DE171639C - - Google Patents
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Classifications
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- D—TEXTILES; PAPER
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Description
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 171639 ~ KLASSE 296. GRUPPE
Die Lösung von Pyroxylin in Aceton (Nitrozellulose-Kollodium) gibt ein Kollodium, welches
dem mit Alkohol - Äther erhaltenen in seinem physikalischen Aussehen sehr nahe
steht und auch ebensogut bei gleicher Viskosität versponnen werden kann. Der erhaltene
Faden besitzt aber in beiden Fällen durchaus nicht die gleichen Eigenschaften. Während
der aus Alkohol-Äther-Kollodium erhaltene
ίο Faden vollkommen durchsichtig ist und einen
der Seide ähnlich sehenden Glanz sowie Ge-
. schmeidigkeit besitzt, ist der aus Pyroxylin in Aceton erhaltene Faden undurchsichtig und
brüchiger.
Dies ist besonders dann der Fall, wenn das Verspinnen in feuchter Luft erfolgt oder
die Acetonlösung Wasser enthält. Beide Fälle müssen aber bei der Herstellung künstlicher
Seide eintreten. Es würde außerordentlich schwierig sein, bei der Herstellung der künstlichen
Seide die Gegenwart von Wasser,auszuschließen.
Die unerwünschten Eigenschaften des Kollodiums aus Pyroxylin und Aceton dürften darauf
zurückzuführen sein, daß sich zwischen Aceton und Pyroxylin eine molekulare Verbindung
bildet, die nach der Entfernung des Acetonüberschusses, durch welchen die Verbindung
in Lösung gehalten wurde, in Aussehen und Eigenschaft mehr dem Zelluloid als der künstlichen
Seide ähnlich erscheint.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, den geschilderten Übelstand bei der Anwendung
von Aceton-Kollodium zu vermeiden. Zu diesem Zwecke löst man in dem Aceton vor
der Verspinnung eine passende Menge schwefliger Säure. Die so erhaltene Pyroxylin-Aceton-Lösung
kann entweder in der gewöhnlichen Atmosphäre oder in einer Atmosphäre von schwefliger Säure allein,
oder mit trockener oder feuchter Luft vermischt, versponnen werden. Die Verwendung
des Acetons ist wegen seines geringeren Preises und seiner leichteren Gewinnbarkeit
empfehlenswert. Der gewonnene Faden ist haltbarer als der mit Alkohol - Äther erhaltene.
Man kann auch eine Lösung von Pyroxylin in reinem Aceton in einer schweflige Säure
enthaltenden Atmosphäre verspinnen.
Zur Ausführung der Erfindung kann Aceton entweder allein oder nach Zusatz von schwefliger
Säure verwendet werden. In letzterem Falle leitet man einen Strom schwefliger Säure in das Aceton, bis eine der gewünschten
Säuremenge entsprechende Gewichtszunahme erfolgt ist. Die Menge der schwefligen Säure
kann von einigen Tausendsteln bis 30 Prozent schwanken. Die letztere Menge ist die
Grenze der Löslichkeit der schwefligen Säure in Aceton. Man "wird bemüht sein, eine
möglichst geringe Menge schwefliger Säure zu verwenden. Mit dem steigenden Wassergehalte
der Mischung muß auch die Menge schwefliger Säure steigen. Zu dieser Lösung von schwefliger Säure in Aceton fügt man
dann Pyroxylin in einer je nach der gewünschten Viskosität wechselnden Menge.
Die erhaltene homogene Mischung wird dann versponnen, wobei die oben angegebene Atmo-Sphäre
benutzt werden kann.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von ίο künstlicher Seide und Gewebestoffen aus
Pyroxylin - Aceton - Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß die Verspinnung in Gegenwart von schwefliger Säure erfolgt.
2. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Pyroxylin in schweflige Säure enthaltendem Aceton gelöst und dann versponnen wird.
3. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kollodium-Aceton-Lösung in einer Atmosphäre von schwefliger
Säure, welche auch trockene oder feuchte Luft enthalten kann, versponnen wird.
4. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verspinnung der schweflige Säure enthaltenden Pyroxylin-Aceton-Lösung
in einer Atmosphäre von schwefliger Säure, welche auch trockene oder feuchte Luft enthalten kann, erfolgt.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=436593
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