DE184510C - - Google Patents

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
--Λ*184510 KLASSE 29 δ. GRUPPE
Verfahren zur Herstellung von künstlichem Hanfbast. Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. Januar 1906 ab.
Vorliegende Erfindung bezweckt die Nachahmung des natürlichen Hanfbastes aus glänzenden Fäden beliebiger Art, wie natürliche Seide, künstliche Seide, Glanzstoff, Viskoseseide, mercerisierte Baumwolle usw., und zwar in der Weise, daß nicht allein das Aussehen des natürlichen Hanfbastes, sondern möglichst auch seine physikalischen und chemischen Eigenschaften, vor allem die Wasserbeständigkeit und die Möglichkeit, die so hergestellten Bastbändchen nach ihrer Verarbeitung zu Bändern, Hüten usw. nach Belieben färben zu können, erreicht werden.
Dieser an sich neue Zweck wird nach vorliegendem Verfahren durch mechanische oder chemische Behandlung des Binde- oder Klebmittels für die zusammenzufügenden Fäden erreicht, und zwar vor, während oder nach der Herstellung des künstlichen, Hanfbastes.
Man setzt zu diesem Zweck dem Binde- oder Klebmittel entweder ein Deckmittel zu, das aus Kreide, Zinkweiß, Schwerspat, amorphem Schwefel oder dergl. bestehen kann, oder man erzeugt dieses Deckmittel durch chemische Behandlung des Bindemittels.
Erwähnt sei hier, daß es allerdings bekannt ist, künstlichem Haar einen verminderten Glanz dadurch zu erteilen, daß man' es einer Behandlung mit nicht trocknendem öl und einem feinen, genügend indifferenten geschmeidigen Pulver unterwirft. Ganz abgesehen davon, daß hier also der Zweck ein anderer ist (es handelt sich nicht um die Nachahmung von natürlichem Hanfbast), ist infolge der Behandlung des künstlichen Haares mit Öl ohne weiteres klar, daß der so behandelte Stoff nach seiner Verarbeitung unmöglich gleichmäßig gefärbt werden kann. Das letzterwähnte Verfahren kann also für den mit vorliegender Erfindung angestrebten Zweck nicht in Frage kommen; denn der künstliche Hanfbast muß vor allem nach seiner Verarbeitung zu Bändern, Hüten und dergl. ebenso wie der natürliche gleichmäßig gefärbt werden können. Der künstliche Hanfbäst muß ferner derart beschaffen sein, daß er unter dem Einfluß von Wasser keinerlei Veränderungen erleidet, das Aussehen des natürlichen Hanfbastes also beibehält. Dies ist bei den Kunsthaaren, welche nach dem oben erwähnten Verfahren behandelt werden, ganz unmöglich, denn wenn man diese in heißem oder gar kochendem Wasser wäscht, so wird die Ölsubstanz und damit das indifferente geschmeidige Pulver entfernt. Man müßte das Verfahren daher neuerdings anwenden, um den Fäden den gewünschten verminderten Glanz zu verleihen. Dies ist aber nicht ausführbar, wenn die Haare einmal zu Bändern, Hüten und dergl. verarbeitet sind.
Bekannt sind ferner Verfahren, um bei der Herstellung von künstlichen Fäden aus Viskose die Klebrigkeit und Weichheit der Fäden dadurch aufzuheben, daß man der Behandlung der Viskosefäden mit Ammoniumsalzen eine Behandlung mit einer zur Umsetzung der dabei gebildeten Schwefelammoniümverbindungen geeigneten Metallsalzlösung folgen
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läßt, oder daß man die Metallsalze unmittelbar dem Ammoniumsalzbad hinzufügt. Der dabei in und auf dem Faden gefällte Schwefel wird jedoch nach gehöriger Erstarrung der Fäden dadurch wieder entfernt, daß man das Gespinst durch verdünnte Säuren .hindurchführt. Es besteht also hier im Gegensatz zu vorliegender Erfindung nicht die Absicht, den Glanz der Fäden herabzumindern, ganz abgesehen davon, daß die letzterwähnten Arbeitsweisen bei vorliegendem Verfahren überhaupt keine Verwendung finden. Bei den bekannten Verfahren ist die Viskose der Grundstoff, während sie bei vorliegendem Verfahren lediglieh das Binde- und Klebmittel bildet.
Das neue Verfahren besteht somit im wesentlichen in folgendem:
Ein oder mehrere glanzreiche Fäden aus Naturseide, Kunstseide, Glanzstoff, Viskoseseide, mercerisierter Baumwolle und dergl. werden durch ein nach der Verarbeitung in Wasser unlösliches Bindemittel, wie Kollodium, gelöste Zellulose oder Viskose, gezogen. · Nach Abstreifen des überflüssigen Bindemittels wird es in bekannter Weise durch Trocknen oder Zersetzen (Hindurchziehen durch Säuren) fixiert und das so erhaltene Bändchen auf einen Haspel oder eine Spule aufgewickelt Dem Bindemittel wird zum Zweck des nötigen Abglänzens entweder vor, während oder nach der Herstellung der Bändchen ein Stoff zugesetzt, welcher eine gewisse deckende Wirkung ausübt, z. B. Schwerspat, pulverisierte Kreide, Zinkweiß, amorpher Schwefel und dergl., und ein entsprechender Farbstoff, um die gelbliche Färbung des Hanf bastes zu erzielen.
• Das Verfahren kann aber . auch in der Weise ausgeführt werden, daß dieses Deckmittel durch chemische Behandlung des Bindemittels mit geeigneten Stoffen erzeugt wird, entweder in einem Arbeitsvorgang für sich oder gleichzeitig mit dem Fixieren des Bindemittels. Wird als solches z. B. wässerige Viskoselösung benutzt, welche noch nicht in den Zustand der sogenannten Reife übergegangen ist, so wird beim Durchziehen des Bändchens durch Mineralsäuren Schwefel ausgeschieden. Dieser ausgeschiedene Schwefel genügt zum Abglänzen des erzeugten Bandchens, so daß ein weiterer Zusatz von Deckmittel zum Bindemittel nicht nötig ist.

Claims (3)

Patent- Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von künstlichem Hanfbast durch Zusammenkleben glanzreicher Fäden, wie Seide, Kunstseide, Glanzstoff, Viskoseseide, mercerisierte Baumwolle und dergl., zu einem Band, dadurch gekennzeichnet, daß dem Binde- oder Klebmittel vor, während oder nach der Herstellung des künstlichen Hanfbastes ein . Deckmittel (Kreide, Zinkweiß, Schwerspat, amorpher Schwefel und dergl.) zugegeben wird, um eine Abglänzung des Produktes zu erzielen. ,
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Deckmittel durch chemische Behandlung des Bindemittels, zweckmäßig beim Fixieren desselben, ausgeschieden wird.
3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2 unter Verwendung von ungereifter wässeriger Viskoselösung als Bindemittel, dadurch gekennzeichnet, daß das Bändchen mit Mineralsäuren behandelt wird, wodurch nicht allein die Fixierung des Bindemittels, sondem auch die Ausscheidung von Schwefel stattfindet, der das Deckmittel bildet.
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