DE1695830B2 - Zygosporin A, Verfahren zu seiner Herstellung und diese Verbindung enthaltendes Arzneimittel - Google Patents
Zygosporin A, Verfahren zu seiner Herstellung und diese Verbindung enthaltendes ArzneimittelInfo
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- DE1695830B2 DE1695830B2 DE1968S0114090 DES0114090A DE1695830B2 DE 1695830 B2 DE1695830 B2 DE 1695830B2 DE 1968S0114090 DE1968S0114090 DE 1968S0114090 DE S0114090 A DES0114090 A DE S0114090A DE 1695830 B2 DE1695830 B2 DE 1695830B2
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Description
H,C
-C-OH
CH1
13CH
CH1
H O
H3C
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man einen Zygosporin erzeugenden Stamm von Zygosporium masonii ATCC Nr. 20011 und Zygosporium
mycophilum ATCC Nr. 20012 in einem wäßrigen Nährmedium unter aeroben Bedingungen
etwa 50 bis 150 Stunden bei etwa 25 bis 320C züchtet
und die so erzeugte antiinflammatorische Substanz aus der Fermentationsbrühe gewinnt
3. Arzneimittel, enthaltend die Verbindung nach Anspruch 1 neben üblichen Träger- und Zusatzstoffen.
C-O-C-CH3
/15\ 11
H,C
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung von Zygosporin A, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man einen Zygosporin erzeugenden Stamm von Zygosporium masonii ATCC Nr.
20011 und Zygosporium mycophilum ATCC Nr. 20012 in einem wäßrigen Nährmedium unter aeroben
Bedingungen etwa 50 bis 150 Stunden bei etwa 25 bis 320C züchtet und die so erzeugte antiinflammatorische
Substanz aus der Fermentationsbrühe gewinnt
Die Erfindung betrifft ferner ein Arzneimittel mit antiinflammatorischer Wirkung, das Zygosporin A als
Wirkstoff neben üblichen Träger- und Verdünnungsmitteln enthält
Zygosporium MFC-612 wurde aus einer Probe toter Blätter von Daphniphyllum macropodum isoliert, die
1965 in Kyoto gesammelt wurden, und zeigt folgende morphologische Eigenschaften:
Das Wachstum auf Kartoffel-Saccharose-Agar ist mittelstark und die Kolonie ist weiß, filzartig mit
dunkelgrauen gefaserten Zentralen, in denen Sporula-
tion erfolgt Die Conidiophoren sind aufrecht und bestehen aus drei Teilen:
(1) Ein aufrechter Basalsproß, der aus 1 bis 3 Zellen besteht, ist blaßbraun gefärbt und hat eine Größe von 5
bis 20 χ 2 bis 2,5 Mikron. (2) Auf dem Basalsproß sitzt
so ein Mittelteil, der aus einer aufrechten Kette von 2 bis 4 Vesiceln besteht, die jeweils an ihren Enden miteinander
verbunden sind. Die Vesicel sind dunkelbraun gefärbt 7 bis 12 Mikron lang, von vorne gesehen keulenförmig,
unten 2 Mikron und oben 4 Mikron breit Seitlich betrachtet haben sie etwa die Gestalt eines Axblatts mit
einem 2 bis 4 Mikron langen Rostrum. Die Seitenwand ist dick mit der Ausnahme der Stelle, an die das nächste
Vesicel gebunden ist. Das Rostrum trägt 2 sporogene Zellen, die divergent aufwärts gekrümmt, ovoid
bo zugespitzt und hyalin sind und eine Größe von 4 bis 6 χ
2 bis 2,5 Mikron haben. (3) Am Ende der Conidiophoren befindet sich eine lange hyaline apicale Hyphe, die 20 bis
30 χ 1 bis 2 Mikron groß, kontinuierlich und oben zu einer ovalen Birne mit einem Durchmesser von etwa 2,5
bis 3,5 Mikron angeschwollen ist. Die Conidien werden einzeln aus dem Apex jeder sporogenen Zelle erzeugt
und sind trocken! oval, hyalin, mit feinen Warzen besetzt
und 6 bis 9 χ 4 bis 6 Mikron groß.
Auf Grund dieser Merkmale wurde Zygosporium MFC-612 als Zygosporium masonii Hughes (S. J.
