DE175511C

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Publication number: DE175511C
Application number: DENDAT175511D
Authority: DE

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Wenn beim Schleppen von Schiffen mittels Treidellokomotiven das Treidelseil einen großen Winkel mit der Längsachse der Lokomotive einschließe; so kann damit ein starker seitlicher Seilzug auf die Lokomotive ausgeübt werden, und die Lokomotive kommt in die Gefahr, ins Wasser geworfen zu werden. Die hiergegen angewendeten Mittel haben den Nachteil, daß sie unabhängig von

ίο der Größe der Seitenkomponente der Zugkraft wirken und teilweise eine rechtzeitige Bedienung von Hand voraussetzen.

Vorliegende Erfindung besteht nun im Gegensatz hierzu darin, daß die zur Fahrtrichtung senkrechte Komponente des Seilzuges benutzt wird, um selbsttätig eine Sicherheitsvorrichtung zur Wirkung zu bringen. Durch Drehung des Mastes in wagerechter Ebene kann z. B. ein Gewicht derart verschoben werden, daß es die Erhöhung des Kippmomentes bei Vergrößerung des seitlichen Seilzuges auszugleichen vermag. Die Verschiebung dieses Gewichtes kann in beliebiger Weise geschehen, so z. B. dadurch, daß wie bei Kranen ein am Seilmast angebrachter, dem Zugseilausleger des Seilmastes gegenüber angeordneter zweiter Ausleger das Gewicht trägt. Das Ausgleichsgewicht kann aber auch, von dem Seilmast getrennt ange-

ordnet sein und durch mechanische Übertragung bei der Bewegung des Seilmastes verschoben werden (Fig. 1). Das Gegengewicht g ist an einer auf der Lokomotive geführten Zahnstange s befestigt, die von einem mit dem Seilmast m starr verbundenen Zahnrad ^ derart bewegt wird, daß das Gewicht g um so weiter ausladet, je größer der Winkel zwischen Treidelseil und Längsachse der Lokomotive ist. Diese Art, das Gewicht anzubringen, wird in vielen Fällen zweckmäßig sein, um z. B. die Anordnung des Führerstandes nicht zu beeinflussen.

Statt durch den Seilmast in der beschriebenen Weise ein Gewicht zu verschieben, welches dem Kippmoment entgegenwirkt, kann auch eine Verminderung des Seilzuges selbst durch die Drehung des Seilmastes herbeigeführt werden. Die Haltekraft der zwischen Seiltrommel und ihrer Antriebswelle eingeschalteten Kupplung kann z. B. von der zur Fahrtrichtung senkrechten Komponente des Seilzuges bezw. von der Größe des Winkels zwischen Treidelseil und Längsachse der Lokomotive durch die Drehbewegung des Seilmastes abhängig gemacht werden. Ist die Kupplung zwischen der Trommel und ihrer Antriebswelle eine elektromagnetische, so kann beispielsweise (vergl. Fig. 2) ihre Haltekraft dadurch verändert werden, daß die Kupplungsstromstärke der Magnetspule durch Drehung des Seilmastes geregelt wird. Durch einen kreisförmig angeordneten Stufenschalter r werden in demselben Maße wie der Drehwinkel des Seilmastes sich ändert, Widerstandsstufen in dem Stromkreis der Magnetspule aus- oder eingeschaltet.

Patent-A ν Sprüche:

I. Vorrichtung zum Verhüten des seitlichen Kippens von Treidellokomotiven,

dadurch gekennzeichnet, daß die Wirksamkeit der Vorrichtung selbsttätig in Abhängigkeit von der Größe des vom Treidelseil und der Längsachse der Lokomotive eingeschlossenen Drehwinkels verändert wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadadurch gekennzeichnet, daß von dem Seilmast ein Gegengewicht nach der Landseite zu zwangläufig verschoben wird, dessen Entfernung von der Längsachse der Lokomotive bei wachsendem Drehwinkel des Seilmastes zunimmt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltekraft einer zwischen Seiltrommel und ihrer Antriebswelle eingeschalteten Kupplung durch vom Seilmast einstellbare Zwischenglieder bei wachsendem Drehwinkel des Seilmastes vermindert wird. 20·

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.