Sperrsignal auszusenden, mit dem zur
Nachrichtengeheimhaltung die Empfänger der übrigen Unterstationen blockiert werden.
Im übrigen arbeitet das Verfahren sowohl im Duplex-.
-
wie im Simplexverkehr auf zwei verschiedenen Trägerfrequenzen für
die beiden Verkehrsrichtungen. Dieses Verfahren betrifft daher die unten beschriebene
Erfindung nicht.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Nachrichtenübermittlung
im Wechselsprechverkehr mittels vorzugsweise elektromagnetischer, und insbesondere
ultrakurzer Wellen, auf einem einzigen HF-Kanal anzugeben,. der eine an ein Fernsprechnetz
anschaltbare Hauptstation mit einer meist ortsbeweglichen Unterstation verbindet.
Dabei sind die Fernsprechapparate des Fernsprechnetzes nicht mit einer Sprechtaste
zum Wechselsprechen ausgerüstet. In bekannter Weise soll in der Simplex-Unterstation
während der durch Betätigen der Sprechtaste bestimmten Sendestellung zusätzlich
zur möglichen Sprachmodulation ein im Iv:odulationsband liegendes tonfrequentes
Steuersignal ausgesandt werden, das während der Nachrichtendurchgabe von der Unterstation
aus die Hauptstation auf Empfang hält und für die Aussendung von Nachrichten gesperrt
hält.
-
Nach dem Merkmal der Erfindung wird während der Nachrichtenaussendung
von der Hauptstation aus deren Sende/Empfangsgerät periodisch für kurze Zeit auf
Empfang geschaltet und in diesem Zustand' gehalten, wenn das Steuersignal von der
Unterstation während dieser kurzen Zeit vorhanden ist. Der Nachrichtenfluß von der
Hauptstation zur Unterstation wird also zum Zweck des Aufprüfvorganges
in
kurzen Intervallen für noch kürzere Zeitabschnitte unterbrochen. Damit wird sichergestellt,
daß die Unterstation jederzeit in das Gespräch eintreten kann.
-
Beim normalen 'Rechselsprechen kommt es im wesentlichen auf eine exakte
Sprechdisziplin an, um zu vermeiden, daß von beiden Stationen aus gleichzeitig gesprochen
wird und damit wichtige Informationen verloren gehen bzw. nach einer Verständigung
wiederholt werden müssen. Besonders zu Beginn eines Gespräches macht es zunächst
beiden Gesprächspartnern Schwierigkeiten den richtigen Gesprächswechsel zu finden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Wechselsprechen allein von der Unterstation
aus gesteuert, so daß die Einhaltung der Sprechdisziplin seitens des Teilnehmers
aus dem Fernsprechnetz wesentlich verringert wird. An Hand der Abbildung wird das
erfindungsgemäßge Verfahren näher erläutert: Die Unterstation besteht aus einer
handelsüblichen Simplexanlage mit dem Senderteil S und dem Empfängerteil E. Die
Handsprechgarnitur ist durch das Mikrofon M und den Hörer H symbolisiert; sie enthält
die bei Simplexanlagen übliche Sprechtaste T, deren Schaltkontakt das Steuerrelais
St zur Umschaltung des Antennenschalters st1 einschaltet. Zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens erhält diese Anlage einen Signalgeber G für ein Steuersignal, dessen
Frequenz im zu übertragenden Modulationsband liegt. Über st2 wird das Steuersignal
zusammen mit den Mikrofonströmen auf den Sender gegeben, wenn die Sprechtaste T
gedrückt ist.
-
In der Hauptstation wird ebenfalls eine handelsübliche Simplexanlage
mit Senderteil S und Empfängerteil E verwendet. Die Leitungen für dir Mikrofon-
und Hörerströme führen über die Überleiteinrichtung (im Bild nicht dargestellt)
zur Vermittlungs-.stelle, die die Funkverbindung von der oder zu der Unterstation
aufbaut und an Teilnehmer des Drahtfernsprechnetzes weiterver-M@ttelt.
-
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist in die Hörerleitung.e in Tiefpaß
Tp geschaltet, der den wesentlichsten Teil der Sprachfrequenzen durchläßt, die Frequenz
des Steuersignals aber
blockiert. Diese wird dem Signalauswerter
zugeführt, dort selektiv ausgewertet und so eine Steuergröße für "das Relais R gewonnen.