Hughes: MycoL Pap, CMJ, 44,15 [1951]) identifiziert
Dieser isolierte Stamm, d.h. Zygosporium masonii MFC-612 wurde bei der America] Type Culture
Collection hinterlegt und erhielt die Nummer ATCC No. 20011. Vorzugsweise erfolgt die Erhaltungszüchtung
von Zygosporium masonii MFC-612 (ATCC No. 20011) auf Kartoffel-Karotten-Agar bei 100C mit Übertragungen nach jeweils 3 Monaten.
Zygosporium MFC-702 wurde aus einer Probe toter Blätter von Osmanthus ilicifdius isoliert, die 1966 in
Asakawa, Tokyo, gesammelt wurden, und weist folgende Merkmale auf:
Das Wachstum auf Kartoffel-Saccharose-Agar ist verhältnismäßig Langsam, und die Kolonie ist blaßbraun
gefärbt Das Mycel besteht aus hyalinen bis subhyalinen verzweigten und septierten 1 bis 3 Mikron breiten
Hyphen. Falces sitzen direkt auf dem Mycei als Seitenzweig auf. Der Vesicel tragende Stiel ist
zylindrisch, 4 bis 16 χ 2 bis 3 Mikron groß, 0 bis lmal
septiert und braun gefärbt Das Vesicel ist dunkelbraun gefärbt obyriform zu einem einseitigen Rostrum am
Apex ausgebildet 13 bis 15 Mikron lang, von vorn gesehen an der breitesten Stelle 6 bis 8 Mikron und
seitlich betrachtet an der breitesten Stelle 4,5 bis 6 Mikron breit Drei divergente sporogene Zellen am
Apex des Rostrums sind hyalin, eiförmig zugespitzt manchmal gebogen und 4 bis 6 χ 3 bis 4 Mikron groß.
Die sterile Zelle, die auf der Spitze des Vesicels sitzt, ist
zylindrisch mit einem abgerundeten, schwach verdickten und häufig gewungenen Ende und 5 bis 8 χ 2 bis 3
Mikron groß. Die Conidien werden am Apex jeder sporogenen Zelle erzeugt, sind oval und 8 bis 10 χ 6 bis
7 Mikron groß.
Auf Grund dieser Merkmale wurde Zygosporium MFC-702 als Zygosporium mycophilum (VuilT.) Sacc. (S.
J. Hughes: Mycol. Pap,C. M. 1,44,9 [1951]) identifiziert
Dieser isolierte Stamm, d. h. Zygosporium mycophilum MFC-702 ist bei der American Type Culture Collection
unter der Nummer ATCC Nr. 20012 hinterlegt Die Erhaltungszüchtung von Zygosporium mycophilum
MFC-702 (ATCC Nr. 20012) erfolgt vorzugsweise auf Kartoffel-Saccharose-Agar unter denselben Bedingungen, wie sie oben für Zygosporium masonii MFC-612
(ATCC Nr. 20011) beschrieben wurden.
Substanz Zygosporin A während der Züchtung der Zygosporin erzeugenden Stämme von Zygosporium
masonii und Zygosporium mycophilum in einem wäßrigen Nährmedium bei einer Temperatur von etwa
25—32° C, vorzugsweise 27—29° C unter aeroben
Bedingungen erzeugt Die Zusammensetzung des Nährmediums kann in einem sehr weiten Bereich
geändert werden. Was im wesentlichen erforderlich ist, sind eine Kohlenstoffquelle, eine Stickstoffquelle und
anorganische Elemente. Beispiele für geeignete Kohlenstoffquellen sind Stärke, Glucose, Glycerin, Dextrin,
Maltose, Fructose, Saccharose, Lactose, Mannit und Melasse. Zu geeigneten Stickstoffquellen für das
Fermentationsverfahren gehören beispielsweise Fleischextrakte, Pepton, Maisquellwasser, Sojabohnenmehl, Erdnußmehl, Weizengluten, Baumwollsaatmehl,
Casaminosäure (Säurehydrolysat von Casein), NZ-Amin (enzymatisches Hydrolysat von Casein), Hefeextrakte,
Ammoniumsulfat, Ammoniumcarbonat und Ammoniurnchlorid. Beispiele geeigneter Quellen für anorganische Elemente sind Mineralsalze wie Natriumchlorid,
Kaliumchlorid, Calciumcarbonat und Kaliumphosphat
Man kann das Nährmedium vor dem Beimpfen mit dem Mikroorganismus auf etwa pH 7,0 einstellen oder keine
solche Einstellung vornehmen. Wenn übermäßiges Schäumen auftritt, kann man dem Fermentationsmedium vor oder während der Fermentation Antischaummittel, z. B. pflanzliche öle, Speck- oder Schmalzöl und
Polypropylenglycol zusetzen. Die maximalen Ausbeuten der antiinflammatorischen Substanz Zygosporin A
ίο können nach etwa 50 bis 150 Stunden, gewöhnlich etwa
70 bis 100 Stunden Fermentationsdauer unter optimalen
Temperatur- und Belüftungsbedingungen erzielt werden.
