DE1709307C3 - Beschlag für einen Dreh-Kipp-Schiebe-Flügel eines Fensters, einer Tür o.dgl - Google Patents
Beschlag für einen Dreh-Kipp-Schiebe-Flügel eines Fensters, einer Tür o.dglInfo
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Description
55
Die Erfindung richtet sich auf einen Beschlag für einen Dreh-Kipp-Schiebe-Flügel eines Fensters, einer
Tür od. dgl., der mit mindestens einem weiteren, in der Schließstellung flächenbündig in einem Blendrahmen
angeordneten Flügel verwendet wird und nach einem Verschieben senkrecht zur Blendrahmenebene aus der
Schließebene in die Schiebeebene horizontal verschiebbar ist und hierzu an seiner Unterkante Laufrollen auf- *5
weist, die in Führungen des Blendrahmens laufen.
Eine Fenster- und Türkonstruktion mit sowohl drehbaren wie kippbaren als auch horizontal verschiebbaren
Flügeln, die in der Schließstellung dächenbündig in einer Ebene liegen, aber in einem zwei zueinander parallele
Führungen aufweisenden Blendrahmen montiert und deshalb in zueinander parallelen Ebenen horizontal
verschiebbar sind, ist durch die S. 1006 und 1008 im Heft 12 der Zeitschrift »Deutsche Bauzeitung«, 1964,
bekanntgeworden. Bei dieser Konstruktion wird der Flügel, der horizontal verschoben werden soll, ausgehend
von der Schließstellung, zuerst durch Verschieben senkrecht zur Flügelebene mit beispielsweise seiner
Unterkante in die äußere, untere Führung des Blendrahmens bewegt und danach mit seiner Oberkante in
die obere, äußere Führung verschoben. Er liegt dann wieder parallel zur Rahmenebene vor dem zweiten
Flügel und kann parallel zu diesem verschoben werden.
Um den vorbeksnnten Fenster- oder Türflügel in seine
Kippstellung zu bringen, wird er mit seiner Oberkante in die äußere, obere Führung am Blendrahmen
gezogen. In dieser Stellung ist der Flügel jedoch nicht verschiebbar, da sich seine Umerkante noch in der
Schließebene und demnach auch in der Ebene eines anderen nebenstehenden Flügeis befindet. Die Kippöffnungsweite
ist bei dieser Konstruktion von der Tiefe des Profils des Blendrahmens — gemessen senkrecht
zur Rahmenebene - abhängig. Dies auch deshalb, weil.
um ein Herausfallen des Flügels aus dem Blendrahmen zu verhindern, dieser an der Rauminnenseite einen
durchlaufenden Flansch aufweist, dessen Umerkante tiefer als die Oberkante des Flügels liegt. Beim Kippen
des Flügels legt sich dieser dann mit seiner Oberkante gegen die Innenseite des Flansches an. wodurch die
Kippöffnungsweite begrenzt wird. Wenn also der Flügel in der Kippstellung mit seiner Oberkante in der äußeren,
oberen und mit seiner Umerkante in der inneren, unteren Führung des Blendrahmens liegt, kann
selbst bei verhältnismäßig tiefen Blendrahmen nur eine geringe Kippöffnungsweite erzielt werden. Das gleiche
gilt auch für die Drehöffnungsweite des Flügels, die ebenfalls von der Tiefe des Blendrahmenprofils deshalb
abhängig ist, weil er bei einer Bewegung um eine lotrechte Achse nur so weit bewegt werden kann, bis der
der Drehachse entfernte senkrechte Holm gegen die Innenfläche des erwähnten Flansches anschlägt. Der
Flügel kann sich demnach nie aus dem Bereich des Blendrahmens herausbewegen, da der Flansch eine Art
Käfig für ihn bildet.
Sowohl beim Kippen, bei dem der Flügel nicht horizontal verschiebbar ist, als auch beim Drehen, ist infolge
der Begrenzung dieser Bewegungsarten durch das Blendrahmenprofil nur eine geringe Spaltöffnung, a. a.
