DE1757478B2 - Freifall-Mischvorrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine für ricselfähige Produkte
bestimmte Freifall-Mischvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Hauptanspruches.
Bei einer bekannten Mischvorrichtung dieser Art (DE-PS 6 06 995) sind die im Mischbehälter angeordneten Scheibensegmente schräggestellt und weisen am
äußeren Umfang kleine Durchtrittsöffnungen für das Mischgut auf, die eine Zwangsförderung mit Produktquetschungen und Produktstauungen bewirken, so daß
derartige Mischvorrichtungen zum Mischen empfindlicher Mischgüter nicht geeignet sind.
Zum Mischen fragiler Mischgüter, bei denen keine Kornzerstörungen auftreten soll, sind Freifall-Mischvorrichtungen in Form sogenannter Doppelkonusmischer bekannt, die jedoch nur im Chargenbetrieb
arbeiten und nur nach sehr langen Mischzeiten eine befriedigende Mischgenauigkeit erreichen. Bei Mischgütern mit stärker abweichenden Körnungs- und
Gewichtsunterschieden neigen diese bekannten Doppelkonusmischer sogar zum Entmischen. Als Durchflußmischer sind sie praktisch nicht verwendbar.
Zum kontinuierlichen Herstellen von Polykondensationsprodukten ist ein um eine geneigte Längsachse
drehbarer kegelstumpfförmiger Reaktionsbehälter bekannt, der im Inneren radial verlaufende ringförmige
Scheibensegmente enthält, durch deren zentrale öffnung die zu verarbeitende Flüssigkeit in die jeweils
nächste Teilkammer überläuft Das Durchmischen der Flüssigkeit wird mittels in derselben befindlichen
Kueeln unterstützt (GB-PS 10 17 463). Ein schonendes
Freifallmischen empfindlicher Mischgüter ist mit dieser
Vorrichtung nicht möglich.
Eine bekannte Vorrichtung zum Herstellen von Brauwürze enthält in einem um eine horizontale Achse
drehbar gelagerten trommeiförmigen Mischbehälter eine Mehrzahl von Scheibensegmenten mit gegeneinander versetzten Durchgangsöffnungen, zwischen denen
in Längsrichtung des Mischbehälters verlaufende Schaufelbleche angeordnet sind, um eine möglichst
lange Verweilzeit des Mischgutes im Mischbehälter zu erzielen, weil das Mischgut von einer Kammer in die
andere nur einmal während einer Umdrehung des Mischbehälters übertritt Das Mischgut wird daher in
den einzelnen Mischkammem gestaut, so daß eine
is derartige Mischvorrichtung nicht zum Mischen empfindlicher Mischgüter, die nach Möglichkeit nicht
gequetscht oder gestaut werden dürfen, geeignet ist (GB-PS 9 43 812).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Freifall-Mischvorrichtung zu schaffen, mit der auch sehr
empfindliche rieselfähige Mischgüter mit innerhalb eines weiten Bereiches liegender Körnung äußerst
schonend schnell, intensiv und gleichmäßig in einem kontinuierlichen Arbeitsvorgang gemischt werden kön
nen.
Diese Aufgabe wird bei einer Freifall-Mischvorrichtung der eingangs genannten Gattung mit den
Merkmalen des Kennzeichens des Hauptanspruches gelöst Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
Durch die besondere Ausbildung der im Inneren des Mischbehälters angeordneten Scheibensegmente und
den dazwischen angeordneten Hebe- oder Mitnehmerblechen wird das Mischgut in den einzelnen Teilkam-
mern ständig aufgelockert und angehoben und fällt wenigstens zum Teil in die jeweils benachbarte, tiefer
liegende Kammer, so daß das Mischgut kontinuierlich nach und nach vom höher liegenden Ende des
Mischbehälters durch die einzelnen in demselben
gebildeten Mischkammem unter schonender Mischbewegung zum anderen Ende des Mischbehälters rieselt.
Dabei enthält der Mischbehälter keine beweglichen Mischwerkzeuge, arbeitet aber als reiner Durchflußmischer.