Im allgemeinen sammelt sich die gewünschte
Substanz Zygosporin A hauptsächlich in dem Fermentationsmedium an. Nach dem Wachstum des Mikronorganismus wird das Mycel mit Hilfe üblicher Vorrichtungen,
z. B. Filterpressen und Zentrifugen von der Fermentationsbrühe abgetrennt, worauf Zygosporin A aus dem
Filtrat durch übliche Trennverfahren, z. B. Solventextraktionsverfahren und Adsorptionsverfahren gewonnen wird. Nötigenfalls kann das gesammelte Mycel
ebenfalls der Solventextraktion unterworfen werden, da das aktive Produkt in gewissem Umfang in dem Mycel
enthalten ist. Zu geeigneten Lösungsmitteln für die Extraktion und Elution der aktiven Komponente
gehören beispielsweise Methanol, Äthanol, Propanol, Butanol, Aceton, Dimethylformamid, Dioxen, Tetrahydrofuren, Äther, Äthylacetat, Butylacetat, Amylacetat,
Chloroform, Methylenchlorid, Dichloräthan, Trichloräthan und Benzol. Beispiele für geeignete Adsorbentien
sind Celite (eine Art von Diatomeenerde), Hyflo-Super-Cel (eine Art von Diatomeenerde), Kieselsäure,
Kieselsäuregel und Aktivkohle. Gewöhnlich wird eine
Kombination einer Solventextraktion mit einer Kristallisation durch Konzentrieren angewandt Beispielsweise
wird das Filtrat der Kulturbrühe mit einem geeigneten mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel, z. B. Äthylacetat und Chloroform extrahiert, und der
Extrakt wird eingeengt, um die aktive Verbindung in Form roher Kristalle abzuscheiden.
Die so erhaltene rohe aktive Komponente wird durch geeignete Maßnahmen, z. B. Umkristallisieren, Chromatographieren weiter gereinigt. Beispiele geeigneter
Lösungsmittel für die Umkristallisation sind Aceton, Methanol und Äthanol. Die bevorzugten chromatographischen Adsorptionsmittel sind Kieselsäure und
Kieselsäuregel.
Die antiinflammatorische Substanz Zygosporin A
so besteht aus farblosen nadelartigen Kristallen, die nach Umkristallisation aus Aceton bei 268—27O0C unter
Zersetzung schmelzen. Sie ist löslich in Methanol, Äthanol, Chloroform, Methylenchlorid, Aceton, Dimethylformamid, Dioxan, Äthylacetat und Pyridin, wenig
löslich in Äther und Benzol und unlöslich in Petroläther und Wasser. Sie verhält sich wie eine neutrale Substanz.
Zygosporin A weist folgende Werte der Elementaranalyse auf:
Kohlenstoff
Wasserstoff
Sauerstoff
Stickstoff
Wasserstoff
Sauerstoff
Stickstoff
71,00% 7,29O/o
18,93% 2,76%
Die Verbindung hat, bestimmt durch Dampfdruckerniedrigung, ein Molekulargewicht von etwa 500. Das
Molekulargewicht wurde durch den massenspektrome-
trisch ermittelten Wert von 507 bestätigt. Auf Grund der oben angegebenen Analysenergebnisse hat die Verbin-
dung die Bruttofonnel C30H37O6N. Der spezifische
Drehwert von Zygosporin A ist [«] i5 = -7,5" (±0,6) (c.
= 0,55% in Dioxan). Zygosporin A zeigt keine charakteristische Absorptionsbande im Ultraviolettbereich,
Das Infrarotabsorptionsspektmm von Zygosporin A, gemessen als KaliumbromidpreBling, zeigt folgende
Frequenzen (S = stark): 3404 (S), 3240,1742(S), 1703(S).