O. als »Spaltlüftung« bezeichnet, möglich, die in der Regel für eine ausreichende Lüftung eines Raumes nicht
ausreicht. Aus dem gleichen Grund ist aber auch die Reinigung der Außenseiten solcher Flügel, insbesondere
in oberen Stockwerken und bei breiten Flügeln, außerordentlich schwierig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Beschlag für einen Dreh-Kipp-Schiebe-Flügel eines Fensters,
einer Tür od. dgl. zu schaffen, mit dem eine von den Abmessungen des Blendrahmens unabhängige
Kipp- und Drehöffnungsweite erzielt werden kann und durch den ein Flügel in der Kippöffnungsstellung horizontal
verschoben werden kann. Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung gelöst.
Durch die zum erfindungsgemäßen Beschlag gehörende Ausstellvorrichtung wird die Kippöffnungsweite
unabhängig von der Tiefe des Blendrahmens, der damit
senkrecht zur Rahmenebene nicht tiefer sein tnuß als sich aus den sonstigen bautechnischen und Dichtungsbedingungen ergibt. Da die Ausstellvorrichtung aus
zwei in gestreckter Lage hintereinanderliegenden Ausstellarmen zusammengesetzt ist. ergibt sich eine Ab-Stützung
des Flügels an zwei im Abstand voneinander liegenden Punkten mit einem zwischen diesen liegenden
Gegenlager am Blendrahmen, so daß der Flügel in gekippter Lage bei einer Belastung, beispielsweise
durch Wind, verhältnismäßig verwindungssieif ist.
Die gelenkige Verbindung der beiden Ausstellarme erlauot sowohl das Kippen als auch das Drehen des
Flügeis in einem normalen Winkelbereich, und schließlich kann der Flügel im Blendrahmen in gekippter Stellung
horizontal verschoben werden. Man kann also jederzeit für eine ausreichende Belüftung des das oder
die Fenster und/oder die Tür oder Türen aufweisenden Raumes mit dem erfindungsgemäßen Beschlag sorgen
und auch innerhalb des Raumes an deren Außenseiten zum Zwecke der Reinigung gelange.i.
Ein Ausführungsbeispie) der Erfindung ist an Hand
der Zeichnung erläutert. Es stellt dar
F i g. 1 eine möglicne Fensterkombination in stark verkleinertem Maßstab mit in verschiedener Weise bewegbaren
Flügeln.
F i g. 2 und 3 in Seitenansicht und Aufsicht eine zum Beschlag nach der Erfindung gehörende Ausstellvorrichtung.
F i g. 4 einen längs der Linie IV-IV geführten Schnitt durch den Gegenstand nach F i g. 3 und
F i g. 5 einen der F i g. 4 entsprechenden, 1,1 die Ebene
V-V der F i g. 3 gelegten Schnitt.
In F i g. 1 ist schematisch eine mögliche Kombination
von Fensterelementen variabler Funktion mit Andeutung des Beschlagcinsatzcs veranschaulicht. Dabei
zeigt I einen festen Flügel, der unten mit Steckzapfen und oben mit Schubriegeln versehen ist, während II
einen Drehflügel mit zwei Drehlagern und, wie alle weiteren Flügel, eine entsprechende Anzahl von Schubriegeln
aufweist. Ill ist ein Dreh-Kipp-Flügel und IV ein Dreh-Kipp-Schiebe-Flügel gemäß der Erfindung.
