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Die Erfindung bezieht sich auf Mischerschaufeln, Abstreifer u. dgl.,
insbesondere für Ringtrogmischer, Eine und Mehrwellentrogmischer und Tellermischer
für Beton, Asphalt und andere körnige, meist plastische Mischgüter.
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Die vorgenannten Mischerschaufeln, Abstreifer u. dgl. unterliegen
im Betrieb hohem und örtlich sehr verschiedenem Verschleiß. Insbesondere verschleißen
ziemlich rasch die den Mischgefäßwandungen zunächst liegenden Streifkanten und Spitzen
der Mischerschaufeln u. dgl. dadurch, daß Mischgutteilchen in den Spalt zwischen
Mischerschaufel und Mischgefäßwandung eindringen und teils infolge Kornzertnimmerung,
teils infolge von Abschliff, die den Spalt begrenzende Oberfläche von Mischerschaufel
und Mischgefäßwandung zerstören. Dadurch ändern sich die Außenformen der Mischerschaufeln;
der Spalt vergrößert sich; die Abstreifwirkung und saubere Entleerung wird beeinträchtigt.
Oftmals, z. B. in Ringtrogmischern bei kleinerem radialem Anstellwinkel der Schaufel,
rundet sich die vorlaufende Spitze der Mischerschaufel so stark ab, daß die Wände
des Mischgefäßes nicht mehr sauber geräumt werden und Mischgut-Ringwülste stehenbleiben,
auf denen die Mischerschaufel dauernd gleitet, wodurch der weitere Verschleiß der
Spitze und der anschließenden Streifkanten noch beschleunigt wird. Wenn die begrenzte
Nachstellmöglichkeit der Schaufel erschöpft ist, muß die Schaufel ersetzt und erneuert
werden, was zu lästigen Betriebsunterbrechungen und Betriebskosten Anlaß gibt.
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Man hat bereits verschiedene Wege zur Verminderung dieser Verschleißschäden
beschritten. So fertigt man die betreffenden Teile vielfach aus besonders hartem,
verschleißfestem Guß; die zu berücksichtigende Bruchfestigkeit und die Herstellkosten
setzen aber diesen werkstofflichen Maßnahmen eine deutliche Grenze. Deshalb sind
Verstärkungen an den Hauptverschleißstellen, z. B. proportional den auftretenden
Verschleißgeschwindigkeiten vorgeschlagen worden. Eine andere Schutzmaßnahme besteht
darin, daß entlang den Streifkanten in Bewegungsrichtung offene Taschen angeordnet
werden, in denen Mischgut angestaut und dauernd erneuert wird. Außerdem wurde vorgeschlagen,
durch senkrechte Anstellung der spaltnahen Zonen der Mischerschaufel eine zusätzliche
Hilfsströmung des Mischgutes etwa parallel zu den Streifkanten zu erzeugen, um die
Zahl der den Spalt überströmenden » gefährlichen Teilchen« herabzusetzen. Alle diese
Maßnahmen vermochten zwar den Verschleiß in vielen Fällen zu vermindern. Indes konnte
bisher der Verschleiß der Spitze und der an die Spitze anschließenden Streifkanten
bei extrem beanspruchten Mischerschaufeln, z. B. Außenschaufeln für Ringtrogmischer
bei kleinem Radialwinkel, nicht sicher beherrscht werden.
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Auch sind bereits Mischerschaufeln mit Zweitstoffauflage bekannt,
bei denen größere Bereiche der Mischerschaufeloberfläche durch Auflage von Hartstoffen
geschützt werden sollen. Hierbei ergeben sich aber enge wirtschaftliche Anwendungsgrenzen,
denn der kg-Preis z. B. von Sinterhartmetall beträgt das etwa 100fache des kg-Preises
des üblicherweise für Mischerschaufeln verwendeten Hartgusses; der Unterschied im
spezifischen Volumen-Preis ist noch höher.
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Dieser Umstand schließt die Verfolgung der bisherigen Vorschläge für
Mischerschaufeln mit ZweitstoffS auflage aus wirtschaftlichen Gründen weithin aus.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Mischerschaufeln, Abstreifern
od. dgl. für Baustoffe, die mit einer Zweitstoffauflage als Verschleißschutz versehen
sind, und eine verschleißgefährdete, vorzugsweise eine Mischgefäßecke räumende Spitze
aufweisen, einen möglichst hohen Verschleißschutz bei geringstmöglichem Aufwand
von Verschleißschutzmaterialien zu erzielen. Diese Aufgabe wird bei einer Mischerschaufel
nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Zweitstoffauflage nur im engsten Bereich
um die verschleißgefährdete Spitze angeordnet wird.
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Es wurde erkannt, daß überraschenderweise bereits eine Hartstoffauflage
von sehr kleiner Flächenausdehnung an der vorlaufenden Spitze von spitzenverschleißgefährdeten
Mischerschaufeln ausreicht nicht nur diese Spitze, sondern auch die an die Spitze
anschließenden Streifkanten wirksam gegen Abnutzung zu schützen und die Lebensdauer
der Schaufel außerordentlich stark zu erhöhen bei gleichzeitig langfristiger, hervorragend
guter Eckenräumung.
