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Verzugsgitter
Der sogenannte Vorzug in bergbaulichen Untertagebetrieben dient zum Tragen des zwischen
Ausbau und Gebirge lose ein@ebrachten Bergepolsters im Zwischenfeld oder aber, wo
der Verzug am Gebirge anliegt, zum Zurückhalten loser Schalen und damit zum Schutz
gegen Steinfall. Weiterhin sorgt er für die gleichmäßige Verteilung des radial angreifenden
Gebirgsdruckes auf den Rslimen und schließt den Bau statisch an die Hinterfüllung
an.
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Das meist verwendete Verzugsmaterial ist Holz. Bei gutartigen Gebirge
genügen vielfach Verzugshölzer im Abstand von 30-40 cm mit unterschiedlichen Querschnittsformen,
meistens als Knti) pel.
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In der Regel ist bei allen Bogenformen ein enger liegender Verzug
notwendig, d. h. die Hölzer werden auf Lücke oder dicht an dicht auf die Ausbaubögen
gelegt. Je nach den Verhältnissen werden neuerdings anstelle von Holz Betonbalken
oder Stahl-Profilmaterial, welches auf den Zechen vielfach als Schrott anfällt,
verwendet. Die hier meistens gewählten, eiserner Schwellen und Schienenstück werden
wie der Holzverzug als Au@enverzug, d. h. zwischen Streckenbögen und Gebirge liegend
angebrächt. Infolge der großen Biegesteifigkeit erfüllt dieser Stahl verzug die
statischen Anforderungen. Nachteilig ist sein großes Gewicht und das vor dem Einbringen
notwendige Zerschneiden in verwenaunsfähige Einzelstücke. Weiterhin hat in druckhaften
Strecken der Stahlverzug den Nachteil, daß das Gebirge nicht zwischen den Bauen
quellen kann, was wiederum eine unerwünschte Verformung der Streckenbögen zur Folge
haben kann.
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Der Holzverzug hat die Nachteile, daß er der Verbreitung von Grubenbränden
Vorschub leistet und außerdem einer schnellen Verrottung unterliegt, die bei feuchten
Strecken vorzeitig eintritt.
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Für die Wahl des Verzugs ist die Möglichkeit der Wiederverwendung
von großer Bedeutung. Holzverzug, der gebrochen ist, ist ein zweites Mal nicht zu
benutzen, zumal wenn klimatische Bedingungen Fäulnis begünstigen. Die Erneuerung
des Holzverzuges ist zudem äußerst teuer. Bei Verwendung von Stahlverzug bereitet
das Nachbauen wegen des großen Gewichtes des Verzugsmaterials vielfach Schwierigkeiten,
und der Lohnaufwand ist groß.
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Neben diesen Hauptverzugsmaterialarten sind Stahlgitter bekannt, welche
aus Runddrähten mit geraden oder unterschiedlich abgebogenen Längsdrahtenden zur
Verbindung untereinander oder zur Umklammerung der Baue bestehen. Die zu einem Gitter
vereinigten zwei oder mehr in einem gewissen Abstand angeordneten Runddrähte sind
durch in Querrichtung aufgebrachte Distanzstäbe, die an den Drahtkreuzungsstellen
verschweißt sein können, in ihrer Lage gehalten. Die Länge der Gitter richtet sich
nach dem Bauabstand. Die-Breite beträgt im Durchschnitt 500 mm.
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Die großen Vorteile dieser Verzugegitter sind die Feuersicherheit,
die Möglichkeit des Einquellens des Gebirges in druckhaften Strecken, was zur Entlastung
der Streckenbögen führt, die Möglichkeit, beim Nachbauen verformte Gitter zu richten,
und letztenendes der niedrige Anschaffungsspreis sowie die einfache Handhabung beim
Einbau durch die Ortbelegschaft.
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Hierbei spielt das geringe Gewicht eine wesentliche Rolle.
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Die Neuerung hat ein Verzugsgitter (Fig. 1) zum Gegenstand, welches
aus Längsdrähten 1 mit quadratischem, rechteckförmigem oder profilförmigem Querschnitt
besteht. Diese Stäbe besitzen infolge der besonderen Querschnittsformen nach Fig.
2 oder ähnlichen ein größeres Widerstandsmoment als Ruddrähte.
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Zur Herstellung der Längsdrahtabstände 2 sind Querverbindungen aus
Runddrähten 3 in gewissen Abständen aufgebracht und an den
'Kreuzungsstellen 4 über PreBschweißung uit den Längsdrähten
1 |
verbunden. Die runde Querschnittsform der QuerdrLhte 3 ermöglicht beim Preßschweißen
eine große Knotenfestigkeit, die eine möglichst große Lastaufnahme erlaubt. Die
beanspruchten
Querschnittsformen der Längsdrähte 1 haben den Vorteil
der besseren Materialausnutzung, des geringeren Gewichtes bei gleicher Biegefestigkeit
und somit der besseren Wirtschaftlichkeit. Gegenüber der bekannten Handschweißung
senkt die hier ausgeführte Preßschweißung die Herstellungskosten wesentlich.
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Die Längsdrahtenden 6 können gerade sein oder den betrieblichten Verhältnissen
angepaßt und entsprechend abgebogen werden. Da die. Querdrähte 3 vorzugsweise zur
Gebirgsseite hin 'auf den Längsdrhten 1 liegen, werden dadurch die Schweißstellen
entlastet. Bei einwandfreier Umklammerung der Baue durch die Längadrahtapitzen 6,
welche entsprechend abgebogen sein müssen, können die Verzugsgitter teilweise die
Aufgabe der Verbolzung übernehmen.
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Schutzanoprüche 1,) Verzugsgitter aus Längsdrähten (1) und Querdrähten
(3), dadurch gekennzeichnet, daß die Längsdrähte quadratischen, rechteck-oder profilförmigen
Querschnitt besitzen und mit runden Querdrähten durch Preßschweißung an den Kreuzungsstellen
(4) verbunden sind.
2.) Verzugsgitter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, |
Li |
daß die Längedrahtenden gerade oder den Erfordernissen entsprechend abgebogen sind.