DE1704611B2 - Tragkonstruktion fuer einen polstersitz insbesondere einen kraftfahrzeugsitz - Google Patents
Tragkonstruktion fuer einen polstersitz insbesondere einen kraftfahrzeugsitzInfo
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Description
Die l-.rfindung betrilli eine 'tragkonstruktion für
einen Polstersitz, insbesondere einen Kraftfahrz.eugsilz.
mil einem 'Tragrahmen. di:r in einen eiasiomeren
Schaumkörper eingebunden ist. einsprechend dem
()berbegriff des Anspruchs I.
Bekanntlich besiizt ein Schaumkörper-Polstersitz ein
nur geringes I .asiaiiinahmcvennögen. wenn er nur längs
seines Randes durch einen Tragrahmen abgestützt ist. Wm kt auf einen derartig abgestutzten Polstersitz miltig
z.U. das (iewicht einer Person ein. so wölbt sich der
Schaumkörper si.uk nach unten aus. Das hat zur I olgc.
daß die unteren Schichten des Schaumkörpers starken Zugspannungen unterliegen. Schaumstoffe reagieren
aber aiißersi empfindlich auf Zugbeanspruchungen, d. h.
sie reißen ein. Die Lebensdauer eines nur randseiiig
abgesiüizten Sdiaumkr! per-l'olsicrsilzes isl damit
gering.
I.ine weitere Verschlechterung der Lebensdauer rührt daher, daß die unteren Schichten des Schaumkörper
Polstersiizes aufgrund des I lersielluiigsvorganges
der Ke.L'el von I ehlstellen durchsetzt sind. Sehaumkörper-Polsiersiizc
werden nämlich mn der Sitzlläclie f>o
muh linien in l'ormcn aiisueschaumi. Wählend des
Schäumens steigen l.utlblascn nach oben 111 Schichten,
die später i\i:i) Boden des Polslersilzes biiden. Da die
l.ultblasen niclil aus der l-orm einweichen können,
bleiben sie im Boden des Polslersitzes als l.iifteinschlüsse
erhalten, was die genanuieii l-ehlsiellen ergibt. Die
l'ehlsiellen ihrerseits begünstigen das l.inieißen de.·»
Schaum korpers bei Zugbeanspruchungen.
Zur Vermeidung des starken inch unten Aiiswölbcns
des Schaumkörper-Polstersitzes sind bei einer Ausführung nach der deutschen Auslegeschrift 12 14 8b7
zwischen dem Tragrahmen Schrauben- oder 7ick-Zuckfedern
gespannt. Diese Federn erstrecken sich in den Bereich der Lasteinwirkung, so daß die Auswölbung des
Schaumkörpers ohne wesentliche Beeinträchtigung von dessen Weichheit gemildert wird. Diese Lösung zur
Vermeidung des starken Auswölbens des Schaumkörpers bei Lasteinwirkung ist jedoch nicht optimal.
Einerseits verteuern die Federn die Herstellung der Tragkonstruktion und andererseits dürften die ständigen
Rclativbcwegungen zwischen Federn und Schaumkörper eine allmähliche Zerstörung des Schaumstoffes
zur Folge haben. Schließlich ist keine Abhilfe für die an der Bodenseite des Schaumkörper-Polstcrsitzes auftretenden
Fehlstellengcfunden.
Bei einem Schaumkörper-Polstersitz nach der GB-PS S bb 152 ist das Problem des nach unten Auswölbens des
Schaumkörpers einfach dadurch gelöst, daß eine geschlossene Tragschalc verwendet wird. Der Nachteil
dieser Tragschale ist jedoch, daß die Weichheit des Schaumkörpers verloren geht. Man hat dies erkannt und
sieht deshalb in der Tragschale Öffnungen vor. Sind diese Öflnungen nur klein, dann bringen sie kaum eine
Verbesserung bezüglich der Weichheit des Sitzes. Sind die Öffnungen dagegen groß, so treten wiederum die
oben geschilderten Probleme auf.
