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Verfahren und Vorrichtung zur direkten Herstellung von Webbäumen aus
monoaxial gereckten Extruder-Folien. Bei der Erfindung handelt es sich um ein Abspulgatter
für eine große Anzahl von Folienbändern, bei dem anstelle von Einzelbänder-Spulen
Breitfolien aufgesteckt, im Gatter zu Einzelbändern getrennt und anschließend mit
hoher Fadenzahl auf einen Webbaum direkt aufgewickelt werden. Webbäume mit Folienbändern
werden zur Zeit wie folgt hergestellt: Erstes Verfahren:
1. 1 Herstellen von
Bänderspulen Die Folie wird mit Hilfe einer Breitschlitzdüse flach oder als Blasfolie
rund erzeugt, in Bändchen geschnitten, die Bändchen werden verstreckt und auf Einzelspulen
aufgespult.
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1.2. Direktes Herstellen von Webbäumen Die Einzelbänder-Spulen werden
in einem Rollgatter angeordnet und mit Hilfe einer Bäummaschine auf einen Webbaum
aufgewickelt.
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1.3 Assemblieren Müssen mehr als ca. 1.000 Folienbänder auf einen
Webbaum gebracht werden, wird wegen der Unhandlichkeit und des großen Platzbedarfs
eines Gatters ein Assembliervorgang
notwendig. Zunächst werden Bäume
mit einem Teil der Gesamt-Bänderzahl hergestellt und dann in einem zweiten Arbeitsprozeß
(Assemblieren) alle Teilbäume zum Webbaum zusammengeführt.
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Zweites Verfahren:
2.1 Herstellen von Teilbäumen Die Folie wird
wie nach Pos. 1.1 hergestellt= geschnitten, verstreckt und anstelle auf Einzelbänder-Spulen
auf Teilbäume mit ca. 100 Folienbändern gewickelt.
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2.2 Herstellen von Webbäumen Diese Teilbäume werden dann assembliert,
d. h. zu einem Webbaum mit der Gesamtfadenzahl zusammengeführt.
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Drittes Verfahren: Bei dem Verfahren 1 + 2 handelt es sich. um kontinuierliche
Verfahren. Es ist auch möglich, diskontinuierlich zu arbeiten, d. h. , erst Folien
und dann von der Folie aus Einzelbänder-Spulen oder Teilbäume herzustellen. Dabei
kann die Folie verstreckt oder unverstreckt vorgelegt werden.
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Die in den Pos. 1 - 3 beschriebenen Verfahren haben jedoch erhebliche
Nachteile.
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Bei kontinuierlichen Produktionsverfahren ist bei einer max. Galettenbreite
von ca. &100 mm die Herstellung von nur ca. 100 Fäden in einem Produktionsgang
möglich, wenn man mit einer gereckten End-Folienbreite von ca. 270 - 300 mm
rechnet
und ein Bändchen zwischen 2,5 - 3 mm breit ist. Das Wickeln eines Baumes
mit ca. 1.000 Fäden beansprucht demzufolge 10 Teilbäume, wozu ein -Assembliervorgang
erforderlich wird. Es ist die Anschaffung von vielen Teilbäumen notwendig, ferner
ist die Her.-tellung gleichmäßig bewickelter Bäume mit Mühe verbunden. Es ist erheblicher
Aufwand erforderlich, die Bewicklung der Bäume so durchzuführen, daß ein anschließendes
Abziehen mit hoher Geschwindigkeit und gleichmäßiger Bänder spanneng erfolgen kann.
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Für den Transport der Bäume sind Hebewerkzeuge notwendig. Geht man
von einer gereckten Folie von 900 mm a>>-:, und schneidet dann 3 mm breite Bändchen,
lassen sich inax.
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300 Bändchen aufwickeln. Um beispielsweise 1.000 Bänder auf einem
Webbaum zu vereinigen, müßte man 3 900 mm breite Folien für 900 Bänder und eine
300 mm breite Folie für die restlichen 100 Bänder anfertigen oder es werden b Folien
ä 500 mm Breite notwendig, um die gewünschte Bänderzahl von 1.000 mit einem Arbeitsprozeß
auf einen Webbaum zu bekommen. Nach diesem Verfahren sind je nach Bänderzahl eine
ganze Reihe von Blasköpfen bzw. Breitschlitzdüsen notwendig. Der Transport großer
Folienrollen, seine Lagerung und das Abziehen (Beschleunigen und Bremsen) benötigt
bei hohen Geschwindigkeiten viel Aufwand.
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Bei der Verwendung von Einzelbänder-Spulen in einem Gatter, wird,
wie bereits erwähnt, für beispielsweise 1.000 Bänder großer Platzbedarf erforderlich.'
Hinzu kommt die Anschaffung von Spulaggregaten zum Aufwickeln der Folienbänder.
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Es ist schwer, solche exakten Folienbänder-Spulen herzustellen, die
nachfolgend ohne Abschläger und Bänderbruch
abgespult werden können.
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Für die Einzelbänder-Spulen sind feste Hülsen erforderlich, da der
Druck des Bändermaterials leichte Hülsen deformiert. Die Hülsen sind demzufolge
sehr teuer.