1693(S), 1645, 1605, 1498, 1456, 1427, 1375, 1351, 1277, 1233(S), 1J78, 1127, 1112, 1049(S), 1039, 1009(S), 962(S),
936, 907(S), 780, 751(S), 726 und 706iS) cm-'. Ferner zeigt das Spektrum, gemessen als Chlorofonnlösung,
folgende Frequenzen: (S = stark) 3409(S), 1742(S), 1702(S), 1605, 1495, 1455, 1435, 1371, 1350, 1322, 1302,
1270, 1111, 1069, 1043, 1006(S), 966(S) und 91 l(S) cm"1.
Das kernmagnetische Resonanzspektrum von Zygosporin A, das in Deuterochloroform (CDCb) bestimmt
wurde, zeigt folgende Signale (S = Singulett, d = Dublett, m - Multiplett, J = Kopplungskojstante):
9,07 (d, J =6,8, CH3)
8,82 (d, J =6,3, CH3)
8,82 (d, J =6,3, CH3)
7,76 (s, CH3COO-)
OH
20 6,23^d-m,J =10,4,—C-H
5,42 (S), 4,95 (m, 1 H), 4,75 (m), 4,43 (m),
4,02 (d, J = 3,1), 3,76 (d, J = 3,1) und 2,77 (m) τ .
Das so hergestellte Zygosporin A weist bei geringer akuter Toxizität eine hohe antiinflammatorische Aktivität
auf. In der folgenden Tabelle I sind die Toxizität von
Zygosporin A und einer repräsentativen Vergleichssubstanz, nämlich dem im Handel erhältlichen antiinflammatorischen
Mittel Phenylbutazon, aufgeführt.
Tabelle I | Zygosporin A | Phenylbutazon |
Toxizität (Maus) | (mg/kg) | (mg/kg) |
36,0 | 1255 | |
1,85 | 840 | |
LD50 (oral) | ||
LD50(S-C.) | ||
In der folgenden Tabelle II sind die durch orale Verabreichung an Ratten ermittelten Ergebnisse hinsichtlich
der öderninhibierungsaktiviiäi von Zygosporin
A und der Vergleichssubstanz Phenylbutazon als ED50-Werte und als therapeutischer Index angegeben.
Ödaminhibierungsaktivität (bei oraler Verabreichung)
ED50 (mg/kg) | Therapeutischer | ED50 (mg/kg) | Therapeu | |
2 Stunden nach | Index | 3 Stunden nach | tischer | |
der Verab | der Verab | Index | ||
reichung des | reichung des | |||
phlogistischen | phlogistischen | |||
Mittels | Mittels | |||
Zygosporin A | 2,44 | 14,75 | 2,89 | 12,46 |
Phenylbutazon | 215 | 5,84 | 234 | 5,36 |
Bemerkung:
Die Ratten wurden oral mit der zu untersuchenden Verbindung vorbehandelt, wo/auf das phlogistische
Mittel, nämlich l%iges Carragheenin, subkutan verabreicht wurde. Das erzeugte Ödem
wurde gemessen und mit dem verglichen, das bei Fehlen der Vorbehandlung erzeugt wurde.
Aus der vorstehenden Tabelle II ist zu erkennen, daß die erfindungsgemäße Substanz Zygosporin A auf
Grund ihres therapeutischen Index der Vergleichssubstanz erheblich überlegen ist.
Die Ödeminhibierungsaktivität von Zygosporin A
wurde ferner durch subkutane Verabreichung an Ratten geprüft. Die hierbei erhaltenen Ergebnisse im Vergleich
zu Phenylbutazon sind in der folgenden Tabelle III zusammengestellt.
7
Tabelle III
Tabelle III
Ödeminhibicrungsaktivität (bei subkutaner Injektion)
ED50 (mg/kg) | Therapeutsicher | IiD50 (mg/kg) | Therapeu | |
2 Stunden nach | Index | 3 Stunden nach | tischer | |
der Verab | der Verab | Index | ||
reichung des | reichung des | |||
phlogistischen | phiogistischen | |||
Mittels | Mittels | |||
Zygosporin A | 0,158 | 11,71 | 0,245 | 7,55 |
Phenylbutazon | 204 | 4,11 | 263 | 3,19 |
Bemerkung:
Die Ratten wurden subkutan mit der zu untersuchenden Verbindung vorbehandelt, worauf das
phlogistische Mittel, nämlich I%iges Carragheenin. subkutan verabreicht wurde. Das erzeugte
Ödem wurde gemessen und mit dem verglichen, das bei Fehlen der Vorbehandlung erzeugt wurde.