Der Frfindimg liegt die Aufgabe zugrunde, für einen Polstersitz, insbesondere einen Kraftfahrzeugsitz. mil
einem in einen eiasiomeren Schaumkörper gewünschter Form eingebundenen Tragrahmen zu schaffen, der bei
guter Weichheit eine verbesserte Festigkeit und l.ebendauer besitzt und zudem einfach in der Herstellung
isl.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Tragkonstruktion gemäß Anspruch I gelöst.
Vorliegende Tragkonstruktion verzichtet auf jegliche Federn im Bereich der Lasteinwirkung. Die gewünschte
Festigkeit (bei Beibehaltung einer ausreichenden Weichheit) wird durch Finbinden eines vorgeformten
Blatls einer flexiblen, offenporigen Schaunistoffeinlage in dem Boden des Schaumkörpers erzielt. Die
.Schaumstoffeinlage erfüllt im wesentlichen zwei Funktionen:
1. Während des Schäumens des Schaumkörpers schwimmt die Schaumstoffeinlage oben in der Form.
Hochsteigende l.ultblasen können in die Schaumstoffeinlage eindringen, so daß fehlstellcnbildende l.uiteinschlüsse
im Schaumkörper nicht mehr aufirelen können. Der Schaumkörperboden ist damit mit höheren
Zugbeanspruchungen belastbar.
2. Beim Schäumen des Schaumkörpers dringt noch flüssiger Schaumstoff in die offenporige Schaumstoffeinlage
ein. F.s bildet sich dadurch an der Verbindungsstelle zwischen Schaumstoffeinlage und Sehaumkörper
cmc Zwischenschicht, die von dichterer und zäherer
Beschaffenheit ist als die Finlage und tier Schaumkörper
selbst. Diese dichte und zähe Zwischenschicht verleiht tier Tragkonstruktion die zur Verhinderung eines nach
unten Auswölbens benötigte Festigkeit, ohne daß zusätzliche I .asiaufnahmeglieder, wie Federn, erforderlich
wären.
Die Festigkeit der Tragkonstruktion kann weher verbessert werden, wenn für die Schaumstoffeinlage ein
dichterer Schaumstoff verwendet wird als für den Schiiiimkörper. Durch geeignete Auswahl des Schaumstofimaleriiils
für die Schaumstoffeinlage kann die
Weichheit der Tragkonstruktion den jeweiligen Bedürfnissen
angepaßt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung weiden nachfolgend anhand von Zeichnungen naher brschrieben.
Es zeigen
I" ig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Polstersii-/es.
der zur Verdeutlichung der Tragk-insirul lion
teilweise aufgeschnitten ist;
Fig. 2 eirv.;n Querschnitt einer Form /um Schäumen
der Tragkonstruktion für den Polstersitz von F i g. 1;
Fig. 3 einen Querschnitt einer abgewandelten Form
/um Schäumen circ;r Tragkonstruktion;
F i g. 4 eine Draufsicht einer abgewandelten Tragkonstruktion und
Fig. 5 eine Seitenansicht der Tragkonstruktion von
Fi «.4.
F i g. 1 zeigt die Tragkonstruktion in Anwendung bei dem Sitzteil 1 eines aus Silzteil und Ruckenlehne 2
bestehenden Kraftfahr/eug-Schalensii/es. Die Tragkonstruktion
bzw. das Sit/leil 1 weist einen Tragrahmen
3 auf, der in einen elastomeren Schaumkörper 4 i.'cwiinschtcr Form eingebunden ist. Ein Deck- oder
l'olsterbe/ug 5 umgibt den .Schaumkörper und vervollständigt
den Krafifahr/eugsil/.
Der Tragrahmen kann aus Flachstahl. Winkeleisen "der Rohrirägern aufgebaut sein und besii/t zweckmäßig
rechteckige Form. Der Schatinikörper 4 besieht
•vorzugsweise aus Polyurethanschaumsioff oder aus
einem gummiarligen Schaumstoffmaterial, das mit dem 1 lagiahmen 3 haftend verbunden werden kann.
