DE1750C - Kontrole-Apparat für Eisenbahnfahrzeuge - Google Patents

Kontrole-Apparat für Eisenbahnfahrzeuge

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DE1750C
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    • G01PMEASURING LINEAR OR ANGULAR SPEED, ACCELERATION, DECELERATION, OR SHOCK; INDICATING PRESENCE, ABSENCE, OR DIRECTION, OF MOVEMENT
    • G01P1/00Details of instruments
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    • GPHYSICS
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    • G01P3/00Measuring linear or angular speed; Measuring differences of linear or angular speeds
    • G01P3/64Devices characterised by the determination of the time taken to traverse a fixed distance

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Description

1878.
Klasse 20.
A. BRETSCHNEIDER in CANNSTATT und J. G. VÖHRINGER
in STUTTGART. r
Control-Apparat für Eisenbahnfahrzeuge. i
Patentirt im Deutschen Reiche vom io. Januar 1878 ab.
iüjSff^T
Dieser Apparat hat den Zweck, den Aufsichtsbehörden ein zuverlässiges Mittel an die Hand zu geben, um aufserhalb der Eisenbahnstationen einen Zug zu überwachen, damit keine gefährlichen Ueberschreitungen der normalen Geschwindigkeit herbeigeführt werden, ohne dafs dieselben notirt und dann bei fortgesetztem Zuwiderhandeln auch die Schuldigen zur Bestrafung rechtlich beigezogen werden könnten.
Unser Control-Apparat hat vor den bisher bekannt gewordenen mechanischen Apparaten den wesentlichen Vortheil grofser Einfachheit neben gröfster Zuverlässigkeit voraus; er bleibt ganz unabhängig von den Rädern und dem jeweiligen Gang der Maschine und ermöglicht auch, nur gewisse Strecken einer Controle zu unterwerfen, wie es namentlich in längeren Gefallen wünschenswerth erscheint, während längere Steigungen nie zu einer übermäfsigen Geschwindigkeit Veranlassung bieten, daher auch nicht nothwendig controlirt werden müssen.
Zur näheren Erklärung des Apparates ist Nachstehendes zu bemerken:
Auf einer 3 mm dicken eisernen Blechplatte ist eine gewöhnliche, nur mit besonders starker Triebfeder versehenen Uhr α mit einem Gehwerk angeschraubt; die Minutenrad- und Zeigeraxe geht mit ihrer Verlängerung nach hinten durch die Platte und trägt eine Rolle b, die mit ihr fest verbunden * ist, und gleiche Umdrehung mit dem Minutenzeiger macht. Unter derselben ist eine annähernd gleiche Rolle c lose auf einem Zapfen aufgesteckt, welche durch eine Spiralfeder leicht an die Vorsteckscheibe gedrückt wird, um eine geringe Hemmung hervorzurufen; von jener Rolle kann durch Lösen der Mutter d die Randscheibe abgenommen und eine 15 mm breite Papierrolle e, wie solche in größerem Maafse bei den Telegraphen-Apparaten in Verwendung kommen, aufgestreift werden; der Streifen selbst ist entlang der inneren Randseite eingetheilt, entsprechend der Uhr, in Minuten und Stunden, in der Mitte des Papiers bleibt ein 5 mm breiter Raum frei, worauf sich die durchfahrenen Kilometer durch den Apparat aufdrücken, während auf der äufseren Randseite die normalen Kilometer, wie die Zeiteintheilung sich schon vorgezeichnet befinden, so dafs ohne weiteres Vergleichungen mit der Zeit und dem befahrenen Weg gezogen werden können.
Ist die Papierstreifenrolle nun eingeschoben und die Randscheibe mittelst der Mutter ^befestigt, so erübrigt nur, den Streifen zwischen der leicht angeprefsten kleinen Rolle f und b hindurch über b hinüberzuführen, um ihn mit der Uhr zu bewegen, und wenn die Zeitangabe des Streifens z. B. in der Mitte am Punkte i, mit dem des Zifferblattes genau in Einklang gebracht wurde, so wird im weiteren Verlauf an diesem Punkte sich die Zeit analog, wie auf der Uhr leicht ablesen lassen.