Der Innendurchmesser der öffnung der einzelnen ringförmigen Scheibensegmente hängt von der Rieselfähigkeit des zu verarbeitenden Mischgutes und der
gewünschten Durchsatzleistung der Mischvorrichtung ab. Besonders gute Mischergebnisse erzielt man, wenn
man die ringförmigen Scheibensegmente in einem verhältnismäßig geringen Abstand voneinander anordnet und dementsprechend im Mischbehälter eine
Vielzahl kleiner Mischkammem vorsieht. Das Mischgut wird in jeder Mischkammer laufend in rollender,
rutschender und rieselnder Bewegung gehalten. Aufgrund der geneigten Anordnung des Mischbehälters und
durch das laufend neu hinzukommende Mischgut rieselt der Inhalt aller einzelnen Mischkammem fortlaufend zu
der jeweils folgenden Mischkammer über, wo das
Mischgut sofort wieder an der Roll-, Rutsch- und
Rieselbewegung des dort befindlichen Mischgutes teilnimmt Je größer der Füllgrad und je stärker der
Mischbehälter geneigt ist, desto größer ist die überrieselnde Menge Mischgut und desto weiter der
Fließweg der einzelnen Mischgutpartikel, d. h. Teilmengen des Mischgutes können sogar unmittelbar in die
übernächste Mischkammer übertreten. Dies hängt nicht zuletzt auch von der Hebewirkung der in den einzelnen
Mischkammern befindlichen Hebe- oder Mitnehmerbleche ab. Diese Bleche ermöglichen auch ein vollständiges
Entleeren des Mischbehälters, wenn frisches Mischgut nachgefüllt wird.
Es hat sich gezeigt, daß hohe Mischgt nauigkeiten erzielt werden, wenn die Länge des Mischbehälters
wenigstens ihrem vierfachen Durchmesser entspricht Dann enthält der Mischbehälter eine große Anzahl
kleiner Mischkammern, die für eine intensive Durchmischung bei schonenster Behandlung des Mischgutes
sorgen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Freifall-Mischvorrichtung schematisch
dargestellt, und zwar zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch die gesamte Freifall-M
isch vorrichtung,
Fig.2 einen Querschnitt des Mischbehälters nach Linie II—II aus F i g. 1 und
F i g. 3 einen Querschnitt nach Linie III-III aus F i g. 1.
Die Freifall-Mischvorrichtung hat. einen uommelförmigen
Mischbehälter I, der an seinen beiden Enden auf einer Welle 2 über Speichen 3 abgestützt ist. Die Welle 2
ist zur Horizontalen geneigt in Lagern 4 drehbar und gegen axiale Verschiebung gesichert gelagert Die
Lager 4 sind auf unterschiedlich hohen Stützen 5 und 5a befestigt
Durch aus Blech bestehende ringförmige Scheibensegmente 6, die auch als Kopfstücke dienen, ist der
Mischbehälter 1 in viele kleine Mischkammern 7 unterteilt Vom Einlauf bis zum Auslauf liegen die
aufeinanderfolgenden Mischkammern entsprechend der Neigung des Mischbehälters immer tiefer, so daß das
Mischgut bei entsprechendem Füllgrad von Mischkammer zu Mischkammer überfließt. In jeder Mischkammer
7 befindet sich ein Hebe- oder Mitnehmerblech 8, das bei jeder Umdrehung des Mischbehälters 1 auch
schwerere Mischgutteile mitnimmt und in die nächste Mischkammer schüttet Außerdem können diese Hebeoder
Mitnehmerbleche den Mischbehälter restlos entleeren.
