DE17263C

DE17263C - Fortbewegungsapparat für Luftschiffe, genannt „Segelschraube"

Info

Publication number: DE17263C
Application number: DENDAT17263D
Authority: DE
Original assignee: L. MONDORF in Wiesbaden

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 77: Sport.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 12. April 1881 ab.

Der vorliegende Fortbewegungsapparat, vom Erfinder »Segelschraube« genannt, soll zur Fortbewegung von Luftschiffen dienen, ist jedoch auch vortheilhaft zur Nutzbarmachung der treibenden Kraft des Windes, d. h. als Ersatz der Windmühlenflügel etc. anwendbar.

Die Figuren 1 bis 4 der beiliegenden Zeichnung veranschaulichen den Apparat in verschiedenen Ansichten. Auf einer Welle α sind zwei Sterne b und b' angebracht, welche den Stäben d und d' als Lagerung dienen. Diese Stäbe d und d' sind drehbar mit den Sternen b b' verbunden, wie Fig. 5 zeigt, ähnlich wie die Stäbe eines Regenschirmes mit der Krone desselben.

Die Stäbe d d' können somit zusammengeklappt werden, bei Benutzung des Apparates jedoch werden sie radial gestellt, wie die Fig. 1 bis 4 zeigen, und durch Schnüre i i i in dieser Stellung gehalten.

Auf diese Weise entstehen zwei aus den Stäben dd' gebildete Sterne, welche durch Schnüre 000 und o^l 0' 0' in ihren Lagen gegen die Welle α festgehalten werden, während zwischen je zwei Stäben d und d' der beiden Sterne Segel / gespannt werden. Die Befestigung der Segel / an den Stäben d d' veranschaulichen die Figuren 6 und 7.

Die Schnüre 000 sind nach dem auf der Welle α verstellbaren Ring h, Fig. 4, geleitet und an diesem befestigt. Die Schnüre 0' 0' 0' sind nach dem festen Ring h' geführt, der mit Haken oder Rollen versehen ist, über welche die Schnüre ο' ο' ο' nach einem zweiten verstellbaren Ring A" geleitet sind. Durch Verstellung der beiden Ringe h und h" auf der Welle α ist man im Stande, die beiden von den Stangen d d' gebildeten Sterne hochzuklappen oder zusammenzulegen. Will man beispielsweise die Sterne zusammenlegen, so wird der Ring h gelöst und h" in der Richtung des Pfeils verschoben. Will man die zusammengelegten Sterne hochklappen, so hat man den Ring h" zu lösen und den Ring h in der Richtung des Pfeils zu verschieben.

Die beiden von den Stäben d d' gebildeten Sterne werden beim Gebrauch der Segelschraube so auf der Welle α befestigt, dafs die Segel / die in den Fig. 1 und 4 dargestellte schiefe Stellung annehmen. Wird nun der an einem Luftballon passend gelagerte Apparat in Drehung versetzt, so bewirkt der Luftwiderstand gegen die Segel eine Vor- oder Rückwärtsbewegung des Luftschiffes.

Es können an einem Luftschiff mehrere derartige Apparate angebracht sein, auch können dieselben so angeordnet werden, dafs dieWelle a vertical steht, so dafs man die Auf- oder Abwärtsbewegung des Luftballons durch Drehen der Schraube beeinflussen kann.

Diese Segelschraube kann durch Menschen- oder Maschinenkraft in Umdrehung versetzt werden. Vom Winde in Umdrehung versetzt, kann man sie zum Treiben von Mühlen, Pumpen und anderen Maschinen benutzen.

Claims

Pat ent-An Sprüche:

Ein Fortbewegungsapparat für Luftschiffe, genannt »Segelschraube«, bestehend aus zwei sternförmigen, hinter einander auf einer Welle befestigten Gestellen, welche zusammenklappbar sein können, und zwischen deren durch Schnüre gehaltenen Stäben Segel so gespannt sind, dafs sie gegen den Wind oder gegen die Welle der Schraube eine schräge Stellung einnehmen, derart, dafs durch Drehung der Schrauben eine Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung des Luftschiffes bewirkt werden kann.

Die Benutzung dieser Segelschraube zu motorischen Zwecken, d. h. zur Ausnutzung der motorischen Kraft des Windes.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.