Zu dem erfindungsgemäßen Beschlag gehört eine in den F i g. 2 bis 5 in Ansicht und Aufsicht dargestellte,
allgemein mit 170 bezeichnete Ausstellvorrichtung, die in der Kippstellung des Flügels strichpunktiert eingezeichnet
ist. Ein Hauptteil dieser Ausstellvorrichtung ist ein, zweckmäßig kürzerer Ausstellarm 171. Er ist bei
dem dargestellten Beispiel an seinem einen Ende mil einem Nocken 172 versehen und mittels eines Bandes
173 um einen Drehzapfen 173' schwenkbar an einer oberen Flügelecke so montier'., daß in der Schließstellung
des Flügels 1 der Nocken in einer Nut eines am Blendrahmen 8 montierten Segmentteils 175 ruht. In
der gleichen Ecke ist am Flügel eine Rolle 174 gelagert, die in der Schließstellung am äußeren, rechten Rand
des Segmentteils anliegt. Der Nocken 172 dient zur Zentrierung beim Einführen des Flügels in die Schließstellung.
Für die später erläuterte Drehlagerung bildet er außerdem ein Gegenlager für die sich auf der Rückseite
des Segmentteils 175 abwälzenden Rolle 174.
Das andere Ende des Ausstellarmes 171 ist mit dem Ende eines zweckmäßig längeren, die Ausstellvorrichtung
vervollständigenden weiteren Ausstellarmes 177 mittels eines allgemein mit 176 bezeichneten Gelenks
verbunden. Dieses Gelenk ist bei dem dargestellten Beispiel ein Rollenlager und mit seinen Rollen 176' und
176" sowie der quer zu dieser gelagerten Rolle 176a gemäß F i g. 5 in einer Nut 8' des Blendrahmens 8 verschiebbar
angeordnet. Das freie Ende des Ausstellarmes 177 endet in einem Bundbolzen 178, der in einer
zum Flügel gehörenden Führung verschiebbar und in jeder Dreh- und Kippstellung des Flügels fixierbar ist.
Hierzu besteht die Führung aus einem abgekanteten, am Flügel 1 befestigten Band 180 und einem weiteren,
dicht über diesem liegenden, abgekröpften Band 179, wie insbesondere aus F i g. 4 ersichtlich. Mindestens der
im Verschiebebereich des Bundbolzens 178 befindliche Bereich des Bandes 180 ist zu dem Zwecke anhebbar,
den Bundbolzen zwischen beiden Bändern fesizukiemmen.
Der dadurch entstehende Reibungsschluß hebt also die Verschiebbarkeit des Bolzens auf, d. h. die Ausstellvorrichtung
ist feststellbar. Dies geschieht mittels eines in einer durch das Band 180 abgedeckten Ausnehmung
Γ des Flügels 1 verschiebbaren Verstellgestänges, das aus einer üblichen Treibstange 179' mit in Ausnehmungen
179" gelagerten Rollen 179a besteht. Wenn nun in der Fi g. 2 die Treibstange 179' nach rechts verschoben
wird, so gelangen die gegen die Unterseite des Bandes 180 anliegenden Rollen 179a in den Bereich
von Keilstücken 180' an der Unterseite des Bandes 180 und heben dieses an.
B?i der Kippfunktion des Flügels wird die Ausstellvorrichtung
170 in Richtung auf das aus der Rolle 174 und dem Segmentteil 175 bestehende Drehlager des
Flügels gezogen, so daß deren beide Arme 171, 177 aus der vorher gestreckten in die einen Winkel zueinander
einnehmende Lage gebracht werden. Nur in dieser gekippten Stellung kann der Flügel horizontal vor einen
anderen Flügel geschoben werden, weil er nur dann oben, wo er durch die Ausstellvorrichtung geführt ist,
an dem nebenstehenden Flügel vorbeikommt, sofern er auch unten aus der Schließstellung in die Verschiebestellung
verschoben wurden.
