DE172384C

DE172384C -

Info

Publication number: DE172384C
Application number: DENDAT172384D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 172384 KLASSE 42 m. GRUPPE

ANSELM CYRAN in DÜSSELDORF.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. Januar 1905 ab.

Der Gegenstand dieser Erfindung ist ein technisches Instrument, mit dessen Hilfe schnell die Widerstandsmomente beliebiger Profileisenquerschnitte für alle durch den Schwerpunkt gehenden Biegungsebenen abgelesen werden können. Desgleichen lassen sich mit ihm die günstigsten oder günstigere Profilstellungen für bekannte Biegungsmomente bestimmen. Insbesondere dient das

ίο Instrument als Hilfsmittel bei der Berechnung auf Biegung beanspruchter Profileisen mit unsymmetrischen Querschnitten, z. B. Z-Eisen-Dachfetten.

Das Instrument beruht auf der Verwendung der Kern- bezw. Widerstandsflächen zur Ermittlung von Widerstandsmomenten.

Wie aus der beiliegenden Zeichnung hervorgeht, besteht das Instrument aus einer kreisrunden Scheibe, auf welche um den Scheibenmittelpunkt als Profilschwerpunkt für eine bestimmte Profilstellung die Kern- bezw. Widerstandsflächen einer beliebigen Zahl beliebiger Profile aufgetragen sind. Am Rande besitzt die Scheibe eine Winkelgradeinteilung.

Um ein leichtes Anlegen der Scheibe auf eine gegebene Profillage zu ermöglichen, sind Schaulöcher vorgesehen, deren Kanten α senkrecht zum Profilsteg sind. Es werden beide Scheibenseiten in dieser Weise ausgebildet.

Ein weiterer Bestandteil des Instruments ist der drehbare Maßstab. Derselbe wird mittels Führungsstücke so am Scheibenumfang geführt, daß der Anfangspunkt der Maßstabteilung immer mit dem Scheibenmittelpunkt und eine Kante in jeder Lage mit einem Durchmesser der Scheibe zusammenfällt. Die Maßstabteilung beginnt also am Scheibenmittelpunkt und kann auf beiden Hälften beider Kanten den Kern-¹ flächenmaßstäben entsprechend verschieden sein.

Die Führungsstücke sind auf dem Maßstab mittels Klemmen befestigt und können leicht gelöst und verschoben werden, wenn, der Maßstab auf der anderen Scheibenseite angelegt werden soll. Für diesen Zweck, also zur gleichzeitigen Benutzung auf beiden Scheibenseiten, kann der Maßstab auch doppelt ausgeführt werden. Damit durch das Feststellen und Lösen der Führungsstücke der Maßstab nicht beschädigt werde, sind an den Enden Metallverstärkungen vorgesehen. Dabei haben die Verstärkungen an dem einen Ende zur Maßstabkante parallele Kanten b zum Einstellen der Maßstabkante auf die Richtung der Biegungsebene.

Die Anwendung des Instruments ist sehr einfach.

i. Es sei die Lage des Profils auf seiner Unterstützung (z. B. Dachbinder) und die Richtungslinie der Momentenresultierenden gegeben.

Man legt die Scheibe mit den Kanten a der Schaulöcher auf die zum Profilflansch Parallele (z. B. Neigung des Dachbindergurtes) an, bewegt die Scheibe in dieser Lage auf der Parallelen und den Maßstab auf der Scheibe, bis Schneide b mit der Momentenrichtung zusammenfällt. Man hat nur noch nachzusehen, welcher der mit der Maßstab-

kante zusammenfallenden Kernradien dem erforderlichen Widerstandsmoment entspricht,' und das erforderliche Profil ist gefunden.

Gleichzeitig übersieht man, falls das gefundene Profil nicht ausgenutzt wird, durch welche Veränderung der Neigung der Profilunterstützung das Ausreichen eines leichteren Profils erzielt werden kann.

2. Ist der Richtungswinkel der Momentenrichtung gegen die zum Profilflansch Parallele in Graden und Gradteilen bekannt, so kann man mit Benutzung der Gradeinteilung am Scheibenrande den Maßstab sofort einstellen und das Profil finden.

Claims

Patent-Ansprüche:

I. Vorrichtung zum Anzeigen der Widerstandsmomente von Profilen, dadurch gekennzeichnet, daß über einer mit Schaulöchern (a) und am Rande mit -Winkelgradeinteilungen versehenen kreisrunden Scheibe, auf welcher um den Scheibenmittelpunkt als Profilschwerpunkt Kernbezw. Widerstandsflächen angeordnet sind, ein auf beiden Scheibenseiten verwendbarer, an den Enden durch Metallverstärkungen geschützter und durch Führungsstücke am Scheibenumfang geführter Maßstab mit am Scheibenmittelpunkt beginnenden, nach den Enden zu gezählten Teilungen und Einstellschneide (b) drehbar ist, derart, daß nach Einstellung des Maßstabes auf die Richtungslinie der Momentenresultierenden der Kernradius bezw. das Widerstandsmoment abgelesen werden kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Maßstabführungsstücke auf dem Maßstab durch Klemmen befestigt und nach Lösen der letzteren verschoben werden können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.