Die Welle 2 wird von einem Getriebemotor 9 über einen Kettentrieb 10 mit einer Geschwindigkeit
angetrieben, die das freie Fallen des Mischgutes auf keinen Fall durch Fliehkraft beeinträchtigt
Für die Beschickung ist oberhalb des Mischbehälters 1 ein endloses Förderband 11 angeordnet über dem
Dosiervorrichtungen K bis P für die verschiedenen Mischkomponenten angeordnet sind, die vorzugsweise
s kontinuierlich schütten. Vom laufenden Förderband 11 fällt das Mischgut in Richtung der Pfeile Ha und Ho in
einen Trichter 12, der durch eine an der Stütze 5 befestigte Deckscheibe 13 in die erste Mischkammer 7
des Mischbehälters 1 hineinragt Am Auslaufende des
ίο Mischbehälters 1 ist an der Stütze 5a ein Auslauftrichter
14 befestigt. Der Mischvorgang kann staubfrei ablaufen, wenn zwischen Deckscheibe 13 und Auslauftrichter 14
einerseits und dem Mischbehälter 1 andererseits nicht dargestellte Schleifring-Dichtungen angeordnet sind.
Die gewellte Linie 16 in Fig.3 stellt die Oberfläche
des in einem Böschungswinkel herabrutschenden oder herabrieselnden Mischgutes bei sich drehendem Mischbehälter
1 dar, während die Linie 16a in F i g. 1 mit den nach unten weisenden Pfeilen 166 das von Mischkammer
zu Mischkammer in axialer Richtung laufend überfließende Mischgut andeutet. Im Bereich des in
Fig.3 dargestellten langen Pfeiles 17 befindet sich ruhendes Mischgut, das jedoch durch den sich
drehenden Mischbehälter 1 laufend bis zum Umkehrpunkt 17a in einer Art Rollvorgang angehoben wird.
Vom Umkehrpunkt 17a rutscht das Mischgut in Richtung der Pfeile 18 auf und unter der gewellten Linie
16 ähnlich wie im freien Fall nach unten und gleichzeitig in einem sich in Richtung der Linie 16a und der Pfeile
16ft bewegenden Mischgutstrom, der dauernd einer Art Wälzvorgang unterliegt, nach der Seite.
Die Pfeile 18 in F i g. 1 zeigen, daß das vom Umkehrpunkt 17a herabrutschende bzw. herabfallende
Mischgut zum Teil in derselben Mischkammer verbleibt und teilweise zusammen mit dem zum Auslaßende des
Mischbehälters 1 fließenden Mischgutstrom in die nächste und sogar bis in die übernächste Mischkammer
gelangt
Das ganze Mischgut ist zwangsläufig vom Anfang bis zum Ende des Mischbehälters 1 in jeder Mischkammer 7
aus verschiedenen Richtungen kommend und in verschiedene Richtungen wandernd einem Roll-,
Rutsch-, Wälz- und Fließvorgang unterworfen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Freifall-Mischvorrichtung für rieselfähige Produkte, mit einem um seine Längsachse drehbaren
trommeiförmigen Mischbehälter, dessen eines Ende mit einer Einlaßöffnung und dessen anderes Ende
mit einer tiefer liegenden Auslaßöffnung für das gemischte Gut versehen und der in seinem Inneren
durch Scheibensegmente in eine Vielzahl von aufeinanderfolgenden Mischkammem unterteilt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Mischbehälter (1) gegenüber der Horizontalen geneigt ist,
die Scheibensegmente (6) ringförmig ausgebildet und senkrecht zur Drehachse ausgerichtet sind und
in jeder Mischkammer (7) jeweils wenigstens ein Hebe- oder Mitnehmerblech (8) eingesetzt ist, das
über die Breite der Mischkammer radial von der Wand des Mischbehälters bis zur Innenkante der
ringförmigen öffnung des Scheibenelementes reicht
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Innendurchmesser der öffnung der
gleich ausgebildeten ringförmigen Scheibensegmente (6) 50 bis 80% des Durchmessers des Mischbehälters (1) beträgt
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ringförmigen Scheibensegmente (6) in einem gegenseitigen Abstand von 15 bis
40% des Durchmessers des Mischbehälters (1) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischbehälter (1)
auf einer in einem Winkel zwischen 10° und 25° zur Horizontalen geneigt verlaufenden angetriebenen
Welle (2) abgestützt ist
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