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Weitere vorteilhafte Ausbildungen des Gegenstandes der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Mischerschaufel nach
der Erfindung dargestellt. Es zeigt A b b. 1 eine Mischerschaufel nach der Erfindung
in der Vorderansicht, A b b. 2 einen Schnitt durch Abb. 1 längs A-A, A b b. 3 einen
Schnitt durch Ab b. 1 längs B-B, A b b. 4 eine zweite Ausführungsform mit senkrechter
Anstellung von vorne, A b b. 5 eine Seitenansicht von A b b. 4, Abb. 6 eine Aufsicht
auf Ab b. 4.
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In A b b. 1, 2 und 3 ist mit 1 eine Mischerschaufel, z. B. aus legiertem
Hartguß bezeichnet. Die vorlaufende, besonders verschleißgefährdete Spitze sei mit
4 bezeichnet; diese Spitze 4 räumt z. B. die aus dem ebenen Mischgefäßboden 13,
14 und der zylindrischen Mischgefäßwand gebildete Ecke. Beschränkt auf den engsten
Bereich um die verschleißgefährdete Spitze 4 ist eine Zweitstoffauflage 5, z. B.
ein Sinterhartmetall-Plättchen in einer Vertiefung der Spitze 4 angeordnet, und
zwar derart, daß die Vorderfläche des Hartmetall-Plättchens etwa in der Ebene der
übrigen Arbeitsfläche der Mischerschaufel 1 liegt. Die äußeren Begrenzungen des
Hartmetall-Plättchens entsprechen etwa dem Verlauf der Schaufelstreifkanten. Das
Hartmetall-Plättchen besitzt eine Flächengröße von höchstens einigen Quadratzentimetern,
während die gesamte Arbeitsfläche der Mischerschaufel 1 um das Dreißigfache bis
über Hundertfache größer sein kann.
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Eine andere, vorteilhafte Ausführungsform zeigen die A b b. 4, 5
und 6. Dort ist wieder mit 1 eine Mischerschaufel, mit 4 deren verschleißgefährdete
Spitze, mit 13, 14 der Mischgefäßboden und mit 5 eine kleine Zweitstoffauflage an
der Spitze 4 bezeichnet. In diesem Ausführungsbeispiel ist über der Spitze 4 der
Mischerschaufel 1 ein höckerartig vorstehender Teil 10 angegossen, dessen in Bewegungsrichtung
vordere Fläche 11, 12 etwa senkrecht zum Mischgefäßboden 13, 14 steht. Auf dieser
Fläche 11, 12 ist ein planparalleles Hartmetall-Plättchen als Zweitstoffauflage
5 angeordnet, dessen Vorderfläche ebenfalls etwa senkrecht zum Mischgefäßboden 13,
l Fteht und dessen äußere Begrenzungen wieder
etwa in Richtung der
Schaufelstreifkanten verlaufen.
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Diese senkrechte Anstellung bewirkt im Betrieb einen Mischgutstau
vor dem Hartmetall-Plättchen, wodurch ein zusätzlicher Verschleißschutz erzielt
wird. Auch in diesem Falle beträgt die Größe der Zweitstoffauflage 5 weniger als
ein Zwanzigstel der Größe der ganzen Arbeitsfläche der Mischerschaufel 1.
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Es wurde die überraschende Tatsache erkannt, daß kleine und daher
billige Zweitstoffauflagen an besonders verschleißgefährdeten Spitzen 4 von Mischerschaufeln
1 nicht nur den Verschleiß dieser Spitzen 4 auf ein Fünfzehntel und weniger herabmindern,
sondern auch die an die Zweitstoffauflage 5 anschließenden Streifkanten sehr wirksam
schützen. Auf diese Weise kann die Lebensdauer solcher spitzenverschleißgefährdeter
Mischerschaufeln 1 in wirtschaftlicher Weise sehr stark erhöht werden. Gleichzeitig
bleibt die hervorragende Räumwirkung der Spitze 4 sehr lange Zeit voll erhalten,
wodurch nicht nur die Güte des Mischgutes gesteigert, sondern auch hohe Lohnkosten
für die oftmalige Entfernung eines früher stehenbleibenden Mischgut-Ringwulstes
sowie für den öfteren Ausbau der Mischerschaufel 1 erspart werden. ganz abgesehen
von der weitgehenden Vermeidung von Betriebsunterbrechungen und Produktionsausfällen.
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Patentansprüche: 1. Mischerschaufel, Abstreifer od. dgl. für Baustoffe,
die mit einer Zweitstoffauflage als Verschleißschutz versehen sind und eine verschleißgefährdete,
vorzugsweise eine Mischgefäßecke räumende Spitze aufweisen, d a d u r c h g e -ke
n n7eichne t, daß die Zweitstoffauflage(5) nur im engsten Bereich um die verschleißgefährdete
Spitze (4) angeordnet ist.