Aus der obigen Tabelle III ist zu ersehen, daß Zygosporin A auch bei subkutaner Verabreichung auf
Grund des besseren therapeutischen Index der Ver- ?>
gleichssubstanz Phenylbutazon in der ödeminhibierungsaktivität
überlegen ist.
Weiterhin wurde die Abszeßinhibierungsaktivität von Zygosporin A an Ratten untersucht. Die hierbei
erhaltenen Ergebnisse im Vergleich zu Phenylbutazon sind in den folgenden Tabellen IV und V angegeben.
Testverbindung
Tabelle IV Abszeßinhibierungsaktivität |
ED5n (mg/kg) |
Therapeutischer Index |
8,62 ca. 50 |
4,18 25 |
|
Zygosporin A Phenylbutazon |
Bemerkung:
Durch subkutane Injektion von 2%igem Carragheenin in die
Kreuzgegend von Ratten wurde ein Abszeß erzeugt. Dann wurden die zu untersuchenden Verbindungen oral verabreicht.
Eine Hälfte der Gesamtdosis wurde unmittelbar nach der Injektion und die übrige Hälfte 3 Stunden später verabreicht.
Die Ratten wurden 24 Stunden nach der Injektion getötet, worauf die Abszesse herausgeschnitten und gewogen
wurden.
Gesamt- Abszeß
dosis
mittleres
Gewicht
Gewicht
(mg/kg) (mg)
Inhibierung
Zygosporin A 2,5
Phenylbutazon 50
Phenylbutazon 50
1532 ± 76
1516±112
1516±112
23,1
23,9
23,9
Bemerkung:
Ein Abszeß wurde durch subkutane Injektion von 2%igem Carragheenin in die Kreuzgegend von Ratten erzeugt. Dann
wurden die Testverbindungen oral verabreicht. Eine Hälfte der Gesamtdosis wurde unmittelbar nach der Injektion und
die übrige Hälfte 2 Stunden später verabreicht. Die Ratten wurden 24 Stunden nach der Injektion getötet, und die
Abszesse wurden herausgeschnitten und gewogen.
Aus den vorstehenden Tabellen IV und V ist ersichtlich, daß Zygosporin A bei oraler Verabreichung
hinsichtlich der Abszeßinhibierungsaktivität etwa 20mal so wirksam ist wie Phenylbutazon.
Die Granulomininhibierungsaktivität von Zygosporin A wurde durch orale Verabreichung an sechs aufeinanderfolgenden
Tagen geprüft. Die Ergebnisse sind in den folgenden Tabellen VI und VlI im Vergleich zu
Phenylbutazon angegeben:
55
Tabelle V Abszeßinhibierungsaktivität |
Gesamt dosts (mg/kg) |
Abszeß mittleres Gewicht (mg) |
87 106 |
Inhibierung (%) |
Tabelle VI Granulationsinhibierungsaktivität |
Tages dosis (mg/kg) |
Granuiom mittleres Gewicht (mg) |
Granulations- Inhibierung (%) |
Testverbindung | 1 | 991 ± 1728 ± |
13,2 | bO Testverbindung b5 |
1 | 277,6 ± 15,1 264,6 ± 19,3 |
4,7 | |
Kontrolle Zygosporin A |
Kontrolle Zygosporin A |
|||||||
Fortsetzung
Testverbindung
Tagesdosis
Granulom
mittleres
Gewicht
Granulations-Inhibierung
(mg/kg) (mg)
Zygosporin A
Phenylbutazon
Phenylbutazon
2,5
25
25
265,1 ±20,5
235,6 ±15,8
235,6 ±15,8
4,5
15,1
15,1
Bemerkung:
Granulome wurden durch Einbettung eines carragheeningetränkten
Filterpapierpfropfens in die lacterovetrale Region von Ratten erzeugt. Dann wurden die Testverbindungen
sechs Tage lang einmal täglich oral verabreicht. 24 Stunden nach der letzten Verabreichung wurden die Ratten getötet,
und die Granulome wurden herausgeschnitten und gewogen.
Tabelle VII | Tages dosis |
Granulom mittleres Gewicht |
Granulations- Inhibierung |
(mg/kg) | (mg) | (%) | |
- | 294 ± 8,4 | - | |
Granulationsinhibierungsaktivität | 5 | 263,9 ± 16,9 | 10 |
Testverbindung | 50 | 199,5 ±11,5 | 34 |
Kontrolle | |||
Zygosporin A | |||
Phenylbutazon |
Bemerkung:
Granulome wurden durch Einbettung eines carragheeningetränkten Filterpapierpfropfens in die lacterovetrale Region
von Ratten erzeugt. Dann wurden die Testverbindungen sechs Tage lang einmal täglich oral verabreicht. 24 Stunden
nach der letzten Verabreichung wurden die Ratten getötet, und die Granulome wurden herausgeschnitten und gewogen.