Lrl'indungsgemäB ist im Bereich der Lasteinwirkung
auf der Bodenseite des Si''icils 1 ein vorgeformt« Blatt
einer flexiblen, offenporigen Schaumstoffeinlage 10 in
vlen Schaumkörper 4 eingebunden. Die Schaumstoffeinlage
besteht zweckmäßig aus Polyätherureihan oder Polyesierschaunisioff. Andere gleichwertige Materialien
wie Sackleinwand oder andere gewebte oder nicht gewebte Stoffe aus organischen oder anorganischen
I "aseni oder Fäden sind ebenfalls geeignet.
Die Härte der Verbund-Tragkonstruktion variiert je
naeluler Dicke der Schaumstoffeinlage 10 im Verhältnis
/in Dicke des Schaumkörpers 4 und je nach tier
Helativdichte oder den physikalischen Eigenschaften von Einlage und Schaumkörper. Die vorgeformt
Schaumsioffeinlüge 10 soll eine Dicke zwischen b und
2") mm aufweisen, wobei eine Dicke von etwa 6 mm bevorzugt wird.
Wenn die vorgeformte Schaumstoffeinlage beim Herstellen der Tragkonstruktion in den elaslomercn
Schaumkörper eingebunden wird, tränkt das noch flüssige Schaumkörpermaterial die ofl'cnporige Einlage
K). !,o daß an der Verbindungssstelle zwischen
Schaumsiol'feinlagc und Schaumkörper eine Zwischenschicht
15 gebildet wird, die von dichterer und zäherer Beschaffenheit ist als die Sehaumslolfeinlage und der
.Schaumkörper selbst.
in den Zeichnungen ist zwar nur eine ein/ige Sehauimtoffeinlage gezeigt, es liegt aber im Rahmen
vorliegender Erfindung, auch mehr als eine ScliaumstolTcinlage
schichtweise in den Schaumkörper ein/ubinden.
I'ig. 2 zeigt im Querschnitt eine aus Matrize 20 und
Deckel 21 aufgebaute Form zur Herstellung der Tragkonstruktion bzw. des Sitzleils 1 von Fig. 1. Der
Tragrahmen 3 ist während des Formungsvorganges beispielsweise mit Hilfe von Schraubbolzen, Magnetstiflen
25 od. dgl. in Abstand vom Formdeckel 21 abgestützt. Nachdem der Rahmen 3 in Stellung gebracht
worden ist, werden die vorgeformte Schaumstoffeinlage
10 auf den Rahmen aufgelegt und das z. B. aus Polyurethan bestehende flüssige Schaumkörpermaterial
auf die Bodenoberflächc der Formmatrizc gegossen. Nach Schließen der Form reagiert das Schaumkörpermaterial,
um die Form mit Schaum zu füllen. Dabei wird die lose auf dem Tragrahmen aufliegende Einlage 10
gegen den Formdeckcl 21 angehoben.
Nachdem der Sehaumkorper zu seiner endgültigen Form angeschwollen ist. wird er zwecks Aushärtung
einer Warmbehandlung unterworfen. Es wurde gefunden, daß eine unter Verwendung einer Schaumstoffeinlage
10 hergestellte Tragkonstruktion im wesentlichen fehlerfrei ist, während ohne solche Schaumstoffeinlage
hergestellte Schaumkörper nach Abnahme des Formdeckels 21 Fehler zeigten. Dies ist darauf zurückzuführen,
daß die innerhalb der Form eingeschlossene Lull, die Leerräume oder Taschen in der Bodenoberfläche
des Sitzleils verursachen würde, sich in der Einlage 10 sammein kann, so daß cine glatte, weiche Schaumkörperoberflächc
erhallen wird.
Bei der in F i g. 3 gezeigten Auslührungslorm werden Rohriräger 30 als Tragrahmen für den elastomeren
Sehaumkorpe1· 31 verwendet. Die Matrize 35 weist eine der gewünschten Tragoberl'läche für das Silzleil
einsprechende Form auf. während der Deckel 36 Stüt/glicder 37 aufnimmt, die mit dem Rahmen 30 aus
einem Stück bestehen. Die Stüizgliedcr 37 dienen zur
Aufnahme ir Führungsschienen am Boden eines Kraftfahrzeuges, damit der Sitz in bekannter Weise in
bezug auf das Lenkrad vor oder zurückgestellt weiden kann.
