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Die Hauptpatentanmeldung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Reinigen
der Innenwandung von Kokillen unter Anwendung eines Reinigungsgerätes, an dessen
Mittelkörper Bürsten oder Krätzer angeordnet sind, die auf die Innenwandung der
Kokille zur Einwirkung kommen, wenn das Reinigungsgerät von oben in die aufrechtstehende,
zu reinigende Kokille eingefahren wird und in Längsrichtung der Kokille Hübe ausführt.
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Die Erfindung nach der Hauptpatentanmeldung besteht darin, daß auf
einem Portalgerüst ein Antrieb, eine Kraftquelle für diesen und eine Steuerung ortsfest
gelagert sind, wobei das Reinigungsgerät über ein drehsteifes Antriebsorgan mit
dem Antrieb verbunden ist. Das Portalgerüst ist dabei ortsfest angeordnet.
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Die Vorrichtung nach der Hauptpatentanmeldung hat den großen Vorteil,
daß es durch Schaffung des erfindungsgemäßen Antriebs eines Reinigungsgerätes nunmehr
möglich ist, den Reinigungsprozeß beherrschbar mechanisch durchzuführen, ohne den
sonstigen Betriebsablauf im Stahlwerk zu stören. Die gesamte Vorrichtung nach der
Hauptpatentanmeldung bildet ein einheitliches Ganzes, das sich gut in ein Stahlwerk
einfügen läßt und bezüglich der zur Anwendung kommenden Hilfsmittel von diesem völlig
unabhängig ist, so daß die Kokillenreinigung keine unliebsamen Betriebsunterbrechungen
verursacht.
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Bei der Vorrichtung nach der Hauptpatentanmeldung werden die zu reinigenden
Kokillen auf Fahrzeuge gestellt und unter das Portalgerüst gefahren, um nach durchgeführter
Reinigung aus diesem wieder herausbewegt zu werden. Der Reinigungsprozeß kann fortlaufend
durchgeführt werden. Bei Stillstand der Reinigungsvorrichtung werden die zu reinigenden
Kokillen im Bereich der Vorrichtung angesammelt. Dabei können Rangierarbeiten erforderlich
werden.
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Die Erfindung bezweckt eine Ergänzung bzw. Verbesserung des Gegenstandes
der Hauptpatentanmeldung und ist in erster Linie darauf gerichtet, den Ausnutzungsgrad
der Vorrichtung noch weiter zu verbessern. Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch,
daß der Antrieb für das Reinigungsgerät, die Kraftquelle für diesen und die Steuerung
sowie das das Reinigungsgerät mit dem Antrieb verbindende drehsteife Antriebsorgan
auf einer Laufkatze angeordnet sind, die ihrerseits von einem verfahrbaren, einen
Abstellplatz für die zu reinigenden Kokillen überbrückenden Portalgerüst quer verfahrbar
getragen wird. Somit kann die Reinigungsvorrichtung in zwei Koordinaten zu jeder
beliebigen Stelle des Abstellplatzes gefahren werden. Auf diese Weise ist es möglich,
die Reinigungsvorrichtung und die Transportmittel für die zu reinigenden Kokillen
besser auszulasten, weil die Kokillen zu jeder beliebigen Zeit auf dem Abstellplatz
abgestellt oder von diesem abgeholt werden können, und zwar unabhängig davon, ob
im gegebenen Augenblick die eigentliche Reinigungsvorrichtung arbeitet oder nicht.
Kosten verursachende Wartezeiten werden somit vermieden.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf den Gedanken, das Reinigungsgerät
von parallel zu seiner Längsachse gerichteten und seiner Länge entsprechenden Führungsbahnen
zu umgeben, die durch Flansche korbartig zusammengefaßt und mit der Laufkatze fest
verbunden sind.
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Nach einem weiteren Merkmal des Erfindungsgegenstandes weisen die
Führungsbahnen in ihrem oberen Bereich auf einen Mittelpunkt zulaufende Schrägflächen
auf. Ferner sind am oberen Ende des Reinigungsgerätes um waagerechte Zapfen drehbare
Führungsrollen angeordnet, die in die Führungsbahnen bzw. deren Schrägflächen greifen.
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In Verbindung mit einer nur in begrenztem Umfange möglichen Drehung
des Reinigungsgerätes um seine Längsachse, wobei durch die Drehung keinerlei Kräfte
übertragen werden, bietet die Erfindung den Vorteil, daß auch beim Aufsetzen der
korbartig zusammengefaßten Führungsbahnen auf Kokillen, die mit ihren Grundrißachsen
nicht genau rechtwinklig stehend abgestellt worden sind, eine mühelose und sichere
Einführung des Reinigungsgerätes in die Kokillen gewährleistet ist. Beim Zurückfahren
des Reinigungsgerätes in die obere Endstellung wird dabei jeweils die Ausgangsstellung
wieder erreicht.