Aus den Tabellen VI und VII ist zu ersehen, daß die Granulominhibierungsaktivität von Zygosporin A wenigstens
um ein Mehrfaches stärker ist als die von Phenylbutazon.
Ferner wurde die lokale Exsudationsinhibierungsaktivität von Zygosporin A an Ratten bestimmt Die
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle VIII im Vergleich zu Phenylbutazon aufgeführt.
Tabelle VIII
Exsudationinhibitionsaktivität
Exsudationinhibitionsaktivität
Testverbindung | Dosis | Exsudat |
volumen | ||
(mg) | (ml) | |
Kontrolle | - | 53,9 + 3,5 |
Zygosporin A | 50 | 6,8 ±0,6 |
Zygosporin A | 5 | 15,7 ±0,8 |
Zygosporin A | 0,5 | 26,2 ±3,0 |
Phenylbutazon | 50 | 27,6 ± 1,7 |
Phenylbutazon | 5 | 43,9 ±4,9 |
Bemerkung: Am ersten Tag wurde ein Volumen von 20 ml Stickstofigas den Ratten subkutan injiziert, um eine Tasche
zu erzeugen, in deren Höhlung 0,5 ml 10%iges Crotonöl injiziert wurden. Am 6. Tag wurden den Ratten die Testverbindungen
lokal in die Tasche injiziert Am 11. Tag wurden die Ratten getötet, und das Exsudatvolumen wurde gemessen.
Es ist ersichtlich, daß die Exsudationsinhibitierungsaktivität von Zygosporin A etwa das lOOfache der von
Phenylbutazon beträgt.
Zygosporin A ist also im Vergleich zu einem im > Handel erhältlichen nicht-adrenocorticalen antiinflammatorischen
Mittel bemerkenswert wirksam. Es kann daher als starkes nicht-adrenocorticales antiinflammatorisches
Mittel verwendet werden. Es kann in Form üblicher Zubereitungen angewandt werden.
ίο Der aktive Bestandteil Zygosporin A wird in
Dosierungseinheiten, z. B. zusammen mit einem geeigneten pharmazeutischen Träger, verabreicht, besonders
zur Linderung verschiedener Entzündungen zu Oedeme, z. B. von Rheumatismus. Gewöhnlich wird die Zubereitung
oral verabreicht, sie ist jedoch ebenso wirksam, wenn sie in anderer Weise verabreicht wird. Sie kann
oral in verschiedenen Dosierungen, z. B. 0,5, 1, 2,5, 5, 10,
20, 25 oder 30 mg verabreicht werden, der Bereich für die Dosierungseinheiten kann jedoch allgemein von
etwa 0,2 bis etwa 50 mg und vorzugsweise von etwa 1 bis 25 mg reichen. Sie kann verschiedenen pharmezeutischen
Trägern zugesetzt oder in anderer Weise mit diesen angewandt werden. Es können verschiedene
feste Träger angewandt werden, beispielsweise Lactose, Mannit, Maisstärke, Talkum und Magnesiumstearat
sowie andere Tablettierhilfen und Füllstoffe. Diese Mischung kann dann je nach der gewünschten
Handelsform tablettiert oder in einer Hartgelatinekapsel verkapselt werden. Gewöhnlich wird das Tablettie-
jo ren bevorzugt. Die Menge an Träger oder Verdünnungsmittel
kann in Abhängigkeit von der gewünschten Tablettengröße oder davon, ob die Dosierung in
verkapselter Form zubereitet wird, von 0 bis zu der höchsten Menge betragen, die den praktischen Mengengrenzen
für eine Dosierungseinheit entspricht. Gewöhnlich beträgt der Träger, mit dem das Medikament
vermischt wird, nicht mehr als etwa 300 bis 500 mg.
Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindung.
Eine Impfkultur wird nach dem folgenden Dreistufen-Verfahren hergestellt: (1) ein Kartoffel-Saccharose-Schrägagar
wird durch Zugabe von 1,5% Agar zu einem Kartoffel-Saccharose-Medium hergestellt, das aus Kartoffelsaft
(durch 20 Minuten langes Kochen von 200 g Kartoffelscheiben in 500 ml Wasser und 10 g Saccharose
und Wasser (bis zu einer Gesamtmenge von 11) besteht Zygosporium masonii MFC-612 (ATCC No.