Ansonsten entspricht die Auslührungslorm nach Fig. 3 der von I-i g. 2 mit der Ausnahme, daß die
\orgefornne Schaumstoffeinlage 38 nicht erst beim Anschwellen des Schaumkörpermatenals gegen den
Deckel 36 angehoben, sondern von Anfang an zw ischen dem Tragrahmen 30 und dem Deckel 36 in Stellung
gehalten wird. Die Einlage 38 hat die zusätzliche Aufgabe zu erfüllen, die Hohlräume 39 der Slüt/glieder
37 abzuschließen, damit kein Schaum in sie eindringen
kann.
Bei den beschriebenen Ausführungslormen einer erfindungsgemäßen Tragkonstruktion ist die Sehaumstoffcinlage
in der Bodenoberfläche angeordnet. Falls gewünscht und es als vorteilhaft angesehen wird, kommt
aber auch eine Anordnung in einer Ebene in Frage, die in Abstand von der Bodenoberflächc der Tragkonstruktion
verläuft.
Der in F i g. 4 und 5 gezeigte Kraflfahrzeugsit/ weist
einen Randwulst 40 auf. der von einer mittleren Sitzfläche 41 nach oben vorsteht. An der Übergangsstelle
des Randwulstes 40 und der mittleren Sitzfläche 41 ist in die Form ein Draht 42 eingelegt. Dieser Draht 42
verläuft nahe der Oberfläche der Sitzfläche 41 und dient
/um Einhängen von Ringen, an denen ein Polsterbezug
leicht angebracht werden kann. Diese Befestigungsart für den Polsterbezug ist für die Massenherstellung
außerordentlich geeignet und kostensparend im Vergleich
zu herkömmlichen Verfahren, bei denen ein Draht oder Faden von der Unterseite des Sitzes durch
Schleifen gefädelt werden muß. die an der Unterseite des Bezugmaterials angeordnet sind.
Die erl'indungsgemäße Tragkonstruktion wurde in Anwendung für das Sitzteil 1 eines Kraftfahrzeugsitz.es
beschrieben. Sie kann genau so gut für die Rückenlehne 2 oder für sonstige Polstersitz^, wie Ottomanen.
1 iegesofas. Couchen oder Sessel Verwendung finden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Tragkonstruktion Tür einen Polstersitz, insbesondere
einen Krafifahrz.eugsitz, mit einem Tragrahmen. der in einen eiasiomeren Sehaumkörper
gewünschter Form mit einer TragoberHäche eingebunden
ist. und mit im Bereich der Lasteinwirkiing auf der der Tragoberfläche gegenüberliegenden
Sehaumkörpcrseite in den Schaumkörper cingebundenen
flexiblen Lastaufnahmegliedern, dadurch
gekennzeichnet, daß als flexible Lastaufnahmeglieder
in den Schaumkörper (4, 31) ein vorgeformi.es I)IaIt einer flexiblen, offenporigen
Schaunistoffeinlage (10, 38) eingebunden ist und an
der Verbindungsstelle /wischen Schaumstoffeinlage trncf Schamrtkörper eine beim Schäumen des
Schaumkörpers gebildete Zwischenschicht (15) von dichterer und zäherer Beschaffenheit als die
SchaunisioHemlage und der Schaumkörper vorgesehen
ist,
2. 'Tragkonstruktion nach Anspruch 1. dadurch
gekennzeichnet, daIJ der Tragrahmen (30) mit
Stüizgliedern (57) verbunden ist, die außerhalb des Schaumkörpers (31) auf der der Tragoberfläche
gegenüberliegenden Schaum körpersei te angeordnet
sind.
i. Tragkiiiistrukiion nach Anspruch 1 oder 2.
dadurch gekennzeichnet, daß der elastomere Schaumstoff der i.inlage (IG, 38) und des Schaumkörpers
(4'. 38) unterschiedliche physikalische '■ igenscha I ten aiii w eisen.
4. Tragkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß die I.inlage (10,
J8) eine Dicke von h bis 25 mir. a 111weist.
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