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Die Erfindung geht davon aus, viele dieser Mängel zu beseitigen, indem
für die Herstellung von Bäumen mit großen Bänderzahlen (auch bei 2.000 - 3.000)
ein Rollgatter Verwendung findet, das mit beispielsweise 120 mm schmalen, gereckten
Folienrollen arbeitet.
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Diese Folienrollen werden wie Einzelbänder-Spulen in einem Abrollgatter
gelagert und jeder einzelnen Abrollstelle wird eine Bändertrennvorrichtung zugeordnet.
Nach dem Trennen werden die Bänder in herkömmlichen Ösenleisten geführt und anschließend
direkt auf einen Webbaum aufgewickelt. Eine beispielsweise 120 mm breite Folie läßt
Bändchenbreiten von 2,3 und 4 mm zu, wobei von einer Folienspule 60, 40 Oder
30 Bänder abgezogen werden können. Damit lassen sich die Bänderzahlen in kleinen
Intervallen variieren. Ein Webbaum mit. 1.000 Folienbändern würde demnach 25 Folienrollen
benötigen, die auf kleinstem Raum angebracht werden können. Bei einer 320er Gatterteilung
wären für ein 1.OOOer Rollgatter jetziger Bauart beispielsweise ca. 100 qm Bodenfläche
notwendig; für ein 25er Folienrollengatter max. 10 qm. Auf minimal 30 Folienbänder
wird nur eine Hülse notwendig, die als Einweghülse ausgebildet werden kann. Der
Hülsenrücktransport kann somit entfallen. Die Kosten eines 25-stelligen Folienrollengatters
für beispielsweise 1000 Bänder
sind wesentlich geringer als ein
100er Gatter für Einzelbänder-Spulen oder für die Anschaffung von Teilbäumen. Die
Pollenrollen lassen sich leicht transportieren und im Gatter anbringen. Seine Drehzahlen,
auch bei hohen Geschwindigkeiten, lassen sich beherrschen.
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Abbildung 1 zeigt die schematische Darstellung eines Foliengatter
s für 12 Folienrollen mit angetriebenen Trennwerken.
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Abbildung 2 zeigt den Verlauf der Folie im Schneidwerk als Schnitt.
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Abbildung 3 zeigt das Trennen der Folie in Einzelbänder, ebenfalls
im Schnitt.
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Abbildung 4 stellt die Draufsicht der Trennvorgänge als Schema dar.
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Nach Abbildung 1 werden die Folienrollen (1) vom Wickler (2) in Bewegung
gesetzt, d. h. gezogen.
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Für die notwendige Bänderspannung zur richtigen Festigkeit (Wickelhärte.
des Baumes (3) sorgt beispielsweise ein 3-Walzen-Bremssystem (4, 4', 4'!) mit einer
Bremse (5). Die vom Foliengatter kommende Fadenschar (6) wird im Kamm (7) geordnet.
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Jede Folie ist beispielsweise 120 mm breit und wird, je -nach gewünschter
Bandbreite, mit Hilfe des Schneidwerkes (8) in beispielsweise 2 mm schmale Bänder
geschnitten.
Somit ergeben sich aus dem Gatterbeispiel der Abbildung
1 12 x 60 = 720 Bänder, für die sonst 720 Einzel-Spulstellen im Gatter erforderlich
wären.
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Zur Führung der Folie in das Schneidwerk (8) ist zunächst die ballige
Rolle (9) vorhanden, die für exakte Richtung der Bandführung sorgt. Nach dem Schneiden
der Folie dient die Rolle (10) zur Führung und Umlenkung der geschnittenen Einzelbänder
zum Gatterausgang, wo zur exakten Trennung und Führung der Bänder die Ösenleisten
(11) vorhanden sind. Das Schneidwerk (8) besteht vorzugsweise aus runden Trennscheiben,
die auf eine Achse gezogen werden. Zur Bestimmung der Bänderbreiten (Schnittbreiten)
werden zwischen den Scheiben auswechselbare Distanzscheiben aufgesetzt, damit jede
beliebige Bandbreite eingerichtet werden kann.
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Damit die Folie beim veränderten Vorgang nicht aufgespalten wird und
damit sich exakte Bänderbreiten mit einwandfreien Rändern ergeben, werden die Schneidwerke
angetrieben.
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Der Antrieb erfolgt vom Wickler (2) aus, damit beim Stillstand der
Spulen auch das Schneidwerk synchron mit ausgeschaltet werden kann. Somit werden
Unfälle beim Arbeiten im Gatter vermieden.
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Mit Hilfe von beispielsweise Rundriemen (12) wird der Antrieb des
Schneidwerkes (8) über ein Übersetzungsgetriebe (13) zum Sammelantrieb (14, 14'
und 14") geführt und von dort zu jeder Etagenreihe der Schneidewerke ebenfalls als
Gruppenantrieb (15) für jede Ablaufstelle einer Etagenreihe.
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Wie in Abbildung 3 dargestellt, ist es auch möglich, beim Extrudieren
in Streifen vorgeprägte Folienrollen zum Einsatz
zu bringen, die
dann mit Hilfe der Ablaufstaffelung (16) aufgerissen (getrennt) und damit als Einzelbänder
zum Gatterausgang geführt werden können.
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Die Ablaufstaffelung, beispielsweise in Form einer schräg angeordneten
Ösenleiste, übernimmt das Trennen und die geordnete Bänderleitung zum Gatterausgang.