20011) wird auf den Schrägagar inokuliert und bei
27—28° C 7 bis 10 Tage gezüchtet, bis die Sporulation
beendet ist (2) 100 ml eines Kartoffel-Saccharose-Mediums der gleichen Zusammensetzung wie oben beschrieben,
werden in einen 500-ml-Kolben gebracht, sterilisiert
und mit einer geeigneten Menge der Sporen der oben beschriebenen Schrägkultur inokuliert Die Züch-
tung wird bei 27—28°C 3 Tage unter Schütteln
durchgeführt (3) Die Kulturbrühe (50 ml) wird auf ein neues Kartoffel-Saccharose-Medium (500 ml) überführt,
das aus den gleichen Stoffen wie oben beschrieben besteht, in einem 2-1-Kolben enthalten ist und vorher
sterilisiert wurde. Die Züchtung wird bei 27—28° C 4 Tage lang durchgeführt, und die so erhaltene Kulturbrühe
wird als Inokulum verwendet
201 eines Kartoffel-Saccharose-Mediums der glei-
201 eines Kartoffel-Saccharose-Mediums der glei-
chen Zusammensetzung wie oben beschrieben, werden in einen 30-l-K.rugfermenter gebracht, sterilisiert und
mit dem oben hergestellten Inokulum (500 ml) beimpft. Die Züchtung wird bei 27-28°C 4 Tage unter Rühren
(250 UpM) unter Belüften (201 pro Minute) mit einem Druck von 0;5 bis 0,7 kg/cm2 durchgeführt.
Man versetzt die Kulturbrühe mit 500 g Celite (Diatomeenerde) und zentrifugiert, um das Mycel(1,1 kg
einschließlich des Celits) und die überstehende Flüssigkeit (17 1) zu erhalten.
Man versetzt das Mycel mit 1,5 1 Methanol und rührt die Mischung 2 Stunden bei Zimmertemperatur. Nach
Abfiltrieren wird das Filtrat unter vermindertem Druck eingeengt und der Rückstand mit Äthylacetat extrahiert.
Der Extrakt wird nacheinander mit Wasser, 2 η Natriumcarbonatlösung
und Wasser gewaschen, über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und unter vermindertem
Druck bei 50 bis 600C eingedampft. Dabei verbleibt ein öliger Rückstand, der aus Aceton zu 18,1 mg
Zugosporin A umkristallisiert wird.
Die überstehende Flüssigkeit (17 1) wird mit 3 χ 7 1 Äthylacetat extrahiert. Der Extrakt (ca. 201) wird
nacheinander mit Wasser, 2 η Natriumcarbonatlösung und Wasser gewaschen, über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet und unter vermindertem Druck bei 50 bis 6O0C eingedampft. Durch Umkristallisieren des Rückstands
aus Äther oder Aceton werden 277 mg kristallines Zygosporin A erhalten.
Umkristallisieren aus Aceton liefert reines Zygosporin A als farblose Nadeln vom F. 268—270° C.
Das Verfahren von Beispiel 1 wird mit Zygosporium mycophilum MFC-702 (ATCC No. 20012) an Stelle von
Zygosporium masonii MFq-612 (ATCC No. 20011), wiederholt Zygosporin A wird aus der Kulturbrühe in
der gleichen Ausbeute wie in Beispiel 1 gewonnen.
Eine Impfkultur wird nach dem folgenden Dreistufen-Verfahren hergestellt; (1) Aus 200 g Kartoffeln, 10 g
Saccharose, 5 g Agar und 1 1 Wasser wird ein Kartoffel-Saccharose-Agar-Schrägkulturmedium hergestellt.
Zygosporium masonii MFC-612 (ATCC No. 20011) wird auf das Schrägkulturmedium inokuliert und
bei 280C 7 Tage gezüchtet. (2) 100 ml eines wäßrigen
ίο Nährmediums, das 3,0% Glucose, 2,0% Pepton und
0,5% Natriumchlorid enthält, (pH 6,0) wird in einen 500-ml-Kolben gebracht, sterilisiert und mit Sporen aus
der oben beschriebenen Schrägkultur beimpft. Die Züchtung erfolgt bei 28° C 4 Tage unter Schütteln (140
ii Umkehrungen pro Minute mit 7-cm-Amplitude). (3) Die
Kulturbrühe (30 ml) wird auf ein neues Nährmedium (700 ml) überführt, das aus den gleichen Stoffen besteht,
wie sie in Stufe 2 verwendet wurden, in einem 2-1-Kolben enthalten ist und vorher sterilisiert wurde.