Der Aufbau und die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen
Vorrichtung werden nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher beschrieben. Es zeigt F i g. 1 eine Frontansicht, F i g. 2 eine Seitenansicht,
F i g. 3 eine Draufsicht der Gesamtvorrichtung und F i g. 4 eine Einzelheit derselben
in größerem Maßstab.
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Die zu reinigenden Kokillen 1 werden mit ihrer großen Öffnung nach
oben gerichtet auf dem aus Gitterrosten bestehenden Abstellplatz 2 abgesetzt, der
von einem auf Schienen 4 verfahrbaren Portalgerüst 3 überbrückt wird. Auf dem Portalgerüst
3 ist in dessen Längsrichtung verfahrbar eine Laufkatze 5 angeordnet,
die das eigentliche Reinigungsgerät trägt, das aus dem länglichen Mittelkörper
6 und den daran in mehreren übereinander liegenden Ebenen festgelegten Reinigungskörpern
7, z. B. Bürsten oder Krätzern, besteht.
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Der Mittelkörper 6 ist unter Zwischenschaltung eines Gelenkes 8, z.
B. an die Kolbenstange 9 eines Hubzylinders 10 angelenkt, der seinerseits
durch ein mit seinem Bolzen rechtwinklig zum Gelenk 8 gerichtetes Gelenk
11 auf einem Kugel- oder Rollenkranzlager 12 abgestützt und so in seiner
Längsrichtung festgelegt ist. Auf der Laufkatze 5 sind ferner der Druckmittelverdichter
bzw. eine Hydraulikpumpe 13 und die (nicht gezeichnete) Steuerung angeordnet.
Der Führerstand 14 befindet sich auf dem Portalgerüst 3. Mit
15 ist eine Führung für das Reinigungsgerät 6, 7 bezeichnet. Das Portalgerüst
3 wird durch die Fahrmotoren 16 und die Laufkatze 5 ebenfalls durch einen Motor
oder - wie beispielsweise dargestellt - durch einen Handantrieb 17 bewegt.
Die Antriebe können untereinander und in bezug auf das Reinigungsgerät 6, 7 so verriegelt
sein, daß sie nur dann wirksam werden, wenn das Reinigungsgerät völlig aus der zu
reinigenden Kokille herausgezogen worden ist.
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Unter Beibehaltung des Grundaufbaues der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung
kann an Stelle des unmittelbar oder mittelbar an dem Reinigungsgerät 6, 7
angreifenden Hubzylinders auch ein rotierender Antrieb benutzt werden, dessen Rundlauf
durch Verwendung einer Zahnstange oder eines offenen oder geschlossenen Ketten-
oder Seiltriebes in eine geradlinige Bewegung umgesetzt wird.
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Das Reinigungsgerät 6, 7 kann - wie gesagt -in zwei Koordinaten,
d. h. zu jedem Punkt des Abstellplatzes 2 verfahren werden, wobei es zusätzlich
über das Kugel- oder Rollenkranzlager 12 um seine Längsachse drehbar ist, um auch
in eine nicht genau ausgerichtete Kokille mühelos zentrisch einfahren zu können.
Die Länge des Reinigungsgerätes 6, 7 und dessen Hub sind auf die Höhe der Kokille
abgestimmt.
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Erfindungsgemäß ist mit der Laufkatze 5, und zwar dicht unter
dem Kugel- oder Rollenkranzlager 12, ein aus Führungsbahnen 18 bestehender
Korb fest verbunden. Die Führungsbahnen 18 reichen bis dicht über das obere
Ende der zu reinigenden Kokille 1 und sind oben und unten durch kreisringförmige
Flansche 19 zusammengehalten. Sie sind parallel zur Längsrichtung des Reinigungsgerätes
6, 7
gerichtet und gehen im oberen Bereich in Schrägflächen 20 über,
die in einem zentralen Punkt zusammenlaufen.
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Am Reinigungsgerät 6, 7 sind am oberen Ende um waagerechte Zapfen
drehbare Rollen 21 (F i g. 4) gelagert, die zwischen die senkrechten Führungsbahnen
18 und die Schrägflächen 20 eingreifen. Der Abstand der Führungsbahnen
18 voneinander ist so bemessen, daß beim Absenken des Reinigungsgerätes
6, 7 sich dieses um seine Längsachse in einem begrenzten Umfange drehen kann,
um auch bei nicht genau ausgerichteten Kokillen in diese zwanglos eingeführt werden
zu können.
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Die Begrenzung der Drehbewegung des Reinigungsgerätes 6, 7
hat den Zweck, die mit ihm verbundenen (nicht gezeichneten) Zugmittel oder Stangen,
die zur Steuerung seines Antriebs gehören, vor Verdrehungen und Beschädigungen zu
schützen. Beim Zurückziehen des Reinigungsgerätes 6, 7 laufen die Rollen
21 auf die Schrägflächen 20 der Führungsbahnen 18, so daß das
Reinigungsgerät 6, 7 nach jedem Reinigungsvorgang wieder in die Null- bzw.
Ausgangsstellung zurückgedreht wird.