Sein Kontakt r liegt im Stromkreis für das Relais A.
-
Eine weitere Einrichtung nach der Erfindung ist-der Pendeltaktgeber,
der das Relais P periodisch ein- und ausschaltet. Der zugehörige Schaltkontakt p
liegt ebenfalls im Stromkreis des Relais A. Der Schaltkontakt a des Relais A schaltet
die Antenne für den Sender/Empfänger der Simplexanlage.
-
Selbstverständlich können die beschriebenen Schaltfunktionen ganz
oder teilweise mit elektronischen Mitteln bewirkt werden.
-
Im Wartezustand sind die Funkgeräte sowohl in der Haupt- als auch
in den Unterstationen auf Empfang geschaltet.
-
Bei einem Anruf von einer Fahrzeugstation aus wird, wie beschrieben,
dort die Sprechtaste gedrückt, die Hauptstation angerufen und die Information abgesetzt.
Nach dem Anruf wird die Sprechtaste wieder freigegeben.
-
Die Vermittlungsstelle beantwortet den Ruf indem sie den Belegungskontakt
b schließt; Relais A zieht über p und r an und legt mit Kontakt a die Antenne an
den Senderausgang. Die Vermittlungsstelle kann jetzt sprechen. Mit dem Belegungskontakt
b wird gleichzeitig der Pendeltaktgeber eingeschaltet. Sein Relais P unterbricht
periodisch mit Kontakt p den Stromkreis des Relais A und schaltet damit abwechselnd
das Funkgerät der Hauptstation aus der Sendestellung in die Empfangsstellung. Diese
Maßnahme gibt der Unterstation die Möglichkeit, ihrerseits eine Nachricht zu übertragen,
was sinnvollerweise nach Beendigung der Informationsaussendung von der Hauptstation
aus stattfindet. Ist dies der Fall, so wird durch das von der Unterstation ausgesendete
Steuersignal über den Signalauswerter und das Relais R der Stromkreis für das Relais
A von Kontakt r unterbrochen, d.h. das Funkgerät der Hauptstation wird auf Empfang
festgehalten, solange die Sprechtaste der Fahrzeugstation betätigt ist. Durch diese
erfindungsgemäße Maßnahme wird das Wechselsprechen einseitig von der Unterstation
aus gesteuert. Im Ausnahmefall kann die Informationsaussendung der Hauptstation
von der Unterstation aus
unterbrochen und ihrerseits eine Informationsübertragung
zur Hauptstation erzwungen werden.
-
Die Schaltzeiten für das Relais P sind so zu wählen, daß die Sinn-Verständlichkeit
durch die periodischen Umschaltungen nur unmerklich verringert wird. In der Praxis
haben sich Schaltzeiten von z.B. 0,7 : 0,1 s als ausreichend und brauchbar erwiesen,
d.h. während eines Gespräches von der Hauptstation aus wird deren Funkgerät jeweils
nach einer Sendezeit von etwa 0,7 s für 0,1 s auf Empfang geschaltet.
-
Die Vermittlungsstelle kann Gespräche der Unterstation weiter zu einem
Teilnehmer des Fernsprechnetzes verbinden. Auch hier steuert die Unterstation den
Gesprächswechsel, so daß der Teilnehmer des Fernsprechnetzes keine Sprechtaste benötigt.
-
Der Gesprächsaufbau aus dem Fernsprechnetz bzw. der Hauptstation erfolgt
sinngemäß, wie vorstehend geschildert. Selbstverständlich kann ein Anruf auch mit
einem automatischen Selektivruf in beiden Richtungen verbunden sein. Die hierfür
erforderlichen Einrichtungen gehören nicht zum Gegenstand der Erfindung und sind
daher nicht dargestellt. In diesem Fall wird für die Dauer des automatischen Selektivrufes
von der hauptstaton zur Unterstation der Pendeltakt durch Öffnen des Kontaktes s
unterbrochen. Das Schließen des Belegungskontaktes b hält über das Relais A den
Kontakt a in der Sendestellung unterbrechungslos fest.
-
Durch das neue Verfahren lassen sich handelsübliche Simplex-Sprechfunkgeräte
mit vergleichsweise einfachen zusätzlichen Mitteln für ein einseitig gesteuertes
Wechselsprechen ausrüsten. Diese Mittel sind leichter zu realisier(.--n und arbeiten
zuverlässiger als sprachgesteuerte Schalter.