In der Schließstellung des Flügels liegen die beiden Ausstellarme 171 und 177 der Ausstellvorrichtung 170
gestreckt in einer gemeinsamen Längsachse. Das die Ausstellarme verbindende Gelenk 176 ist in der Nut 8'
des Blendrahmens 8 aufgenommen. Beim Beginn des Drehoffnens eines Flügels bewegt sich dessen — in der
Zeichnung — linke Außenkante auf einem Kreisbogen um das obere Drehlager und, da sich dadurch nicht
oder nur vernachlässigbar geringfügig der Abstand des Schwenkzapfens 173' von der Drehachse des Fensterflügels
ändert, verbleibt der Ausstellarm 171 in seiner parallel zum Blendrahmen liegenden Ebene. Der Ausstellarm
177 dagegen wird bei dieser Bewegung um das Gelenk 176 abgeknickt, und durcH die sich vom Blendrahmen
entfernende Führung 179, 180 wird der Bundbolzen 178 in dieser Führung in der Zeichnung nach
rechts auf die Drehachse des Fensterflügels zu verschoben.
Die Drehachse des Fensterflügels für das Drehöffnen wird also einerseits an der Unterkante durch ein lösbares,
nicht zur Erfindung gehörendes Drehlager und andererseits durch das obere, in den F i g. 2 und 3 veranschaulichte,
aus Rolle 174 und Segmentteil 175 bestehende Drehlager gebildet. Beim Drehen des Flügels gelangt
die Rolle 174 zur Anlage an die als Kurve ausgebildete Rückseite des blendrahmenseitigen Segmentteiles
175 und wälzt sich auf dieser ab. Der Flügel kann sich deshalb vom Blendrahmen an seiner Achsseite
nicht abheben.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Beschlag für einen Dreh-Kipp-Schiebe-Flügel eines Fensters, einer Tür od. dgl., der mit mindestens
einem weiteren, in der Schließstellung flächenbündig in einem Blendrahmen angeordneten Flügel
verwendet wird und nach einem Verschieben senkrecht zur Blendrahmenebene aus der Schließebene
in die Schiebeebene horizontal verschiebbar ist und hierzu an seiner Unterkante Laufrollen aufweist, die
in Führungen des Blendrahmens laufen, dadu rch
gekennzeichnet, daß am Dreh-Kipp-Schiebe-Flügel (I) eine Ausstellvorrichtung angeordnet ist,
die aus zwei Ausstellarmen (171,177) besteht, wobei
der eine Ausstellarm (171) am Flügel (i) ortsfest,
aber schwenkbar angelenkt ist, und der andere Ausstellarm (177) an seinem flügeüseitigen Ende einen
Bundbolzen (178) trägt, der in einer flügelseitigen
Führung in der Flügelebene verschiebbar angeordnet ist, und daß die blendrahmenseitigen Enden beider
Ausstellarme (171, 177) über ein Gelenk (176) miteinander verbunden sind, das in einer in der
Blendrahmenebene angeordneten, durchlaufenden Nut (8') des Blendrahmens (8) verschiebbar angeordnet
ist.
2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausstellarm (171) an seinem flügelseitigen
Ende einen Nocken (172) aufweist, der in der Schließstellung des Dreh-Kipp-Schiebe-Flügels
(1) in eine Nut eines am Blendrahmen (8) befestigten Segmentteiles (175) eingreift, an dessen der Nut
abgewandten gekrümmten Rückseite sich eine am Flügel angeordnete Rolle (174) bei seiner Drehung
abstützt.
3. Beschlag nach Anspruch 1 oder 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die flügelseitige Führung
der Ausstellvorrichtung von einero abgekröpften, am Flügel (1) befestigten Band (180) und einem auf
diesem angeordneten weiteren Band (179) gebildet wird, wobei der Bundbolzen (178) vom Band (179)
hintergriffen wird, während ein Schenkel des Bandes (180) den Bundbolzen (178) seitlich umgreift,
und daß mindestens der im Bereich des Bundbolzens (178) angeordnete Teil des Bandes (180) gegenüber
dem Flügel anhebbar ausgebildet ist.
4. Beschlag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Ausnehmung (Γ) des Flügels
(1) im Bereich des Bundbolzens (178) ein Verstellgestänge (179') angeordnet ist, das mit Erhöhungen
(179a,J versehen ist, die mit keilförmigen, in die Ausnehmung
des Flügels ragenden Ansätzen (180') auf der Unterseite des Bandes (180) zusammenarbeiten.
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