Wenn sich nun die Kilometer, wie sie eben durchfahren wurden, markiren, so ist eine ganz . genaue Controle über die augenblickliche Geschwindigkeit herbeigeführt, da leicht zu ersehen, in welcher Zeit dieser Weg durchmessen wurde. Zu diesem Zweck nun sind an zunächst den Kilometersteinen befindlichen Schienenstöfsen, auf den Aufsenseiten beider Schienen, wenn die Bahn eingeleisig und nur auf der rechten Seite, wenn sie zweigeleisig ist, mit der Schienenstofsverbindung besondere Anschläge / verschraubt; dieselben bilden vorerst eine aufrechtstehende Feder, an welche der frei vom Apparat herabhängende Hebel m beim Uebergang anschlägt und vermittelst eines durch einen Querzapfen 0 im Support η mit ihm verbundenen kleinen Hebels p eine aus dem Blechkasten hervortretende Rolle r und Buffer s mittelst der Stange t und den Hängestücken des Kniehebels ν fafst. Der Kniehebel ist verbunden mit einem verschiebbaren Druckstift w, welcher in dem Support χ geführt wird. Vor diesem ist eine Rolle y befestigt, welche den von der Rolle c auf b gehenden Papierstreifen e zwar nicht berührt, jedoch auch nur einen ganz kleinen Spielraum läfst. Die äufsere Stirnfläche der Rolle y ist in zehn gleiche Theile durch ausgravirte erhabene Linien getheilt, wobei an der fünften Linie die Zahl 5, an der zehnten die Zahl 10 miteingravirt steht. An ihrem hinteren Ende bildet sie ein zehntheiliges Sperrrad, in welches die Fallen ζ und ζ' eingreifen und dasselbe arretiren. Ueber der Rolle ist sodann ein kleines Farbengefäfs g, von welchem aus mittelst eingespannter Filze
die Farbe auf die erhabenen Stellen der Rolley übertragen wird.
Durchläuft nun eine mit Control-Apparat versehene Maschine eine Strecke, auf welcher die seitlichen Anschläge an der Schiene angebracht sind, so wird der Hebel m nach einer Seite hin bewegt und damit auch der kleine Hebel mitgenommen, die Rolle r auf der Aufsenfläche des Hebels zum Auflaufen gebracht, und der Druckstift durch Vermittelung des Buffers und der Kniehebel auf das Papier aufgedrückt und damit der durchfahrene Kilometer auf dem Streifen markirt. Da der Papierstreifen sich mit dem Gang der Uhr weiterbewegt, so ist ein Gefäfs h angebracht, in welchem er sich nach dem Verlassen der Rollen einlegt. Da der ganze Obertheil des Apparates mit der 3 mm dicken Blechplatte mit Scharnieren verbunden ist, so kann ohne Mühe nach Oeffnung des kleinen Schlosses der Apparat aufgemacht und der Streifen herausgenommen werden. Der Aufenthalt auf den Stationen wird markirt, indem bei Ankunft an dem Apparat mittelst eines in den Händen der Vorsteher befindlichen Schlüssels, ähnlich wie bei den Wächter - Controluhren am Schlüsselloch 11 eine Umdrehung gemacht wird, wodurch sich eine feine Nadelspitze in die Scala des Streifens drückt; bei dem Abgang wiederholt sich dies und aus dem Abstand der kleinen Löcher ist der Aufenthalt auf den Stationen selbst zu ersehen
Der ganze Control-Apparat ist an einer Tenderaxbüchse zu befestigen, so dafs der abwärtshängende Hebel 70 mm über dem Schienenkopf steht.
Der Anschlag an der Schiene darf in seinen höchsten Punkten nicht mehr als 100 mm über den Schienenkopf hervorstehen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
DE1750DA 1878-01-09 1878-01-09 Kontrole-Apparat für Eisenbahnfahrzeuge Expired - Lifetime DE1750C (de)

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