2u Die Züchtung wird bei 28°C 3 Tage unter Schütteln (300
Wechsel/Minute) durchgeführt, und die so erhaltene Kulturbrühe wird als Inokulum verwendet.
701 eines wäßrigen Nährmediums, das 3,0% Glucose, 2,0% Pepton und 0,5% Natriumchlorid enthält (pH 6,8),
wird in einen 100-1-Tank gebracht und mit 84 g des Antischaummittels Polypropylenglycol, hergestellt von
der Dow Chemical Company, versetzt. Die Mischung wird sterilisiert. Das Medium wird mit dem oben
beschriebenen Inokulum (2,1 1) beimpft. Die Züchtung
J0 erfolgt bei 28°C 3 Tage unter Rühren (370-380
Umdrehungen pro Minute) unter Belüften (70 I pro Minute) mit einem Druck von 0,7 kg/cm2.
Die Kulturbrühe wird zur Entfernung des Mycels zentrifugiert, und die überstehende Flüssigkeit (67 1)
J5 wird mit 2 χ 201 Äthylacetat extrahiert. Der Extrakt
wird mit Wasser gewaschen und unter vermindertem Druck eingedampft, wodurch man 5,7 g rohes Zygosporin
A erhält. Umkristallisieren aus Aceton liefert 5,4 g reines Zygosporin A als farblose Nadeln vom F.
268-270°C(Zers.).
Claims (1)
1. Zygosporin A der Formel
O CH3
O CH3
Gegenstand der Erfindung ist nun das Fermentationsprodukt Zygosporin A der Formel
Die Erfindung betrifft eine als Zygosporin A bezeichnete, fermentativ erzeugte antiinflammatorische
Substanz, ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindung und ein diese Verbindung als Wirkstoff enthaltendes
Arzneimittel.
Als antiinflammatorische Mittel werden meistens Adrenocorticoide, z. B. Cortison, Hydrocortison, Prednison
und Prednisolon verwendet. Diese Adrenocorticoide weisen jedoch im allgemeinen unerwünschte
Nebenwirkungen auf, wenn sie lange Zeit ununterbrochen verabreicht werden. Wegen dieses Nachteils der
Adrenocorticoide wurden einige nichtadrenocorticale antiinflammatorische Mittel empfohlen. Diese nichtadrenocorticalen
Verbindungen sind jedoch den Adrenocorticoiden hinsichtlich der antiinflammatorischen
Aktivität im allgemeinen unterlegen. Es besteht daher ein Bedarf an anderen nichtadrenocorticalen Verbindungen,
die ebenso wie die Adrenocorticoide eine hohe antiinflammatorische Aktivität aufweisen.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß Zygosporium-Species, die mit MFC-612 und MFC-702
in der Sammlung von Shionogi Research Laboratory, Shionogi & Co., Ltd., Osaka, Japan, bezeichnet und bei
der American Type Culture Collection unter den Nummern ATCC No. 20011 bzw. 20012 hinterlegt sind,
eine kristalline Substanz produzieren, die eine starke
antiinflammatorische Aktivität aufweist.
Il
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1968S0114090 DE1695830C3 (de) | 1968-02-12 | 1968-02-12 | Zygosporin A, Verfahren zu seiner Herstellung und diese Verbindung enthaltendes Arzneimittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1968S0114090 DE1695830C3 (de) | 1968-02-12 | 1968-02-12 | Zygosporin A, Verfahren zu seiner Herstellung und diese Verbindung enthaltendes Arzneimittel |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1695830A1 DE1695830A1 (de) | 1971-10-14 |
DE1695830B2 true DE1695830B2 (de) | 1979-10-18 |
DE1695830C3 DE1695830C3 (de) | 1980-07-03 |
Family
ID=7532934
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1968S0114090 Expired DE1695830C3 (de) | 1968-02-12 | 1968-02-12 | Zygosporin A, Verfahren zu seiner Herstellung und diese Verbindung enthaltendes Arzneimittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1695830C3 (de) |
-
1968
- 1968-02-12 DE DE1968S0114090 patent/DE1695830C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1695830C3 (de) | 1980-07-03 |
DE1695830A1 (de) | 1971-10-14 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |